Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wie wirkt eine Strahlentherapie?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Lieber gutmütiger Georg,

    als dem Forum bekannter Perfektionist hast Du es Dir nun nicht nehmen lassen, die in einem anderen Thread von Dir zur Diskussion eingestellte Fragestellung erneut in diesen Deinen eigenen Thread einzubringen, also den abrupt unterbrochenen Faden wieder aufzunehmen. Das ehrt Dich.

    Meinen an anderer Stelle von mir eingestellten Beitrag zur Beantwortung Deiner Frage hast Du in diesen Thread wieder einfließen lassen. Ich möchte später ergänzend dazu auch im Zusammenhang mit der von Daniela eingebrachten Frage zu den Nebenwirkungen einer Radiatio auf die Lymphabflusswege Stellung nehmen.

    Die zwischenzeitlich von fs dankenswerterweise eingestellten Erklärungen zu der eigentlichen Fragestellung von Dir, lieber Georg, klingen überzeugend, kann man besser nicht verdeutlichen.

    Die schon ein Jahr nach der IMRT von Reinhold2 geschilderten heftigen Nebenwirkungen kann ich nicht bestätigen. Dass der geschilderte Zustand immer noch anhält, klingt frustrierend. Und was der Timbolino unter www.myprostate.eu nach der Protonen-Radiatio für 42.500 € an Nebenwirkungen erlitten hat, liest sich ebenfalls nicht sonderlich motivierend.

    Nun mal der Reihe nach aus meinem Gedächtnis: Mein Wunsch an den Strahlentherapeuten lautete: dass die Bestrahlung per IGRT, also bildgeführt über alle 35 Sitzungen ablaufen möge. Wegen des bis heute freundschaftlichem Einvernehmens mit dem allein entscheidenden Professor und Direktor erfüllte dieser meine gewünschte Vorgabe. Ich hatte auch mehrfach persönlichen Kontakt zu dem planenden Physiker.

    Es wurde also zunächst eine Planungs-CT erstellt, also eine Cone Beam CT. Goldmarker war nie ein Thema, wozu auch? Während der Aufnahme dieser CT wurden schwarze Markierungen an den in Frage kommenden Bestrahlungsarealen meines Körpers angebracht. Diese durften beim nächsten Duschen getrost verschwinden. Der Computer hatte sie ja erfasst. Nun war es die Aufgabe des Physikers anhand der CT und der nunmehr bekannten Körpergröße die exakte Gray-Dosierung für die einzelnen Areale festzulegen. Aus dem mir längst bekannten Flyer hatte ich entnommen, dass es dringend empfehlenswert sei, den Darm morgens möglichst zu entleeren und auf Nahrung während dieser Zeit zu verzichten, die Blähungen auslösen könnte. Ferner wäre es fast zwingend notwendig, die Blase möglichst mindestens halb gefüllt zu belassen. Das konnte man vorher ausgiebig trainieren. Dann aber lag ich buchstäblich fast bewegungslos und langsam ein- und aus atmend wie ein Stockfisch die jeweils gefühlten 8-10 Minuten andauernde Zeit pro Bestrahlung auf der Liege.

    Keinerlei Beschwerden während der insgesamt 35 Sitzungen. Mit dem Autobus und mit der Straßenbahn hin und zurück. Ja, nach ein paar Wochen etwas schleimiger, aber nicht juckender Schmierfilm am Enddarm. Der Professor selbst zog eine Probe per aufgezogenem Handschuh und gab mir vorsichtshalber ein Rezept für Faktu Zäpchen und Salbe. Die Zäpfchen stieß der Darm wieder aus, so dass ich mich auf die Salbe beschränkte. Schon nach wenigen Tagen war der Spuk vorbei und ist es heute noch.

    Nachfolgend ein paar hilfreiche Hinweise, die ich nicht mit - hier - verlinkt habe, damit jeder gleich sieht, wo es herkommt.







    Die folgende Publikation ist so erschöpfend, dass sich jede weitere Erklärung erübrigt:



    Lieber Georg,

    vielleicht solltest Du Dich noch mit einer IGRT anfreunden.

    Herzliche Grüße

    Harald

    Kommentar


      #17
      Hallo,
      ich war zur Strahlentherapie vom 15.09.16 bis 11.11.16. Bitte mein Profil ansehen. Von vornherein wurde mir gesagt " mit gefüllter Blase und gereinigtem Enddarm (Microlax) für die Darmblase (mit ca. 150 ml Wasser). Die gefüllte Blase um möglichst viel von der Strahlung wegzuhalten, beim Darm das gleiche. Es wurde in der Strahlenklinik der FAU Erlangen sorgfältig darauf geachtet, dass dies auch passt. Ich wurde immer gefragt "Ist bei Ihnen alles in Ordnung, sollen wir noch warten?" Obwohl das Bestrahlungsgerät VERO sowieso Bewegungen ausgleicht - einfach nur toll! Ich kann nur sagen, die Strahlentherapie in der Strahlenklinik der Uniklinik Erlangen war von der Versorgung einfach super. Ich fühle mich zur Zeit (körperlich) recht gut und gehe natürlich zur Nachsorge der Strahlenklinik und zum Urulogen. Mein PSA Wert liegt "NOCH" unter der Nachweisgrenze.
      Grüße
      Dirk

      Kommentar


        #18
        Ich bin mir nicht sicher ob ich hier richtig bin. Ich hatte 35 Bestrahlungen und war aber total Inkontinent. Um die Blase zu füllen, das wurde mir angeraten, habe ich eine Penisklemme angelegt und einen halben Liter Wasser getrunken. Als ich nach einem Jahr wieder eine OP hatte wurde festgestellt das die Bestrahlung den Harnleiten nicht angegriffen hat. Das war auch vielleicht weil auch der Harnleiter mit Flüssigkeit gefüllt war das ist ja normalerweise nicht der Fall.
        Immer positiv denken!!!

        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

        Kommentar


          #19
          Tja, so unterschiedlich sind die Aussagen:

          Ich hatte die adjuvante Radatio (IMRT/IGRT) vom Juni bis Ende Juli 2013. Volle Blase war nicht gefordert, Verzicht auf blähende Lebensmittel schon.

          Nebenwirkungen: leicht zunehmende Inkontinenz (ist aber wieder abgeklungen) - heute noch vorhanden: Gelegentlich nächtlicher Harnverlust (alle 4 Wochen mal).
          Nach ca. 18 Monaten aufgetreten und anhaltend: permanent weicher Stuhl....lästig, aber nicht dramatisch...

          Uwe
          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

          Kommentar


            #20
            Uwe, wenn du das so schreibst dann war das mit den Stuhl bei mir genau so. Jetzt da mir ein Band eingesetzt wurde ist der Stuhl fast schon wieder zu Hart. Der weiche war mir lieber. Warum das so ist, keine Ahnung.
            Immer positiv denken!!!

            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

            Kommentar


              #21
              Harald,

              vielen Dank für Deinen Beitrag! Dein Beckenbereich wurde aber nur mit 44 Gy bestrahlt, dies ist ein Riesenunterschied hinsichtlich der Nebenwirkungen zu 50,4 oder 54 Gy, die heute verwendet werden.

              Der Vorteil der IMRT Bestrahlung besteht darin, dass nicht nur die sichtbaren Metastasen bestrahlt werden sondern auch insgesamt die Lymphabflusswege. Man wird in dieser Weise auch nicht sichtbare Mikrometastasen beseitigen können. Dagegen kann man mit CyberKnife ohne größere Gefahr von Nebenwirkungen höhere Dosen auf die sichtbaren Metastasen geben und die Bestrahlung bei Auftreten von neuen Metastasen wiederholen.

              Man geht in der Regel ja automatisch davon aus, dass neue Lymphknotenmetastasen auch wieder im Beckenbereich auftreten werden. Dazu habe ich aber eine kleinere Studie [1] gefunden, die feststellte, dass neue Metastasen nur zu 39 % (14 von 36) im Beckenbereich neu auftraten wenn zuvor nur dort Lymphknotenmetastasen vorhanden waren. Die anderen, neuen Lymphknotenmetastasen entstanden außerhalb des Beckenbereichs.

              Nach meiner Erfahrung gibt es mit CyberKnife bei der isolierten Bestrahlung von Lymphknotenmetastasen im Beckenbereich keine Nebenwirkungen und die Bestrahlung ist in fünf oder weniger Sitzungen abgeschlossen. Daher werde ich wohl wieder eine CyberKnife Bestrahlung machen lassen.

              Georg

              [1] Pattern of Progression after Stereotactic Body Radiotherapy

              Kommentar


                #22
                Georg,

                ich respektiere Deine Entscheidung. 10 Jahre nach der bei mir vorgenommenen IGRT ist das PSA bei 2.10 ng/ml. Von Mikrometastasen dürfte ich bislang verschont geblieben sein. Vielleicht schlummern die irgendwo und werden mich eines Tages wohl hoffentlich nur auf dem letzten Weg begleiten. Alles Gute fürderhin für Dich.

                "Es gibt nur zwei Arten zu leben. Entweder so als wäre nichts ein Wunder oder so als wäre alles ein Wunder"
                (Albert Einstein)

                Harald

                Kommentar


                  #23
                  Georg, da du Bestrahlungswerte eingestellt hast habe ich einmal in meinem Bericht geschaut. Dort steht 30x mit 54 Gy und dann 5x mit 70 Gy. Das war vor 10 Monaten.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo,

                    für den Fall, dass man bei 0,3 PSA mit bildgebenden Verfahren das Rezidiv erkennt, eine CyberKnifebestrahlung einer Logenbestrahlung wegen deren Nebenwirkungen, vorzieht?

                    LG

                    Lothar

                    Kommentar


                      #25
                      Michi,

                      bei dieser Dosis würde ich von einer Bestrahlung der Lymphabflusswege ausgehen. Dann wird 54 Gy heute angewandt, ist aber wohl die obere Grenze. In den Studien steht teilweise "akzeptable Nebenwirkungen", ob das der Patient auch so sieht weiß ich nicht. Die 5x 70 Gy kann ich nicht recht einordnen. Wenn man diesen Bereich schon mit 54 Gy bestrahlt hatte kann man hier gezielt weiter bestrahlen um die Dosis in diesem Bereich auf 70 Gy zu erhöhen. Dies wäre z.B. für sichtbare Metastasen.

                      Georg

                      Kommentar


                        #26
                        Lothar,

                        mit dem PSMA PET/CT kann man ein Rezidiv in der Prostataloge oder Metastasen außerhalb erkennen. Bei 0,3 natürlich nicht alle, sondern einen Teil. Wenn man Metastasen sieht, wäre eine Bestrahlung allein der Prostataloge nicht ausreichend.

                        Grundsätzlich kann man mit IMRT die Prostataloge und den Beckenbereich bestrahlen. Mit CyberKnife auch, allerdings wird eine Logenbestrahlung mit CyberKnife selten gemacht, u.a. wohl aus Kostengründen.

                        Georg

                        Kommentar


                          #27
                          Bei mir wurden ein Jahr nach der Op wieder steigend PSA Werte festgestellt. Es sind auch nach der Op noch an den Schnittränder etwas festgestellt worden. Die Bestrahlung bei mir wurde auch immer wieder wieder Bildgebend kontrolliert und bei den letzten wurden die Markierungen wieder neu gemacht. Bis jetzt ist der PSA Wert in Ordnung aber am Dienstag höre ich meinen nächsten Wert. Bei der Blutentnahme war ich schon und am Dienstag habe ich dann einen Termin beim URO.
                          Immer positiv denken!!!

                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                          Kommentar


                            #28
                            Lieber Georg,

                            ich würde nur den Rezidivbereich mit CK bestrahlen lassen, wie eine einzelne Metastase.
                            Wie hoch sind ca. die Kosten?

                            Lothar

                            Kommentar


                              #29
                              Welche Kosten ? Habe für die Bestrahlung nicht einmal Rezeptgebühren bezahlen müssen.
                              Immer positiv denken!!!

                              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

                              Kommentar


                                #30
                                Moin,

                                die Bestrahlung einer einzelnen Metastase hat bei mir rund 11.000 Euro gekostet.

                                Allerdings - ob man bei 0,3 überhaupt etwas sieht ? Weiterhin ist der Vorteil einer CN Bestrahlung ja die Zielgenauigkeit. Ob das bei einer Rezidivbestrahlung der Loge überhaupt angezeigt ist müsstest Du vorher klären....
                                Loge und auch Abflußwege werden ja häufig "blind" bestrahlt, da man davon ausgeht, dass dort verbliebene Tumorreste vorhanden sind.

                                Uwe
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X