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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Karl, eines weiß ich sicher, dass da Siemens nicht schuld ist. Das entscheidet man immer selber, ob es besser ist zu Hause zu bleiben oder nicht. Ich war meine Schaffenszeit bei Siemens und habe nie Schwierigkeiten bekommen, wenn ich krank war. Im Gegenteil, ich war einmal ein halbes Jahr krankgeschrieben und dann nach ca. 8 Wochen auch noch 4 Wochen zur Kur, meine Mitarbeiter haben mich sogar zu Hause besucht und sich nur gefreut als ich wieder in die Arbeit gehen konnte. Bin dann mit 57,5 in Vorruhestand und anschließend in Rente. Das heißt, ich bin jetzt fast 17 Jahre zu Hause, hat mir niemand Steine in den Weg gelegt.
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      Lieber Lutz,

      von der Land- zur Betriebswirtin - da hat sie alles richtig gemacht mit deiner Unterstützung. Das Gefühl mich in einer Tretmühle zu befinden hatte ich aber auch.

      Auch so ein Phänomen, wie häufig Töchter unter ihren Müttern leiden. Der Konflikt geschieht - ganz Frau - aber meist subtiler als der offene Vater-Sohn-Konflikt. Schön, dass du da deiner Frau den Rücken stärkst.

      Liebe Grüße, Karl

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        "Karl, auf diesem Planeten leben glaube ich ca. 8 Milliarden Menschen. Was glaubst du, wieviele davon einen "passenden" Tod haben werden? Der Spruch deiner Therapeutin entbehrt bezüglich des "Gottesbeweises" nicht nur der der Logik, sondern ist, wenn man so will, von einem klerikalen Zynismus grundiert. (Wie man ihn auch bei Kübler / Ross fand) An deiner Stelle würde ich von dieser Dame schleunigst Reißaus nehmen."

        Wofgang,

        ich weis nicht ob du dich jetzt hier her verirrst, aber ich wollte diese Diskussion nicht in Silvias und Victors Thread fortsetzen.

        Ich brauche keine 8 Mrd. Menschen als gedankliche Grundgesamtheit, um festzustellen, dass das Ende für manche alles andere als friedlich war und wo möglich sein wird - da hatte ich leider schon genug Erlebnisse in Verwandschaft und Bekanntschaft.

        Was ich der Therapeutin zu gute halte ist, dass sie versucht hat auf vielen Ebenen mich anzusprechen, für sie gehörte da ein Ansatzpunkt Gottesgläubikeit dazu. Die hat bei mir mit dem Auftreten meines Krebses extrem gelitten. "Warum trifft es mich, ich bin kein schlechter Mensch, wenn das sein großer Plan für mich war, brauche ich ihn nicht!" Sie meine darauf hin "Unser Gott ist kein strafender sondern ein Gott der Vergebung."

        Klerikalen Zynismus gibt es, aus meiner Sicht war die Aussage von Kirchenführern, AIDS ist die Strafe Gottes für einen sündigen Lebenwandel, eine dieser zynischen Aussagen.

        Nur in Ihrem Satz kann ich keinen Zynismus erkennen, sondern eine - mir mittler weile fremde - tiefe Gläubigkeit. Und der Gedanke, dass ein Mensch in Frieden gehen kann, dass es nach seiner Vorstellung zu Ende gegangen ist - der versöhnt mich mit der Situation. Da spielt auch der Gedanke mit, dass wir die Wünsche des Sterbenden akzeptieren und nicht dem eigenen Schmerz folgend, jede lebensverlängerte Maßnahme noch lostreten. Mein Vater wollte nicht im Krankenhaus sterben, an x-Schläuchen angeschlossen. Durch Morphium wurden ihm die Schmerzen genommen, er hat ruhig geatmet und einen letzten großen Atemzug genommen. Wenn die Angehörigen, das einem Sterbenden ermöglichen, dann ist vieles gut gelaufen - und diesen Eindruch hatte ich auch bei Victor.

        Karl

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          Glaubensbekundigungen haben in einer Therapie, so wie ich sie verstehe. nichts zu suchen. Das Problem mit Therapeuten ist unter anderem, daß die Berufsbezechnung "Therapeut" in Deutschland kein geschützter Titel ist. Jeder Depp kann sich so nennen- wie man sieht. Sorry

          Wolfgang
          https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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            Lieber Karl,
            wenn mein Therapeut mir "religiös" gekommen wäre, hätte er nicht gut zu mir gepasst.
            Ich will das jetzt auch nicht bewerten mit Deiner Therapeutin. Hauptsache, Dir gefällt es.
            Das mit dem passenden Tod kann ich nicht nachvollziehen. Wie ich schon mal gesagt habe, lasse ich mich vom Tod einfach überraschen. Wenn mich jemand fragen würde, wie ich sterben wollte, könnte ich nur sagen: Gar nicht! Mich muss der Tod einfach überraschen.
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              Michi,
              Siemens ist nie schuld, schließlich sind die Mitarbeiter das höchste Gut - so steht es in den Leitlinien. Nur ich habe erlebt, wenn du in renditeschwächeren Bereichen arbeitest, wir der Ton einfach rauer, und du als Mitarbeiter kannst gar nichts dafür, weil bei uns z.B. in Megaprojekten im Ausland Millionen versenkt wurden. Es wurde einfach der Druck von oben nach unten durch gereicht.
              Keiner sagt dir, dass du nicht krank sein darf, aber wenn du auf das Kreislauftraining wolltest sagt dir dein Chef schon, das wäre das falsche Signal oder ein Account Executive frägt dich, wie das mit dem Outsourcing Großprojekt denn weiter gehen soll, wenn du wegen der Schultereckgelenksprengung zu hause bist. Keiner der Chefs hat mich dazu aufgefordert, nach zwei Wochen schon wieder zu kommen, oder bei Meetings in München 15 Stunden zu arbeiten/an- und heimzufahren. So etwas haben wir "freiwillig" gemacht, und er Reha-Arzt hatte wohl mehrere solchern "freiwilligen" Fälle, die bei Siemens beschäftigt waren.
              Karl

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                Wolfgang,

                wenn ich am Boden bin nehme ich jede Hilfe, die mir angeboten wird. Wenn ich sage ich erkenne an, dass sie mich auf vielen Gebieten therapeutsch zu helfen: sie hat mir auch einen "Heilsteine" angeboten! Ich muss das auch relativieren, zum einen war sie nur für zwei Std. meine Therapeutin auf der Reha und es war zum Schluss unseres extrem anstrengenden Gesprächs, die Frage glauben Sie an Gott?

                Das die Bezeichnung Therapeut nicht geschützt ist, habe ich auch feststellen müssen, mein vorletzter Therapeut war schon iregend wie unstrukturiert. Als Allgemeinarzt mit viel Patientenkontakt nicht Corona geimpft, keine Blutdrucksenker sondern Entsprannung und kein Finasterid oder PSA, sondern in Verbindung mit seiner Prostata bleiben.......

                Karl

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                  Während meine Dienstzeit bei Siemens hatte ich 4 Kreislaufkuren. Einmal sogar 5 Wochen. Habe nichts gemerkt, dass mir irgendwer Schwierigkeiten gemacht hätte. Habe alles getan, was dem Körper guttut.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    Karl,

                    "Wenn ich am Boden bin ...." Ein afrikanisches Sprichwort sagt :"Ein Ertrinkender klammert sich auch an ein Krokodil."
                    Wie wär´s mit Gottvertrauen ? Meine Frau Mutter pflegte zu sagen, die auch immer religiös unterwegs war,wenn sie auf ihre letztlich läetalen Krankheiten von mir angesprochen wurde, wie es ihr geht : "Ich habe keine Angst. Tiefer als in Gottes Hand kann ich nicht fallen". Möge dir das zur Tröstung gereichen.

                    Wolfgang
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                      Lieber Lutz,

                      mir ist es bei der Therapie unreligiös auch am liebsten. Meine Therapeutin die ist sehr strukturiert und sie geht auf mich ein, wenn ich "Carpe Diem" von Horaz erwähne, gibt sie mir die Empfehlung Seneca zu lesen - praktizierter Stoizsmus könnte sicherlich beitragen die stressenden Ängst gelassener zu ertragen.

                      Ich bin was den Tod angeht mehr Verdränger, aber alleine im Krankenhaus ohne Angehörige sterben zu müssen, der Apparatemedizin ausgeliefert - das ist nicht meine "Wunschvorstellung". Mir gehen nur gleich wieder Gedanken herum, ob ich das meiner Familie zumuten kann. Aber irgendwann muss die Rücksichtnahme auf andere auch einmal ihr Ende haben - wenn nicht bei diesem Thema, wo dann.

                      Wie geht es dir, wo stehst du, was liegt noch vor dir?

                      Liebe Grüße, Karl

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                        Wolfgang,

                        ich kenne diesen Satz "Tiefer als in Gottes Hand kann ich nicht fallen" den hat auch Fr. Käßmann zitiert, darin liegt viel tröstendes - setzt allerdings voraus, dass man daran glauben muss, dass da eine auffangende göttliche Hand ist. Mein bester Freund hat seine Religiösität nach dem Unfalltod seiner Frau nicht verloren.

                        Ich verteufle die Kirchen nicht, habe 20 Jahre in einem kirchen Ableger ehrenamtlich gearbeitet, da wurde viel Gutes geleistet, Erwachsenenbildung für Arbeiter, bezuschusste und betreute Urlaube für sozial Schwache. Ich habe viel interessante Persönlichkeiten kennen gelernt, inteligente in sich ruhende Menschen.

                        Wenn sich eine Philosopie über 2000 Jahre halten kann, dann ist das beeindrucken. Wenn die Welt nach den 10 Geboten leben würde oder nach dem Gebot der Nächstenliebe, hätten wir viel weniger Probleme. Was manche Menschen daraus gemacht haben von Inquisition bis Kindsmissbrauch - da dreht sich einem wieder der Magen um.

                        Karl

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                          Zu diesem Thema Tod hatten wir in der letzten Sitzung unserer Selbsthilfegruppe aus gegebenem Anlass, ein Mitglied war gerade verstorben, eine sehr fruchtbare Diskussion. In unserer Gruppe gibt es 2 evangelische Pastoren im Ruhestand und ich selbst habe, obwohl katholisch, dreißig Jahre lang das Zentrallabor eines evangelischen Krankenhauses geleitet. Mal abgesehen von den wenigen Chefärzten, die wirkliche Kotzbrocken waren, hat mich immer der sorgfältige Umgang mit den Patienten und auch mit den Pflegenden dort beeindruckt. Und in der Gruppe blieb auch die Position der beiden Pastoren nicht unwidersprochen. Letztlich gilt: "Glauben ist nicht Wissen". Jeder hat die Wahl.
                          Gruß Arnold
                          Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                            Arnold, den Eindruck habe ich auch gewonnen, der Umgang in diesem Kirchenableger unter einander war schon von einer anderen Qualität - man ging respekt- und rücksichtsvoller miteiander um.
                            Gruß, Karl

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                              Wahrscheinlich hängt die Einstellung zur Religion auch stark von den ersten Erfahrungen mit Kirche ab.
                              Die waren bei mir total negativ. Als Kind musste ich zweimal für je 3 Monate (mit 6 und 10 Jahren) wegen meinem Asthma nach Norderney in ein Erholungsheim, in dem das Personal aus Nonnen bestand. Es war für mich der Alptraum. Die Nonnen strahlten nur Hass aus und bestraften die Kinder auf erniedrigende Weise bei jeder Kleinigkeit. Wer z.B. sich vor lauter Angst in die Hose gemacht hatte, wurde quasi vor allen Anderen an den Pranger gestellt und lächerlich gemacht. Dieses Klima bewirkte, dass die Kinder sich gegenseitig beklauten, mobbten und denunzierten.
                              Ich kam da ohne größere seelische Schäden einigermaßen gut durch. Aber immer, wenn ich Frauen in Nonnentracht sehe, kommen diese Erinnerungen wieder hoch. Deswegen sind mir kirchliche Einrichtungen immer noch etwas suspekt, obwohl es so etwas Schlimmes heutzutage bestimmt gar nicht mehr gibt.
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                                Ich denke viel hängt davon ab, ob man gute oder schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht hat. Bei mir war das eben so, dass wir als Familie mit 4 Kindern und einem Verdienst keine Urlaube machen konnten, da waren die beiden bezuschussten Urlaube eine schöne Erfahrung. Ich bin dann, als ich älter war als Kinderbetreuer eingestiegen und meine Eltern haben später viele Bildungsreisen, quer durch Europa gemacht, auch das war für mich eine schöne Erfahrung, weil sich meine Eltern im Alter diese Urlaube geleistet haben - ermöglicht auch durch den Kirchenableger.
                                Was du beschreibst von dem "Erholungsheim", da dreht sich mir der Magen um, wie kann ich mit kleinen, verletzlichen Wesen so umgehen - das die mir anvertrauten Schutzbefohlenen - wie wunderbar exakt die deutsche Sprache in manchen Begrifflichkeiten ist. Dieses Verhalten war das Gegenteil des christlichen Glaubensideals. Auch mit der Kirchenaustrittswelle tue ich mich etwas schwer, wieviel gutes in Alten-, Pflegeheimen, Krankenhäuser, Kindergärten, Erwachsenenbildungsstädten geleistet wird von vielen tollen engagierten Menschen geht darüber verloren.

                                Liebe Grüße, Karl

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