Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

PSMA-Therapien – Erfahrungsaustausch

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #76
    Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
    oder, was immer noch nicht ausprobiert worden ist, mit einem sehr viel
    zielgenaueren Alphastrahler wie Radium, Terbium, deren Nebenwirkungsprofil sehr viel niedriger sein sollte.
    Du hast es verstanden Konrad und das weitere Potential auch.
    Nun bleibt zu hoffen, dass die weitere Erforschung zur selektiven Tumortherapie sich flott weiterentwickelt. ( Terbium = seltene Erden )
    Die ersten Schritte sind getan.
    Der immense Vorteil durch Selektion, Trojanerfunktion nur gezielt die Tumorzellen abzutöten, hat einfach zu lange gedauert.

    Zu viele Mitbetroffene können diese Entwicklung nicht mehr erleben. Was mich persönlich recht traurig stimmt. Und immer noch wird munter drauf los mit Chemotherapie der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen.

    Wie wird hier in einige Jahren argumentiert werden?

    Gruss
    Hans-J.
    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

    Kommentar


      #77
      Zitat von Hans-J. Beitrag anzeigen
      Du hast es verstanden Konrad und das weitere Potential auch.
      Nun bleibt zu hoffen, dass die weitere Erforschung zur selektiven Tumortherapie sich flott weiterentwickelt. ( Terbium = seltene Erden )
      Die ersten Schritte sind getan.
      Dazu, was ich vor zweieinhalb Jahren geschrieben hab:

      18.05.2012

      NEIN, nicht mit mir, da liegt mehr drin!

      ... ich gedenke nicht, diese ungünstigen Zahlen einfach so hinzunehmen, und meine Zeit
      mit Standard-Therapien zu verplämpern und vielleicht etwas zu verlängern
      um den Preis verringerter Lebensqualtität.

      Ich möchte mit 'PSMA' mehr als das zu erreichen:


      Radioaktives Medikament verstrahlt Tumoren von innen

      Darüber hinaus ist PSMA ein vielversprechendes Ziel für die Therapie. Dazu wird das PSMA-bindende Radiopharmakon mit einem etwas stärker strahlendem Element, z.B. radioaktivem Jod-131, beladen. Die natürliche Funktion von PSMA unterstützt die therapeutische Wirkung: Das Eiweiß transportiert angelagerte Moleküle ins Zellinnere. So gelangt die Strahlung in die Tumorzellen und kann ihre zerstörerische Wirkung voll entfalten. Da nahezu ausschließlich Krebszellen das Radiopharmakon aufnehmen, wird nur in Tumoren eine schädliche Strahlendosis erreicht. „Diese selektive Anreicherung des radioaktiven Medikaments im Tumorgewebe erreichen wir derzeit mit nur wenigen gängigen Therapien“, so Haberkorn.

      Harald_1933 und Helmut (i) hatten darauf hingewiesen, bisher erstaunlicherweise
      ohne Echo in diesem Forum voller bangender und hoffender Männer und ihren Angehörigen.
      Danke an H&H für die Hinweise; Erste Kontakte nach Heidelberg hab ich geknüpft.
      Zurzeit fühle ich mich bezüglich des PCa gesund, keinerlei fühlbare Symptome,
      von den durchaus tragbaren Nebenwirkungen der RPE abgesehen.

      __________________________________________________ __________________________________________________

      19.05.2012

      Die gestrige 'Lähmung' durch das lange Warten auf den PSA-Wert ist verflogen.
      Am Montag werde ich Prof. Haberkorn in Heidelberg anrufen.
      Ich brauche seine PSMA-Jod131-Therapie JETZT!


      __________________________________________________ __________________________________________________

      21.05.2012

      ... diese PSMA-Geschichten sind anscheinend erst in einer allerersten Phase der Human-Anwendung.
      An eine Übertragung auf andere Standorte ist vorerst ohnehin nicht zu denken, da die aufwändig
      herzustellenden Tracer-Substanzen für die PET-Diagnostik innert weniger Stunden zerstrahlen und
      somit nicht transportabel sind.
      Für die Therapie gibt es Strahlenschutz-Vorschriften, die bei routinemässiger Anwendung sehr schwer
      einzuhalten wären, und überhaupt sind bis jetzt erst 25 Patienten behandelt worden, wobei die Lernkurve
      anscheinend steil nach oben geht. Es gibt noch keine Studien, sondern erst 'Heilversuche'. Immerhin hat
      der Arzt mit dem ich am Telefon sprach die bisherigen Ergebnisse als 'spektakulär' bezeichnet.
      Doch wurden auch schon Nebenwirkungen auf Knochenmark und Blut und auch ein rascher
      PSA-Wiederanstieg beobachtet, und - wie bei Jod131 nicht anders zu erwarten - kann es auch unerwünschte
      Wirkungen auf die Schilddrüse geben.
      Nichts ist perfekt.

      Einen Kosten-'Tarif' gibt es zur Zeit nicht, aber für das PSMA-PET wurde € 1'300.-- erwähnt, und die Therapie
      soll im Vergleich zu Abiraterone oder Chemo geradezu günstig sein. Einige 1'000.-- und bei zweimaliger
      Anwendung wohl um 10'000.-- wird das schon werden.
      Das wirklich Teure daran scheint neben der radioaktiven Infusion das Strahlenschutzzimmer zu sein,
      in dem man eine Woche lang isoliert wird, weil man 'strahlend' pinkelt.
      Ich war inzwischen zwar zum PSMA-PET in Heidelberg [4], doch hab ich die schon zuvor begonnene AHT
      fortgesetzt und gedenke, diese auszureizen. Immerhin kommt die PSMA-Sache seit damals in's Rollen.
      Das ist gut so!

      Carpe diem!
      Konrad
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

      Kommentar


        #78
        Moin moin,

        habe auch mal ein wenig recherchiert und für noch nicht ausreichend informierte Forumsbenutzer und Mitleser die nachfolgenden Links ausgewählt:

        Schwerpunkt der Hamburger Praxis ist PET/CT Ga-68-PSMA bei Prostata-Ca und Ga-68-HA-DOTATATE bei neuroendokrinen Tumoren


        Schwerpunkt der Hamburger Praxis ist PET/CT Ga-68-PSMA bei Prostata-Ca und Ga-68-HA-DOTATATE bei neuroendokrinen Tumoren






        "Ham's zu euch früher auch immer g'sagt: Iss schön auf, damit morgen die Sonne scheint" ? Und was hamma jetzt davon? Klimawandel und lauter Übergewichtige"
        (Zwoastoa)

        Gruß Harald

        Kommentar


          #79
          Lieber Harald,

          mit den ersten beiden Links fing alles richtig an. Auf diese Nuklearmedizinische Praxis hatte Herr Schulenburg in seinem Thread "Theranostics" hingewiesen. In dem ersten Artikel wird allerdings davon geschrieben, dass die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen. Das ist längst überholt. Man muss nur ein wenig suchen, um die richtige Praxis zu finden oder sich bei Unikliniken erkundigen. Gerade Unikliniken lösen die Kostenfrage meistens über eine Tageseinweisung.

          Die Untersuchung mit PSMA gewinnt zunehmend an Fahrt in Deutschland. Will sagen, immer mehr Praxen und Kliniken nehmen diese Untersuchungsmethode in ihr Leistungsspektrum auf.

          Genauso ist ist das mit den Behandlungsmöglichkeiten. In einem der obigen Beiträgen wurden neue Behandlungsorte mit PSMA-Lu177 genannt. Dabei fehlt noch Kiel. Man sieht also, Tendenz steigend und meines Erachtens werden weitere Behandlungszentren hinzu kommen, sodass wir langsam und sicher flächendeckend versorgt sein werden.

          Dir alles Gute!

          Malte

          Kommentar


            #80
            Hallo Fortgeschrittene,

            am 11.12.14 hat mich ein Mitbetroffener über ein Gespräch mit Herrn Prof. Heidenreich informiert. Ich habe ihn gebeten, diese Informationen selber ins Netz zu stellen. Ist leider bis jetzt nicht passiert.
            Die Information: Prof. Heidenreich hat, nachdem der Betroffene seinen Wunsch nach einer PSMA/Lu177 Behandlung geäußert hatte, dem Betroffenen gesagt, dass er ihm erst eine Behandlung mit Provenge empfiehlt und erst dann die Behandlung mit PSMA/Lu177. Begründung: Die Immuntherapie würde nicht mehr wirken, wenn zuerst PSMA/Lu177 gegeben würde.

            Diesen Sachverhalt habe ich versucht bei Herrn Prof. Baum zu hinterfragen, als ich meine neuesten Werte samt Diskette des PSMA/PETs an ihn geschickt hatte. Habe leider bis heute keine Antwort erhalten und werde das bei meinem nächsten Aufenthalt in Bad Berka ab 15.02.15 thematisieren.

            Glauben kann ich das nicht, denn es werden ja völlig verschiedene Behandlungswege beschritten. Zum einen das Nutzen der PSMA-Rezeptoren und zum anderen die Mobilisierung der Dendritischen Zellen, die mit speziellen Antigenen geprimt werden und andere Rezeptoren nutzen.

            Vielleicht hat ja sonst jemand schon ähnliche Informationen erhalten?

            Alles Gute!

            Malte

            Kommentar


              #81
              Zitat von MalteR Beitrag anzeigen
              Die Information: Prof. Heidenreich hat, nachdem der Betroffene seinen Wunsch nach einer PSMA/Lu177 Behandlung geäußert hatte, dem Betroffenen gesagt, dass er ihm erst eine Behandlung mit Provenge empfiehlt und erst dann die Behandlung mit PSMA/Lu177. Begründung: Die Immuntherapie würde nicht mehr wirken, wenn zuerst PSMA/Lu177 gegeben würde.
              Malte
              Hallo Malte,

              das ist für mich ein hochinteressantes Thema!
              Habe mich in den letzten Wochen sehr mit Provenge (Sipuleucel-T) beschäftigt. Mein Wissenstand:
              -- in USA und EU zugelassen;
              -- In USA in Anwendung, in EU Anwendung in Vorbereitung;
              -- In EU (Nijmwegen, Paris, London, Wien) laufen Studien, die vor allem das Produktionsverfahren betreffen;
              -- Wann Provenge in Europa für die Patienten zur Verfügung steht ist noch nicht bekannt;
              -- Ich halte sehr viel von Provenge und hätte gerne an den Studien teilgenommen, da meine jetzige Situation genau den Voraussetzungen entspricht; leider wurde die Rekrutierung der Studienteilnehmer im Herbst abgeschlossen (Hatte Kontakt mit Nijmwegen).

              Insofern kann ich die Empfehlung von Prof. Heidenreich nicht nachvollziehen; wo soll man denn Provenge z.Zt. in Europa herbekommen?
              Ich überlege mir sogar, vielleicht im Frühjahr in die USA zu reisen und dort eine Provenge - Behandlung durchzuführen.

              Lieber Malte, nehme doch mit dem Mitbetroffenen, der mit H. gesprochen hat, Kontakt auf, damit er die Einzelheiten uns allen kundtun kann.
              Ansonsten werde ich versuchen selbst mit H. Kontakt aufzunehmen.

              Grüsse -- Klaus
              -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
              Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

              Kommentar


                #82
                Hallo Malte,

                ich komme gerade aus München/Cyberknife Bestrahlung zurück. Alles lief perfekt. Jetzt heißt es abwarten.

                Nachdem ich doch bei Prof. Heidenreich die pelvine Lymphadenektomie hinter mich gebracht hatte und von den drei im PSMA PET/CT angezeigten metastasierten LK nur einer entfernt wurde (Begründung: Schwierigkeit wegen Vernarbungen im vorbestrahlten Bereich) brachte eine Wiederholung der PSMA PET/CT in Heidelberg den Nachweis, dass die zwei in der ersten PSMA Untersuchung angezeigten LK-Metastasen in linken kleinen Becken verblieben sind. Nach Rücksprache mit Dr. Maurer MRI (PSMA-radioguided surgery bei Prostatakarzinomrezidiv) riet auch er mir, die verbliebenen LK-Metastasen mittels Cyberknife zu bestrahlen und nicht nochmals zu operieren (obwohl seines Erachtens durchaus möglich).

                Vor Beginn der Cyberknife-Bestrahlung (nur eine Einheit in ca. 1,3 Std.) wurde mir eröffnet, dass in der Voruntersuchung zwei weitere verdächtige kleine LK aufgefallen sind, bei denen möglicherweise
                der radioaktiv veränderte Tracer nicht ausreichend am Oberflächenmarker der Prostatakarzinomzellen gebunden war
                . Die beiden LK wurden mit bestrahlt.

                Meine Überlegung: Sollten auch bei einer PSMA Therapie nur die Tumorzellen bestrahlt werden, die deutlich angezeigt sind ? Und die schwach oder kaum leuchtenden verbleiben unbehandelt ?

                Es bleiben Unsicherheiten. Hast Du weitergehende Kenntnisse/Erfahrungen ?

                Gruß Werner

                Kommentar


                  #83
                  Zitat von WernerJ Beitrag anzeigen
                  Meine Überlegung: Sollten auch bei einer PSMA Therapie nur die Tumorzellen bestrahlt werden, die deutlich angezeigt sind ? Und die schwach oder kaum leuchtenden verbleiben unbehandelt ?
                  Hallo Werner,
                  Du hast zwar Deine Frage an Malte gestellt, aber ich gestatte mir trotzdem zu der o.a. Frage Stellung zu nehmen.
                  Ich nehme mal an, dass Du mit "PSMA Therapie" die PSMA/Lu177 Behandlung meinst.

                  Nun werden bei dieser Therapie im besten Fall alle Krebszellen bestrahlt, bei denen PSMA an der Zelloberfläche vorhanden ist. Da das PSMA beim PET/CT auch das für die Bildgebung massgebliche Eiweiss ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die "hell leuchtenden" befallenen Lymphknoten intensiver durch PSMA/LU177 bestrahlt werden natürlich grösser als die schwach leuchtenden. Ich vermute sehr, dass die schwach leuchtenden Knoten wenn überhaupt auch nur schwach bestrahlt werden.
                  Ich glaube, dass Deine Frage nur generell aber nicht definitiv beantwortet werden kann.
                  Las Vegas lässt grüssen.......
                  Ich grüsse Dich auch
                  Klaus
                  -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                  Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                  Kommentar


                    #84
                    Zitat von Klaus (A) Beitrag anzeigen
                    ... ist die Wahrscheinlichkeit, dass die "hell leuchtenden" befallenen Lymphknoten intensiver durch PSMA/LU177 bestrahlt werden natürlich grösser als die schwach leuchtenden. Ich vermute sehr, dass die schwach leuchtenden Knoten wenn überhaupt auch nur schwach bestrahlt werden.
                    Das Problem ist ein doppeltes:

                    ist die Aufnahme des mit Ga68 beladenen PSMA-Liganden im PET schwach,
                    gibt es keinen Grund, dass derselbe Ligand mit Lutetium177 beladen besser
                    gebunden werden sollte.
                    UND
                    Befallene Lymphknoten sind typischerweise millimeter- bis centimetergross.
                    Die Strahlung von Lu177 dringt aber rund 11mm ins Gewebe ein. Das heisst,
                    dass bei kleineren Knoten die meiste Strahlung nicht im Knoten verbleibt,
                    sondern sinnlos bis schädlich in der Umgebung verpufft.

                    Somit werden nur grosse Metastasen mit hohem Uptake hinreichend bestrahlt,
                    während Micrometastasen nahezu unberührt nach dem zuvor gehabten
                    Wachstumsmuster (VZ) weiterwachsen.

                    Dieses Problem kann vielleicht künftig mit kurzstrahligen Alphastrahlern oder
                    Auger- Elektronen gelöst werden. Zurzeit stehen aber nur Betastrahler zur Verfügung,
                    die vor zwar längeren VZ eine nachhaltige Tumormassenreduktion bewirken
                    können. Bei kurzen VZ aber wachsen die verbleibenden Micrometastasen, wie bei jeder
                    anderen Therapie, die auf Tumormassenreduktion ausgerichtet ist, rasch nach.

                    Dementsprechend ist für sehr kurze VZ zunächst die AHT in all ihren Varianten
                    Therapie der Wahl, während "Theranostics" derzeit eher bei längeren VZ angesagt ist.

                    Carpe diem!
                    Konrad
                    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                    Kommentar


                      #85
                      Hallo Konrad, und frohe Weihnacht in der hoffentlich tief verschneiten Schweiz !

                      Soweit ich Dich verstehe, gehst Du davon aus, dass ein nur schwach beladener PSMA Ligand (mit Ga68) auch nur schwach mit Lu177 beladen wird und damit auch nur eine schwache Strahlenleistung bewirkt. Eine weitere Zellteilung der Mikrometastasen bleibt erhalten. Die Umgebung wird allerdings mit bestrahlt und verursacht dort Schäden, wo das Zielvolumen empfindlicher auf diese Strahlen reagiert. Eine nicht so angenehme Vorstellung !

                      Und wenn man dann noch der nunmehr wohl gesicherten Theorie Glauben schenkt, dass nur Tumorstammzellen Metastasen bilden können, die aber besonders schlecht auf schwache radioaktive Bestrahlung reagieren, dann wäre Theranostics allerdings kein gutes "Weihnachtsgeschenk".

                      Oder liege ich falsch ?

                      Gruß

                      Werner

                      Kommentar


                        #86
                        Zitat von WernerJ Beitrag anzeigen
                        Soweit ich Dich verstehe, gehst Du davon aus, dass ein nur schwach beladener PSMA Ligand (mit Ga68) auch nur schwach mit Lu177 beladen wird und damit auch nur eine schwache Strahlenleistung bewirkt. Eine weitere Zellteilung der Mikrometastasen bleibt erhalten. Die Umgebung wird allerdings mit bestrahlt und verursacht dort Schäden, wo das Zielvolumen empfindlicher auf diese Strahlen reagiert. Eine nicht so angenehme Vorstellung !

                        Oder liege ich falsch
                        Ja, Du liegst irgendwie falsch.

                        Der PSMA-Ligand wird in der Apotheke täglich mit neu erbrüteten oder sonstwie hergestellten Radio-Isotopen " beladen".
                        Die fertigen Radio-Diagnostika und -Therapeutika werden dann mit Eiltransporten (auch einer eigens dazu eingerichteten Airline in Klagenfurt) zu den Anwendern gebracht, wo sie dann den Patienten verbreicht werden.

                        Die Bindung des Liganden an das PSMA (Prostata-Spezifische-Membran-Antigen) findet dann im Körper statt, stark, schwächer oder eben nicht. Ist der Ligand mit Ga68 beladen, kann sein Verbleib im Körper in der PET-Maschine detektiert und aufgezeichnet werden. Gibt es keine Anreicherung, liegen im besseren Fall keine Metastasen vor, im schlechteren eben solche, die den Liganden nicht binden und somit das Radioisotop nicht anreichern.
                        Das gefundene Anreicherungsmuster trifft dann mit grosser Wahrscheinlichkeit auch auf den zu Therapiezwecken mit Lutetium, Iod oder Yttrium beladenen Liganden zu.

                        Eine schwache Anreicherung bedeutet zugleich auch, dass das Zeug wieder ausgeschieden wird, ohne viel Nutzen oder auch Schaden angerichtet zu haben. Ausser Spesen nix gewesen, könnte man sagen, weswegen ja vor der Infusion ein PET gemacht wird.

                        Findet aber eine Anreicherung statt, ist die Wirkung umso stärker, je kräftiger die Anreicherung, und je grösser die Metastase. Natürlich gibt es dann auch mehr Streustrahlung rundherum und mehr Nebenwirkungen.
                        Die Theranosticsberichte in diesen Thread weisen ja auf Nausea, Effekte aufs Blutbild und anderes hin, aber eben auch auf Senkungen des PSA, also Tumormassenreduktion, was ja das Ziel des Ganzen ist.

                        Was die Tumorstammzellen betrifft:
                        Die und deren Eigenschaften und Verhalten sind eher Gerücht und Theorie, als gesichertes Wissen.
                        Wichtig ist, dass Theranostics einen Weg zur Fokalen Therapie von Metastasen aufzeigt, dass dieser Weg mit den vorhandenen Therapeutika leidlich funktioniert, und dass da noch viel Luft nach Oben drin ist -
                        vielleicht schon im 2015, zu dem ich allen an diesem Thema Interessierten Gutes wünsche.

                        Carpe diem!
                        Konrad



                        PS:
                        Grüsse in die "tiefverschneite" Schweiz werden derzeit vom Weihnachtsmann nicht ausgeliefert.
                        Am 23. Dezember haben wir einen 1500m hohen Grünen Hügel bei angenehmen 12°C
                        bestiegen. Lediglich auf der schattigen Nordseite fanden wir noch einige Restchen Altschnee liegen.
                        Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                        [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                        [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                        [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                        [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                        [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                        Kommentar


                          #87
                          Hallo Optimisten und Pessimisten,

                          vielleicht bekomme ich auf dem Interdisziplinären Symposium Prostatakarzinom am Freitag, 16. und Samstag, 17. Januar 2015 in Magdeburg - hier -auf Nachfrage auch zu dem Thema dieses Threads aktuelle Hinweise von einem der anwesenden Experten - siehe Referentenliste im eingestellten Link.

                          Frohe Weihnachten. Und nun soll es auch bald kräftig schneien.

                          "Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken"
                          (Johann Wolfgang von Goethe)

                          Gruß Harald

                          Kommentar


                            #88
                            Lieber Harald,

                            wenn Du Dir die Themenliste und die Refenten anschaust, wirst Du leider ein Waterloo erleben, wenn Du glaubst auch nur eine Antwort zu PSMA/Lu177 zu bekommen. Auch keine Antworten zu den von Konrad angeschnittenen Problemfeldern.
                            Auf der Einladung stehen zwar alle drei Fachrichtungen, aber bei den Strahlentherapien schau Dir mal den Referenten (emeritiert)an und das Thema - Xofigo - an.

                            Das Geld und den Aufwand kannst Du sparen! Leider. Hier bin ich Pessimist.

                            Dir alles Gute!

                            Malte

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von WernerJ
                              Und wenn man dann noch der nunmehr wohl gesicherten Theorie Glauben schenkt, dass nur Tumorstammzellen Metastasen bilden können, die aber besonders schlecht auf schwache radioaktive Bestrahlung reagieren
                              Hallo Werner,

                              mit dem Thema Stammzellen resp. Tumorstammzellen beschäftige ich mich auch schon längere Zeit. Nachfolgend ein paar Links:

                              Tumorstammzellen sind Krebszellen, die essentielle Stammzelleigenschaften besitzen, wie sich selbst zu erneuern (self-renewal) und in verschiedene...




                              Ob man Herrn Dr. Kübler Glauben schenken kann?



                              Die Ulmer argumentieren recht klar:

                              Ein Tumor mit Tumorstammzellen wird nur dann erfolgreich therapiert werden können, wenn auch die Tumorstammzellen abgetötet oder differenziert werden. Es verdichten sich die Hinweise, dass die sich langsam teilenden Tumorstammzellen resistent sind gegen konventionelle Chemo- und Strahlentherapie, die bevorzugt sich schnell teilende Zellen trifft. Darüber hinaus exprimieren Tumorstammzellen Transporterproteine, die klinisch eine Chemotherapieresistenz verursachen. Therapien, die auch die TSZ treffen, ohne die Gewebestammzellen zu beieinträchtigen, müssen entwickelt werden.

                              http://www.rosenfluh.ch/images/stori...zellen.fin.pdf

                              Auch Rosenfluh hilft nicht weiter:

                              Tumore entstehen aus tumorigenen Zellen mit Stammzelleigenschaften; insbesondere haben sie die Fähigkeit zur Selbsterneuerung. Der Begriff der
                              Tumorstammzelle ist ein operationell definierter Begriff.

                              Tumorstammzellen persistieren als kleine Population im Tumor. Aufgrund spezifischer Eigenschaften zeigen sie eine hohe Resistenz gegenüber
                              konventionellen Chemotherapien. Sie sind für Rezidive nach erfolgreicher Behandlung und Metastasierung verantwortlich.

                              Tumorzellen mit Stammzelleigenschaften wurden bei hämatologischen Erkrankungen wie auch in diversen soliden Tumoren nachgewiesen, insbesondere
                              in Hirntumoren, bei Brustkrebs, beim Kolon-, Lungen-, Prostata und Pankreaskarzinom.

                              Ich wünsche Dir, dass die von Dir in Aussicht genommene Therapie den erhofften Erfolg bringt.

                              "So mancher meint ein gutes Herz zu haben und hat nur schwache Nerven"
                              (Marie von Ebner-Eschenbach)

                              Gruß Harald

                              Kommentar


                                #90
                                Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen

                                Was die Tumorstammzellen betrifft:
                                Die und deren Eigenschaften und Verhalten sind eher Gerücht und Theorie, als gesichertes Wissen.
                                Danke, Harald, dass du zur Erhellung einige Quellen angeführt hast.
                                Auch hier in diesem Thread sind belastbare Quellen zu finden.



                                Vielleicht ergibt sich noch Wissenswertes aus nachfolgendem:

                                Krebstherapie mit radioaktiven Trojanern

                                Krebszellen gezielt vernichten, ohne große Nebenwirkungen und ohne gesundes Gewebe zu schädigen – das ist das Ziel von Firmen u. A. im Industriellen Anwenderzentrum der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II). Hier verarbeitet die ITG Isotope TechnologiesGarching GmbH.


                                Hier werden radioaktive Stoffe höchster Reinheit, die nur durch Bestrahlung mit Neutronen erzeugt werden können, zu medizinischen Produkten. Die Isotope werden erfolgreich zur Behandlung bösartiger Tumoren eingesetzt, die bisher kaum behandelt werden konnten.


                                Lutetium 177


                                Ein vielversprechender Kandidat für dieses Radiopharmaka ist das radioaktive Isotop Lutetium-177 (177Lu). Forscher tarnen die Lutetiumatome dafür ähnlich wie ein trojanisches Pferd: Sie koppeln die radioaktiven Partikel an Biomoleküle wie z. B. Peptide, die körpereigenen Hormonen ähneln. Das Peptid bindet selektiv nach dem Schlüssel- Schloss-Prinzip an bestimmten Membranrezeptoren (Andockstellen) auf der Oberfläche der Krebszellen an.


                                So gelangt der Wirkstoff nach der Injektion eigenständig zu den Metastasen im Körper. Durch den radioaktiven Zerfall des an das Peptid gebundenen Lutetiums-177 werden die Tumorzellen so stark geschädigt,dass der Zelltod eintritt.


                                Gleichzeitig wird das umliegende Gewebe geschont, weil die radioaktive Strahlung des Lutetiums-177 nur im Umkreis von etwa zwei Millimetern wirkt.


                                Yttrium 90

                                Als radioaktives Isotop kommt Yttrium-90 aufgrund seiner relativ hohen Energie von 2,284 MeV für die Therapie in Frage. Damit verbunden ist eine Reichweite, die im menschlichen Gewebe bis zu elf Millimeter beträgt. Die Halbwertszeit liegt bei drei Tagen.

                                Yttrium-90 bestrahlt dabei das Gewebe in alle Richtungen–dies wird Kreuzfeuereffekt genannt.

                                Allerdings kann sich freies Yttrium-90 in der Niere anreichern und diese schädigen.

                                Es tut sich einiges in einem weiteren Kandidaten für uns Schwerbetroffene. Sowohl Diagnostik als auch Therapie.

                                Radionukleidmedizin mit Terbium

                                Die Radionuklidmedizin behandelt Krebspatienten mit Hilfe radioaktiver Substanzen, die in die Blutbahn injiziert werden. Die Strahlung dieser Substanzen vermag Krebszellen zu zerstören und das Tumorwachstum im Körper des Patienten aufzuhalten oder Geschwulste sogar zurückzubilden. Da die emittierte Strahlung nicht zwischen gesundem und krankem Gewebe unterscheidet, ist es notwendig, das radioaktive Isotop in eine biologische Komponente zu „verpacken“, die gezielt an die Krebszellen andockt.

                                Auf dieseWeise kann sich der Wirkstoff am kranken Gewebe konzentrieren und dort den Kampf gegen den Tumor aufnehmen und unterscheidet sich deshalb merkantil von der Chemotherapie.

                                Maßschneidern in der Frühphase

                                Viele der in der Nuklearmedizin gebräuchlichen Isotope wie Iod-131 oder Yttrium-90 haben aus medizinischer Sicht oft keine idealen Eigenschaften hinsichtlich der Energie sowie der Art und der Dauer der radioaktiven Strahlung. „Ideal wäre es, die am besten geeigneten Radioisotope bereits in einer frühen Phase der Entwicklung von Medikamenten auswählen zu können“, erklärt der Physiker Ulli Köster vom InstitutLaue-Langevin (ILL) in Grenoble.

                                Ihm ist es gemeinsam mit Kollegen des Paul-Scherrer-Instituts im schweizerischen Villingen, der Technischen Universität München und des europäischen Forschungszentrums Cern bei Genf gelungen, vier maßgeschneiderteTerbium-Isotope zu produzieren, die die medizinischen Anforderungenmöglicherweise erfüllen könnten.
                                Es sind die Isotope mit den Massenzahlen 149, 152, 155, 161

                                Nuklide zur Diagnose und Therapie

                                Zur Herstellung der künstlichen Radionuklide mit den Massenzahlen 149, 152, 155 und 161 beschossen die Wissenschaftler Folien aus Tantal und Gadolinium mit Neutronen oder energiereichen Protonen. Die Terbiumisotope unterscheiden sich zwar in der Zahl der Neutronen und in der Art ihres radioaktiven Zerfalls, aus chemischer und biologischer Sicht sind sie aber einander recht ähnlich. Das ist ein großer Vorteil für die Radionuklidmedizin. Verpackt in einen im Wesentlichen aus dem Vitamin B9 bestehendenMolekülkomplex, können die Radioisotope an bestimmten Tumoren andocken und dort ihre Wirkung entfalten.


                                Das Institut Laue Langevin in Grenoble ist mit dem Hochflussreaktor und der benachbarten europäischen Synchrotronquelle ESRF.

                                Diese ist je nach Isotop unterschiedlich ausgeprägt: So emittieren die Isotope Terbium-155 und 161 Gammastrahlung, die den Körper des Patienten fast vollständig wieder verlässt, so dass sich diese beiden Radionuklide besonders zur Diagnose und Lokalisation von Tumoren eignen.

                                Terbium-152 emittiert dagegen Positronen, die schnell in Gammastrahlung zerfallen. Dieses Isotop ist daher für die Diagnose mit der Positronen-Emissions-Tomographie prädestiniert. PET
                                Therapeutischen Nutzen haben insbesondere Terbium-149 und 161. Letzteres sendet Beta-Strahlen aus, die einige Millimeter bis wenige Zentimeter tief in das Gewebe eindringen und dort Zellen zerstören. Die von Terbium-149 emittierten Alpha-Teilchen dringen nur wenige Zehntelmillimeter in das Gewebe ein.

                                Terbium-161emittiert neben den Beta-Teilchen noch sogenannte Auger-Elektronen aus der Atomhülle, die aufgrund ihrer geringeren Energie nur wenige Mikrometer weit kommen, was ideal für die Bekämpfung kleiner Tumoren und Metastasen ist.

                                Zusammengefasst aus Quellen u.a.



                                Frohe und hoffnungsvolle Weihnachtsgrüsse
                                Hans-Jürgen ( Hans-J.)
                                Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X