Kann ich mich schon zur Bestrahlung anmelden?

[Reinhold2]

OT

Haben wir, PCa-Patienten, es teilweise gut! Man kommt im Warteraum zur Bestrahlung mit allen möglichen Patienten ins Gespräch. Heute unterhalte ich mich mit einem Herrn, so ca. 50 Jahre alt. Er: "das bisschen Lebenszeit, dass ich noch habe, muss ich hier im Warteraum verbringen". Diagnosen bei ihm: Lungenkrebs, Stimmbandkrebs und ein frisch operierter Gehirntumor. Mir lief es kalt den Rücken runter!

[Snoopy1958]

Das ist harter 'Tobak', aber eben weit mehr Realität, die wir gerne alle verdrängen.
Vermutlich sollte einmal jeder Gesunde einen Tag irgendwo auf einer Krebsstation verbringen. Da relativiert sich so manches...
Ich habe Hochachtung vor genau diesen Menschen, die tapfer ihren letzten Weg gehen. Da erscheint mir auch jede Wartezeit (egal wo) vergeudet...

[Reinhold2]

Heute fallen in der Uniklinik beide Bestrahlungsgeräte aus. Ursache? Kabelbrand, oder Computerausfall, keiner weiss Bescheid. Also alles auf Montag verschoben. Montag stehen 120 Patienten auf der Matte, stationäre Erst-Patienten mit Chemo und Bestrahlung haben Vorrang.
Kann mir jemand sagen, ob eine Bestrahlungs-Pause von drei, evt. vier Tagen medizinisch vertretbar ist? Auf meine Fragen in der Klinik wurde nur ausweichend geantwortet.

[Harald_1933]

Hallo Reinhold,

Größere Bestrahlungspausen oder Unterbrechungen sind aus strahlenbiologischen Gründen in der Regel nicht vorgesehen bzw. zu vermeiden, um die Wirkung der Bestrahlung nicht zu gefährden.

bitte - hier - lesen.

"Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind"

Gruß Harald

[Reinhold2]

Vielen Dank Harald! Immer wieder gut auf dein großes Archiv zurückgreifen zu können. Die Kunst dabei ist aber wahrscheinlich den Überblick zu behalten. Im Link wird nur von "größeren Bestrahlungspausen und Unterbrechungen", die zu vermeiden sind, geschrieben. Das ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Tja, ich kann die Situation eh nicht ändern, werde aber beim Arztgespräch nochmal fragen. Ob ich da eine ehrliche Antwort bekomme? Fraglich!

[Hvielemi]

Über Feiertage sind drei oder vier Tage Therapieunterbruch die Regel.

Carpe diem!
Konrad

[Epon59]

Über Feiertage sind drei oder vier Tage Therapieunterbruch die Regel.

Nicht bei der Bestrahlung, zumindest nicht bei den Protonen. Dort gilt 5+2 auch an den Feiertagen.

[Harald_1933]

Kann ich eine Radiotherapie unterbrechen oder verschieben?

Behandlungspausen sollten vermieden werden, weil sich Tumorzellen wieder erholen können und dann erneut zu wachsen beginnen würden. Ganz selten ist eine Therapieunterbrechung angezeigt, wenn sehr starke Nebenwirkungen auftreten.

Bitte auch - hier - lesen.

Ausgeprägte Nebenwirkungen können durch Therapieunterbrechung sogar das Therapieziel in Frage stellen.

Bitte - hier - lesen.

Ich meine, dass, abgesehen von den Pausen am Wochenende von jeweils meist 2 Tagen, eine Unterbrechung von meist nur einem Tag wegen technischer Probleme, den Erfolg der Radiatio nicht gefährdet. Auch bei meiner Bestrahlung gab es mal durch einen Stromausfall einen verlorenen Tag. Für mein Ergebnis gab es deshalb keine nachteilige Beeinträchtigung.

Alles Gute für die weitere Bestrahlung.

"Fünf Minuten Hilfe ist besser als 10 Tage Mitleid"
(Rumänisches Sprichwort)

Gruß Harald

[Reinhold2]

Danke Harald für die guten Wünsche und deine beruhigenden Worte! Gestern sagte noch eine Patientin im Warteraum, dass es viel schlimmer wäre, wenn vor der erzwungenen Unterbrechung nicht mindestens drei Bestrahlungen waren. Woher sie diese Weisheit hatte? Keine Ahnung.

Gruß und schönes WE
Reinhold

[Reinhold2]

So, die Therapie neigt sich dem Ende. Habe heute die 32te von 37 Bestrahlungen hinter mir. Ich muss sagen wenn ich gewusst hätte, wie gering die Nebenwirkungen sich bei mir darstellen (es sei denn, bei den letzten fünf geschieht was Blödes), hätte ich auf diverse Fachleute hören können und mit der Bestrahlung gleich nach der Prostatektomie anfangen können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Der Urologe hat mich dringend gebeten, nicht vor zwei Monaten zur nächsten PSA-Messung bei ihm zu erscheinen. Er kennt mich, nervöses Hemd, zu gut!

[Reinhold2]

Kurzes Update!
Heute kam die Privatrechnung: ca. € 27.000,-! Schluck, habe mit viel gerechnet, aber nicht mit so viel! Da lag ich mit meiner Schätzung weit daneben. Da sind die Kassenpatienten besser dran: die sehen ja keine Rechnung.

[uwes2403]

Ups....das ist knackig....(ohne das ich natürlich weiss, wie sich der Betrag zusammensetzt)

zum Vergleich - vor zwei Jahren lautete der Betrag bei mir (auch 37 x und IMRT) knapp 17.000 Euro - da bin ich ja gespannt, ob deine PKV das so reguliert....viel Erfolg und Gruß

Uwe

[Hartmut S]

27zanzigtauscen Euronen!

Moin Reinhold,

wenn du Privat-Patient bist, kannst du es verkraften.
Dann schlucke es!
Sehe es als eine "schöne Gabe" an, die sich die meisten nicht leisten können.

Von diesen Betrag kann ich nur träumen.
Meine Krankenkasse stöhnt bereits, wenn sie mir Sauerstoffflaschen (3 f, beschäuerte neue rechschreibung) verordnen müssen.
Das wäre bei mir bereits ein Teil-Kredit für mein neues Boot oder Wohnmobil.

Gruss
Hartmut
(oh, bin ich heute wieder ekelich, oder eklig)

[buschreiter]

Moin Reinhold,

wenn du Privat-Patient bist, kannst du es verkraften.
Dann schlucke es!
Sehe es als eine "schöne Gabe" an, die sich die meisten nicht leisten können.

Von diesen Betrag kann ich nur träumen.
Meine Krankenkasse stöhnt bereits, wenn sie mir Sauerstoffflaschen (3 f, beschäuerte neue rechschreibung) verordnen müssen.

Bei Privatpatienten wird mit einem höheren Satz abgerechnet als bei gesetzlich Versicherten. Die Behandlung ist die Gleiche! Meine Private wollte z.B. die Taxikosten zu den Bestrahlungen (ca. 4T€) zunächst gar nicht (!) übernehmen. Erst nach einem entsprechend unfreundlichen Brief meinerseits hat das funktioniert. Bei meinem Schwiegervater, der gesetzlich versichert ist und ziemlich genau die gleichen Kosten produziert hat, war das überhaupt kein Thema...Es ist nicht alles Gold, was glänzt...auch nicht bei der PKV

[uwes2403]

Moin Reinhold,

wenn du Privat-Patient bist, kannst du es verkraften.

(oh, bin ich heute wieder ekelich, oder eklig)

Stimmt allerdings - schlecht geschlafen ? :-)

Nur mal so: Privatpatienten bekommen nicht alles bezahlt, was auf der Rechnung steht....sei es, weil es nicht Vertragsbestandteil ist, oder sei es, weil bei der Rechnung ein "Irrtum" unterlaufen ist...die Rechnungen werden vor Erstattung ziemlich genau geprüft - ich finde das übrigens gut. Da ich die GOÄ nicht auswendig kenne, weiss ich nämlich nicht, was wie abgerechnet werden darf....da ist es mir doch lieber, die PKV prüft ein wenig genauer, bevor sie einfach so bezahlt....das kommt nämlich den Beiträgen zu Gute... Außerdem haben sicher viele PKV Versicherte auch eine Selbstbeteilung.

Die GOÄ stammt im Übrigen von 1996 - da stehen so Dinge wie IMRT noch gar nicht drin....dafür gibt es dann sog. Analogziffern - und wie die anzuwenden sind, dafür gibt es wieder Verhandlungen zwischen den Ärzteverbänden und den PKV.

Ich hatte in 2013 IMRT und 2015 wieder - beide sind nur unter Vorbehalt bezahlt worden, da eine abschliessende Abrechnungsvereinbarung noch aussteht.
Mal schauen,wie das bei Reinhold ausgeht - wobei der absolute Betrag im Vergleich zu meiner Behandlung schon recht hoch erscheint.

Und dann munkelt man noch, dass manche Praxis ohne Privatversicherte kaum wirtschaftlich zu führen sei, weil dass, was die KV den Praxen überweist, nicht zum Totlachen ist -zumindest sofern es sich (in HH) um Hausarztpraxen handelt...

So genug dazu...alls Gute wünscht Dir

Uwe
(PKV versichert,aber trotzdem kein Kaviaresser...)