Liebe Leute, nachdem Wolfgang1965 schon so eine schöne lange Beschreibung seiner OP in dem Thread
gepostet hat, möchte ich gerne auch von meiner Erfahrung in der Martini Klinik berichten, die sehr ähnlich war. Ich beschränke mich daher auf die Dinge die ich anders erlebt habe als Wolfgang.
Vorab: die Martini Klinik steht (Stand März 2024) kurz vor dem Umzug in einen schicken Neubau. Der Altbau wird wohl nur noch wenige Wochen weiterbetrieben, daher sind einige meiner Erfahrungen in Kürze nicht mehr zutreffend. Die Klinik hat momentan 4 Stationenen. Station 4 ist für gesetzlich Versicherte und hat Zweibettzimmer, die anderen Stationen sind für privat versicherte und haben Einbettzimmer oder Zweibettzimmer. Für gesetzlich Versicherte erfolgt die Aufnahme auf der Station (man wartet im Aufenthaltsraum oder auf dem Zimmer auf die Untersuchungen), privat Versicherte haben im Erdgeschoss einen eigenen Empfangsbereich und Warteraum. Durch den Neubau, dessen Fertigstellung sich mehrfach um viele Monate verspätet hat, wurde im Altbau lange nichts mehr investiert, und man merkt an vielen Stellen dass eigentlich nötige Reparaturen nicht mehr durchgeführt werden.
Ansonsten unterscheiden sich die beiden Stationen nicht sonderlich. Die Aufenthaltsräume auf den Privatstationen sind etwas schicker, und neben den üblichen Getränken (Wasser, Saft, Kaffee, Tee) gibt es dort nachmittags Kuchen und einen Kühlschrank mit weiteren Getränken, darunter alkoholfreies Bier, aber auch "echtes" Bier, Sekt und abends werden Rotwein und Weißwein bereitgestellt. In erster Linie wohl für den Besuch, aber wohl auch für die neu anreisenden Gäste die statt mit einer Schlaftablette vielleicht mit einem Glas Wein den Abend vor der OP etwas entspannen können. Ich habe aber auch Patienten gesehen, die sich zumindest am dritten Tag nach der OP ein kaltes Bierchen gegönnt haben.
Anmeldung vorab: Für DaVinci OPs beträgt die Wartezeit momentan 8 Wochen, für die klassiche offene OP nur 2 Wochen. Das ist vielleicht wichtig für Menschen bei denen die OP sehr dringlich ist. Es gibt 5 roboterassitierte Tische (4 mit DaVinci, 1 mit einem System eines Mitbewerbers) und 1 klassischen OP Tisch. Ein Arzt sagte mir, die Martiniklinik würde in Zukunft auch nur noch von "roboterassistiert" oder "DaVinci-Methode" sprechen, aber nicht ausdrücklich zusagen, an einem echten DaVinci operiert zu werden. Bei mir steht allerdings noch DaVinci(R) auf dem Entlassungschreiben. Wenn sie schon ein (R) als Zeichen für den registrierten Markennamen setzen, wird es ein Originalgerät gewesen sein.
Aufnahme: Ich wurde um 8:30 für die Aufnahme in der Privatambulanz einbestellt, es waren mindestens 8 andere Männer am selben Tag dort. Man hat viel Wartezeit, ich habe um 11:00 mein Zimmer bekommen, aber die letzte Untersuchung war erst um 14:00 beendet (wobei ich der vorletzte war). Danach kommen noch Psychologe, AHB-Beratung etc. aufs Zimmer, man darf aber, wenn man will, auch noch für ein paar Stunden raus aus der Klinik. Nach 21:00 kommt man aber nicht mehr rein. Alle Ärzte waren sehr nett, erklären ausführlich wie die Abläufe sind und man hat Zeit, alle Fragen los zu werden. Allerdings gab es hier schon einige Diskrepanzen zwischen den Informationen der aufnehmenden Ärzte und den Pflegern oder den "eigentlichen" Ärzten. Als Beispiel sei erwähnt, wie lange genau vor der OP man nichts trinken darf, aber auch, welche Getränke erlaubt sind und welche nicht. Der aufnehmende Anastäsist meinte, ein wenig Wasser bis 2 Stunden vor OP wäre erlaubt und ein Kaffee morgens (6 Stunden vor der OP) wäre auch in Ordnung. Die Pfleger haben das strikt abgelehnt - kein Kaffee und auch keinen Schluck Wasser bis 6 Stunden vor der OP. Der behandelnde Anästhäsist im OP sah das genau so und frage ob ich auch wirklich seit 6 Stunden nichts getrunken hätte.
Auch komisch fand ich, dass mein PSA Wert, welcher im letzten Jahr stetig auf 9,3 gestiegen war und den ich vor 2 Wochen hatte messen lassen, nun von der Martiniklinik mit 6,1 gemessen wurde. Dass jedes Labor anders arbeitet, verstehe ich ja, aber ein Unterschied von 50% (6,1 zu 9,3) kommt mir schon fast "unwissenschaftlich" vor.
OP-Tag. Es gibt 3 Schichten, die hier "Schritte" genannt werden und grob für 7:00, 10:00 und 14:00 vorgesehen sind, wobei nur der erste Schritt eine sichere Uhrzeit kennt und die anderen sich nach der Dauer der vorherigen OPs richten. Für Schritt 3 kann man auch um 13:00 oder an manchen Tagen sogar schon um 12:30 dran kommen. Ich hatte leider Schritt 3 bekommen und das war wirklich schrecklich. Nicht nur dass man seit dem Abend davor nichts im Bauch hat (auch nichts zu trinken, man bekommt um 7:30 einen kleinen Apfelsaft). Sondern vor allem die Wartezeit. Man sitzt rum oder läuft auf und ab, mit Schiss vor der OP und wartet und wartet und wartet, die Gedanken an die OP bekommt man nicht aus dem Kopf. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so fertig macht. Dann endlich um 13:45 die Abholung, noch ein paar letzte verzweifelte Jokes mit dem Anästhäsisten ("bin ich hier richtig für Blinddarmentfernung", was besseres fiel mir nicht ein) und schwupps ist man im Aufwachraum mit dem Gefühl, gerade von einer Tram überfahren worden zu sein. Es tut alles weh, aber man ist sofort froh, dass man es nun hinter sich hat. Meine OP war anscheinend kurz (14:30-16:30) und aufgewacht bin ich gegen 17:45 und wurde 19:30 aufs Zimmer gefahren. Während Patienten aus Schritt 1 und 2 schon die ersten vorsichtigen Schritte über den Gang machen, müssen Schritt-3 Patienten liegen bleiben. War ok, habe sogar gut geschlafen die erste Nacht.
Alles andere verlief so wie bei Wolfgang: man heilt schnell, hat nette Gespräche mit seinen Leidensgenossen, genießt das leckere Essen und bekommt eine wirklich tolle Behandlung durch die vielen lieben Pfleger. Nie hatte ich das Gefühl, dass die zu wenig Zeit hatten. Ich weiß nicht ob sie unter Stress standen oder nicht, falls ja, haben sie es sich nicht anmerken lassen. Alles wurde super erklärt. Wobei es nicht viel zu beachten gibt - die Katheterreinigung 2 mal täglich muss man selber machen, die Leerung des Katheters auch, und am letzten Tag das Setzen der Thromboseprophylaxe lernen.
In meinem Fall habe ich die Dichtigkeitsprüfung am 4. Tag nach der OP bestanden. Diese Prüfung ist total harmlos, ein rektaler Ultraschall bei gleichzeitigem Auffüllen der Blase mit Kochsalzlösung. Das Ziehen des Katheters war noch harmloser, der Ballon der den Katheter fest in der Blase hält wird von außen durch ein Ventil entleert und dann wird ganz kurz sanft gezogen, man merkt es nicht mal, und weg ist er. Anschließend trinkt man sehr viel Wasser (1,5 L in einer halben Stunde), geht 2 mal auf Toilette und dann wird per Ultraschall geschaut, ob die Blase komplett leer ist.
Im anderen Thread wurde bereits beschrieben dass die Martini-Klinik mit 4 Tagen Katheterverlust sehr früh dran ist, mein Operateur sagte mir dass damit dem Abbau des Schließmuskels und Elastizitätsverlust der Blase entgegengewirkt werden kann und er gute Erfahrungen damit gemacht hat. Ich habe auch Prof. Graefen gefragt, der ja der Leiter der gesamten Klinik ist. Der sagte mir, dass die Entscheidung beim Operateur liegt und jeder es anders handhabt. Generell werden aber mehr als die Hälfte der Patienen wohl sowieso mit Katheter entlassen. Zumindest bei den Patienten, die mit mir zusammen entlassen wurden, war das der Fall. Von den vier anderen mit denen ich am letzten Tag gesprochen habe, war ich der einzige der ohne Katheter nach Hause ging.
Nun bin ich also daheim und muss mich für/gegen AHB entscheiden. Also angemeldet bin ich, aber kann ja noch absagen.
Bisher klappt alles super. Kontinenz ist noch nicht voll da. Ich kann nachts ohne Überraschungen durchschlafen und auch tagsüber geht nichts in die Hose, aber so ein paar Tröpfchen kommen dann doch noch ab und zu raus, meist kurz nach dem Toilettengang oder direkt davor.
Momentan ist der Urinstrahl sehr schwach, vielleicht tatsächlich weil der Katheter so früh gezogen wurde, aber ich warte erst mal ab wie sich das entwickelt. Also eine Blasenentleerung dauert jetzt halt 2 Minuten, statt vorher 30 Sekunden. Blöd, aber soll wohl besser werden meinte der entlassende Arzt.
Wollte natürlich auch gleich das Thema Potenz ausprobieren, da ja nervschonend operiert wurde. Also bin schon ganz zufrieden. Für einen GV reicht es sicher noch nicht, aber immerhin regt sich was. Also man sieht eine deutliche Schwellung / Vergrößerung, vielleicht wird der Mast so halb ausgefahren, würde ich sagen. Da muss natürlich noch wesentlich mehr Druck drauf bevor ich damit zu meiner Frau gehen kann, aber besser als nichts für weniger als 1 Woche nach OP. Darf ja sowieso 4-6 Wochen keinen Sport machen :-) Wo ich dann schon mal dabei war, habe ich auch gleich mal den Orgasmus ausprobiert, der war zum Glück echt ordentlich. Klar, trocken ist nicht ganz so schön, aber hatte viel weniger erwartet nach einigen Berichten hier. Der war von der Intensität so wie vorher auch.
Nun also Warten auf den Bericht der histologischen Untersuchung, das wird dann noch mal spannend...
LG, Arne
Vorab: die Martini Klinik steht (Stand März 2024) kurz vor dem Umzug in einen schicken Neubau. Der Altbau wird wohl nur noch wenige Wochen weiterbetrieben, daher sind einige meiner Erfahrungen in Kürze nicht mehr zutreffend. Die Klinik hat momentan 4 Stationenen. Station 4 ist für gesetzlich Versicherte und hat Zweibettzimmer, die anderen Stationen sind für privat versicherte und haben Einbettzimmer oder Zweibettzimmer. Für gesetzlich Versicherte erfolgt die Aufnahme auf der Station (man wartet im Aufenthaltsraum oder auf dem Zimmer auf die Untersuchungen), privat Versicherte haben im Erdgeschoss einen eigenen Empfangsbereich und Warteraum. Durch den Neubau, dessen Fertigstellung sich mehrfach um viele Monate verspätet hat, wurde im Altbau lange nichts mehr investiert, und man merkt an vielen Stellen dass eigentlich nötige Reparaturen nicht mehr durchgeführt werden.
Ansonsten unterscheiden sich die beiden Stationen nicht sonderlich. Die Aufenthaltsräume auf den Privatstationen sind etwas schicker, und neben den üblichen Getränken (Wasser, Saft, Kaffee, Tee) gibt es dort nachmittags Kuchen und einen Kühlschrank mit weiteren Getränken, darunter alkoholfreies Bier, aber auch "echtes" Bier, Sekt und abends werden Rotwein und Weißwein bereitgestellt. In erster Linie wohl für den Besuch, aber wohl auch für die neu anreisenden Gäste die statt mit einer Schlaftablette vielleicht mit einem Glas Wein den Abend vor der OP etwas entspannen können. Ich habe aber auch Patienten gesehen, die sich zumindest am dritten Tag nach der OP ein kaltes Bierchen gegönnt haben.
Anmeldung vorab: Für DaVinci OPs beträgt die Wartezeit momentan 8 Wochen, für die klassiche offene OP nur 2 Wochen. Das ist vielleicht wichtig für Menschen bei denen die OP sehr dringlich ist. Es gibt 5 roboterassitierte Tische (4 mit DaVinci, 1 mit einem System eines Mitbewerbers) und 1 klassischen OP Tisch. Ein Arzt sagte mir, die Martiniklinik würde in Zukunft auch nur noch von "roboterassistiert" oder "DaVinci-Methode" sprechen, aber nicht ausdrücklich zusagen, an einem echten DaVinci operiert zu werden. Bei mir steht allerdings noch DaVinci(R) auf dem Entlassungschreiben. Wenn sie schon ein (R) als Zeichen für den registrierten Markennamen setzen, wird es ein Originalgerät gewesen sein.
Aufnahme: Ich wurde um 8:30 für die Aufnahme in der Privatambulanz einbestellt, es waren mindestens 8 andere Männer am selben Tag dort. Man hat viel Wartezeit, ich habe um 11:00 mein Zimmer bekommen, aber die letzte Untersuchung war erst um 14:00 beendet (wobei ich der vorletzte war). Danach kommen noch Psychologe, AHB-Beratung etc. aufs Zimmer, man darf aber, wenn man will, auch noch für ein paar Stunden raus aus der Klinik. Nach 21:00 kommt man aber nicht mehr rein. Alle Ärzte waren sehr nett, erklären ausführlich wie die Abläufe sind und man hat Zeit, alle Fragen los zu werden. Allerdings gab es hier schon einige Diskrepanzen zwischen den Informationen der aufnehmenden Ärzte und den Pflegern oder den "eigentlichen" Ärzten. Als Beispiel sei erwähnt, wie lange genau vor der OP man nichts trinken darf, aber auch, welche Getränke erlaubt sind und welche nicht. Der aufnehmende Anastäsist meinte, ein wenig Wasser bis 2 Stunden vor OP wäre erlaubt und ein Kaffee morgens (6 Stunden vor der OP) wäre auch in Ordnung. Die Pfleger haben das strikt abgelehnt - kein Kaffee und auch keinen Schluck Wasser bis 6 Stunden vor der OP. Der behandelnde Anästhäsist im OP sah das genau so und frage ob ich auch wirklich seit 6 Stunden nichts getrunken hätte.
Auch komisch fand ich, dass mein PSA Wert, welcher im letzten Jahr stetig auf 9,3 gestiegen war und den ich vor 2 Wochen hatte messen lassen, nun von der Martiniklinik mit 6,1 gemessen wurde. Dass jedes Labor anders arbeitet, verstehe ich ja, aber ein Unterschied von 50% (6,1 zu 9,3) kommt mir schon fast "unwissenschaftlich" vor.
OP-Tag. Es gibt 3 Schichten, die hier "Schritte" genannt werden und grob für 7:00, 10:00 und 14:00 vorgesehen sind, wobei nur der erste Schritt eine sichere Uhrzeit kennt und die anderen sich nach der Dauer der vorherigen OPs richten. Für Schritt 3 kann man auch um 13:00 oder an manchen Tagen sogar schon um 12:30 dran kommen. Ich hatte leider Schritt 3 bekommen und das war wirklich schrecklich. Nicht nur dass man seit dem Abend davor nichts im Bauch hat (auch nichts zu trinken, man bekommt um 7:30 einen kleinen Apfelsaft). Sondern vor allem die Wartezeit. Man sitzt rum oder läuft auf und ab, mit Schiss vor der OP und wartet und wartet und wartet, die Gedanken an die OP bekommt man nicht aus dem Kopf. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so fertig macht. Dann endlich um 13:45 die Abholung, noch ein paar letzte verzweifelte Jokes mit dem Anästhäsisten ("bin ich hier richtig für Blinddarmentfernung", was besseres fiel mir nicht ein) und schwupps ist man im Aufwachraum mit dem Gefühl, gerade von einer Tram überfahren worden zu sein. Es tut alles weh, aber man ist sofort froh, dass man es nun hinter sich hat. Meine OP war anscheinend kurz (14:30-16:30) und aufgewacht bin ich gegen 17:45 und wurde 19:30 aufs Zimmer gefahren. Während Patienten aus Schritt 1 und 2 schon die ersten vorsichtigen Schritte über den Gang machen, müssen Schritt-3 Patienten liegen bleiben. War ok, habe sogar gut geschlafen die erste Nacht.
Alles andere verlief so wie bei Wolfgang: man heilt schnell, hat nette Gespräche mit seinen Leidensgenossen, genießt das leckere Essen und bekommt eine wirklich tolle Behandlung durch die vielen lieben Pfleger. Nie hatte ich das Gefühl, dass die zu wenig Zeit hatten. Ich weiß nicht ob sie unter Stress standen oder nicht, falls ja, haben sie es sich nicht anmerken lassen. Alles wurde super erklärt. Wobei es nicht viel zu beachten gibt - die Katheterreinigung 2 mal täglich muss man selber machen, die Leerung des Katheters auch, und am letzten Tag das Setzen der Thromboseprophylaxe lernen.
In meinem Fall habe ich die Dichtigkeitsprüfung am 4. Tag nach der OP bestanden. Diese Prüfung ist total harmlos, ein rektaler Ultraschall bei gleichzeitigem Auffüllen der Blase mit Kochsalzlösung. Das Ziehen des Katheters war noch harmloser, der Ballon der den Katheter fest in der Blase hält wird von außen durch ein Ventil entleert und dann wird ganz kurz sanft gezogen, man merkt es nicht mal, und weg ist er. Anschließend trinkt man sehr viel Wasser (1,5 L in einer halben Stunde), geht 2 mal auf Toilette und dann wird per Ultraschall geschaut, ob die Blase komplett leer ist.
Im anderen Thread wurde bereits beschrieben dass die Martini-Klinik mit 4 Tagen Katheterverlust sehr früh dran ist, mein Operateur sagte mir dass damit dem Abbau des Schließmuskels und Elastizitätsverlust der Blase entgegengewirkt werden kann und er gute Erfahrungen damit gemacht hat. Ich habe auch Prof. Graefen gefragt, der ja der Leiter der gesamten Klinik ist. Der sagte mir, dass die Entscheidung beim Operateur liegt und jeder es anders handhabt. Generell werden aber mehr als die Hälfte der Patienen wohl sowieso mit Katheter entlassen. Zumindest bei den Patienten, die mit mir zusammen entlassen wurden, war das der Fall. Von den vier anderen mit denen ich am letzten Tag gesprochen habe, war ich der einzige der ohne Katheter nach Hause ging.
Nun bin ich also daheim und muss mich für/gegen AHB entscheiden. Also angemeldet bin ich, aber kann ja noch absagen.
Bisher klappt alles super. Kontinenz ist noch nicht voll da. Ich kann nachts ohne Überraschungen durchschlafen und auch tagsüber geht nichts in die Hose, aber so ein paar Tröpfchen kommen dann doch noch ab und zu raus, meist kurz nach dem Toilettengang oder direkt davor.
Momentan ist der Urinstrahl sehr schwach, vielleicht tatsächlich weil der Katheter so früh gezogen wurde, aber ich warte erst mal ab wie sich das entwickelt. Also eine Blasenentleerung dauert jetzt halt 2 Minuten, statt vorher 30 Sekunden. Blöd, aber soll wohl besser werden meinte der entlassende Arzt.
Wollte natürlich auch gleich das Thema Potenz ausprobieren, da ja nervschonend operiert wurde. Also bin schon ganz zufrieden. Für einen GV reicht es sicher noch nicht, aber immerhin regt sich was. Also man sieht eine deutliche Schwellung / Vergrößerung, vielleicht wird der Mast so halb ausgefahren, würde ich sagen. Da muss natürlich noch wesentlich mehr Druck drauf bevor ich damit zu meiner Frau gehen kann, aber besser als nichts für weniger als 1 Woche nach OP. Darf ja sowieso 4-6 Wochen keinen Sport machen :-) Wo ich dann schon mal dabei war, habe ich auch gleich mal den Orgasmus ausprobiert, der war zum Glück echt ordentlich. Klar, trocken ist nicht ganz so schön, aber hatte viel weniger erwartet nach einigen Berichten hier. Der war von der Intensität so wie vorher auch.
Nun also Warten auf den Bericht der histologischen Untersuchung, das wird dann noch mal spannend...
LG, Arne
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