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Meine Docetaxel-Therapie als Kastrationsresistenter

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    Danke, liebe Nala!
    Und ich drücke die Daumen, dass Dein Vater noch viele gute Jahre vor sich hat.
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      Lieber Lutz,

      Ich freue mich riesig für dich, wenn ich in deinen Thread reingeschaut habe, habe ich schon ein bisschen die Geduld verloren: es kann doch nicht sein, dass keine Therapie anschlägt - und jetzt diese Entwicklung. Schon klar, dass du als voll ausbalancierter Charakter das leichter ertragen hast als ich 😉
      Zum Geburtstag traue ich mich nicht mehr gratulieren, aber du bist ja PSA-seitg wohl ein 3/4 Jahr zurück gesprungen, bist praktisch jünger geworden 😉

      Liebe Grüße,
      Karl

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        Moin Lutz,

        bei den Glückwünschen schließe ich mich nach Rückkehr aus dem Urlaub gerne an.

        WernerE

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          Hallo Karl,
          zwischendurch bekam ich doch schon immer wieder mal Angst, dass es keine Therapie für mich gibt, die mal irgendwie wirkt.
          Nächste Woche bekomme ich meinen Port implantiert. Dann ist das oft schmerzhafte Rumgestochere in meinen Armen erst mal Geschichte. Meine zarten Armvenen werden es mir danken, denn Docetaxel ist ganz schön aggressiv. Nach jahrelangen Hormonbehandlungen sind meine Venen von kräftig und dick auf zart und dünn geschrumpft. Jetzt sind sie eher so wie bei meiner Frau

          Hallo Werner,
          ich Danke Dir
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            Lieber Lutz,
            nichts lese ich lieber bei Dir, als die positive Entwicklung unter der Chemotherapie und gratuliere Dir auch, aus dem Urlaub zurück, nachträglich ganz herzlich zum Geburtstag, verbunden mit der Hoffnung, dass ich das noch oft tun kann.
            Gruß Arnold
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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              Hallo Arnold,
              ich Danke Dir. Für gute Wünsche ist es nie zu spät
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                Hallo,

                es gibt wieder ein paar neue Infos von der Chemo-Front:

                Heute habe ich meine 8. Chemoinfusion erhalten. Meine wichtigsten Blutwerte sind im Vergleich zum letzten Mal ziemlich gleich geblieben. Nur der Hämoglobinwert ist von 12.2 g/dl auf 11.2 g/dl gesunken. Deshalb wurde die Doctaxel-Konzentration von 50mg/qm Körperoberfläche auf 45 mg/qm Körperoberfläche verringert.


                Den aktuellen PSA-Wert und weitere Informationen werde ich erst beim nächsten Arztgespräch im Dezember erfahren, was ich OK finde. Bisher spreche ich ja gut auf die Therapie an und kann die unangenehmen Nebenwirkungen noch gut aushalten. Auch fühle ich mich sehr gut überwacht vom Personal und dem im Hintergrund agierenden Onkologen.


                Außerdem wurde mir, auf meinen Wunsch, vor 3 Tagen im Klinikum Leer im Rahmen einer kleinen ambulanten OP ein Port implantiert, der heute zum ersten Mal für die Infusion benutzt wurde. Somit werden meine durch die jahrelangen Hormonbehandlungen recht zart gewordenen Venen in den Unterarmen geschont und ich brauche da jetzt auch keine durch die Infusionen verursachten Schmerzen mehr auszuhalten. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, dass ich schon von Anfang an einen Port bekommen hätte.




                Als Nebenwirkungen der Docetaxel-Infusionen (Konzentration 50mg/qm Körperoberfläche, bei mir also insgesamt 100mg) im Abstand von 2 Wochen habe ich bisher registriert:


                1. Infusion: ein paar Tage später wurde ich für ein paar Tage von Übelkeit und Durchfall geplagt. Dagegen erhielt ich Medikamente, die ich dann aber gar nicht mehr brauchte, weil die Beschwerden in der zweiten Woche nach der Infusion wieder verschwanden.


                2. Infusion: ein paar Tage später hatte ich ständig Sodbrennen, Aufstoßen, die Speiseröhre brannte und die Zunge schmerzte. Etwas Besserung brachte der Verzicht auf Kaffee, die Einnahme von Luvos-Heilerde und täglich ein Naturjoghurt. Die Darmsanierung mit ProSymbioflor betreibe ich weiterhin. In der zweiten Woche nach der Infusion ließen dann diese Beschwerden nach. Ich bleibe aber weiter vorsichtig und trinke vorerst keinen Kaffee mehr.


                3. Infusion: ein paar Tage später oft Sodbrennen und Aufstoßen und die Zunge schmerzte wieder. Ich habe aber diesmal nicht komplett auf Kaffee verzichtet. Ab und zu eine Tasse ging noch gut. Und inzwischen ist mir der größte Teil meiner Kopfhaare ausgefallen, weshalb meine Haare vorsorglich auch schon komplett abrasiert wurden. Das hat sogar einen Vorteil hinsichtlich meiner Hitzeattacken: Das durch die Hitzewallungen auftretende starke Schwitzen am Kopf funktioniert durch die bessere, nicht mehr durch meine Haare behinderte, Verdunstungskühlung jetzt viel besser. Auch der Bartwuchs ist nur noch sehr, sehr schwach. Von mir aus kann der ganz wegbleiben, dann habe ich weniger Arbeit mit dem Rasieren


                4. Infusion: Sodbrennen nur noch ganz leicht und öfter Aufstoßen. Kaffee trinke ich nur noch selten, weil der das doch noch verstärkt. Die Füsse fühlen sich leicht taub an und das Gehen ist zu Beginn etwas mühsam, verbessert sich aber bei längerem Gehen wieder. Die Hände kribbeln etwas, aber ich habe dadurch keine Einschränkungen. Wichtig ist mir ja, dass ich eine gute Feinmotorik für Gartenarbeit und Basteln habe und auch gut meine geliebten Gitarren bespielen kann.
                Allgemein fühle ich mich oft müde und etwas schlapp, aber sobald ich mich viel bewege werde ich wieder munter.
                Mein Gewicht ist bisher ziemlich konstant geblieben bei mit ca. 90 kg bei 186cm Körpergröße. Das wird ja immer kontrolliert. Man soll während der Chemo ja möglichst nicht abnehmen.


                5. Infusion: die meisten Beschwerden hatte ich wieder in der ersten Woche. Meine Gegenmaßnahmen habe ich in den Klammern vermerkt:
                - ab und zu Durchfall, Magendrücken, Aufstossen (Luvos Heilerde)
                - Mundschleimhaut etwas wund, Zunge brennt (Ölziehen mit Schwarzkümmelöl)
                - Mundwinkel wund (Moronal Salbe)
                - After wund (Zinksalbe)
                - immer schlapp und müde (viel Bewegung an der frischen Luft, Gartenarbeit, NordicWalking, Schwimmen, ...)
                - schwarze Gedanken (siehe oben)
                - neuropathische Erscheinungen an Händen und Füssen (möglichst viel Gehen und die Hände intensiv bewegen)
                - Haut am ganzen Körper überempfindlich auf Verletzungen, die sehr schlecht heilen (Aufpassen, aufpassen, aufpassen)
                Meine Darmflora versuche ich mit regelmäßiger Anwendung von ProSymbioflor-Tropfen zu regenerieren.
                Als Nahrungsergänzungsmittel nehme ich zur Zeit: Curcumin-, L-Arginin-, Kreatin-Kapseln, Magnesium-Calcium-K2-D3 Tabletten.
                In der zweiten Woche nach der Infusion ließen die o.g. Beschwerden dann stark nach.


                6. Infusion: genau wie nach der 5. Infusion.
                Zusätzlich: Schmerzen im Arm, an dem die Infusion angelegt war.


                7. Infusion: genau wie nach der 6. Infusion.
                Zusätzlich: Dunkle Verfärbungen, Aufwölbungen und leichte Druckschmerzen an einzelnen Finger- und Fußnägeln sowie häufiges Tränen der Augen, sodass ich immer ein Taschentuch zum Abtupfen benötige.


                8. Infusion: Das war heute. Die Dosierung von Docetaxel wurde auf 45mg/qm verringert.


                In zwei Wochen gibt es dann wieder die nächste Infusion und ich bin gespannt, ob die unangenehmen Nebenwirkungen durch die Dosisverringerung sogar etwas schwächer sein werden.

                Da die durch die Port-Implantation bedingte Wunde erst etwas abheilen muss, darf ich erst in gut einer Woche wieder schwimmen gehen. Ich freue mich jetzt schon darauf. Bis dahin und darüber hinaus gehe ich mit meinen neuen Barfuss-Schuhen, die mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt hat, fleissig spazieren. So kann ich Nerven meiner Füße, die durch die Chemo ganz schön taub geworden sind, trainieren und auch die gesamte Fuß-, Bein- und Gesäßmuskulatur wird dadurch gut trainiert. Nach den ersten Malen hatte ich von zwei lahmen Spaziergängen mit diesen Schuhen gewaltigen Muskelkater von den Füssen bis zum Gesäß bekommen, was ein Zeichen dafür ist, dass ich da ein Defizit habe. Obwohl ich ja ein geübter NordicWalker bin. Aber da werden Füße und Beine ganz anders belastet.
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                  Lieber Lutz,
                  Du machst das verdammt gut, du bist mein Chemokönig.
                  Dir alles Gute, Karl

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                    Moin Lutz,

                    bin neugierig auf den Effekt durch Laufen mit Barfussschuhen. Habe bisher immer nur angenommen, Verbesserungen bei solchen Schuhen, die ja auch nicht billig sind, finden nur auf dem Konto der Hersteller statt. Wäre bei Erfolg vielleicht auch was für mich zur Linderung meiner neuropathischen Fussschmerzen, wo ansonsten weder Neurologen noch Orthopäden eine wesentliche erbesserung versprechen wollen.

                    LG

                    Wolfgang
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                      @Karl
                      Danke, mein Lieber!

                      @Wolfgang
                      Werde darüber weiter berichten. Die ersten Gehversuche damit zeigten ja schon, dass meine Gehmuskulatur noch nicht optimal ist. An den Füßen empfinde ich aber jetzt schon beim Gehen eine angenehme Stimulation der Fußsohlen.
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        Hallo,

                        und wieder mal kann ich ein bisschen was von meiner Chemo berichten:

                        MEIN CHEMO-TAGEBUCH:


                        Heute habe ich meine 9. Chemoinfusion erhalten. Meine wichtigsten Blutwerte sind im Vergleich zum letzten Mal sogar ein klein wenig besser geworden.


                        Den aktuellen PSA-Wert und weitere Informationen werde ich erst beim nächsten Arztgespräch im Dezember erfahren, was ich OK finde. Bisher spreche ich ja gut auf die Therapie an und kann die unangenehmen Nebenwirkungen noch aushalten. Auch fühle ich mich in der onkologischen Praxis bestens überwacht von dem sehr freundlichen Personal und dem im Hintergrund agierenden Onkologen.


                        Vor einer Chemositzung werde ich gewogen und nach Beschwerden befragt. Dann wird But abgenommen, Blutdruck und Sauerstoffsättigung gemessen und der Zugang für die Infusion vorbereitet. Am Infusionsplatz (bequemer Sessel mit Fußstütze) erhalte ich dann schon mal isotonische Kochsalzlösung (0,5 l) zur Vorspülung. In der Zwischenzeit werden die Blutwerte Hämoglobin, Leukozyten, Thrombozyten, Neutrophile und GFR bestimmt. Diese und viele weitere Werte von der 2 Wochen zurückliegenden Blutabnahme sowie die Informationen über meinen aktuellen Zustand prüft dann zeitnah der Onkologe und entscheidet, ob und mit welcher Konzentration die Docetaxel-Infusion erfolgen soll. Bei Freigabe (bisher immer erfolgt) wird die zuliefernde Apotheke mit der Herstellung der Infusion beauftragt. Das alles passiert innerhalb von 30min bis 60min. Steht die Infusion dann zur Verfügung, wird mir Prednisolut 100mg, ein Kortikoid, eingespritzt und die Infusion gestartet, welche dann 60min dauert. Danach wird der Zugang entfernt und ich kann wieder nach Hause fahren.


                        Die ersten 7 Infusionen habe ich über einen Zugang im rechten oder linken Unterarm erhalten. Da mir der jeweilige Arm danach dann aber tagelang wehtat, wurde mir ein Port implantiert, damit bei den weiteren Infusionen meine Armvenen, die durch die jahrelangen Hormontherapien recht zart und empfindlich geworden waren, geschont werden. Seit der 8. Infusion wird für die Infusion jetzt also dieser Port benutzt. Ich habe durch diesen Port keine Einschränkungen und er kann jahrelang für Infusionen aller Art implantiert bleiben. Es wäre im Nachhinein auch besser gewesen, ihn schon vor Beginn der Chemo zu implantieren.


                        Die Chemo wurde mit einer Docetaxelkonzentration von 100mg gestartet. Als Körperoberfläche wurden bei mir 2 m2 angenommen. Das entspricht dann also 50mg/m2 Körperoberfläche. Die Zykluszeit wurde auf 2 Wochen festgelegt.


                        Folgende Nebenwirkungen habe ich bisher registriert:


                        1. Infusion: erst merkte ich gar nichts, aber am Abend fühlte ich mich stark "aufgedreht", konnte aber irgendwann doch noch einschlafen. Am nächsten Tag dann fühlte ich mich hundemüde. Noch einen Tag später wurde ich dann für ein paar Tage von Übelkeit und Durchfall geplagt. Dagegen erhielt ich Medikamente (Ondansetron Bluefish 8mg, Loperamid 2mg), die ich dann aber gar nicht mehr brauchte, weil die Beschwerden in der zweiten Woche nach der Infusion wieder verschwanden.


                        2. Infusion: ähnlich wie bei 1. Infusion, jedoch ohne Übelkeit. Dazu kamen Sodbrennen, Aufstoßen, die Speiseröhre brannte und die Zunge schmerzte. Etwas Besserung brachte der Verzicht auf Kaffee, die Einnahme von Luvos-Heilerde und täglich ein Naturjoghurt. Eine Darmsanierung mit ProSymbioflor betreibe ich schon seit Beginn der Chemo. In der zweiten Woche nach der Infusion ließen dann diese Beschwerden wieder nach.


                        3. Infusion: ähnlich wie bei 2. Infusion. Ab und zu trinke ich sogar auch wieder etwas Kaffee und vertrage ihn. Und inzwischen trage ich wegen Haarausfall Glatze, der Bartwuchs ist auch nur noch sehr schwach und die restliche Körperbehaarung ist bei mir so wie vor meiner Pubertät.


                        4. Infusion: ähnlich wie bei 3. Infusion. Mit dem Kaffee muss ich aber doch noch vorsichtig sein wegen dem Sodbrennen und Aufstoßen. Die Füsse fühlen sich leicht taub an und das Gehen ist zu Beginn etwas mühsam, verbessert sich aber bei längerem Gehen wieder. Die Hände kribbeln etwas, aber ich habe dadurch keine Einschränkungen.
                        Allgemein fühle ich mich oft müde und etwas schlapp, aber sobald ich mich viel bewege werde ich wieder munter.
                        Mein Gewicht ist bisher ziemlich konstant geblieben mit ca. 90 kg bei 186cm Körpergröße. Das wird ja immer kontrolliert. Man soll während der Chemo ja möglichst nicht abnehmen.


                        5. Infusion: die meisten Beschwerden hatte ich wieder in der ersten Woche. Meine Gegenmaßnahmen habe ich in den Klammern vermerkt:
                        - ab und zu Durchfall, Magendrücken, Aufstossen (Luvos Heilerde)
                        - Mundschleimhaut etwas wund, Zunge brennt (Ölziehen mit Schwarzkümmelöl)
                        - Mundwinkel wund (Moronal Salbe)
                        - After wund (Zinksalbe)
                        - immer schlapp und müde (viel Bewegung an der frischen Luft, Gartenarbeit, NordicWalking, Schwimmen, ...)
                        - schwarze Gedanken (siehe oben)
                        - neuropathische Erscheinungen an Händen und Füssen (möglichst viel Gehen und die Hände intensiv bewegen)
                        - Haut am ganzen Körper überempfindlich auf Verletzungen, die sehr schlecht heilen (Aufpassen und immer gut eincremen)
                        Meine Darmflora versuche ich mit regelmäßiger Anwendung von ProSymbioflor-Tropfen zu regenerieren.
                        Als Nahrungsergänzungsmittel nehme ich zur Zeit: Curcumin-, L-Arginin-, Kreatin-Kapseln, Magnesium-Calcium-K2-D3 Tabletten.
                        In der zweiten Woche nach der Infusion ließen die o.g. Beschwerden dann stark nach.


                        6. Infusion: wie nach der 5. Infusion.
                        Zusätzlich: Schmerzen im Arm, an dem die Infusion angelegt war.


                        7. Infusion: wie nach der 6. Infusion.
                        Zusätzlich: Dunkle Verfärbungen, Aufwölbungen und leichte Druckschmerzen an einzelnen Finger- und Fußnägeln sowie häufiges Tränen der Augen, sodass ich immer ein Taschentuch zum Abtupfen benötige.


                        8. Infusion: wie nach der 7. Infusion mit der Ausnahme der Armschmerzen. Habe ja jetzt einen Port für die Infusionen. Die Dosierung von Docetaxel wurde auf 90mg (45mg/m2) verringert.
                        Zusätzlich: Die Probleme mit den Finger- und Fussnägeln sind größer geworden. Jetzt tun mir auch schon sämtliche Finger- und Fussspitzen weh. Die Taubheitsgefühle an Händen und Füßen haben sich etwas verstärkt. Meine Kondition hat ziemlich abgenommen, aber ich schaffe es noch, ein paar Kilometer mit mittlerer Geschwindigkeit spazierenzugehen. Alles andere (NordicWalking, Schwimmen, Gartenarbeit, ...) geht auch noch, aber wesentlich langsamer als vorher. Beim Spazierengehen benutze ich jetzt Barfußschuhe, durch die meine Fußsohlen sehr gut stimuliert werden und quasi die Beine bis zur Wirbelsäule zusätzlich trainiert werden. Ich habe den Eindruck, dass ich dadurch meine Gehsicherheit erhalten und sogar verbessern kann.
                        Ich muss tagsüber auch wieder unbedingt meine Kompressionskniestrümpfe tragen, damit meine Unterschenkel und Füße durch die Wassereinlagerungen im Körper nicht so stark anschwellen können, dass es sich unangenehm anfühlt. Über Nacht wird das ganze Wasser im Körper dann wieder abgebaut, was mich allerdings 3 - 6 mal in der Nacht zum Toilettengang zwingt. Ich wache dann also jedesmal durch den Harndrang auf. Manchmal, bedingt durch intensive Träume, verpasse ich den Harndrang und der Urin geht in meine Vorlage, die ich nachts wie auch tagsüber sicherheitshalber trage. Den Schlafmangel gleiche ich durch Ruhepausen tagsüber wieder aus.


                        9. Infusion: Das war heute. Die Dosierung lag weiterhin bei 90mg Docetaxel. Mal sehen, was da so bei rüberkommt. Chemo ist echt anstrengend. Aber weil es bei mir wirkt, muss und will ich damit leben.

                        Heute gammele ich zu Hause nur herum. Die Kortisonspritze, die ich jeweils vor der Infusion erhalte, wirkt bei mir anfangs wie ein Aufputschmittel. Wenn das allerdings nachlässt, kommt die bleierne Müdigkeit. Deshalb habe ich es mir schon mal auf dem Bett gemütlich gemacht und lese (und schreibe auch ein bisschen wie jetzt gerade). Und wenn ich dann beim Lesen einnicke, liege ich schon genau richtig
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          Lieber Lutz,

                          Klingt vielleicht blöd, aber es liest sich gut, man gewinnt den Eindruck, dass die Chemo kein Zuckerschlecken ist, aber eben auch, dass du die Nebenwirkungen gut kompensierst.
                          Von der Figur, bis du wirklich 2 auf 2 Meter, also quadratisch, egal, ich liebe dich so wie du bist ;-)
                          Ich drücke dir wieder mal die Daumen.
                          Viele Grüße, Karl

                          Kommentar


                            Lieben Dank Lloyd, Karl!
                            Gute Wünsche wirken bei mir auch schon wie ein Medikament
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                            Kommentar


                              Moin Lutz,

                              hast du, oder haben die Ärzte ein Ende der Chemo angepeilt?

                              Gruß

                              WernerE

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                                Moin Werner,
                                im Dezember habe ich noch die 13. Infusion und ein Arztgespräch. Dann wird entschieden, wie es weitergeht. Dann wird sicher wieder eine Bildgebung fällig, um sehen zu können, was aus den Metastasen geworden ist. Im Moment bin ich zufrieden, aber diese ganzen Nebenwirkungen empfinde ich als ganz schön anstrengend. Ich kann gut verstehen, dass die meisten Betroffenen keine große Lust auf Chemo haben, auch wenn sie sehr effizient wirken kann. Es gibt ja auch genug Fälle, wo eine Chemo so gut wie nichts gebracht hat.
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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