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Ejakulation nach Prostatasektomie - wie fühlt sich das an?

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    Ejakulation nach Prostatasektomie - wie fühlt sich das an?

    Hallo zusammen,

    vielleicht ist das für manche ein delikates Thema. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn Betroffene, bei denen eine Sektomie vorgenommen wurde, ihre Erfahrungen, besser „Gefühle“ mit mir teilen könnten.

    Nach einer Sektomie erfolgt der Samenerguss ja direkt in die Blase.
    Wie fühlt sich das an? Vergleichbar mit einer Ejakulation durch den Penis?
    Ist der Orgasmus vergleichbar?

    Beste Grüße
    Simon-BW

    #2
    Hallo Simon,

    das (wie vieles Andere auch) kannst Du im Basiswissen nachlesen, auf den Seiten 16, 19, 44 und 100. Nur soviel: Nach einer Ektomie (kein S) produzierst Du kein Sperma mehr. Das setzte sich zusammen aus den Spermien, die von den Hoden angeliefert wurden – die Samenleiter sind jetzt durchtrennt und abgeklemmt – und den Sekreten von hauptsächlich der Prostata – die ist jetzt nicht mehr da – und einigen kleinen Drüsen, z. B. den Cowperschen Drüsen, die auch in die Prostata mündeten, und die liefern jetzt auch nichts mehr. Es gibt keinen Samenerguss mehr, weder in die Blase noch sonstwo hin, nada.

    Ralf

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      #3
      Hallo Ralf,

      vielen Dank für deine offenen Worte. Dann hatte ich das mit der Operation, die bei einer gutartigen Prostatavergrößerung vorgenommen wird, verwechselt.

      Wenn das Pulsieren, dass der Mann beim Orgasmus verspürt, von der Prostata kommt, bedeutet das bei einer Entfernung der Prostata, dass der Mann dann keinen Orgasmus mehr verspürt, auch nicht einen trockenen Orgasmus.
      Eine eventuell nach der OP bestehende Erektionsfähigkeit dient demzufolge nur der Fähigkeit, seiner Partnerin etwas gutes zu tun. Außer der körperlichen Nähe hat der Mann dann nicht mehr viel davon, da er nicht zum Orgasmus kommt, bzw. keinen mehr verspürt.

      Sehe ich das so richtig?

      Nachtrag: Orgasmus scheint doch noch möglich zu sein, nur anders - https://doktor.top/kann-man-nach-ein...nd-anregungen/

      Simon

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        #4
        Nein, das ist so nicht richtig. Es KANN sich annähernd so intensiv anfühlen wie vor der RPE, allerdings macht man auch keine Kleckerei mehr (wo auch immer). Ich empfinde es nicht als Nachteil, allerdings scheine ich auch sehr sehr viel Glück diesbezüglich gehabt zu haben.
        VG
        Achim
        Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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          #5
          Erwähnenswert finde ich noch , dass auch bei kompletter Erektionsunfähigkeit, durch entsprechende Simulation ein Orgasmus erreicht werden kann.
          Soweit so klar, auch im Basiswissen so geschrieben.

          Meine Erfahrungen gehen aber noch weiter: Auch während zusätzlicher ADT ist dies noch möglich. Die Stimulation muss ggf. etwas gesteigert werden. Zugegeben, die Partnerin hat da wirklich nichts mehr davon.
          Bei zu hoher Blasenfüllung und keinen starken Schliessmuskel verfügend sind die Orgasmen bei mir dann aber gar nicht immer so trocken (kleines Smiley).

          Grüsse
          Heinrich
          Meine PCa-Geschichte:
          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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            #6
            Hallo zusammen,

            Ich möchte mich zunächst ganz herzlich bei allen hier bedanken, bei den Machern der Plattform und bei allen, die schreiben, antworten und sich gegenseitig helfen.
            Ich bin seit über einem Jahr täglicher Mitleser und es hat mir immer sehr – sehr geholfen. Zu sehen, wie es anderen geht und die ihren Weg gehen –
            und für die vielen tollen Informationen und sehr persönlichen Statements –VIELE DANK AN ALLE! – Damit war ich auch nicht ganz so alleine mit meinem Krebs.


            Kurz zu mir: 55 Jahre, 12/2022 Prostatektomie (nach Gleason 7a und PSA 8,4), derzeit PSA unter Nachweisgrenze. Ich werde gelegentlich mein Profil vollständig einstellen.

            Nun zu der Frage oben und meiner persönlichen Meinung:
            Der Orgasmus fühlt sich schon etwas anders an, aber er funktioniert (ohne Samenerguss) und er funktioniert auch ohne Erektion, dass weiß nur leider nicht jeder Mann.
            Also es sind eigentlich 3 verschiedene Dinge, 1. Die Lust (Libido), 2. Die Erektion und 3. Der Orgasmus – und diese Dinge funktionieren unabhängig voneinander.

            Bei mir persönlich ging die Stimulation am Anfang nur über den schlaffen Penis bis zum Orgasmus und der war trotzdem fast so intensiv wie vorher.
            Erst nach ca. 10 Monaten ist bei mir die Erektion zurückgekommen und nun funktioniert beides, Erektion und Orgasmus.


            Außerdem sollte man, meiner Meinung nach, möglichst schon im Krankenhaus PDE5-Hemmer nehmen (wenn nach Prostatektomie mind. einseitig Nervenerhalt)
            für die Durchblutung. Ich habe lange Tadalafil genommen und später (nach 6 Monaten) Sildenafil. Erst Sildenafil hat bei mir den Durchbruch gebracht.


            Und eine Vakuumpumpe (günstige aus einem Erotikshop) war auch wirklich super, kann ich nur jedem empfehlen – nicht nur Training sondern auch ein angenehmes Gefühl.
            Vielen Dank nochmal und vielleicht schreibe ich jetzt öfter (und kürzer J), um etwas von dem positiven Input an andere weiterzugeben.

            Herzliche Grüße, Thomas

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              #7
              Vielen Dank Thomas, und all die anderen für euren teilweise sehr persönlichen Bericht.

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                #8
                Hallo zusammen,
                nach der RPE fühlt sich der Orgasmus bei mir genauso an wie vorher, bei zusätzlicher Einnahme von PDE5-Hemmern ist er sogar intensiver. Trocken ist er allerdings nicht, es geht immer etwas Urin dabei ab, dagegen hilft ein Penisring, der auch noch eine anständige Erektion ermöglicht.
                Gruß Roland

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                  #9
                  Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
                  .........dass auch bei kompletter Erektionsunfähigkeit, durch entsprechende Simulation ein Orgasmus erreicht werden kann.
                  Ach Heinrich, manchmal schreibst Du so komplett daneben, dass es geradezu wieder lustig wirkt (habe aber wirklich nicht den Originalbeitrag nachträglich korrigiert)

                  Ich hoffe einfach, dass noch nicht allzu viele Leser diesen Supertipp schon versucht haben.
                  Und erwartet von mir bitte jetzt auch keine Ratschläge zur Schauspielkunst. Braucht man auch gar nicht, die meisten werden eh keine Zuschauer haben.

                  Heinrich
                  der einfach unfreiwillig ein "t" vergessen hat
                  Meine PCa-Geschichte:
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                    #10
                    Bei mir ist schon viel Intensität verloren gegangen. Wieviel %? Ein Orgasmus ohne pulsierenden Finale - das würde ich als noch 20% bezeichnen. Aber ich gönnen jedem ein paar % mehr

                    Karl

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                      #11
                      Ich weiß, das weicht jetzt vom Thema ab. In einem anderen Thread, den ich leider nicht mehr finde, las ich, dass jemand die Befürchtung hat, dass sich Krebszellen, wenn man noch eine Prostata, aber Krebs darin hat, durch Ejakulation in die Blutlaufbahn gelangen können.
                      Diese Frage stelle ich mir auch. Aber dann müsste durch eine Biopsie diese Gefahr allein durch die Biopsie ja auch gegeben sein, da die Prostata danach innerlich blutet.

                      Jetzt folgender Gedankengang: wenn man nach einer Biopsie einen Samenerguss hat, befindet sich darin Blut. Wäre es nicht in diesem Fall sogar von Vorteil, da dadurch eventuell lose Krebszellen ausgespült würden? Wäre nach einer Biopsie ein möglichst häufiger Samenerguss nicht generell von Vorteil?

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                        #12
                        Zitat von Simon-BW Beitrag anzeigen
                        Ich weiß, das weicht jetzt vom Thema ab. In einem anderen Thread, den ich leider nicht mehr finde, las ich, dass jemand die Befürchtung hat, dass sich Krebszellen, wenn man noch eine Prostata, aber Krebs darin hat, durch Ejakulation in die Blutlaufbahn gelangen können.
                        Meinst Du etwa diesen Thread:

                        Zum Austausch von Gedanken und Erfahrungen und Stellen von Fragen zur Active Surveillance
                        Gruß von Henry

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                          #13
                          Ich verstehe das Problem nicht ganz. Erstens werden bei den meisten PCa ständig Krebszellen ins Blut gespült (ist hier schon ausführlich diskutiert worden, mangels Suchfunktion nicht mehr auffindbar, ihr müsst das einfach glauben); die gehen in der Regel zugrunde. Zweitens wird der Samen mittels Beckenbodenmuskelkraft ejakuliert:, und diese Muskeln werden auch aus anderen Gründen angespannt. Dann werden mutmaßlich Krebszellen ausgestoßen. Bei gleichzeitiger Ejakulation wwerden eher weniger in die Blutbahn gelangen.
                          Drittens gibt es keinen zuverlässigen Test für PCa, der sich auf die Detektion von Krebszellen in Sperma oder Urin stützt. Statt dessen setzt man auf CTCs im Blut, oder auf bestimmte Stoffe im Urin ( https://nyaspubs.onlinelibrary.wiley...2001.tb03863.x ), oder auf Exosome in Sperma (oder Blut) ( https://tcr.amegroups.org/article/view/16463 https://www.nature.com/articles/s41598-019-50172-6 ).

                          Mehr als 20 Jahre alte Publikationen über Krebszellen im Samen hatten keine Folgen: https://bjui-journals.onlinelibrary....X.1996.00089.x https://www.auajournals.org/doi/abs/...2801%2961680-X

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