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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Zitat von amadeus Beitrag anzeigen
    es ist leider so, daß ein Teil (Zum Glück nur ein Teil) der Vertreter der Heilberufe das Geldverdienen als wesentlichsten Bestandteil ihrer Tätigkeit verstehen.
    Das ist doch - weil normal - bei allen Berufstätigen so. Deshalb wären wir, wenn Deine Aussage stimmen würde, ja noch gut bedient.
    Gruß von Henry

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      Logisch sollen auch Ärzte Geld verdienen. Ich hatte mal ein positives Beispiel: ein Orthopäde der in einer kleinen Praxis ambulante OP durchführte, machte meine Hackenplatte heraus und sollte mein Schultergelenk glätten. Mein Orthopäde sagte mir, einen Eingriff muss er umsonst machen, er bekommt von der KK nur einen Eingriff vergütet. Beim Vorgespräch meinte er dann er ist sich nicht sicher ob die Spiegelung was bringt. Ich sagte, dass ich auch 2 x kommen würde. Darauf er "Darum geht es nicht, ich kann doch davon leben." Er hat dann beide Eingriffe gemacht. Weil es für den Patienten besser war.

      Karl

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        "Hallo Karl,

        es ist leider so, daß ein Teil (Zum Glück nur ein Teil) der Vertreter der Heilberufe das Geldverdienen als wesentlichsten Bestandteil ihrer Tätigkeit verstehen. Kurzes Beispiel gefällig, diesmal aus der Rubrik "Heitere Urologie". Rin Urolge hat einem Bekannten von mir, der einen diagnostizierten fortgeschrittenen Prostata hat - PSA über 20 - das sensationelle Angebot gemacht, ihn für € 999,00 zu operieren und hat sich mit der Aussage empfohlen, er operiere gerne und bei ihm gäbe es keine nachfolgende Inkontinenz und Impotenz. Da kann man doch nur die Patienten bedauern, die nicht den Weg zu dieser Leuchte der Medizin gefunden haben."

        Muss natürlich 9000.00 € heissen !!!


        Wolfgang
        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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          9000 € dann wird es klarere. Bei 999€ fragte ich mich ob das nur ein zusätzlicher Obolus war.
          Ich hatte wegen PCa Kontakt mit einer Spezialklinik in Offenbach: für die 2. Meinung hätte ich schon mal 200€ zahlen sollen, für den Eingriff 20.000€. Was ist Gesundheit wert und natürlich hätte es auch keine Garantien gegeben.

          Karl

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            Karl, als Pflichtversicherter habe ich noch keinen Cent dazuzahlen müssen. Weder bei OP noch bei den Bestrahlungen und auch nicht als mir schon 2x ein künstlicher Schließmuskel implantiert wurde. Das einzige waren halt die 10 € für jeden Tag im KH oder auf REHA.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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              Hi Michi,

              bisher musste ich auch noch nichts zuzahlen, bei der Fusions Biopsi hat sich die KK angestellt, aber nach Einspruch und erneuter Argumentation meinerseits, auch im Bezug auf meine beiden künstlichen Hüftgelenke haben sie dann doch bezahlt. Das PSMA PET/CT, da hat meine Urologische Praxis wohl eine Kooperationsvereinbarung mit der UK. Aber für den nächsten Einsatz müsste ich wohl auf einen PSA-Wert von 1,00 warten.
              Was mich etwas iritiert hat, meine Psychologische Therapie musste von der KK genehigt werden, was ich nicht so verstehe, entweder bestätigt ein Facharzt, dass da mental etwas aus dem Ruder gelaufen ist oder nicht, und das ist im Leistungskatalog der gesetzlichen KK. Aber dann ist das keine Genehmigung, sondern folgt dem Verordnungskatalog.

              Karl
              es war Nanoknife wofür die 20 T€ aufgerufen wurden.

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                Heute war ich wieder bei meiner Therapeutin, ich habe bestätigt, dass mir die Gespräche etwas bringen, durfte wieder einen Persöhnlichkeits-Fragebogen ausfüllen, ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, ob der für die schweren Fälle ist? Ich habe von meiner Sorge berichtet, dass ich ggf. schwertherapierbar wäre: wenn mir eine Angststörung diagnostiziert wird, ich aber der Meinung bin meine Angst ist fundiert, wie soll ich das auflösen - schlussendlich habe ich wohl doch keine Angststörung. Wenn ich eine Anpassungsstörung haben soll, früher extrem determiniert, jetzt extrem unberechenbar - ja das kann sie nachvollziehen......also auch keine Anpassungsstörung? Sie sieht auch nicht so sehr die Depression, schaut im 1. Fragebogen nach: nieder mittelgradig depressiv - wenn das alles so stimmt, bin ich doch schneller geheilt als ihre Prognose: über 6 Monate, war.

                Fast ein bisschen lustig war die Realisierung meiner beschriebenen Nebenwirkungen der ADT: "Vier Kilo zugenommen, und 3 Kilo wieder abgenommen, soll ich das eine Kilo aufschreiben. Das mit der mangelnden Leistungsfähigkeit lassen wir auch nach ihrer Tour, oder? Hitzewallungen 6 x am Tag, o.k., Osteopenie und Libidoverlust, ja sind keine unerheblichen Themen."

                Zum Thema, Vertrauen zu Ärzten, habe ich ihr mal meine neue Argumentation geschildert, ich könnte ja auch die Vorstellung verinnerlichen, 5 diagnostische Verfahren lieferten fehlerhafte ergebnisse, aber ein erfahrener Arzt hat mich gut beraten und der gewählte Therapieansatz, hat zu einem guten Erfolg geführt. Das würde sie auch so sehen.

                Das nächst Mal werden wir wohl doch in meine Kindheitserlebnisse abtauchen, falls nicht aktuelle Themen wichtiger wären. Ist nicht mein Lieblingsteil, aber ich habe Vertrauen zu ihr gefasst.

                Karl

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                  Ich muss schon loswerden, dass meine Bereitschaft hier offen zu schreiben nach den letzten Disputen gelitten hat. Zumindest scheine ich aus der depressiven lethargischen Grundhaltung herausgekommen zu sein.


                  Der Seelenstriptease bezüglich Kindheit/Jugendzeit hat diese Woche statt gefunden, sie hat angenehmer weise nicht so viel nachgefragt und ich kann das schon chronologisch routiniert abspulen, obwohl sie erst der zweite Mensch überhaupt ist, dem ich das erzählt habe.

                  Status: Meine Nordseetour hat mir schon eine Menge Auftrieb gegeben, meine 1,5 Jahre junge Enkeltochterder und der Sommer haben auch ihren Anteil. Meine Therapeutin arbeitet gnadenlos an der Relativierung meiner negativen Gedankenketten. Dass drei diagnostische Verfahren in Folge versagt hätten, stimme nicht, im Rahmen der Gegebenheiten haben sie richtig funktioniert.

                  Sogar meinen Hinweis, dass ich eine 1,5% Wahrscheinlich hatte mit 59 Jahren an einem Hochrisikokrebs zu erkranken, stellt sie entgegen, dass 1,5% in der Medizin hohe Wahrscheinlichkeiten wären: „Nehmen die das mal 100.000 das ist schon eine Menge!“ Ich sage 100.000 kann ich mir nicht mehr vorstellen, aber ein Raum mit 100 Menschen ist schon gut gefüllt, und da ziehen wir uns einen und im nächsten Jahr zwei Personen raus – und die haben Prostatakrebs, das halte ich schon für eine geringe Wahrscheinlichkeit – das akzeptiert sie dann.


                  In Summe fühle ich mich ganz gut, meine Affektkontrolle ist nicht so wie früher, aber ob ich jemals wieder der emotionale Fels in der Brandung werden – glaube ich auch nicht. Was verdrängt, was verarbeitet, was relativiert wurde ist schwer zu sagen. Die Angst die in mir steckt: die Überlebensquote von Pca-Patienten ist mit 90% die höchste oder zweithöchste aller Krebserkrankungen – soll mich so eine Tatsache beruhigen, wenn ich in meinem o.g. Beispiel bei den 1,5% war? Auch so eine Erkenntnis, die Statistik konnte mir nie beruhigende Tatsachen liefern, beunruhigen konnte sich mich auf jeden Fall. Um die Frage: "Und warum machst du es dann?" gleich zu beantworten: ein rationale Begründung, warum ich bei so einer Wahrscheinlichkeitslage in ein mentales Tief fallen kann, lieferte sie schon.

                  Ich denke ich bin auf einem gutem Weg, mich hierbei von einem Gesprächsprofi noch ein Stück begleiten zu lassen, nehme ich jetzt einfach mal als angenehmes Unterstützungsangebot an, ohne mich selbst dafür in Frage zu stellen.


                  Karl

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                    Hi Karl,

                    diese Begleitung von einem Gesprächsprofi würde ich an Deiner Stelle so lange wie es möglich ist, in Anspruch nehmen. Dabei kannst Du nur gewinnen.

                    Zwischendurch überfallen mich zur Zeit hin und wieder auch schon wieder die schwarzen Gedanken. Aber eigentlich kenne ich ja die Gegenmittel. Und mein Therapeut hatte mir nach unserem Abschlussgespräch nach 4 Jahren ja zugesichert, dass ich mich bei ihm melden darf, wenn ich mich als "Notfall" empfinde.
                    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                      Hi Lutz,

                      ja, warum sollte man angebotene Hilfen nicht annehmen, aus falscher Eitelkeit? Zur Zeit geht es mir gut, hoffe mal, dass ich auch gut durch die dunkle Jahreszeit komme und keine beunruhigenden Diagnosen.

                      Karl

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                        Hi Karl,

                        Du bist in der Hinsicht ja ganz fortschrittlich. Es ist aber leider bei überwiegend älteren Männern noch nicht so gut angekommen, dass die psychoonkologische Gesprächstherapie ein effizienter Baustein zur Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität sein kann.
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          Hi Lutz,

                          Danke für das Kompliment der Fortschrittlichkeit.
                          Ich denke, wenn man wütend auf seinen Körper ist, weil er einen Krebs entwickelt hat, du dich über deine Seele ärgerst, weil sie deiner körperlichen Gesundung nachhinkt und dein Verstand keine gesicherte Erkenntnis findet - dann ist es Zeit mit einem Profi zu sprechen.
                          Nur, wenn du dich im mentalen Tief befindest, bist du nicht im Analysemodus.

                          Viele Grüße
                          Karl

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                            Ich bin zur Zeit auf meiner wohl letzten Reha, mal sehen. Eine Veränderung zu den beiden vorherigen AHB's hat sich schon eingestellt, ich habe mit meiner Tischnachbarin, die Brustkrebs hat, über meinen Krebs gesprochen, da hatte ich mich vorher sehr abgekapselt, kein Gespräch gesucht und diesesmal schon am ersten Tag.

                            Wenn sie ihre Geschichte erzählt: Diagnose mit 44 Jahren, Behandlung, 5 Jahre Ruhe, Behandlung, 18 Jahre Ruhe, Behandlung und dann sitzt sie mit ihren 68 Jahren mir gegenüber mit dem Satz "Was uns nicht umbringt, härtet uns ab!" - das relativiert schon die eigene Befindlichkeit - aber es muss Platz sein für jeden Schmerz.

                            Karl

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                              Karl, habe es schon ein paar Mal gesagt, dass es auf jeden Fall etwas bringt unter gleichen zu sein (Krebskranken). Natürlich sollte man sich nicht absondern, sondern auch auf andere zugehen können. Ich war seit meiner OP schon 5x auf Reha oder AHB, immer in der gleichen Klinik. Mein Motto war, immer ein wenig zu entschleunigen.
                              Immer positiv denken!!!

                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                                Im letzten Jahr war ich ja als Begleitung meiner brustkrebskranken Frau erstmalig in meinem Leben in einer onkologischen Rehaklinik (Bad Oexen). Es waren 3 Wochen bei bestem Wetter und in einer wunderschönen Gegend mit einer sehr guten Verpflegung.

                                Als Begleitung durfte ich diverse Sport- und Entspannungskurse mitmachen und durfte auch an vielen Vorträgen teilnehmen. Meine Frau hatte ein sehr straffes von Ärzten überwachtes Programm (Sport, Kunst, Entspannung, Vorträge, Untersuchungen) mit sehr vielen Pflichtterminen. Sie empfand die vielen Termine teilweise schon als stressig. Bei mir war, als zahlender Kunde, alles freiwillig und ich konnte quasi machen, was ich wollte.

                                Da ich doch mehr der Typ Plaudertasche bin, habe ich dort mit sehr vielen Krebsbetroffenen gesprochen. Von Brust-, Prostata-, Darm-, Magen- und anderen Krebsen reichte die Palette. Aber interessant waren auch die Gespräche mit anderen Begleitpersonen, wo nur deren Partner vom Krebs betroffen waren.

                                Ich habe da auch festgestellt, dass etliche der Betroffenen (noch) nicht gut über ihre Erkrankung reden konnten. Besonders bei den gerade erst frisch operierten Pca-Kandidaten ist mir das aufgefallen. Es braucht da in den meisten Fällen wohl auch Zeit, bis man soweit ist. Ich war da schon bei Beginn meiner Krebserkrankung eher die Ausnahme. Aber ich glaube, dass mir das auch geholfen hat. Ich befürchte sogar, dass ich manchen mit meiner Plauderei über Krebs auch schon auf die Nerven gegangen bin. Aber egal, ich musste einfach so viel darüber reden. Es musste irgendwie raus.

                                Zur Entschleunigung bräuchte ich eine Reha gar nicht, weil ich mich im Alltag sehr gut entspannen kann. Ich bin jetzt seit einem Jahr auf Rente. Da fällt die Entspannung noch leichter.

                                Nach meiner Chemo hätte ich ja mal wieder Anspruch auf eine AHB. Die würde ich aber nur machen, wenn ich z.B. nicht mehr gut laufen könnte und nicht wüsste, wie ich das aus eigener Kraft wieder verbessern könnte. Sonst hätte ich wohl keine Lust drauf, weil mich diese ständigen Termine innerhalb der Reha einfach nerven würden. Mir reichen schon die jetzigen Termine, welche hauptsächlich Arzttermine sind. Die letzten 30 Jahre meines Berufslebens bestanden hauptsächlich aus strikt einzuhaltenden Terminen (ausgerichtet nach dem Stundenplan von Studierenden). Daher habe ich jetzt wohl so ein großes Bedürfnis nach einem Leben mit nur wenigen Terminen.
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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