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Spätschäden am Darm durch Strahlentherapie – Therapiemöglichkeiten

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    #16
    Hallo Jochen,

    das Problem dürfte sein, dass die Kassen die Kosten von über 2.000,- € nicht übernehmen, der Patient sie also selbst zahlen müsste und viele Patienten dazu nicht bereit sind, weil sie vielleicht den Sinn nicht sehen und das Geld lieber in ein SUV oder ein schickes neues Handy stecken.
    Ich meine mich zu erinnern, dass Kliniken, die das Verfahren einmal optional angeboten haben, davon weggegangen sind, weil die Nachfrage zu gering war, nachdem sie (die Kliniken) in dem Glauben, dass danach doch Nachfrage sein müsste, das Applikationsgerät angeschafft hatten, das dann mehr oder weniger nutzlos herumstand. Außerdem gab es wohl oft Ärger mit den Abrechnungen, wenn die Patienten anschließend die Sonderleistung nicht zahlen wollten, und die Kassen schon gar nicht.

    Gruß nach Hamburg,

    Ralf

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      #17
      Danke für diesen sehr informativen Thread. Im US-Forum, das ich zu Zeiten meiner Diagnose frequentierte, schien der Einsatz des SpacerOAR in den poschen Top-Kliniken Standard zu sein. Die 2000€ würde ich definitiv auslegen! Nach allem, was ich hier lese.

      @Trekker worauf sich die Bemerkung zum Protonenstrahl bezieht, ist doch eigentlich klar? Ich meine den Bericht von Flüstermann.

      Zum Kathodenstrahl: ich vermute, Paul hat einen tech Hintergrund wie ich. Im Profilbild ist das Symbol einer Röhre, wie man sie früher in Radios fand. Ganz unten die Heizwendel, die die darüber liegende Kathode zum Glühen bringt. Dadurch emittiert diese Elektonen. Diese fliegen zur positiven Anode, der schwarze Balken ganz oben. Die Spannungsdifferenz ist hier die Anodenspannung, bei Röhren in alten Radios meist 120V. Bei Bildröhren 27kV. Das Gitter zwischen Anode und Kathode regelt den Elektronenfluß. Dabei kann der Anodenstrom mit einem sehr niedrigen Gitterstrom gesteuert werden. Darauf beruht die Verstärkung. Grob erklärt.

      Die Anode also wird mit beschleunigten Elektronen bombardiert, deren Energie jedoch deutlich unterhalb der Photonen liegt, die einen in der IMRT treffen.

      Gruß Karl
      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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        #18
        Es wundert mich, dass bei einer so teuren Behandlung wie der Bestrahlung die Kosten für SpacerOAR nicht inklusive sind.
        Mir wurde das damals gar nicht angeboten. Von Strahlenschäden nach 5 bis 6 Jahren hatte in der Vorbesprechung damals auch gar keiner gesprochen. Es wurden nur kurz- bis mittelfristige Störungen erwähnt. Z.B. dass die Darmwand mir der Blasenwand zusammenwachsen könnte und dann wieder chirurgisch getrennt werden müsste.
        Ich hoffe nicht, das die Strahlenärzte davon ausgingen, dass ich nach 5 bis 6 Jahren eh schon das Zeitliche gesegnet haben würde.
        Gruß
        Lutz
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #19
          Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
          Es wundert mich, dass bei einer so teuren Behandlung wie der Bestrahlung die Kosten für SpacerOAR nicht inklusive sind.
          Mir wurde das damals gar nicht angeboten. Von Strahlenschäden nach 5 bis 6 Jahren hatte in der Vorbesprechung damals auch gar keiner gesprochen.
          Nicht anders ging es mir. Wobei ich immer noch unsicher bin, ob dieses Gel bei mir sinnvoll gewesen wäre, Dies, weil man im Vorfeld den Verdacht, dass das Rektum bereits infiltriert sei, geäussert hatte. Da ich innerhalb mehrerer Monate nach Abschluss der Bestrahlung bis heute leichtere Darmbescherden habe, hat der Darm sicher einiges abgekriegt. Nun hoffe ich sehr, dass alle TZ hops gegangen sind und die Darmbeschwerden sich wieder verflüchtigen oder zumindest nicht schlimmer werden.

          @KarlEmagne: Danke für die Klarstellung. Ich dachte schon, Du willst mir vors Bein pinkeln, weil der Text unter meiner Anrede stand.
          Gruß von Henry

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            #20
            Lutz,
            Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
            Es wundert mich, dass bei einer so teuren Behandlung wie der Bestrahlung die Kosten für SpacerOAR nicht inklusive sind.
            in der Rechnung, die die Klinik der GKV bzw. über den Patienten dessen PKV vorlegt, müssen alle erbrachten Leistungen einzeln aufgeschlüsselt sein. Ein Sachbearbeiter bei der KV prüft, ob sie jeweils erstattungsfähig sind. Für SpaceOAR gibt es nun einmal keine Erstattung, aber die Klinik möchte die Kosten natürlich erstattet haben. Weiteres siehe oben!

            Ralf

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              #21
              Vielleicht leben Patienten nach SpaceOAR länger und die Krankenkassen träfe es dann doppelt.
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                #22
                Zitat von AH-Harley Beitrag anzeigen
                Wurde bei Flüstermann kein SpacerOAR zwischen Darm und Prostata gesetzt?
                Hier im Forum gibt es sehr viele Berichte über Darmschädigungen. In dem Zusammenhang wurde viel und teilweise leidenschaftlich über Protonentherapie diskutiert. Gemäss den Hochglanzprospekten der Anbieter natürlich mit viel weniger Nebenwirkungen. Dies hat sich bis heute in der Praxis nicht bestätigt.
                Warum: Der zielgenaueste Strahl auf 1/100 mm nützt nichts wenn das Zielgebiet Prostata sich bis zu 2.5 cm bewegen kann. Leerer Darm mag dies sicher verkleinern aber nicht auf 0. Goldmarker sind Standard auch bei der IMRT, bei der Protonentherapie ein absolutes Muss.
                Wenn ich mich richtig erinnere, wurden beim RPTC München vor jeder Bestrahlung sog. Rektum-Ballone eingeführt, um analog dem SpacerOAR einen grösseren Sicherheitsabstand zum Darm zuhaben. Dies ist wohl billiger zu haben.

                Es bleibt zu hoffen, dass die Protonentherapie jetzt tatsächlich besser wird, wenn sie neuerdings auch die IMRT beherrscht.

                Heinrich
                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                  #23
                  Hallo Trekker,
                  ich hatte während der Bestrahlung, sie war vor über 4 Jahren, und die Jahre danach auch Darmbeschwerden so in Richtung leichte bis mittlere Stuhlinkontinenz. Allerdings haben sich diese Beschwerden im Laufe der Jahre gebessert und ich bin mit dem jetzigen "Darmgeschehen" ganz zufrieden. Es ist aber nicht so gut, wie es mal vor Bestrahlung und OP war. Wenn ich jetzt "Entleerungsdruck" habe, der manchmal auch sehr plötzlich kommen kann, muss ich umgehend das stille Örtchen aufsuchen, sonst wird es unappetitlich.
                  Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass sich dieses Schließmuskelgeschehen plötzlich verschlechteren wird, weil sich das ja in den letzten Jahren eigentlich nur verbessert hat.
                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    #24
                    Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                    Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass sich dieses Schließmuskelgeschehen plötzlich verschlechteren wird, weil sich das ja in den letzten Jahren eigentlich nur verbessert hat.
                    Hier im Forum habe ich in letzter Zeit allerdings gelesen, dass es noch nach Jahren zu Verschlechterungen gekommen ist. Dies und die Tatsache, dass ich nicht unbedingt mit Problemen gerechnet habe, stimmt mich etwas nachdenklich.
                    Gruß von Henry

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                      #25
                      Hallo Trekker,
                      im Oktober wird meine Bestrahlung 5 Jahre zurückliegen. Und, wie gesagt, hat sich mein Darmgeschehen, speziell auch Schließmuskelprobleme, nicht verschlechtert. Also seit der Bestrahlung eigentlich kontinuierlich verbessert.
                      Ich sehe natürlich trotzdem dem Jahr 5 und auch 6 nach Bestrahlung mit gemischten Gefühlen entgegen, hoffe aber trotzdem, dass der Kelch evtl. plötzlich auftauchender Spätschäden an mir vorübergeht.
                      Im Moment habe ich aber andere Probleme...
                      Gruß
                      Lutz
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        #26
                        Bei mir wurden die Blutungen durch eine Verödung der gewachsenen Gefäße mit einer zweimaligen Elektrobehandlung erfolgreich behoben.


                        Lothar

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                          #27
                          Zunächst besten Dank an Paul_aus_Berlin für die interessante Übersicht und Hinweise / Erläuterungen.

                          Habe ebenfalls mittels Proktoskopie die Diagnose Strahlenproktitis erhalten; Empfehlung der Gastroenterologin: Salofalk 1g Zäpfchen.

                          Bin – derzeit (noch?) – beschwerdefrei und werde aber der Empfehlung folgen. Die Zäpfchen sollen bereits nach 2 – 3 Wochen wirken. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
                          mfg

                          https://myprostate.eu/?req=user&id=1102&page=data

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