Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die Kraft der Gedanken

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo Karl,ich glaube du hast mich missverstanden. Die Sicht auf andere hat nichts , aber auch gar nichts mit Häme zu tun, sondern soll nur die eigene Position relativieren. Krankheit und Tod sind früher oder später unvermeidlich,und mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher. Wenn dann einem "nur" ein Prostatakarzinom zwischen kommt, iss man doch noch gut bedient. Viele meiner Freunde hatten da weniger Glück.
    Ich habe vorhin einen Beitrag gelesen von jemanden mit einem Hochrisiko Befund, operiert, bestrahlt, Medikamente aller Art - kurz, das volle Programm. Und was schreibt der Mann? "... mir geht es seit Jahren so gut wie lange nicht. Lebe viel bewusster und ausser der Tatsache, daß ich, obwohl nervenerhaltend operiert wurde, impotent geblieben bin,ist alles gut ...."

    Sowas schreibt niemand nach einem Schlaganfall oder dem 2. Herzinfarkt.Und das ist was ich meine mit Positionierung, dem Blick auf das eigene Unglück, was dann vielleich einem doch nicht mehr sooooo schlimm erscheint. Klar, braucht halt auch Zeit.


    Wolfgang
    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

    Kommentar


      #17
      Ja klar, dazu passt der Spruch sei zu frieden es könnte schlimmer kommen und es kam schlimmer.
      Sorry aber mit dieser Einstellung kann ich leider nichts anfangen. Hierzu könnte ich viele Geschichten erzählen die ich selbst erlebt habe
      Schönen Abend noch
      Urs
      https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

      Kommentar


        #18
        Dazu passt der Spruch "....sei zufrieden, es könnte schlimmer...." eben nicht. Du verwechselst Akzeptanz mit Zufriedenheit. Akzeptanz bedeutet,das sinnlose Kreisen der Gedanken um Unabänderliches anzuhalten, nicht Zufriedenheit mit einer unschönen Situation.

        Wolfgang
        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

        Kommentar


          #19
          Hallo Wolfgang, ich führe jetzt doch einmal auf, was in meinem näheren Umfeld so passiert ist, auch weil es ganz unterschiedliche Umgang mit dem Krebs und Schicksalsschlägen darstellen. Ich mache die Auflistung nach Alter, zu jedem habe ich eine emotionale Beziehung: Die Mutter meines Schwagers, Brustkrebs, lehnt jede Therapie ab, 86 Jahre. Der Vater meines Freundes, Prostatakrebs, lehnt AHT, Bestrahlung, OP ab, künstlicher Blasen- und Darmausgang; 85. Machen die was falsch immerhin sind sie weit über 80 geworden. Meine Tante, Leberkrebs, lässt sich zur Chemo überreden – stirbt innerhalb zweier Wochen! Mein Vater PC, Rezidiv wohl zu spät erkannt, letzte Chemo abgelehnt, 70 Jahre. Mein Onkel 67 Jahre, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Ende nach drei Monaten! Meine Mutter Hinterwandherzinfarkt – im Krankenhaus!!! – mit 60 Jahren. Hat ihre Enkel nur kurz gesehen. Die beiden Mannschaftskameradinnen meiner Frau, 35 Jahre eine Brustkrebs, eine Hirntumor den sie nicht operieren lässt, er liegt zu nahe am Sehzentrum – wir verstehen uns wirklich gut. Meine Nichte Brustkrebs mit 32 Jahre. Mein Torwart, den ich aus der Jugend schon kenne, Jahre zusammen in der Mannschaft gespielt, ich war auf seinem Junggesellenabschied und auf seiner Beerdigung mit 30 Jahre (Autounfall). Der Kleine versteht nicht, warum sein Vater in einer Holzkiste vergraben wird, ich konnte seiner schwangeren Frau, die ich auch aus der Jugend schon kenne, gar nicht richtig kondolieren – hab sie nur schweigend umarmt.
          Sorry das war jetzt lang, und mir ist schon klar, ich bin ein Leidenszwerg, im vergleich zu dem was ich geschildert habe. Ich kann das schon einordnen. Ich bin sensibel und empathisch, wenn ich zu viel über andere Schicksale nachdenke, zieht mich das extrem runter. Selbstmitleid habe ich mir, in meinem charakterlichen Setting, auch nie zugestanden. Mich hat mehr beschäftigt, wie ich wieder resilient werden kann, da ich die Grundvoraussetzungen schon einmal hatte. Und habe mich schon von Wut auf mich selber zu ärgern über mich selber hochgearbeitet, in vier Wochen will ich mir vergeben haben. Das wäre mein rationaler Plan, mal sehen, ob sich mein für die Traumaverarbeitung zuständiges Hirnareal überzeugen lässt.

          Kommentar


            #20
            Hallo Karl,

            ich denke, Deine Traumaverarbeitung kriegst Du hin.
            Besonders daran arbeiten solltest Du, Dich nicht von den traurigen Schicksalen in Deiner Umgebung zu stark runterziehen zu lassen. Versuche lieber, das als Anlass zu nehmen, dass Du für Dich noch stärker darauf achtest, Deine (unbekannte) restliche Lebenszeit so zu nutzen, dass Du nicht später sagen musst: "Hätte ich doch bloss dies und das gemacht, wo es noch ging. Jetzt ist es zu spät."
            Aber selbst, wenn man das nicht hinkriegt, dann hat es eben nicht sollen sein.

            Gruß
            Lutz
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

            Kommentar


              #21
              Hi Lutz, warscheinlch könnte jeder solche Geschichten aus seinem Umfeld erzählen, ich habs gemacht, weil mir da auch klar geworden ist, dass in meinem Umfeld, Personen ganz unterschiedliche Entscheidungen getroffen haben, von der Totaloperation bis 'ich mache garnichts' war da alles dabei, und das erzielte Ergebnis ist auch wieder ganz unterschiedlich. Das hilft mir wieder eben meine Entscheidung auch als richtig anzunehmen. Der Hinweis von Wolfgang: andern geht es schlechter als dir, funktioniert bei mir nicht so gut, weil mich dann wieder das Mitgefühl für die anderen runterzieht - da verdränge ich lieber und denke nicht dran.
              Ich habe dieses Jahr schon vor mein Wohnmobil zu bewegen, und wenn ich die 50 schönsten Radwanderwege Deutschlands nicht alle schaffe - ist egal. Ich bin eh kein Listenfreund, die 100 schönsten Orte die sie gesehen haben müssen usw.
              So, und jetzt kommts: Meine Enkeltochter ist gestern zu Welt gekommen!

              Kommentar


                #22
                Herzlichen Glückwunsch.
                Immer positiv denken!!!

                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                Kommentar


                  #23
                  Hi Karl,

                  wie schön, ein Enkelkind! Mein Glückwunsch und Alles Gute den Eltern! Enkelkinder wünsche ich mir auch, aber ich darf ja nicht drängeln...

                  Finde ich auch hochinteressant, die unterscniedlichen Entscheidungen und Verläufe. Manchmal denke ich schon, was wäre gewesen, wenn ich nicht die Reihenfolge RPE, RT+HB, ADT -> Mist, kastrationsresistent, HB, ... absolviert hätte, sondern Chemo+HB, ? oder RT+HB, ? oder nichts. Wie wäre es dann jetzt? Wahrscheinlich genau so.
                  Es ist zwar Quatsch, darüber nachzudenken, aber auch diese Gedanken habe ich manchmal. Ich glaube, mir geht der Arsch mal wieder auf Grundeis, weil ich in 3 Wochen meinen nächsten Termin an der UKM habe. Keine Lust darauf, aber ich muss hin, sonst verpasse ich vielleicht noch was ...

                  Ja, auch ich habe meine Zweifel und grübele sinnlos herum. Aber mein Psychotherapeut hilft mir dabei, das zu reduzieren

                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                  Kommentar


                    #24
                    @urosport: Herzlichen Glückwunsch zum Enkelkind !! Alles Gute.
                    Wohnmobil finde ich auch super, geniess es

                    @lutzi007: Ich drück die Daumen für die Werte in drei Wochen. Immer schwierig, da abzuschalten...
                    Fähigkeit zuzuhören

                    Kommentar


                      #25
                      Lutz, sinnloses Grübeln, das hatte ich ja noch nie ,-) darf ich fragen wieviel Therapeutenstunden du genommen hast. Irgendwie fühle ich mich nicht mehr so "phsychisch angeschlagen", dass ich der Empfehlung der Phychoonkologin, der optimale Effekt auf die Psyche tritt erst nach einem Jahr Einnahme ein! Sorry aber ich will mich auch nicht krank reden lassen. Bin jetzt echt am Überlegen, ob ich eine nächste Stunde vereinbare. Die Studie führe ich gerne zu Ende.

                      Kommentar


                        #26
                        Karl,
                        seit Mitte 2019 bin ich in Psychobehandlung. Erst in kürzeren Abständen, später nur noch alle 3 Monate. 12mal habe ich schon durch. Zwischendurch dachte ich schon, ich brauch es nicht mehr. Aber sicherheitshalber mache ich doch weiter. Seit ein paar Wochen spüre ich, dass es immer noch nötig ist, oder auch schon wieder.
                        So richtig habe ich mich wohl noch immer nicht an meine chronische Krebserkrankung gewöhnt. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass alle meine bisherigen Therapien bisher mehr blöde Nebenwirkungen als Wirkungen verursacht haben. Wenigstens habe ich Glück, dass bisher noch nicht starke Schmerzen auftreten, gegen die kein Kraut gewachsen ist.
                        So, genug rumgejammert, eigentlich mag ich viel lieber Andere etwas aufmuntern.
                        Gruß
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                        Kommentar


                          #27
                          Hi Stefan,
                          Danke für die guten Wünsche. Das tut mir gut.
                          Gruß
                          Lutz
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                          Kommentar


                            #28
                            Hi Lutz, ja ich denke mir schon auch, nach drei Stunden und 3 Antidepressiva, das wäre schon fast eine Spontanheilung. Auf der Reha habe ich auch schon mal den Fehler gemacht, die Psychologin sagt nach einem Treffen, das wäre es für Sie, und ich fühle mich blödsinniger weise geschmeichelt, dass Sie keine weitere Therapienotwendigkeit sieht und sage, ja is gut. Da hätte schon noch ein paar Einheiten brauchen können. Werde es trotzdem mit Gärteln, Radfahren, Autokaufen und Enkeltochter halten versuchen.
                            Und zu deinem Termin in drei Wochen, wenn Du auch so ein Supergrübler bist, dann ist doch Wissen besser als Vermuten und sich in Ängste grübeln.

                            Ich drück dir die Daumen
                            Karl

                            Kommentar


                              #29
                              Danke Karl,
                              wahrscheinlich werde ich es überleben
                              Gruß
                              Lutz
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X