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Kann chronisch lymphatische Leukämie nach PSMA-PET-CT entstehen?

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    Kann chronisch lymphatische Leukämie nach PSMA-PET-CT entstehen?

    Guten Tag,

    ich habe 2015 eine Lymphadenektomie durchführen lassen, nach der der PSA-Wert um den Faktor 200 von 12 auf 0,06 gefallen ist. Seitdem steigt er langsam wieder an und lag Ende August 2021 bei 2,6. Um Informationen zum Ausmaß einer möglichen Metastasierung zu erhalten, wurde im September 2021 eine PSMA-PET-CT gemacht. Obwohl diese eigentlich nur ein diagnostisches Verfahren ist, hatte sie auch einen therapeutischen Effekt, denn der PSA-Wert sank um fast 40 % auf 1,6. Nun habe ich letzte Woche die Diagnose chronisch lymphatische Leukämie (CLL) bekommen. Meine Vermutung ist, dass sich die Krebszellen wieder in Lymphknoten angesiedelt haben und sich das radioaktiv markierte PSMA dort angereichert hat. Meine weitere Spekulation ist, dass dadurch Lymphozyten geschädigt wurden und die CLL ausgelöst haben. Ist so etwas möglich oder gar bekannt?

    Viele Grüße
    PeterAS

    #2
    Peter,

    Ga-68 hat eine Halbwertszeit von 68 Minuten, F-18 eine von 110 Minuten. Ich überlasse es Dir auszurechnen, wieviele Halbwertszyklen von Ende August 2021 bis heute verstrichen sind und welcher Bruchteil der ursprünglichen Strahlung heute davon noch übrig ist.

    Ralf

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      #3
      PeterAS,

      Jede Strahlenbelastung über die natürliche Strahlung hinaus, kann viele Jahre später zu einem leicht erhöhten Krebsrisiko führen. Die Strahlenbelastung kommt nicht nur vom radioaktiven Ga-68 oder dem F-18 sondern auch vom CT selber (oder auch von vielen Flugreisen).
      Deine Vermutung ist wie Ralf oben erklärt hat, sicher falsch.

      Viel wahrscheinlicher ist, dass Du die Diagnose CLL völlig unabhängig von Deinem sehr langsam fortschreitendem wenig aggressiven Prostatakrebs bekommen hast.
      Eventuell, aber das ist reine Spekulation, könnte Deine Bestrahlung der P-Loge im Jahr 2006 die Wahrscheinlichkeit für einen Zweitkrebs etwas erhöht haben.

      Heinrich
      Meine PCa-Geschichte:
      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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        #4
        Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
        Deine Vermutung ist wie Ralf oben erklärt hat, sicher falsch.
        Heinrich, allem bis auf dem stimme ich zu. Die Vermutung ist unwahrscheinlich, nicht falsch, denn es handelt sich um ein statistisches Phänomen, was nicht einfach mit dem Hinweis auf die Halbwertszeit ausreichend erfasst ist.


        Eine kürzere Halbwertszeit verringert das Produkt Dosis x Zeit, wodurch weniger Zellen potentiell geschädigt werden können (entweder weil nicht am Ort oder im falschen Zyklus). Aber es reicht eine einzige (Stamm-) Zelle, die durch die Strahlung "unglücklich" mutiert ist und sich nicht reparieren konnte, um einen Folgekrebs auszulösen (auch spontaner Krebs entsteht in der Regel aus einer solchen Urzelle). Und das bemerkt man erst nach vielen Teilungen, also deutlich später. Es spielt daher keine Rolle, dass heute keine Strahlung mehr vorhanden ist.


        Es ist durchaus möglich, dass die CLL durch das CT, das PET oder die frühere RT induziert wurde. Nur die erhöhte Strahlenlast in den Lymphknoten wird die blutbildenden Zellen im Knochenmark wenig gestört haben (anders bei PSMA-sensitiven Knochenmetastasen).


        Hier wird das Durchschnittsalter für CLL mit 72 Jahren angegeben: https://lymphome.de/chronisch-lympha...gkeit-ursache/
        So gesehen liegt PeterAS weit über dem Schnitt, und es kommen alle möglichen anderen Ursachen in Betracht.

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          #5
          Hallo und guten Tag,

          vielen Dank für die Diskussionsbeiträge. Es ist ja sicher so, dass die Entstehung von Krebs nicht nur eine Ursache hat. Vergangene Strahlenbelastungen (die bei mir in letzter Zeit häufig waren) spielen sicher eine Rolle. Bei mir hat sich die CLL aber in kurzer Zeit entwickelt. Ich habe ja noch das Multiple Myelom und werde deswegen regelmäßig untersucht. Eine dramatische Verschlechterung der Blutwerte und des Blutbildes trat erst jetzt im Januar auf.

          Ich habe meine Vermutung auch der Nuklearmedizin in Heidelberg mitgeteilt, wo die PSMA-PET-CT durchgeführt wurde. Die Oberärztin dort schließt eine biologische Wirkung bei der angewandten Strahlendosis aus. Ich bin da anderer Ansicht. Sowohl die jetzt mit 18F durchgeführte PET-CT als auch eine 2014 mit demselben Isotop durchgeführte PET-CT haben zu einer signifikanten Abnahme des PSA-Wertes geführt. Die Strahlenintensität in den Lymphknoten war offensichtlich groß genug, um Prostatakrebszellen zu zerstören. Das ist eine biologische Wirkung. Es ist ja ein Unterschied, ob sich die Strahlenbelastung gleichmäßig im Körper verteilt oder wegen der Affinität des PSMA zu PCa-Zellen in den Lymphknoten angereichert wird. Eine 2015 durchgeführte PSMA-PET-CT mit 68Ga zeigte auch eine Abnahme, aber mit wesentlich geringerer Ausprägung.

          Wie dem auch sei, ich muss jetzt mit drei verschiedenen Tumorerkrankungen leben.

          Peter

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            #6
            Hallo Peter,

            ich kann mich noch daran erinnern, dass wir uns damals darüber unterhalten hatten.
            Pelvine Salvage Lymphadenektomie (prostatakrebs-bps.de)

            Auszug:
            „Soweit ich gehört habe, hat Prof. Schultze-Seemann eine eigene Operationstechnik. Detektiert werden die befallenen Lymphknoten mit Indium111-dotiertem PSMA. In111 sendet Gamma-Stahlen aus und hat eine Halbwertszeit von nicht ganz 3 Tagen.“
            Ich hatte ja etwas später die Pelvine Salvage Lymphadenektomie von Prof. Osmonov in Kiel durchführen lassen. Das Verfahren dieser neueren OP Technik der Detektierung wurde in Kiel abgelehnt, mit der Begründung, dass die Nebenwirkungen noch nicht im vollen Umfang bekannt seien.

            Kann es sein, das die Lymphatische Leukämie dadurch entstanden ist?
            Ich weiß, es ist von mir ein laienhafter Gedankengang, dennoch wollte ich es einmal ansprechen.

            Gruss
            hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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