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Zweitlinien-Chemo mit Cabazitaxel + ADT + HB

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    #16
    Lieber Lutz,

    ja, solange die therapeutische Effizienz von unterschiedlichen Chemotherapeutika nicht an persönlichen Zellkulturen ausreichend
    vorgetestet wird, bleibt der Einsatz im Ergebnis offen. Aktuell gibt es keine Empfehlung, Chemosensitivitätstests durchzuführen
    und Therapieentscheidungen von den Ergebnissen im Sinne einer Empfehlung für bestimmte Medikamente beeinflussen zu lassen.
    Mit solchen Tests lassen sich aber zumindest die Medikamente identifizieren und ausschließen, die persönlich nicht wirken.


    Dein Ansprechen sowohl auf die HT wie die Chemo mit Docetaxel blieb leider nicht so gut. Der letzte PSA-Wert mit schneller
    Verdopplungszeit gibt einen Hinweis auf deren Versagen. Da stellt sich die Frage, ob und was geändert werden sollte.
    Studiengemäß hätte sowohl ein Wechsel des Taxan von Docetaxel auf das Zweitlinienmedikament Cabazitaxel oder auch die
    Abkehr von der Chemo mit dem Einsatz von Lutetium-177 (gegebenenfalls in Verbindung mit Actinium 225, sofern verfügbar)
    Aussichten auf Erfolg.


    Studiengemäß bevorzugen Betroffene bei einer Chemotherapie Cabazitaxel gegenüber Docetaxel, hauptsächlich wegen der
    geringeren Müdigkeit und leicht besseren Lebensqualität. Diese Erfahrung hat zunächst auch Victor gemacht. Trotz besserer
    Wirksamkeit wird Cabazitaxel regelmäßig erst in zweiter Linie nach Docetaxel eingesetzt. Es ist grundsätzlich auch wirksam,
    wenn die Tumorzellen bereits eine Docetaxel-Resistenz ausgebildet haben. Das muss nicht im Einzelfall zutreffen. Bei der
    Langzeitanwendung habe ich bei Victor bekanntlich keine guten Erfahrungen mit Cabazitaxel gemacht. Das war sicher auch
    durch den weit fortgeschrittenen Verlauf im Knochenmark mit drastischem Abfall der Blutbildung und Leistungsfähigkeit verbunden.


    Bei ausreichender PSMA-Expression in der Bildgebung mag der Einsatz von Lutetium 177 mit weniger Nebenwirkungen und
    höheren Ansprechraten Vorteile haben. Dazu müsstest du allerdings von dem örtlichen Onkologen deines Vertrauens zu einem
    Nuklearmediziner nach Münster wechseln. Den brauchst du dafür aber auch nicht alle 3 Wochen aufsuchen


    Vielleicht möchtest du diese Möglichkeit mit deinen Ärzten schon prophylaktisch besprechen und eine PSMA- wie FDG-Bildgebung
    zur Diagnostik anregen, auch, um die Chancen für dein etwaiges Ansprechen auf eine RLT besser beurteilen zu können.

    Einer der bekannten Mechanismen, die die Dauerhaftigkeit der Reaktionen auf eine Lutetium-Therapie einschränken, ist die
    Heterogenität der PSMA-Expression im Tumor. Dies kann visuell mithilfe von PSMA- und FDG-PET/CT-Scans und durch
    Untersuchung auf diskordante Erkrankungen vorab überprüft werden.


    Die Rolle der Immuntherapien kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Sofern bei wenigen Betroffenen positive Reaktionen
    beobachtet wurden, waren die Therapien von nicht unerheblicher Toxizität begleitet.


    Ich wünsche dir weiterhin nur das Beste.

    Liebe Grüße
    Silvia
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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      #17
      Cabazitaxel ist nur zugelassen zur Anwendung nach einer vorherigen Chemo mit Docetaxel.

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        #18
        Liebe Silvia,

        danke für Deine fundierten Ausführungen zum Thema Chemo/Ligandentherapie.

        Natürlich habe ich Lutetium evtl. mit Actinium schon im Hinterkopf. Aber du weißt ja inzwischen, dass ich etwas stur bin und nicht vorschnell eine Therapie abbrechen möchte, bloss weil mal wieder der PSA-Wert explodiert ist. Ich habe immer noch großes Vertrauen zum Haupt-Onkologen der Praxis.

        Auch heute fühle ich mich, zwei Tage nach der ersten Cabazitaxel-Infusion, erstaunlich gut. Ich hoffe, dass die Apotheke, die die Infusion hergestellt hatte, nicht vergessen hat, den Wirkstoff in die isotonische Kochsalzlösung einzuspritzen ...

        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #19
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Cabazitaxel ist nur zugelassen zur Anwendung nach einer vorherigen Chemo mit Docetaxel.
          Lieber Georg, genau so wird es sein. Als gesetzlich Versicherter kann ich mir da auch nichts aussuchen.
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            #20
            Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
            Cabazitaxel ist nur zugelassen zur Anwendung nach einer vorherigen Chemo mit Docetaxel.
            Das trifft zu. Auch möchte ich angesichts der möglichen schwerwiegenden Ereignisse, die lebensbedrohlich oder tödlich sein können,
            nicht grundsätzlich einen vorzeitigen Einsatz von Cabazitaxel mittels individuellen Heilversuchs anregen. Allein im Einzelfall mögen
            Vor- und Nachteile sorgsam diskutiert werden, etwa wenn es Anhaltspunkte für einen fehlenden Nutzen von Docetaxel oder erhebliche
            Probleme bei den zu erwartenden Nebenwirkungen gibt.


            In der FIRSTANA-Studie führte der Einsatz von Cabazitaxel als Erstlinien-CTX im Vergleich zu Docetaxel am Ende hinsichtlich des
            OS auch zu keiner nachweislichen Verbesserung. Cabazitaxel und Docetaxel zeigen allerdings unterschiedliche Toxizitätsprofile,
            aufgrund derer eine Indikation für Cabazitaxel ohne Docetaxelvorbehandlung bei ausgewählten Patienten bestehen kann.
            In diesem Fall mag vorab eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgreich beantragt werden.


            Für Lutz ist dies nach dem Versagen von Docetaxel nicht erforderlich.

            Liebe Grüße
            Silvia
            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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              #21
              Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen

              Lieber Hartmut,

              Abirateron hatte ich ja schon vorher lange genommen. Das hatte bei mir so gut wie gar nichts bewirkt.

              Doch, doch, Hartmut. In Münster haben die auch Nuklearmedizin und bieten Ligandentherapie an.
              Lieber Lutz,

              dann will ich hier nicht weiter stören.
              Ich hatte gedacht, dass auch bei Chemo-Medikamente Mutationen zerstört werden, und nicht nur bei Bestrahlung, sodass alte Medis wieder wirken könnten.
              Vertrauen zum behandelnden Arzt ist auch bei mir sehr wichtig.

              Gruss
              hartmut
              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                #22
                Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
                Lieber Lutz,

                dann will ich hier nicht weiter stören.
                Ich hatte gedacht, dass auch bei Chemo-Medikamente Mutationen zerstört werden, und nicht nur bei Bestrahlung, sodass alte Medis wieder wirken könnten.
                Vertrauen zum behandelnden Arzt ist auch bei mir sehr wichtig.

                Gruss
                hartmut
                Lieber Hartmut,
                damit liegst Du richtig
                Das Darolutamid nahm ich ja auch schon mal vor dem Abirateron für über ein Jahr.
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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