Lieber Lutz,
ja, solange die therapeutische Effizienz von unterschiedlichen Chemotherapeutika nicht an persönlichen Zellkulturen ausreichend
vorgetestet wird, bleibt der Einsatz im Ergebnis offen. Aktuell gibt es keine Empfehlung, Chemosensitivitätstests durchzuführen
und Therapieentscheidungen von den Ergebnissen im Sinne einer Empfehlung für bestimmte Medikamente beeinflussen zu lassen.
Mit solchen Tests lassen sich aber zumindest die Medikamente identifizieren und ausschließen, die persönlich nicht wirken.
Dein Ansprechen sowohl auf die HT wie die Chemo mit Docetaxel blieb leider nicht so gut. Der letzte PSA-Wert mit schneller
Verdopplungszeit gibt einen Hinweis auf deren Versagen. Da stellt sich die Frage, ob und was geändert werden sollte.
Studiengemäß hätte sowohl ein Wechsel des Taxan von Docetaxel auf das Zweitlinienmedikament Cabazitaxel oder auch die
Abkehr von der Chemo mit dem Einsatz von Lutetium-177 (gegebenenfalls in Verbindung mit Actinium 225, sofern verfügbar)
Aussichten auf Erfolg.
Studiengemäß bevorzugen Betroffene bei einer Chemotherapie Cabazitaxel gegenüber Docetaxel, hauptsächlich wegen der
geringeren Müdigkeit und leicht besseren Lebensqualität. Diese Erfahrung hat zunächst auch Victor gemacht. Trotz besserer
Wirksamkeit wird Cabazitaxel regelmäßig erst in zweiter Linie nach Docetaxel eingesetzt. Es ist grundsätzlich auch wirksam,
wenn die Tumorzellen bereits eine Docetaxel-Resistenz ausgebildet haben. Das muss nicht im Einzelfall zutreffen. Bei der
Langzeitanwendung habe ich bei Victor bekanntlich keine guten Erfahrungen mit Cabazitaxel gemacht. Das war sicher auch
durch den weit fortgeschrittenen Verlauf im Knochenmark mit drastischem Abfall der Blutbildung und Leistungsfähigkeit verbunden.
Bei ausreichender PSMA-Expression in der Bildgebung mag der Einsatz von Lutetium 177 mit weniger Nebenwirkungen und
höheren Ansprechraten Vorteile haben. Dazu müsstest du allerdings von dem örtlichen Onkologen deines Vertrauens zu einem
Nuklearmediziner nach Münster wechseln. Den brauchst du dafür aber auch nicht alle 3 Wochen aufsuchen
Vielleicht möchtest du diese Möglichkeit mit deinen Ärzten schon prophylaktisch besprechen und eine PSMA- wie FDG-Bildgebung
zur Diagnostik anregen, auch, um die Chancen für dein etwaiges Ansprechen auf eine RLT besser beurteilen zu können.
Einer der bekannten Mechanismen, die die Dauerhaftigkeit der Reaktionen auf eine Lutetium-Therapie einschränken, ist die
Heterogenität der PSMA-Expression im Tumor. Dies kann visuell mithilfe von PSMA- und FDG-PET/CT-Scans und durch
Untersuchung auf diskordante Erkrankungen vorab überprüft werden.
Die Rolle der Immuntherapien kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Sofern bei wenigen Betroffenen positive Reaktionen
beobachtet wurden, waren die Therapien von nicht unerheblicher Toxizität begleitet.
Ich wünsche dir weiterhin nur das Beste.
Liebe Grüße
Silvia
ja, solange die therapeutische Effizienz von unterschiedlichen Chemotherapeutika nicht an persönlichen Zellkulturen ausreichend
vorgetestet wird, bleibt der Einsatz im Ergebnis offen. Aktuell gibt es keine Empfehlung, Chemosensitivitätstests durchzuführen
und Therapieentscheidungen von den Ergebnissen im Sinne einer Empfehlung für bestimmte Medikamente beeinflussen zu lassen.
Mit solchen Tests lassen sich aber zumindest die Medikamente identifizieren und ausschließen, die persönlich nicht wirken.
Dein Ansprechen sowohl auf die HT wie die Chemo mit Docetaxel blieb leider nicht so gut. Der letzte PSA-Wert mit schneller
Verdopplungszeit gibt einen Hinweis auf deren Versagen. Da stellt sich die Frage, ob und was geändert werden sollte.
Studiengemäß hätte sowohl ein Wechsel des Taxan von Docetaxel auf das Zweitlinienmedikament Cabazitaxel oder auch die
Abkehr von der Chemo mit dem Einsatz von Lutetium-177 (gegebenenfalls in Verbindung mit Actinium 225, sofern verfügbar)
Aussichten auf Erfolg.
Studiengemäß bevorzugen Betroffene bei einer Chemotherapie Cabazitaxel gegenüber Docetaxel, hauptsächlich wegen der
geringeren Müdigkeit und leicht besseren Lebensqualität. Diese Erfahrung hat zunächst auch Victor gemacht. Trotz besserer
Wirksamkeit wird Cabazitaxel regelmäßig erst in zweiter Linie nach Docetaxel eingesetzt. Es ist grundsätzlich auch wirksam,
wenn die Tumorzellen bereits eine Docetaxel-Resistenz ausgebildet haben. Das muss nicht im Einzelfall zutreffen. Bei der
Langzeitanwendung habe ich bei Victor bekanntlich keine guten Erfahrungen mit Cabazitaxel gemacht. Das war sicher auch
durch den weit fortgeschrittenen Verlauf im Knochenmark mit drastischem Abfall der Blutbildung und Leistungsfähigkeit verbunden.
Bei ausreichender PSMA-Expression in der Bildgebung mag der Einsatz von Lutetium 177 mit weniger Nebenwirkungen und
höheren Ansprechraten Vorteile haben. Dazu müsstest du allerdings von dem örtlichen Onkologen deines Vertrauens zu einem
Nuklearmediziner nach Münster wechseln. Den brauchst du dafür aber auch nicht alle 3 Wochen aufsuchen
Vielleicht möchtest du diese Möglichkeit mit deinen Ärzten schon prophylaktisch besprechen und eine PSMA- wie FDG-Bildgebung
zur Diagnostik anregen, auch, um die Chancen für dein etwaiges Ansprechen auf eine RLT besser beurteilen zu können.
Einer der bekannten Mechanismen, die die Dauerhaftigkeit der Reaktionen auf eine Lutetium-Therapie einschränken, ist die
Heterogenität der PSMA-Expression im Tumor. Dies kann visuell mithilfe von PSMA- und FDG-PET/CT-Scans und durch
Untersuchung auf diskordante Erkrankungen vorab überprüft werden.
Die Rolle der Immuntherapien kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Sofern bei wenigen Betroffenen positive Reaktionen
beobachtet wurden, waren die Therapien von nicht unerheblicher Toxizität begleitet.
Ich wünsche dir weiterhin nur das Beste.
Liebe Grüße
Silvia
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