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    #31
    Bondronat
    Anläßlich seines Vortrages vor Vertretern der Prostatakrebs Selbsthilfegruppen aus NRW Ende April 2007 favorisierte Prof. Seegenschmidt, Essen, eine Therapie mit Bondronat. Es sei erprobt bei Frauen mit Brustkrebs und Knochenmetastasen. Gegenüber Zometa sei Bondronat effektiver, weil es schon bei niedriger Dosierung hochwirksam sei, weil es in Bezug auf die Nieren nicht toxisch sein und über einen längeren Zeitraum Schmerzen bei Knochenmetastasen lindere.

    Wolfhard
    www.prostata-sh.info

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      #32
      Lieber Wolfhard, einem früheren Geschäftspartner aus dem Sauerland wurde von Prof. Heidenreich (früher Klinikum Köln - jetzt Aachen) insbesondere wegen der miserablen Kreatininwerte Bondronat verordnet. Auf meine Empfehlung auf Grund dieses Wissens hat Ralf jedoch mit diesem Beitrag davon abgeraten, von Zometa auf Bondronat zu wechseln. Wie so oft im Leben, muss man denn doch letztlich immer wieder selbst eine Entscheidung treffen.

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        #33
        Zometa & Co

        Zu diesem Thema folgende Erfahrungen und Überlegungen von Experten und Betroffenen:
        Dr. Scholz, USA: "Es ist bekannt, dass das Prostata-Karzinom häufiger als andere Karzinome in das Knochensystem metastasiert. Wenn der Prostatakrebs den Knochen erreicht, scheint er aggressiver zu werden. Auf das Knochensystem gerichtete Therapien sind z. B. radioaktives Calcium, neue Wachstumshemmer (Atrasentan) und Bisphosphonate z. B. Zometa und Aredia. Radioaktives Calcium kann z. B. in Form von Strontium mit Adriamycin oder als Samarium-153 mit Taxotere kombiniert werden."

        Prof. Reichle, Regensburg: "Die Radionuklid-Therapie ist in der Regel eine knochenmark-toxische Therapie.
        Die Bisphosphonate sind eine wichtige Therapieoption bei Skelettmetastasierungen, sie werden jedoch beim hormonrefraktären Prostatakarzinom überbewertet".

        Wolfhard D. Frost (erhielt bisher 28 Zometainfusionen): 4mg Zometainfusion in 250 ml und schön langsam in 50 bis 60 Minuten; lindert die häufig beobachteten grippeähnlichen Nebenwirkungen; vorher mind. einen halben Liter Mineralwasser trinken; Nierenfunktion regelmäßig überwachen, Kreatinin-Clearance + Serum Kreatinin; bei der gerade gelaufenen Zahnwurzelbehandlung kein Hinweis auf Nekrosen im Kieferbereich

        Dr. Frank Eichhorn, Bad Reichenhall:"Die Heilung von Knochenmetastasen durch Bestrahlung ist leider eine Illusion. Eine großflächige Bestrahlung zerstört das Knochenmark und damit das blutbildende System. Dadurch können Komplikationen einer Chemotherapie schwerer und häufiger werden. Mit einem länger anhaltenden PSA - Abfall ist nicht zu rechnen"

        nochmal Dr. Scholz: "Durch die Gabe eines Bisphosphonates wie Zometa können skelettbezogene Ereignisse reduziert werden. Dabei geht es vorwiegend um Frakturen, insbesondere Oberschenkelfrakturen.
        ...Entscheidend wichtig ist es, frühzeitig eine verminderte Knochendichte (Osteoporose oder Osteopenie) zu erkennen. In mehreren Studien wurde deutlich, dass die Dexamethode dem quantitativen CT unterlegen ist. Ein sensibler Marker für den Knochenstoffwechsel ist Pyrilinks D. Erhöhte Urinwerte deuten einen Knochenabbau an. Zum Ausgleich sind Calciumcitrat 500 mg und andere Mineralien wie Magnesium, Bor und Fluorid sinnvoll, außerdem hat sich Vitamin 10D (Rocaltrol mit einer Dosierung von 0,5 microg/Tag) in mehreren Studien als effektiv gegen Prostatakrebs erwiesen und ist bei der Osteoporoseprophylaxe und -therapie ähnlich potent wie Fosamax."

        Prof. Seegenschmidt, Essen: "Gegenüber Zometa ist Bondronat effektiver, weil es schon bei niedriger Dosierung hochwirksam ist und es ist in Bezug auf die Nieren nicht toxisch und es lindert über einen längeren Zeitraum Schmerzen bei Knochenmetastasen".
        Allgemein wird angemerkt: Als wirksam haben sich eine angepasste Ernährung, regelmäßige Bewegung, moderater Sport und Gymnastik erwiesen. (u.a. Frau Dr. Hübner, Kassel)

        Wolfhard
        www.prostata-sh.info

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          #34
          Guten Morgen ihr Lieben!

          Wir waren erneut in der Zahnklinik zum Gespräch. Es hat sich herausgestellt, dass bei der letzten OP, bei dem meinem Vater die Zähne herausgenommen und durch ein Gebiss ersetzt wurden, evtl. nicht richtig gearbeitet wurde. Auf jeden Fall befindet sich nun dort, wo die Entzündung ihr Unheil verbreitet, ein kleines Stückchen toter Knochen, auf dem nun die Bakterien hausen. Der Kiefer ist zwar befallen, aber noch nicht soweit, dass es unbedingt zu einer Operation führen muss. Hier ist es nun wichtig ein Antibiotikum (Doxy....) zu nehmen und viel mit Chlor..... und Kamillentee zu spülen sowie das Rauchen deutlich zu reduzieren. Außerdem muss er einmal die Woche in der Zahnklinik bzgl. einer spülenden Spritze vorbeikommen. Erst dann hat mein Vater tatsächlich eine Chance, um eine OP drum herum zu kommen. Der Zahnarzt/techniker, der spezialisiert auf Bisphosfonate ist, hat gesagt, dass wir nicht wirklich wissen, wem wir hier die Schuld geben sollen, ob es nun an der OP lag oder eben an dem Zometa. Er empfiehlt, dass Zometa weiterhin zu nehmen, weil dies effektiv gegen die Knochenmetastasen zu sein scheint. Er meinte, er hat auch schon Patienten mit Bondronat in seinem Stuhl gehabt, die würde es allerdings weniger geben, da Bondronat nicht so häufig verabreicht würde.

          Nun gut, warten wir mal ab, was sich nun bzgl. dieser Geschichte ergibt. Sollte aber eine OP anstehen, muss mein Vater wohl mit der Studie für 3 Wochen pausieren und in der Zeit ebenfalls eine Zometa-Pause einlegen. Es wird nun geprüft, ob das bzgl. der Studie machbar ist.

          Der Nierenstau ist weiterhin vorhanden und das Blut bzgl. der neuen Werte wurde heute entnommen. Der Oberarzt meinte, dass mein Vater sich langsam Gedanken machen sollte, ob er sich später für eine "harte/normale Chemo" entscheiden würde, falls ja, käme mein Vater um eine Schiene und den ständigen Wechsel der Schiene (leichte Einschränkung der Lebensqualiät) nicht drum herum, da man für die Chemo soviel Nierengewebe wie möglich benötigt. Sollte die Entscheidung in die andere Richtung laufen, würde die Niere irgendwann "untergehen" und die Funktion würde versagen.

          In diesem Zuge habe ich dann Taxotere erwähnt und er meinte, es gebe noch eine andere Art Chemo..... Hat einer von Euch schon mal etwas von Epilome oder so gehört?

          So, das war's erstmal von meiner Seite, sobald die Werte vorliegen, werde ich wieder berichten.

          Schlaft noch schön!

          Eure Dine

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            #35
            Zitat von Dine150 Beitrag anzeigen

            In diesem Zuge habe ich dann Taxotere erwähnt und er meinte, es gebe noch eine andere Art Chemo..... Hat einer von Euch schon mal etwas von Epilome oder so gehört?
            Hört sich nach Anti-Epileptikum an.
            Den Wirkstoff Valproinsäure gibt es unter mehreren Handelsnamen.

            Angerissen wurde das im Forum schon vor vielen, vielen Jahren.



            Gruss Ludwig
            Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

            https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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              #36
              Lieber Ludwig,
              Liebe Dine150,


              hier könnten die Epothilone gemeint sein. Das ist eine neue „Chemo-Familie“ mit etlichen Stubstanzen. Die erste Zulassung aus dieser Wirkstoffklasse schaffte Ixabepilone in den USA 2007 für den fortgeschrittenen Brustkrebs.
              Die europäische Zulassungsbehörde EMEA verweigerte zunächst im November 2008 die Zulassung, gab aber dann im Februar diesen Jahres grünes Licht für Ixabepilone beim fortgeschrittenen Brustkrebs in Kombination mit Capecitabine. In der Apotheke ist dieses Medikament zu finden unter dem Handelsnamen „Ixembra“.
              Beim Prostatakrebs läuft momentan eine randomisierte multizentrische Phase II-Studie mit Patupilon (EPO906) plus Prednison versus Docetaxel mit Prednison in der Uni-Urololgie in Mannheim unter Prof. Michel. Wenn mich nicht alles täuscht, wird die Studie von Novartis finanziert.
              Ob diese neuen Chemo-Wirkstoffe noch eine große Zukunft haben, läßt sich schwer abschätzen. Sie zählen ja immer noch zu den klassischen Chemotherapeutikas mit all ihren Unzulänglichkeiten. Wann gibt es denn endlich selektive Chemotherapeutikas, wenn es denn schon sein muß?


              Gruß Josef

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                #37
                Guten Morgen,

                also Josef, ich denke, dass Du mit Deinem Statement richtig liegst und es sich hier um die neue "Chemo-Familie" handelt. Es hörte sich auch ehrlich gesagt tatsächlich nach einer Art "Experiment" bzw. Studie an. Noch sind wir ja nicht so weit.

                Die neuen Werte aus Bonn haben ergeben, dass der PSA auf 34,70 ng/ml gefallen ist - m. E. ein Erfolg, aber mit Skepsis, hab das Gefühl, dass es wirklich langsamer wird.

                Der Creatinin-Wert ist dagegen deutlich erhöht und liegt nun bei 2,23. Mein Vater wird um eine Schiene oder ein sogenanntes Piktail nicht mehr drumherum kommen. Hat jemand damit Erfahrung? Laut Bonn soll er sie noch diese Woche eingesetzt bekommen. Ich weiß, dass es eine Routine-OP sein soll und der Eingriff relativ schnell unter Vollnarkose vonstatten gehen soll. Erfordert dieser Eingriff trotzdem einen längeren Krankenhausaufenthalt? Mein Vater kommt heute aus dem Urlaub und kann sich wahrscheinlich schlecht vorstellen, noch eine weitere Woche fern der Arbeit zu bleiben.

                Viele Grüße
                Eure Dine

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                  #38
                  Hallo,
                  mein Mann hat 01.2008 eine Uretherschiene bekommen. Der Eingriff wird ambulant gemacht.Nach dem Eingriff hat man noch Schmerzen beim Wasserlassen.Mein Mann musste lernen, keinen Druck beim Wasserlassen auszuüben, weil sonst der Urin zurück durch den den Katheter umschliessenden Schliessmuskel in die Niere gedrückt wird, das tut sehr weh.Am besten ging das Wasserlassen im Stehen.Der Katheter wurde nach einem halben Jahr gewechselt.Nach der Chemotherapie 2008 brauchte er den Katheter nicht mehr.
                  Mit freundlichen Grüssen Sigrun

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                    #39
                    Rückenschmerzen und Taubheitsgefühl im Bein

                    Hallo Ihr Lieben,

                    nachdem mein Vater nun die Schiene erhalten hatte, hat er wirklich starke Schmerzen beim Wasserlassen gehabt und hat diese immer noch teilweise. Außerdem war er ganz schön geschafft nach der OP, obwohl diese ambulant durchgeführt wurde.

                    Irgendwie haben wir das Gefühl, dass er nun etwas abbaut, körperlich sowie seelisch. Was nicht zuletzt von den ganzen Arztbesuchen und den immer mal wieder auftretenden dann sehr starken Rückenschmerzen kommt. Außerdem hat er immer noch dieses Taubheitsgefühl im Bein, was ihm sehr zu schaffen macht. Er hat auch an Gewicht verloren.

                    Nachdem Besuch eines Neurologen mußte er wieder ein MRT machen lassen, was aufgrund von starker Schmerzen abgebrochen werden musste. Allerdings hat der Radiologe bereits gesehen, woher die Schmerzen kommen könnten und meinte, dass man diese Bereiche gut bestrahlen kann. Diesmal wurde nicht der Thorax gemacht, sondern abwärts der Hüften. - Warum hat man sowas nicht früher schon gemacht? Nein, dann macht man die Untersuchung immer nur oberhalb, anstatt den Menschen mal ganz durch die Röhre zu schieben. -

                    Hier der Befund:

                    Untersuchungstechnik:
                    Coronar STIR und T1 SE nativ sowie transversal T1 SE nativ und T2 TSE.

                    Befund:
                    Bei Zustand nach Prostata Ca. erkennt man im Trochantermassiv re. eine metastasetypische, rundliche Strukturveränderung. Sonst sindkene Osteolysen erkennbar. Keine auffälligen Weichteilveränderungen.

                    Ergebnis:
                    Bei Zustand nach Prostataektomie Metastase im re. proximalen Femur gelegen. Sonst kein auffälliger pathologischer Befund. Kein Hinweis auf pathologischen Weichteilprozeß. Auf die Untersuchung im Unterschenkel haben wir verzichtet, da der Pat. eine Klaustrophobie entwickelt hat. Sollte die Untersuchung noch erforderlich bleiben ggf. nochmalige Vorstellung.
                    Li.Br.

                    Vielleicht kann mir hier jemand von Euch sagen, ob die Scherzen tatsächlich daher kommen und ob man mit einer Bestrahlung evtl. Schmerzfreiheit erlangen könnte. Habe mich vorher noch nicht wirklich mit dem Thema "Bestrahlung" befasst und kenne mich auch noch nicht mit den Techniken aus.

                    Mir und bestimmt auch meinem Vater würde es sehr glücklich machen, wenn man endlich den Grund für die Schmerzen ermitteln kann. Ich denke, dass heutzutage man doch nicht wirklich unter Schmerzen leiden muss. Aber Ibu 600 kann auch nicht die Lösung sein.

                    Bitte um Hilfe.....

                    Liebe Grüße
                    Eure Dine

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                      #40
                      Hallo, Dine, den Befund kann ich nicht werten, davon habe ich nicht genügend Ahnung, aber ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass Knochenmetastasen , zumindest einige ganz gezielt bestrahlt werden können. und zwar mit Erfolg.
                      Zunächst mein Mann hat einen Nierenkatheter mit Beinbeutel rechts, dann hatte er unabhängig davon immer heftiger werdende Schmerzen, bis er eines Tages überhaupt nicht mehr gehen konnte, da hatten Metastasen am und um das Steißbein den Wirbelkanal so eingeengt, dass er nicht mehr allein gehen konnte, er bekam sogar schon Morphium, die Blase musste bestrahlt werden wegen Tumor und in der Strahlenklinik hat man dann die Entscheidung getroffen, auch die heftigsten Metastasen am Lendenwirbel zu bestrahlen, und das hat Wunder gewirkt, mein Mann kann wieder relativ gut gehen, hat kaum noch Schmerzen, die sich mit Schmerzpflaster und Voltaren in Schach halten lassen.
                      Christine

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                        #41
                        Liebe Dine,

                        wie bekannt kenne auch ich Metastasenschmerzen, die durch die Einnahme von Globuli in Dez. 2004 verschwanden. Trotz Verschlechterung der Metastasierung bin ich relativ schmerzfrei und ohne seit 2004 Schmerzmedikation.

                        Es gibt viele altrnative Schmerztherapien, auch homeopathisch, die sehr gut helfen. Ich würde mich an deiner Stelle damit beschäftigen.

                        Bei Knochenbestrahlung kennen wir Erfolg und Misserfolg, auch von Forumfreunden.

                        Viel Erfolg, Konrad

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                          #42
                          Bestrahlung

                          Hallöchen,

                          also die Urologin hat ihm nun Palladon Reted 4 mg (Opiat) gegen die Schmerzen verschrieben, die mein Vater seid vorgestern eingenommen hat. Allerdings ist er jetzt total am Ende, ihm ist super übel und kommt gar nicht mehr aus dem Bett (und das soll bei ihm was heißen). Die Studienbetreuerin aus Bonn sowie der Hausarzt meinten, dass dies ganz normale Sympthome wären und nach ca. einer Woche verschwinden würden. Das kommt für meinen Paps nun gar nicht mehr in Frage, weil es ihm davon so "dreckig" geht. Angeblich sollen Pflaster besser sein?

                          Ach herje, irgendwie will aber auch nix mehr gelingen, der PSA ist nun auch wieder zum zweiten Mal angestiegen und liegt nun bei 48 ng/ml , also ein Zeichen, dass die Studie nun auch nicht mehr greifen will und wir morgen bzw. heute (weil er eh keine Tabletten momentan einnehmen kann) damit aufhören werden. D.h. auch, dass die Studie nun abgebrochen wird bzw. eigentlich ist die ja nach 6 Monaten eh offiziell beendet.

                          Er ißt auch weniger bzw. kaum noch was, das sieht für mich so aus als wäre es der Anfang vom Ende, da er dadurch abbaut.

                          Wir wollen aber auf jeden Fall die Metastasen bestrahlen lassen. Um nun irgendwelche homeopathischen Mittel auszuprobieren, bleibt uns nicht mehr so die Zeit, da die Schmerzen nun endlich aufhören müssen. Er kämpft schon so lange damit.

                          Kennt sich jemand mit den verschiedenen Bestrahlungstechniken aus und kann mir einen Rat geben, welche bei meinem Vater ist beste ist? Ich meine ich hätte hier im Forum schon einiges darüber gelesen, dass es mittlerweile echt gute Bestrahlungsmethoden gibt, die recht genau bestrahlen und somit das umliegende Gewebe bzw. Organe weitestgehend verschonen? Wir kommen ja aus dem Kreis Recklinghausen und der Hausarzt meinte, dass Hüssenstift in Essen sehr gut sei? Ich kenne nur das Tumorzentrum in Essen mit der Bestrahlungsabteilung. Oder eben Gelsenkirchen Horst, aber da möchte mein Vater nicht hin, weil dort sein Bruder gestorben ist.

                          Es wäre schön, von Euch zu hören.....

                          Grüße
                          *Dine*

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                            #43
                            Hallo Dine,

                            das Prostatakarzinom metastasiert im fortgeschrittenen Stadium häufig ins Skelett. Die Folge sind Knochenschmerzen, die von den Patienten als unerträglich beschrieben werden. Sie erleben dabei physischen und psychischen Dauerstress, der ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.

                            Permanenter Schmerz, von Knochenmetastasen herrührend, ist eigentlich relativ gut behandelbar. Allerdings gewöhnlich nicht durch den 08/15-Urologen, sondern von Schmerztherapeuten für eine genau eingestellte medikamentöse Schmerzbehandlung und von informierten Strahlentherapeuten für die Bestrahlungsmöglichkeiten.

                            Mögliche Therapieformen

                            1) Bestrahlung von außen
                            Bei eng umschriebenen Knochenschmerzen erfüllt die lokale Strahlentherapie von außen die Kriterien der Schmerzlinderung bei Wahrung der Integrität und Würde des Menschen: Sie gilt als effektiv wirksam und verbessert die Lebensqualität, auch wenn man damit keine Lebensverlängerung gewinnt. Sie hat aber auch die folgenden Nachteile:
                            • Sie bedarf häufiger Wiederholungen, zu denen der Patient wieder das Behandlungszentrum aufsuchen muss.
                            • Nicht alle Schmerzherde lassen sich gleich gut erreichen, u .a. aus Gründen der Verträglichkeit.
                            • Die Linderung eng umschriebener Knochenschmerzen demaskiert häufig neue Metastasen, die dann symptomatisch werden und eine stetige Ausdehnung der Bestrahlung mit allen ihren Nebenwirkungen erforderlich machen.

                            2) Schmerzmedikation
                            Alternativ kommt die Schmerzmedikation als Kortison- und Morphin-Dauermedikation zum Zug. Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinseintrübung sind häufige Nebenwirkungen, die von den schwerkranken Patienten nicht immer akzeptiert werden und zumeist einer zusätzlichen Begleitbehandlung bedürfen. Das macht die medikamentöse Schmerztherapie letztlich kompliziert, unsicher und teuer.

                            3) Systemische Radionuklidtherapie
                            Das Element Strontium (Sr) hat große Ahnlichkeit zu Kalzium, einem Bestandteil der Knochengrundsubstanz. Im menschlichen Organismus folgt es diesem auf seinem biologischen Stoffwechselpfad, indem es dessen biochemisches Verhalten imitiert. Eine besonders hohe Affinität (Bindung) besitzt Sr zu Knochenmetastasen. Dort wird das Radionuklid bevorzugt eingelagert und erreicht nach neueren Untersuchungen eine Aktivität in der Metastase bis zu 25 mal höher als in gesundem Knochengewebe.
                            Verteilungsstudien zeigten, dass sich Sr innerhalb weniger Tage in Tumormetastasen maximal anreicherte, wo es danach in nur langsam sinkender Konzentration über mindestens 3 Monate nachweisbar blieb. Im Unterschied dazu wurden von gesunden Wirbelkörpern und gesunder Knochensubstanz, z. B. der Kniescheibe, initial nur geringere Nuklidmengen aufgenommen und anschließend rasch wieder ausgeschieden. Die Sr-Konzentration in den Knochenmetastasen scheint innerhalb der ersten 100 Tage nach intravenöser Injektion nur um 10-20% zu sinken, während sich die Konzentration in gesundem Knochengewebe nach 14 Tagen halbiert hat. Aufgrund dieser Sr-Verteilung erhalten Skelettmetastasen die höchste Strahlendosis, während gesunde Knochen und Knochenmark sowie Weichteilgewebe weitgehend ausgespart werden. Die Strahlenbelastung für das Knochenmark ist dabei etwa zehn mal niedriger als für Skelettmetastasen, während sie bei der Bestrahlung von außen etwa gleich hoch ist. Dennoch muss auch vor einer Radionuklidtherapie die Knochenmarksfunktion ausreichend hoch sein.
                            Somit eignet sich Sr aufgrund der Substanzeigenschaften sehr gut zur palliativen Behandlung von Skelettmetastasen.
                            In der Hoffnung, dass Ihr einen guten Schmerztherapeuten findet und die Befunde über Bestrahlung gut behandelbar sind, wünsche ich Euch alles Gute. Vielleicht meldet sich ja unser Bestrahlungs-Fachmann wieder einmal.

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                              #44
                              Hallo Dine, ich möchte Dir noch etwas zu lesen über "Palliativ-Care" nachliefern, ich musste das Dokument erst einmal im meinen Unterlagen suchen. Ein Bericht über eine Krebsschmerz-Initiative in Mecklenburg-Vorpommern. Palliativ-Care ist zwischenzeitlich bundesweit viel häufiger zu finden als damals. Ich könnte mir denken, dass das auch für Euch eine Hilfe sein könnte.

                              PDF-Download hier Titel: Krebsschmerz-Initiative

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                                #45
                                Punktion

                                Hallo Zusammen,

                                und vielen Dank Dieter für Deine Beschreibung, das hat uns weitergeholfen.

                                Sind aber dennoch gestern beim Neurologen gewesen, der die Schmerzen im Bein untersucht bzw. gemessen hat und er konnte ganz klar eine Schädigung der Nerven feststellen.

                                Nun möchte er morgen aufgrund der Erkrankung bzgl. des Pca's feststellen, ob diese Störung lediglich auf Tumorzellen, die sich am Knochen festgesetzt haben zurückzuführen ist oder ob es in irgendeiner Flüssigkeit freischwebene Tumorzellen sind, die bereits die Nerven direkt angegriffen haben. Dafür muss mein Vater morgen punktiert werden, das soll dann auch sehr hilfreich für die Besprechung zur Bestrahlung am kommenden Montag sein.

                                Ich bin mal gespannt und hoffe ganz innig, dass meinem Vater dann endlich geholfen werden kann. Er wird immer dünner und sieht langsam aber sicher richtig krank aus. Er hält sich aber dennoch tapfer und versucht sich weiterhin durch seine Arbeit abzulenken. Am Wochenende ist er ziemlich erschöpft, verspürt vermehrt die Schmerzen und schläft die meiste Zeit.

                                Liebe Grüße
                                Eure Dine

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