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    #16
    Zitat von shgmeldorf,Werner Roesler Beitrag anzeigen

    Sollte bei einem hormonrefraktären PCa die ADT weitergeführt werden?
    Ja, bei dieser Frage besteht Unsicherheit.

    Aber nun kommt noch hinzu, dass bei der Klärung der Unsicherneit noch ein paar Dinge mehr beachtet werden müssen als früher. Aber vielleicht führt das ja zu einer besseren Klärung als früher.

    Mal so aus der hohlen Hand:

    1. Was heisst ADT? Hier reden wir zunächst über die Unterdrückung der endokrinen Androgen-Produktion. Wenn die LHRH-Nummer schon so lange gemacht wurde, dass die Testo-Produktion in den Hoden ohnehin nicht mehr läuft, kann man die Spritze auch weglassen. Wenn aber nicht, dann sollte die Spritze weitergegeben werden.

    2. Nach Mostaghel 2008/06 gehts, weil die hormonrefraktär genannten Tumore sich ihre Androgene selber machen, auch um die Unterdrückung der intrakrinen Androgen-Produktion. Hier warten wir einerseits auf Abiraterone, andererseits sieht man an dem Beispiel Granatapfel, s. den Beitrag von HWL, dass die Synthese von Testo aus Cholesterin durchaus auch jetzt schon mit Naturmitteln unterdrückt werden kann.

    3. Wenn ich weiterhin bei dem Einsatz von Anti-Androgenen noch keinen Hinweis auf mutierte Androgen-Rezeptoren habe, sodass Flutamid oder Casodex selbst zum Futter werden, könnte die Gabe von Anti-Androgenen auch weiterhin Sinn machen, weil es ja den Rezeptoren in der Zelle egal sein kann, woher die Androgene kommen. Habe ich also kein Antiandrogen-Entzugs-Syndrom, könnte selbst bei steigendem PSA die Weitergabe Sinn machen.

    4. Da das DHT und nicht das Testosteron das Wachstums-Androgen ist, solange wir in der Logik der Androgen-Blockade weiter denken, die durchgehende DHT-Blockung oberstes Gebot.

    Mostoghel schreibt hierzu was Interessantes:
    "These findings are consistent with our measurements of f9-fold decrease and f2.5-fold increase in SRD5A2 and SRD5A1 expression, respectively,
    in the tumor metastases"
    auf deutsch: wir haben gemessen, dass in tumor-metastasen die 5-alpha-reduktase vom typ 2 um den faktor 9 abgesenkt und die der typ 1 um den faktor 2,5 erhöht ist.

    also ist proscar, das ja den typ 1 hemmt, nicht aus der mode. vielleicht ist aber die kombination von beiden am besten.

    5. über ADT bei HUPK nachzudenken, ist wichtig, aber nicht ausreichend. Auch die Östrogene mit ihren Rezeptoren wollen bedacht werden. Wenn z.B. der ER-alpha schon gemessen wurde oder anzunehmen ist, dass er ausgeprägt ist in den fortgeschrittenenen Tumoren, dann heisst es, Anti-Östrogene einzusetzen und den ER-beta zu stimulieren, wobei wir hierbei Naturstoffe einsetzen können.

    Aber das ist nur ganz systemimmanent überlegt - inwieweit die gesamte Situation damit richtig erfasst ist, steht auf einem anderen Blatt. Das sollten wir, da hast du recht, mal in einem neuen thread debattieren.

    good night,
    Rudolf

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      #17
      Zulassung von Avastin beim PCa

      Hallo Schorschel,

      inzwischen ist "Avastin" beim Mammakarzinom europaweit zugelassen.
      Und, erfreulicherweise, gibt es bereits Untersuchungen (Studien), die sich auch mit der Zulassung beim Prostatakarzinom befassen.

      Gruß Werner R.

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        #18
        Zulassung von Avastin beim PCa

        Zulassung von "Avastin"

        Aus der "Ärztezeitung" folgende Meldung vom 01.08.07:

        "Derzeit läuft ein klinisches Entwicklungsprogramm, in dem die Therapie bei 15 verschiedenen Tumoren geprüft wird, etwa auch bei Lungen-, Nierenzell-, Pankreas-, Prostata- und Ovarialkarzinom sowie bei Melanom und beim Multiplem Myelom. Geplant sind mehr als 130 Studien, teilweise laufen sie bereits. Mehr als 40 000 Patienten weltweit sollen daran teilnehmen. Die Kosten pro Patient liegen zwischen 90 000 und 110 000 Schweizer Franken."

        Da die Meldung schon fast eine Jahr alt ist, dürften wir bei den neuen S 3 - Leitlinien-Verhandlungen für das fortgeschrittene Prostatakarzinom in diesem Jahr berechtigterweise nach der Zulassungssituation fragen !

        Gruß Werner R.

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          #19
          Zitat von shgmeldorf,Werner Roesler Beitrag anzeigen
          Zulassung von "Avastin"

          ...etwa auch bei Lungen-, Nierenzell-, Pankreas-, Prostata- und Ovarialkarzinom sowie bei Melanom und beim Multiplem Myelom...
          Hoffen wir das Beste, lieber Werner!!!

          Gruß

          Schorschel

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            #20
            Hallo Freunde,

            was könnte ich mir dafür Naturheilkunde und NEM kaufen.

            Gruß Konrad

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              #21
              Spektrum-Artikel zum Avastin etc.

              In der aktuellen Ausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" gibts einen Artikel "Gebändigte Blutgefässe", in dem es vor allem um den VEGF und seine Hemmung, z.B. durch Avastin, geht.

              Hier, was frei zugänglich ist.
              Den gesamten Artikel habe ich für einen Euro gekauft - also habe ich ihn und es gilt, was immer gilt, wenn es was zu teilen gibt ...

              In dem Artikel taucht auch der bekannte Dr.Folkman auf, ebenso Dr.Dvorak von Harvard, der den VEGF entdeckt hatte und von dem das Bild vom Krebs als nicht heilender Wunde stammt (auch Reichle bezieht sich in seinem Artikel auf Dvorak).

              Soweit meine Frühstücks-Lektüre,
              Grüsse aus dem drömeligen HH,
              Rudolf

              +++++++++++++++++++++++

              Medizin

              Gebändigte Blutgefäße

              Rakesh K. Jain

              Paradox: Medikamente, die eigentlich einem Tumor die Blutzufuhr kappen sollen, normalisieren stattdessen zunächst seine chaotischen Gefäße – und öffnen damit ein Zeitfenster für seine Zerstörung.

              Tumorbiologie scheint nicht gerade die Domäne für einen Verfahrenstechniker der Chemie zu sein. Als Doktorand aber bekam ich 1974 Gelegenheit, bösartige Geschwulste aus einer höchst ungewöhnlichen Perspektive zu untersuchen. Ich arbeitete damals am National Cancer Institute in Bethesda (Maryland) im Labor von Pietro M. Gullino. Dieser hatte ein neuartiges Versuchsmodell zum Studium der Tumorbiologie entwickelt: Dazu wurde ein entnommener Rattentumor über nur ein einzelnes Gefäßpaar aus Arterie und Vene mit dem Kreislaufsystem einer anderen Ratte verbunden.

              Mir als Verfahrenstechniker – mit meinem erworbenen Hintergrundwissen etwa zu Flüssigkeits- und Molekültransport – bot sich hier eine Chance: einmal direkt am Krebsherd zu messen, wie viel von einem Medikament, das man dem Tier injizierte, mit dem Blut zu- und wieder abgeführt wird. Erstaunlicherweise gelangte der Großteil der verabreichten Substanz gar nicht in die Tumormasse. Schlimmer noch...

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                #22
                Exzerpt

                Hallo,

                danke für den Hinweis.

                Unten habe ich ein Exzerpt zusammengefasst:

                Viele Grüße
                Hans


                Kurz-Exzerpt zu:

                Gebändigte Blutgefäße
                Spektrum der Wissenschaft August 2008
                Link: http://www.spektrum.de/artikel/960473

                In Tumoren herrschen meist chaotische Formen der Blutversorgung vor. Die Blutgefäße verlaufen unregelmäßig, haben unterschiedlichste Durchmesser und ungewöhnliche Druckverhältnisse.

                Der untersuchte Angiogenese - Hemmer Bevacizumab mit Blokade gegen VEGF soll die Blutversorgungsgefäße unterbinden. Alleine eingesetzt ergab sich kein Überlebensvorteil.

                Es wurde festgestellt, dass zuerst die Blutversorgungssysteme verbessert wurden. In Kombination mit Zytostatika gelangen diese somit besser an die Tumorzellen und führen zur Apoptose. Später sterben Blutgefäße ab und der Tumor schrumpft weiter. Nach einiger Zeit jedoch können die Krebszellen jedoch auf andere Wachstumsfaktoren ausweichen und es kann wieder eine Einsprossung von Blutgefäßen stattfinden.

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