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    #16
    Zitat von peter123 Beitrag anzeigen
    ... wie schön, dass man mal jemand trifft, der von gleichen Erfahrungen berichten kann. Ich hatte den Sinn dieser Kontinenzübungen nie begriffen. Trotzdem war ich nach zwei Monaten trocken. Andere, die von den Übungen schwärmten, sind nach einem Jahr immer noch inkontinent. Vielleicht hat es aber auch etwas mit den Ess- und Trinkgewohnheiten zu tun? Vielleicht dauert es bei Alkoholikern einfach länger?
    Vor Allem hängt es vom Schnitt und der Güte der Anastomose ab.
    Das wird wiederum beeinflusst von der gegebenen Anatomie,
    dem Tumor und der Kunst des Arztes.

    Das Schmunzeln meines Urologen, als ich ihm eine Nacht nach dem Ziehen des
    Katheters berichtete, ich sei so dicht wie zuvor, deutete an, dass er eben
    richtig gut operieren kann. Auch Erektionen hatte ich gleich wieder, sogar mit
    dem Katheter drin, was allerdings gar keinen Spass gemacht hatte.
    Dann kam die AHT, seither hab ich 'Ruhe' ...

    Aufgrund meiner Erfahrung glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, automatisch
    jeden RPE-Patienten in eine Reha zu schicken, sondern erst mal eine Zeit
    abwarten und schauen, wie sich die Sache entwickelt.
    Auch bezüglich der übrigen Aspekte der Reha, wie Hilfe bei der sozialen
    Wiedereingliederung, Psychotherapie, allgemeine Fittness etc. sollten erst mal
    ambulant abgeklärt werden, was es braucht, dass in der Reha dann nicht ein
    Standardprogramm runtergeraspelt wird, sondern die Patienten individuell
    nach ihrem Bedürfnis drankommen. Das würde in der Vorabklärung zwar
    etwas kosten, würde aber verhindern, dass Kontinente zwei Wochen lang
    auf Kontinenz therapiert werden, das voll stabil in Beruf und Gesellschaft
    Eingegliederte sich in Bewerbunngstrainings und Psychostunden langweilen
    und dass Männer, die berufsbegleitend ambulant rehabilitiert werden können
    in teuren Anstalten sitzen, statt an ihrem Arbeitsplatz.

    Da sehe ich doch einigen Reformbedarf, oder vielleicht reicht auch ein
    Bewusstseinsprozess hin zum individuell bedürftigen Patienten.
    RPE gibt nicht automatisch das "Recht" eine Zeit in einer Reha abzuhängen,
    sondern die Bedürftigkeit gibt die Pflicht, in einer Reha an sich zu arbeiten.

    Carpe diem!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #17
      Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
      V
      Aufgrund meiner Erfahrung glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, automatisch
      jeden RPE-Patienten in eine Reha zu schicken, sondern erst mal eine Zeit
      abwarten und schauen, wie sich die Sache entwickelt.

      Hvielemi
      Grüezi,

      da bin ich nach meinen Erfahrungen voll bei Dir...

      Das "Dumme" zumindest in Deutschland ist allerdings, dass Du die entscheidung für eine vom Rentenversicherungsträger finanzierte AHB noch in der Klinik treffen musst...zu einem Zeitpunkt, zu dem man noch gar nicht
      wissen kann, welche - körperlichen - Einschränkungen die OP mit sich gebracht hat.

      Die Physio während meiner AHB war auf jeden Fall sinnvoll, keine Frage - die hätte ich aber auch ambulant machen können und wäre nicht drei Wochen "kaserniert" gewesen.

      Beste Grüße

      Uwe
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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        #18
        Na ja, geht wohl auch noch bis zu zwei Wochen nach Entlassung (lt. meinem Uro) - schließlich wird man entweder mit Katheder oder direkt nach dessen Entfernung aus der Klinik entlassen. In beiden Fällen ist kaum wirklich zu entscheiden, ob eine AHB notwendig/sinnvoll ist.
        cu - Wolfgang
        myprostate.eu

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          #19
          Hallo @ll,

          in den 3 Tagen die ich jetzt in der AHB bin, habe ich aber sehr viel dazugelernt.
          Obwohl ich hier im Forum seit meiner Diagnose (am 17.05.2013) mitlese, wußte ich nicht:
          - das ich nicht baden darf (wegen Entzündung der Harnröhre)
          - ich max. 1/2 Stunde laufen darf, dann Ruhephase,
          - welche Beckenbodenübungen es gibt,
          - einige Ernährungshinweise.
          Natürlich hätte ich hier im Forum das eine oder andere erfragen/suchen können, nur wenn ich es nicht wissen konnte, kann ich auch nicht fragen.
          Für mich ergibt die sofortige AHB einen Sinn, als wenn ich vier Wochen lang zu Hause in der Badewanne plansche und mir aus Unkenntnis eine Harnblasen-/OP-Narbenentzündung hole bzw. aus Ergeiz eine Überbelastung zum Opfer falle.

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            #20
            Interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit AHBs und Wiederherstellung der Kontinenz sein können.

            Mir hat damals eingeleuchtet, daß der untere Schließmechanismus, der bei uns Männern nur eine Hilfsfunktion hat und schwächer ausgebildet ist als der weibliche, daß dieser Muskel trainiert werden muß, um fortan die ganze Arbeit allein zu leisten. Mich hat auch überzeugt, daß bei diesem Training zu große Anstrengung eher kontraproduktiv ist, und war für entspr. Anleitung dankbar. Ich habe auf dieser Basis eisern üben müssen, regelmäßig und über Monate. Zwar habe ich irgendwann rausgefunden, daß regelmäßiges Joggen ein guter Ersatz für die meisten physiotherapeutischen Übungen war, aber faule Zeiten (über z.B. 2 Wochen) machten sich nicht gut. Verschlechterung war nicht dramatisch, aber spürbar. Kommentar meines Urologen dazu "Oh, diese Übungen müssen Sie machen für den Rest Ihres Lebens". Umpfhh, ich war begeistert.

            Ich beneide diejenigen, die sofort nach der OP trocken waren oder bei denen sich die Kontinenz nach einiger Zeit von allein eingestellt hat. Tatsächlich hatte ich ursprünglich die arrogante Erwartung, daß das bei meiner Konstitution (schlank, sportlich, ausdauernd, nie ernsthaft krank) auch leicht und schnell gehen würde. Pech, war nicht so.

            Was lernen wir daraus? "One size fits all" haut nicht hin - bei AHBs und Kontinenztraining so wenig wie bei allem anderen. Deswegen nerven die periodisch aufflammenden Glaubenskriege um die "richtige" Therapieentscheidung, um Früherkennung Ja/Nein, um Dr.Bob vs. Dr.Slibowitz, um meine Statistik vs. Deine Interpretation ja auch so.
            Gruß, Rastaman

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              #21
              @Rastmann:

              "Deswegen nerven die periodisch aufflammenden Glaubenskriege um die "richtige" Therapieentscheidung, um Früherkennung Ja/Nein, um Dr.Bob vs. Dr.Slibowitz, um meine Statistik vs. Deine Interpretation ja auch so."

              Da bin ich ja mal voll bei Dir Rastaman..und ganz vorne mit dabei.........aber hallo !

              Gruß Helmut

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                #22
                Zitat von Rastaman Beitrag anzeigen
                I
                Was lernen wir daraus? "One size fits all" haut nicht hin - bei AHBs und Kontinenztraining so wenig wie bei allem anderen.
                So sieht's aus....das ist beim Vergleich der vielen Geschichten hier, der eindeutige Schluß.

                Gruß an die Küste.

                Uwe
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                  #23
                  Hallo @ll,

                  ich habe mal durchgezählt, wer hier geantwortet hat: von 10 Forumteilnehmer waren 7 in der AHB und 2 nicht. (@Helmut.a.g. hat sich noch nicht für eine OP entschieden-siehe Bericht)

                  @Rastaman: natürlich gibt es keine für alle gültige AHB/Therapie. Aber ich war überrascht, das ich hier mit meinen zuständigen Arzt alles besprechen kann.

                  @Helmut.a.g. : mein PSA-Verlauf (siehe meinen Bericht) ist vielleicht ähnlich. Meine Biopsie ist unter Ultraschall zielgerecht durchgeführt worden und positiv.
                  Meine Hochachtung für deine Entscheidung, alternative Behandlungen durchzuführen. Ich hätte nicht die Nerven dafür. Werde aber deinen weiteren Verlauf folgen.

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                    #24
                    @gerd:

                    "(@Helmut.a.g. hat sich noch nicht für eine OP entschieden-siehe Bericht)"

                    Für eine OP wird er sich auch "in tausend kalten Wintern" nicht entscheiden, niemals.

                    Gruß Helmut

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                      #25
                      @Helmut.a.g. für deine Entscheidung hast du mein Respekt. Du bist immerhin 2 Jahre jünger als ich (Jahrgang 1950).
                      Ich bin zu sehr der klassischen/konservativen Medizin anhängig.

                      Kommentar


                        #26
                        @gerd:

                        Hallo Gerd,

                        "Ich bin zu sehr der klassischen/konservativen Medizin anhängig."

                        "Abhängigkeit", genauso wie "Angst" ist ein schlechter Berater.

                        In dem unten eingefügten Link, hat "Hvielemi" (Konrad) prägnant dargestellt, wie es sich in der Tat mit der "klassischen, konservativen" Schulmedizin verhält. (Thread von Vestus)
                        Diese Sichtweise habe ich in mehreren Statement`s zuvor schon, hier im Forum, klar zum Ausdruck gebracht. Der komplementärmedizinische Weg, ist der einzige, welcher "für mich" eine Plausibilität zulässt im Kontext jegliches Tumorgeschehens.
                        Ich habe die Zeit dafür, diesen Weg zunächst zu gehen. Evtl. käme wenn überhaupt, eine fokale HIFU-Therapie in betracht, es sei denn, es gibt in 5 Jahren "bessere" minimal invasive Therapieoptionen, sollte mein "Weg" mich in die Irre führen. Bleibt dagegen meine PCA,-PSA-Dynamik wie bisher gleichbleibend, werde ich weiterhin "nichts" tuen. Schauen wir mal.....

                        Gruß Helmut

                        Kommentar


                          #27
                          patientengerechte Schulmedizin

                          Zitat von helmut.a.g. Beitrag anzeigen
                          "Abhängigkeit", genauso wie "Angst" ist ein schlechter Berater.

                          In dem unten eingefügten Link, hat "Hvielemi" (Konrad) prägnant dargestellt, wie es sich in der Tat mit der "klassischen, konservativen" Schulmedizin verhält. (Thread von Vestus)
                          Lieber Helmut
                          Danke für die Blumen.
                          Aber ich hoffe schon, dass die dargestellte Kette von Verantwortungslosigkeit
                          nicht der Normalfall sei in der "klassischen, konservativen Schulmedizin".

                          Dieser Beitrag von Vestus hat mich ganz besonders gefreut.
                          Dabei bleibt er vollständig auf dem Boden der Schulmedizin,
                          aber einer die wachen ist, innovationsbereit und patientengerecht.

                          Caepe diem!
                          Hvielemi
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                            #28
                            @Hvielemi:

                            Danke die Konrad für die Verlinkung von Vestus "letzte" Meinungsänderung.
                            Was mich sehr freut ist, dass hier im Forum wieder einmal etwas bewegt werden konnte, und sei es im Falle zum "Vorteil" von Vestus.
                            So stelle ich mir eigentlich auch die Aufgabe des Forums, der aktiven Forumsteilnehmer, vor.

                            Gruß Helmut

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo @Helmut und @Hvielmi,

                              ja, ich habe Angst, aber nur vor dem PCA.

                              Mein PCA ist entfernt und das habe ich bewußt sehr frühzeitig durchführen lassen.
                              Wenn man meinen Bericht liest, kann man erkennen das ein Nachschnitt am Blasenhals erfolgte.
                              Hätte ich abgewartet wäre noch ein Blasenkarzinom dazugekommen.
                              Vorteil der schnellen RPE:
                              - ich habe noch beide Nervenstränge,
                              - keine Inkontinenz,
                              - in den 3 Wochen (RPE am 17.06.2013) mehrere beginnende Erektionen (zwar noch nicht ganz brauchbar, aber ohne Hilfsmittel oder Medikamente),
                              - ich fühle mich sehr wohl und bin fit.

                              Das Früherkennen und Entfernen eines PCA ist schnellstmöglich durchzuführen. Ich werde 63 Jahre und möchte noch 15-25 Jahre erleben.

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                                #30
                                @gerd:

                                die nächsten 15-20 Jahre wirst Du mit einem "ehemals" T2c-Tumor, einem Gleason Score von 7a, überleben, glaube ich zumindest. Das bei Dir alles optimal gelaufen ist umso besser, und freut mich in der Tat, was allerdings nicht in allen anderen Fällen zutrifft. Eine Therapie, welche Option auch immer, war in Deinem Fall auch angezeigt.
                                In meinem dagegen noch nicht.

                                "@Helmut.a.g. : mein PSA-Verlauf (siehe meinen Bericht) ist vielleicht ähnlich. Meine Biopsie ist unter Ultraschall zielgerecht durchgeführt worden und positiv."

                                PSA-Verläufe mit einander zu vergleichen unterliegt einem Artefakt. Eine Therapieoption für sein Gegeüber daraus abzuleiten zu wollen ist obsolet.
                                Auch ich habe zur Absicherung eine 28-fache Stanzbiopsie im April dieses Jahres durchführen lassen, auch unter einem hochauflösenden Ultraschall, mit Einspielung, Hinterlegung, meiner MRT-S Aufnahmen aus 2010.

                                Gruß Helmut

                                Kommentar

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