Hallo Carla,
12 Jahre in guter Lebensqualität nach der einmaligen dreifachen Hormonblockade (DHB) und anschließenden antiangiogenen Medikamenten ist mein Prostatakrebs wieder prächtig aufgeblüht mit PSA-Werten bis 46 ng/ml, Gleason (4,5) 9, PSA-Verdoppelungszeit von 9 Monaten.
Da haben mir Dr. Leibowitz und sein Partner Dr. Turner, den "Three Prong Approach" empfohlen. Ich bin also jetzt gegen Ende der gering dosierten Chemotherapie, zugleich eine HB3 mit Etylin Estradiol (nicht mehr Casodex) und mehreren Medikamenten des sog. antiangiogenen Cocktails. Mein PSA-Wert ist zur Zeit 0,03 ng/ml. Den Bericht hierzu (pdf) habe ich Dir zugeschickt aber m.E. in schlechter Qualität, ich konnte ihn nicht als Anhang einfügen, wie das bei E-mails eigentlich funktioniert.
In den vergangenen 10 Jahren war Leukine ein wesentlicher Bestandteil der antiangiogenen Medikamente allerdings in verschiedenen, jeweils auf die Situation zugeschnittenen Dosierungen (bis zu 250 mcg pro Tag). Dazu gehörte aber noch als integraler Bestandteil auch Thalidomid, Celebrex (200 mg) Atorvastatin (Sortis 60 mg). Diese Medikamente sind also die dritte Komponente des "Three Prong Approach". Es ist sehr schwierig hier in Deutschland Ärzte zu finden, die einen solchen Ansatz: "stärkste Verfügbare Waffe zum frühest möglichen Zeitpunkt" einsetzen. Dr. Turner und Dr. L sitzen in Los Angeles, sprechen kein Wort deutsch und schicken vor jeder Infusion das Therapiekonzept, das für jede einzelne Maßnahme der gering dosierten Chemotherapie mit Taxotere, Estramustin, Carboplatin und Dexametasone auf der Basis meiner Labor-Blutwerte individuell auf meine Situation zugeschnitten ist. Patientenergebnisse vieler Betroffener werden noch in diesem Frühjahr veröffentlicht.
Jetzt habe ich Dir vielleicht etwas erläutert, was sehr schwer hier in Deutschland umzusetzen ist. Ich habe hier einen internistischen Onkologen gefunden, der dieses Konzept mitträgt, davon gibt es auch noch mehr, allerdings sind diese ausnahmsweisen Onkologen auf Zusammenarbeit angewiesen und und gegebenenfalls auch auf ein "mittragen" solcher Konzepte, die gegen urologische Prinzipien verstoßen. Die meisten internistischen Onkologen/Hämatologen habe nur wenig Fachkenntnisse zur Behandlung eines stark fortgeschrittenen Prostatakrebses in den individuell ausgeprägten verschiedenen Formen (Urologen leider auch). Hier sind Dr. Strum und Dr. Leibowitz und einige wenige in den USA noch ganz sicher "Vorreiter". Es gehört viel Prostatakrebserfahrung dazu.
Zu Sagromastim (Leukine) kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es überhaupt kein Problem ist, dieses Medikament in jeder Apotheke zu bestellen. Es wird über die internationale Apotheke in den USA bestellt, die Beschaffung dauert etwa 14 Tage und kostet 2100 € für 5 Fläschchen. 70% bekomme ich bezahlt, um den Rest zanke ich mich noch mit der Versicherung.
Die zusätzlichen Erkrankungen Deines Vaters, erschweren natürlich jede Langzeittherapiemaßnahmen. Dein Vater braucht vor allem Deine liebevolle Zuwendung, und Deine Begleitung in seiner Situation. Schmerzen müssen nicht sein. Zu den schulmedizinischen Reparaturmaßnahmen in der Situation Deines Vaters hätte ich auch einige Vorbehalte. Letzte Jahre, letzte Monate, Wochen oder gar Tage können auch reich, liebevoll und sehr befriedigend sein und zu großer Reife Anlass geben.
Noch viele gemeinsame Jahre, Monate und Tage wünsche ich Dir und Deinem Vater.
Christian
(auch ausgebildeter Sterbebegleiter)
12 Jahre in guter Lebensqualität nach der einmaligen dreifachen Hormonblockade (DHB) und anschließenden antiangiogenen Medikamenten ist mein Prostatakrebs wieder prächtig aufgeblüht mit PSA-Werten bis 46 ng/ml, Gleason (4,5) 9, PSA-Verdoppelungszeit von 9 Monaten.
Da haben mir Dr. Leibowitz und sein Partner Dr. Turner, den "Three Prong Approach" empfohlen. Ich bin also jetzt gegen Ende der gering dosierten Chemotherapie, zugleich eine HB3 mit Etylin Estradiol (nicht mehr Casodex) und mehreren Medikamenten des sog. antiangiogenen Cocktails. Mein PSA-Wert ist zur Zeit 0,03 ng/ml. Den Bericht hierzu (pdf) habe ich Dir zugeschickt aber m.E. in schlechter Qualität, ich konnte ihn nicht als Anhang einfügen, wie das bei E-mails eigentlich funktioniert.
In den vergangenen 10 Jahren war Leukine ein wesentlicher Bestandteil der antiangiogenen Medikamente allerdings in verschiedenen, jeweils auf die Situation zugeschnittenen Dosierungen (bis zu 250 mcg pro Tag). Dazu gehörte aber noch als integraler Bestandteil auch Thalidomid, Celebrex (200 mg) Atorvastatin (Sortis 60 mg). Diese Medikamente sind also die dritte Komponente des "Three Prong Approach". Es ist sehr schwierig hier in Deutschland Ärzte zu finden, die einen solchen Ansatz: "stärkste Verfügbare Waffe zum frühest möglichen Zeitpunkt" einsetzen. Dr. Turner und Dr. L sitzen in Los Angeles, sprechen kein Wort deutsch und schicken vor jeder Infusion das Therapiekonzept, das für jede einzelne Maßnahme der gering dosierten Chemotherapie mit Taxotere, Estramustin, Carboplatin und Dexametasone auf der Basis meiner Labor-Blutwerte individuell auf meine Situation zugeschnitten ist. Patientenergebnisse vieler Betroffener werden noch in diesem Frühjahr veröffentlicht.
Jetzt habe ich Dir vielleicht etwas erläutert, was sehr schwer hier in Deutschland umzusetzen ist. Ich habe hier einen internistischen Onkologen gefunden, der dieses Konzept mitträgt, davon gibt es auch noch mehr, allerdings sind diese ausnahmsweisen Onkologen auf Zusammenarbeit angewiesen und und gegebenenfalls auch auf ein "mittragen" solcher Konzepte, die gegen urologische Prinzipien verstoßen. Die meisten internistischen Onkologen/Hämatologen habe nur wenig Fachkenntnisse zur Behandlung eines stark fortgeschrittenen Prostatakrebses in den individuell ausgeprägten verschiedenen Formen (Urologen leider auch). Hier sind Dr. Strum und Dr. Leibowitz und einige wenige in den USA noch ganz sicher "Vorreiter". Es gehört viel Prostatakrebserfahrung dazu.
Zu Sagromastim (Leukine) kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es überhaupt kein Problem ist, dieses Medikament in jeder Apotheke zu bestellen. Es wird über die internationale Apotheke in den USA bestellt, die Beschaffung dauert etwa 14 Tage und kostet 2100 € für 5 Fläschchen. 70% bekomme ich bezahlt, um den Rest zanke ich mich noch mit der Versicherung.
Die zusätzlichen Erkrankungen Deines Vaters, erschweren natürlich jede Langzeittherapiemaßnahmen. Dein Vater braucht vor allem Deine liebevolle Zuwendung, und Deine Begleitung in seiner Situation. Schmerzen müssen nicht sein. Zu den schulmedizinischen Reparaturmaßnahmen in der Situation Deines Vaters hätte ich auch einige Vorbehalte. Letzte Jahre, letzte Monate, Wochen oder gar Tage können auch reich, liebevoll und sehr befriedigend sein und zu großer Reife Anlass geben.
Noch viele gemeinsame Jahre, Monate und Tage wünsche ich Dir und Deinem Vater.
Christian
(auch ausgebildeter Sterbebegleiter)
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