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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Hi Karl,

    Du sollst weg von Deiner Rationalität hin zur emotionalen Seite. Mmh...Ich stelle mir gerade vor, das würde mein Therapeut zu mir sagen. Dann würde ich ihn fragen: "Und wie mache ich das?" Mann, das stelle ich mir aber sehr schwierig vor.
    "... lassen Sie es zu" - Das könnte ein Schlüssel dazu sein. Er meint wohl, die aufkommenden Emotionen nicht abzulehnen, sie einfach zuzulassen ?
    Ich stelle mir das gerade vor, ich wache morgens auf und mich überkommen verschiedene irrationale Ängste ( ist bei mir tatsächlich manchmal so). Ich lasse sie einfach kommen und warte einfach, bis sie wieder gehen. Denn was einfach so kommt, kann ja auch einfach wieder so gehen.
    Aber vielleicht habe ich das jetzt auch nicht richtig verstanden.

    Mein Therapeut ist ganz anders. Er lässt mich einfach erzählen, was mich so belastet und stellt mir selten eine Frage. Also ich erzähle und dann habe ich plötzlich Fragen an ihn, weil mir beim Erzählen aufgefallen ist, dass mir irgendwas selber gar nicht klar ist. Ich überlege mir vor der Sitzung, was ich gerne Erzählen möchte. Während der Sitzung ergeben sich aber oft neue Aspekte und mir fallen neue Fragen ein. Jedenfalls scheint mir diese Methode zu helfen.

    Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu verworren. Es ist aber auch ein schwieriges Thema.

    Gruß
    Lutz
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      Moin Karl,

      auf eine weitere gute Zusammenarbeit!

      Ja, das ist meine Angst, wenn eine nahe stehende Person in die UNI eingewiesen wird, und vermutlich nicht wieder raus kommt. Bei meiner Frau ist zum Glück alles gut gegangen.
      Nun ist sie zur REHA in Ratzeburg und unser Urlaub ist im Arsc . . . .
      Na ja, zumindest kann sie dort segeln. das ist da im Programm enthalten.

      Hast du nicht etwas, was dich von deinen Gedanken ablenken kann?
      Da gibt es doch vieles, was von unserer Krankheit ablenkt.
      Ich hatte mir damals eine Märklin Modelleisenbahn und ein neues Aquarium gekauft.
      An trüben Tagen bin ich manchmal bis in die Nacht am Basteln.
      An schönen Tagen rüste ich meinen Campingwagen auf, oder lege den Teich neu an.

      Wenn es mal langweilig wird fahren wir spontan zur Nordsee zum Krabbenbrötchen essen, und in den dänischen Supermarkt nach Flensburg um schöne Lebensmittel aus Dänemark oder Schweden zu kaufen.
      Lesen wäre auch eine Option. Allerdings lege ich die BILD Zeitung nach 10 Minuten entnervt bei Seite.

      Wir hier im Norden sind ja immer etwas lockerer drauf.
      Sprüche wie „nun komm mal wieder runter, oder bleib mal auf dem Teppich“, sind fast nett gemeint.
      Der Spruch von unserem Norddeutschen FDP Politiker, gegenüber dem türkischen Präsidenten „Kleine Kanalratte“ kann man sogar später noch relativieren.

      Den Link zu Konrad findest du hier:
      Nach RPE und Androgenblokade steigt PSA (prostatakrebs-bps.de)

      Danke für die Wünsche an Brigitte!

      Gruss
      hartmut
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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        Karl. du sprichst immer vom GS9. Was soll da dran so schlimm sein. Vor 7 Jahren wurde bei mir GS9 festgestellt und nach OP auch noch R1. Ich lebe immer noch gut und außer regelmäßiger Besuche beim URO hat sich bei mir immer noch nichts geändert. Alle Kopfsache. Sie unten
        Immer positiv denken!!!

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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          Michi,
          ich glaube nicht, dass die Ursache für die mentalen Beschwerden nur sein GS9 ist. Karls Vater war jämmerlich an PK verstorben. In seinem Umfeld sind etliche vorzeitig dahingerafft worden. Und bei GS9 ist die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv doch schon sehr hoch. Und wenn Du dann noch relativ jung bist, aber vor Augen hast, wie Andere gelitten haben und dann weggestorben sind, ist es kein Wunder, wenn man in das "schwarze Loch" fällt.
          Gruß
          Lutz
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            Muss man nicht auch die Hintergründe beachten. Vielleicht hat derjenige die Krankheit nicht so ernst genommen, oder erst was machen lassen als es zu spät war. In der heutigen Zeit gibt es Möglichkeiten, dass keiner mehr "jämmerlich" sterben muss. Auch das muss man rechtseitig im Auge behalten. Nur sterben müssen wir alle.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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              Hi Hartmut,
              ich habe gerade in Konrad's Thread gelesen (hatte ich vor längerer Zeit auch schon mal) und festgestellt, dass die Stimmung in dem Thread da gar nicht gut war, weil aggressive Schreiber immer wieder dazwischen funkten. Konrad ließ sich davon nicht beirren, aber das kostet einen ja zusätzliche Energie.
              Ich mache das dann immer so, dass ich gar nicht mehr weiter lese, wenn ich merke, dass mich beim Lesen etwas zu stark runterzieht. Ein Buch lege ich dann weg, einen Film breche ich ab, meinem Gesprächsparter sage ich, dass ich über etwas Anderes reden will oder ich höre gar nicht mehr zu, Zeitungsartikel lese ich nicht zu Ende usw. Warum soll man sich selbst belasten? Ich kann ja mitbeeinflussen, was in meinen Kopf reinkommen darf.
              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                Muss man nicht auch die Hintergründe beachten. Vielleicht hat derjenige die Krankheit nicht so ernst genommen, oder erst was machen lassen als es zu spät war. In der heutigen Zeit gibt es Möglichkeiten, dass keiner mehr "jämmerlich" sterben muss. Auch das muss man rechtseitig im Auge behalten. Nur sterben müssen wir alle.
                Stimmt Michi,
                manchmal vergesse ich einfach dass ich z.B. ja auch mal sterben muss. Ich habe auch schon mal gelesen oder gehört, dass jeder sterben muss...
                Deshalb sollten wir uns ja auch keinen Stress machen
                Gruß
                Lutz
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                  Hi Lutz,
                  es geht schon in die Richtung Emotionen zulassen, daher auch die Aufzählung meiner Weinanfälle, vor anderen Menschen, die mir extrem peinlich sind - gestern auch bei Ihm. Bei der Schilderung: ich habe mir eine verstellbare Überdachung gekauft, meine Familie angeschrieben und alle waren eine Woche später da. Ich bin in der Küche und mir schießt der Gedanke durch den Kopf: was habe ich doch für eine tolle Familie, Träneneinschuss – kann ich aber noch unterbrechen und wegatmen. Gestern beim Therapeuten schildere ich nur diesen Vorgang und es laufen mir vor ihm die Tränen herunter. Ich trainier ja seit Jahren das Gegenteil, Gedanken unterbrechen, tief durchatmen falls es mir gelingt über mein blödes Verhalten zu lachen. Er sieht, wie ich mich quäle, Stille nur mein kräftiges Durchatmen und da sind die Therapeuten ja gnadenlos, diese peinliche Pause unterbricht er nicht, ich weiß ich muss diesen begonnenen Satz irgendwann zu Ende bringen, mit dem Aussprechen – Träneneinschuss.
                  Ja, es ist wie du schreibst, die Emotionen und Affekte zulassen. Weniger Selbstkontrolle bedeutet ja auch weniger Schauspielen, mehr Deckungsgleich mit sich selbst werden. Ich hatte übrigens bessere Affektkontrolle als Therapieziel definiert – da liegen wir auseinander. Ich, in noch emotionaler, das wird ein ganz neuer Karl!
                  Was du schreibst klingt überhaupt nicht verworren für mich.
                  Viele Grüße, Karl

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                    Hallo Hartmut,
                    mit Haus, Garten und Wohnmobil hätte ich eigentlich immer was zu tun. Mein Hobby ist Hüftprothesen bedingt, Radfahren – blöder weise kann ich da gut grübeln – oder gestern Nacht vier Stunden wachgegrübelt, weil ich meine eigenen Regeln nicht einhalte – ich wollte abends nicht mehr ins Forum, ich entwickle dann ich der Nacht die Antworten für den nächsten Tag. Um 3 Uhr habe ich aufgegeben und eine der Psychoschlaftabletten genommen.
                    Dein Tipp, lesen, vor dem Einschlafen ist gut, nehme gelegentlich die Zeitung mit hoch oder lese mein Buch fertig. Die Spontanität ist mir etwas abhandengekommen, aber ich wollte morgen einen Ausflug zum Golfen, übernachten und am 2. Tag Therme machen – hoffentlich spielt das Wetter noch mit. Mit den Freizeitaktivitäten war das auch so eine Sache, einerseits wollte ich meine "Restlebenszeit" intensiv nutzen und habe mich was Vorhaben betrifft, wohl zuviel vorgenommen. Andererseits war es mit 38 Grad schon sehr heis bei uns,und ich habs gelassen, grübeln auf der Terasse. Heute ärgere ich mich die kühlen Morgenstunden nicht genutzt zu haben. Da muss ich einfach besser werden und den inneren Schweinehund überwinden.
                    Grüße, Karl

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                      Hi Karl,
                      so wie Du es schilderst, genau so kenne ich es auch.
                      Wie ich vor meinem obercoolen Chef in meinem Büro in Tränen ausgebrochen war, habe ich mich gegen meine Gefühle einfach nicht mehr gewehrt. Er nahm mich ja kurz in den Arm, totale Überraschung für mich, und danach fühlte ich mich total befreit und konnte bald auch schon wieder lachen. Im Nachhinein war das eigentlich schön.
                      Und seitdem sah ich ihn in einem ganz anderen Licht. Ich dachte immer, er wäre ein unempathischer Mensch und von ihm gezeigte Empathie wär nur gespielt, aber nicht echt. So kann man sich täuschen.
                      Nach etlichen ähnlichen Erlebnissen geht es mir jetzt so, dass ich gar keine Angst mehr habe, meine Fassung zu verlieren. Komischerweise verliere ich sie jetzt auch kaum noch. Vielleicht hängt das miteinander zusammen.
                      Gruß
                      Lutz
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        Moin Lutz,

                        Du bist sehr mit Deiner Psyche beschäftigt.
                        ich habe mal Deinen Bericht bei myprostate gelesen , man muss feststellen das was Deinen PCA betrifft mir etwas Angst macht.
                        die PSA Entwicklung trotz Einnahme von Zytiga ist sehr bedenklich.
                        was meint denn der Uro zu dieser Entwicklung ?
                        lg
                        Adam

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                          Sorry Karl, dass ich so kurz hintereinander schon wieder schreibe, aber ich habe gerade das gelesen, was Du an Hartmut geschrieben hast. Dabei fiel mir ein, dass ich kürzlich einen Fernsehbeitrag gesehen habe, ich weiss nicht mehr wo, in dem es um "Restlebenszeit gut nutzen in Krankheitsfällen etc. " ging:

                          Da meinten die, dass es besser für einen ist, einfach normal weiterzuleben und sich keinen Kopf darüber zu machen, was man verpassen könnte, weil man eh immer was verpasst. Außerdem hat es auch etwas Verzeifeltes an sich, wenn man meint, man müsse unbedingt schnell noch dieses oder jenes erleben. Jedenfalls soll man sich dadurch gar nicht besser fühlen, sondern eher das Gegenteil. Man soll einfach darauf achten, bei allen Dingen, die man tut oder auch nicht tut, dass man ein gutes Gefühl dabei hat. Das hätte gar nichts mit aufwendigen Abenteuern o.ä. zu tun. Da kann es einem mehr geben, wenn man z.B. einfach in seinen Garten geht und irgendwie herumbastelt, was Anderen durchaus sinnlos erscheinen mag. Man selbst fühlt sich bei seiner Tätigkeit aber trotzdem ein einfach glücklich. Und darauf kommt es ja an.

                          Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich wiedergegeben.
                          Mir gefiel das ganz gut. Es hat wohl auch viel mit Achtsamkeit zu tun. Für mich kann ich das sogar auch bestätigen.

                          Gruß
                          Lutz
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            Hallo Adam,
                            ja das hast Du gut erkannt. Ich habe mich schon, obwohl Maschinenbauing., auch schon immer sehr für Psychologie interessiert.
                            Wahrscheinlich, weil ich da selber einen leichten Knacks habe
                            Zu meinem PK schreibe ich Dir lieber eine PN. Das passt in Karls Thread nicht so gut rein.
                            Gruß
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              Hallo Lutz,

                              Wahrscheinlich, weil ich da selber einen leichten Knacks habe
                              einen leichten Schatten hat wohl jeder, oder ?
                              meine Mutter meinte mal ich wäre als Baby vom Wickeltisch gefallen.

                              lg
                              Adam

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                                Hallo ihr Heulsusen ....

                                Neben meinem Monitor steht eine grosse Glasvase, gefüllt mit Dutzenden beschrifteten weissen Steinen. Jeder Stein steht für Freunde oder Menschen die ich gut gekannt habe und in der einen oder anderen Weise einen Einfluss auf mein Leben hatten - und alle sind sie tot. Ein virtueller Friedhof. Fast alle sind keine 65 jahre alt geworden und die meisten sind an irgendeinem Scheisskrebs gestorben, den kein Mensch gebrauchen kann, PCA ist da vergleichsweise eine Bagatellerkrankung.Und wir? Haben durch den Krebs und seine Therapien immer noch vernachlässigbare Einschränkungen in unserem Leben. Da haben andere mit nicht potenziell tödlichen Erkrankungen millionenfach massivere Probleme. Und wer sagt denn, daß wir an unserem Krebs versterben werden? Hä?Nehmen wir uns doch einfach eine Auszeit, so ein paar Jahre, die wir mit Sicherheit schon mal über dem Boden verbringen werden. danach können wir und ja immer noch änstigen...


                                Wolfgang
                                https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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