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Therapie-Wahl-Entscheidung

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    Therapie-Wahl-Entscheidung

    Hallo Forengemeinde,

    vielen Dank erstmal an alle die hier zu diesem sehr informativen und hilfreichen Forum Beitrag leisten.

    Das ist mein erster Beitrag hier und wer ein paar nähere Infos über mich und meine Prostatageschichte erfahren will, kann das in meinem Profil nachlesen. Deshalb wiederhole ich hier nur die wichtigsten Angaben.

    Ich bin Jahrgang 1962. Mit einem PSA von 8,5 und nach den üblichen Untersuchungen beim Urologen und einem MRT (auffällige Bereiche und 93 ml Prostata), wurde am 22.6.22 eine Biopsie durch den Damm vorgenommen.

    Ergebnis: 3 von 19 Stanzen positiv, Gleasonscore 3+4=7a, Grad 2. Offenbar alles innerhalb der Kapsel,

    Dann am 6.7.22 Skelettszintigraphie und am 7.7.22 CT. Alles ohne Metastasen, zum Glück.


    Aus den Beiträgen hier, dem Basiswissen, den Erfahrungsberichten und den einschlägigen Internetseiten konnte ich bereits sehr viele, für mich wichtige, Informationen entnehmen. Doch umso mehr ich lese, umso verwirrender wird meine Entscheidungsfindung über die richtige Therapiewahl. Der Urologe empfiehlt die Radikalektomie und meint, ich werde danach geheilt sein, abgesehen von den unausbleiblichen und möglichen Nebenwirkungen. Bei mir sei das Risiko zur Inkontinenz nahezu null. Erektionsstörungen hätte ich mit großer Sicherheit auch keine. Nur halt kein Ejakulat mehr.

    Am 26.7.22 ist Termin für eine Zweitmeinung eines weiteren Urologen.

    Hier meine Frage an euch: Welche Therapie würdet ihr bei meinen Voraussetzungen wählen und warum?

    Wenn ich meine favorisierten Therapien so durchgehe:

    - Active surveillance, Ich habe Angst, den richtigen Moment für eine RPE oder Bestrahlung zu verpassen.
    - CyberKnife, was ist, wenn Tumorgewebe unbehandelt bleibt und der Krebs weitergeht. Ektomie hernach problematisch
    - DaVinci, was weg ist ist weg.

    Die RPE ist wohl die meistgewählte Behandlungsform für Prostatakrebs und bislang halte oder hielt ich das für meine richtige Therapiewahl. Doch ist es noch Stand moderner Medizin? Nur weil etwas schon immer so gemacht wurde, muss es nicht zwangsläufig noch immer richtig sein.



    Solche Artikel verunsichern mich bei meiner Tendenz zur RPE. Hier wird Bestrahlung mit modernem Gerät für erfolgversprechender dargestellt.

    Meine Prostata ist auf 93 ml vergrößert. Da kommt eine Bestrahlung aber wohl eh nicht in Frage?! Das kläre ich aber beim Termin zur Zweitmeinung ab. Im Übrigen sind mir irgendwelche Kostenfragen bei der Behandlung völlig egal.


    Ich danke euch und grüße Alle!

    Karlheinz

    #2
    Karlheinz, auch eine Brachytherapie mit äußerer Bestrahlung könnte bei dir in Frage kommen.

    Hast du übrigens wegen der sehr großen Prostata Probleme beim Wasserlassen? Als positive Nebenwirkung einer RP könnten die verschwinden. Ansonsten hättest du bei einer Bestrahlung wahrscheinlich weniger Komplikationen. Selbst bei gut gelungenen und nervenschonenden Prostatektomien wird dir nämlich was fehlen. Orgasmen sind nicht mehr wie zuvor und 70% der Erektionsfähigkeit bleiben eventuell erhalten.

    Hat dein Urologe dir erklärt, weshalb du nach der RP keine Inkontinenz zu fürchten bräuchtest?

    Gruß Karl
    Nur der Wechsel ist bestaendig.

    Kommentar


      #3
      Servus Karlheinz, nach alledem, was ich so weiß, führt eine vergrößerte Prostata zur Entlastung des Blasenschließmuskels, der nach RPE noch verbleibt. Das heißt, dieser Muskel ist ggf. nicht gut trainiert u d hält nach der Op noch nicht so gut dem „Druck“ stand. Darauf würde ich den Operateur und nicht den Urologen mal befragen. Ich halte grundsätzlich sehr viel von der RPE, wäre aber bei dem doch recht großen Volumen zumindest interessiert an den Aussagen der Verantwortlichen. Vermutlich spielt der Urologe die Karte „in Ihrem Alter“, ich würde das zumindest hinterfragen (Statistiken der Klinik,Medien operieren soll zB).
      VG
      Achim
      Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

      Kommentar


        #4
        Hallo und vielen Dank für eure Beiträge,

        der Harnstrahl ist tatsächlich mal mehr mal weniger reduziert und überhaupt nicht mehr wie noch vor 5 Jahren. Der Urologe meint auch, der Harnstrahl wird sich bei RPE verbessern. Zudem meinte er, meine allgemeine, körperliche Verfassung und bei den geringen Risiken moderner RPE-Methoden, kann er ein gutes Ergebnis der RPE und einen guten Verlauf der Kontinenz fast versichern. Danke Achim für den Hinweis mit der großen Prostata und dem damit verbundenen Trainingsrückstand der Schließmuskels. Da frage ich noch nach.

        Inkontinenz wäre für mich sehr schlimm, schlimmer als Impotenz mit der ich aber psychisch womöglich auch nicht klar komme.

        Gestern sandte ich meine gesamten Befunde, Bilder usw. an ein Cyberknifezentrum und warte nun auf eine Beurteilung und ein persönliches Gespräch. Die Brachy-LDR habe ich wegen der 93 ml-Prostata und den Fremdkörpern in meiner Prostata ausgeschlossen.

        Die Alterskarte hat der Urologe schon gespielt. Gerade deshalb, meint er, solle ich schneiden lassen. Deckt sich aber auch mit dem "Basiswissen".

        Abgesehen von den Voraussetzungen (Alter, PSA, Gleason, usw.), ob eine Therapie für jemanden überhaupt in Frage kommt, versuche ich hier mal die wesentlichen Vor-und Nachteile meiner favorisierten Behandlungsmethoden aufzuzeigen. Ich bin ja nicht der Einzige, der sich mit der Therapieentscheidung auseinandersetzen muss. Vielleicht hilfts auch Anderen weiter.

        Active surveillance:

        Vorteile:
        - Ich kann erstmal so weiterleben wie bisher
        - Keine OP. Kein Krankenhaus

        Nachteile:
        - Ich verpasse womöglich den Zeitpunkt einer aktiven Therapie
        - Ständige Ungewissheit und Anspannung


        Bestrahlung CyberKnife:

        Vorteile:
        - Schnelle und wundfreie Behandlung des Tumors
        - Bessere Chancen zum Erhalt der Sexualfunktionen
        - Etwa gleiches Risiko für Inkontinenz wie bei RPE
        - keine Vollnarkose

        Nachteile:
        - Lange Beobachtungszeit des PSA, da der nur langsam sinkt, und damit verbunden Anspannung.
        - Spätfolgenrisiko höher gegenüber RPE
        - weiterhin Ungewissheit über eventuell verbleibende Karzinome
        - keine Gewissheit, wie aggressiv der Tumor letztlich wirklich war, da kein pathologischer Befund möglich.
        - größter Nachteil = RPE danach kompliziert mit weit höherem Risiko für Folgeschäden


        Radikale Prostatektomie:

        Vorteile:
        - Der Tumorherd ist raus
        - Wasserlassen wird wieder besser sein
        - Erfolg sehr wahrscheinlich und Misserfolg schneller erkennbar.
        - Mit späterer Bestrahlungsmöglichkeit noch einen zweiten Pfeil im Köcher.

        Nachteile:
        - Sexualfunktionen eingeschränkt
        - Penis verkürzt
        - Risiko für Inkontinenz (aber in etwa gleich wie bei Bestrahlung)
        - Eventuelle psychische Belastung
        - Schnitte erforderlich, wenn auch sehr gering mit
        - Vollnarkose


        Es ist so das, was ich mir bei der enormen Informationsflut herausgefiltert habe und ich hoffe, es steht nicht allzuviel Blödsinn drin. Dazu bitte ich ausdrücklich alle, mich zu korrigieren, wenn was nicht passt. Oder auch Ergänzungen anzubringen.


        Kopf hoch!

        Karlheinz

        Kommentar


          #5
          Du könntest doch auch eine "normale" bildgesteuerte IMRT mit 78 gy machen...?
          An den Vor-/Nachteilen ändert sich zwar erstmal nichts, aber die Erfahrungen mit der Hypofraktionierung, insbes. Langzeitschäden, sind doch eher noch überschaubar.
          Ansonsten ist die Liste o.k., insbes. die psychische Anspannung nach RT durch den nur langsam sinkenden PSA kann ich bestätigen. Das Inkontinenzrisiko bei RT ist m.W. deutlich geringer als bei RPE. Bei RPE ausserdem Risiko von gar nicht so seltenen Wucherungen an der Naht Blase/Harnröhre, die zu schweren Miktionsstörungen führen können.

          Kommentar


            #6
            Hallo Michael,
            hallo an alle,

            danke Michael für deine Zeilen.

            IMRT erfordert einen längeren Klinikaufenthalt im Vergleich zum Cyberknife (SBRT). Dennoch hast du natürlich Recht. Die Hyperfraktionierung bei Cyberknife kann logischerweise Probleme bereiten. Deshalb werden bei CN, um die Körperbewegungen während der Bestrahlung auszugleichen, vorab kleine Goldmarker in die Prostata eingesetzt, die als "Koordinaten" dienen. Dadurch gelangt, wenn man den Anpreisungen von Cyberknife Glauben schenken will, die hohe Strahlendosis immer nur dahin, wo sie auch hin soll. Die Ergebnisse sollen bezüglich Inkontinenz deshalb mindestens genauso gut wie bei RPE und besser als bei herkömmlicher Bestrahlung sein.

            Michael, du schreibst, das Inkontinenzrisiko sei bei RT deutlich geringer als bei RPE. Ganz sicher hast du dich genauso wie ich informiert. Nur eben mit anderen Ergebnissen. Nach meinen Recherchen ist das Risiko gleich. Auch das mit den Wucherungen habe ich bisher eher bei der äußeren Bestrahlung gelesen. Folglich kommt es auf die Quellen der Infos an, zu welchem Schluss man kommt.

            Hier tut sich für uns als Patienten ein grundsätzliches Problem mit der Glaubwürdigkeit der Informationsquellen auf. Wirtschaftliche und kommerzielle Interessen haben wohl großen Einfluss auf die Darstellungen. Jeder Händler lobt sein Ware. Das ist der Grund, warum ich in Beitrag 2 von "Blödsinn" geschrieben habe, denn ob meine Informationen so richtig sind, weiß ich auch nicht. Hier kann uns nur die Erfahrung aller, die Schwarmintelligenz, weiterhelfen.

            Grüße

            Karlheinz

            Kommentar


              #7
              Hallo Karlheinz!

              Ich stand Ende 2021 Anfang 2022 genauso vor einer Entscheidung.

              Mein Verlauf und meine Entscheidung:

              9/2021, ich bin 66 Jahre alt, wieder einmal eine Vorsorgeuntersuchung bei meinem Arzt.
              Meinem Bruder wurde vor einem Jahr die Prostata entfernz.
              Ich habe daher um eine Ermittlung des PSA Wertes ersucht.
              Ergebnis: 7,91 mg/ml Na super, dachte ich mir.
              Daraufhin habe ich einen Urologen aufgesucht.
              PSA Wert Ermittlung
              10/2021 6,9 mg/ml
              12/2021 7,06 mg/ml

              Seine Expertise: Radikale Prostatektomie (hat mich gleich mal sehr verschreckt seine Radikalität)
              Es ging aber weiter.
              Die Prostata braucht man eh nicht.
              Wollte nicht provokant sein, aber die Frage lag mir auf der Zunge: Dann könnten wir ja tauschen.
              Es ging aber noch weiter.
              Und schauen sie ja nicht im Internet oder bei Dr. Google nach. Ich sage ihnen was für sie gut ist.
              Da haben dann bei mir die Alarmglocken geläutet.
              Wenn ich immer auf die Leute gehört hätte, die mir gute Ratschläge erteilen wollten, dann hätte ich nicht die HTL Elektrotechnik besucht, ich wäre nicht Manager und Unternehmer geworden, ich hätte heute nicht ein Unternehmen mit 150 Mitarbeitern bei einem Umsatz von € 100 Mio.

              Was habe ich daher gemacht, ich habe natürlich im Internet recherchiert.
              Da bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe sehr viele wertvolle Informationen bekommen.
              Recht herzlichen Dank dafür an alle User hier!!!
              Ich habe mich intensiv mit dem Thema Prostata, deren Problematik aber auch deren Behandlung beschäftigt.
              Ein Satz von einem User hier hat mich sehr beeindruckt:
              Sei auch dein Manager deiner eigenen Gesundheit.

              20.12.2021
              Bei einem lieben Freund, Radiologe, habe ich dann eine MRT der Prostata mit Endorektalspule und MRT kleines Becken, sowie anschließend eine MR gezielte Biopsie mit 2 Stanzungen durchführen lassen.
              Ergebniss:
              Prostatastanzzylinder mit Tumorinformationen eines mäßig bis hoch differnzierten Adenocarcinoms in beiden Stanzzylinder.
              Gleasonscore: 4+3=7 ISUP Graduierungsgruppe 3
              Prostatavolumen: 42 ml
              Sie misst axial 5,2 x 3,3 cm
              Geringe Prostatahyperplasie. Nur angedeutete Anhebung des Blasenbodens
              Im mittleren Drittel zeigt sich link ventral in der anterioren Transittonal Zone ein unscharf begrenztes hypointenses Areal (T2w), übergreifend auf nach paramedian rechts.
              Diffusionsstörung tumorsuspekt
              Ausdehnung axial um 14 x 12 mm, kraniokaudal 13 mm (PIRADS 4)
              In der peripheren Zone nur uncharakteristische zarte streifige Signaländerungen rechts mehr als links
              Keine Kapselüberschreitung
              Das neurovaskuläre Bündel ist beiderseits frei. Der rectoprostatische Winkel ist frei.
              Unauffällige Samenblasen.
              Regionär keine pathologisch vergrößerten Lymphknoten
              Die Harnblase ist mäßig gefüllt -soweit glattwandig
              Keine freie Flüssigkeit
              Die mitabgebildeten knöchernen Strukturen zeigen ein unauffälliges Knochenmarksignal.
              Sonst keine relevanten Auffälligkeiten.

              Sein Vorschlag: Ich habe Zeit, aber eine Behandlung sollte 2022 erfolgen.

              Ich habe dann ein KH aufgesucht und mit dem Primarius, Vorstand der Abteilung Urologie, ein Erstgespräch geführt.
              Er ist Spezialist und operiert mit dem Da Vinci Roboter. Für Fragen bzgl. Strahlentherapie muss ich mich woanders hinwenden. So etwas bietet er im seinem KH nicht an.
              Obwohl das ein Erstgespräch war, ruft mich 3 Tage später schon ein Mitarbeiter an und teilt mir den Operationstermin und die Termine für die Beckenbodenübungen mit.
              Auch der Termin in einem anderen KH für ein PSMA-PET/CT wird mit mitgeteilt.
              Die Burschen sind echt schnell. Ich dürfte der ideale Kandidat für eine RPE sein.

              Ich suche ein weiteres KH auf und führe ein Erstgespräch wieder mit dem Primarius und Abteilungsvorstand Urologie.
              Mir wird ganz genau die RPE mit dem Da Vinci Roboter erklärt, aber auch alle Vor- und Nachteile.
              Des weiteren bietet er mir in seinem KH eine Strahlentherapie mit Photonen plus 6 Monate Hormontherapie an.
              Mir werden auch wieder alle Vor- und Nachteile sowie die Nebenwirkungen erklärt.
              Aufgrund der Gesamtsituation und der Allgemeinzustandes rät er mir aber zu einer Da Vinci Prostatektomie.
              Nervenerhalt ist durchaus möglich, sodass Kontinenz- und Potenzrate nach der Operation ansprechend für mich ist.
              Die Operation wäre 2022 planbar und onkologisch erlaubt.
              Ein Zweitgesprächstermin wird mir auch angeboten.
              Das alles war für mich schon etwas professioneller.

              Nun habe ich sehr viel Zeit hier im Forum verbracht und unheimlich viel gelesen und mich weiter informiert.
              Als Elektrotechniker hat mich dann die Strahlentherapie immer mehr interessiert und fasziniert.
              Ich habe dann die Homepages von verschiedenen Anbietern besucht.

              Sehr hilfreich war unter anderem das Uni-Klinikum Heidelberg.
              Hier der Link: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/verfahren/therapie-mit-protonen-und-schwerionen-bei-prostatatumor-200266#

              Oder hier das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum
              Hier der Link: https://www.mit-marburg.de/partikelt...ltherapie.html

              Oder das California Protons Cancer Therapie Zentrum
              Hier der Link: https://www.californiaprotons.com/de/

              Sehr informativ war auch für mich die Praxis Margareten
              Hier der Link: https://www.praxis-margareten.at/blo...bs-behandlung/

              Dann bin ich auf ein Therapie- und Forschungszentrum bei uns hier in Österreich gestoßen.
              Das EBG MedAustron. www.medaustron.at

              Die kannte ich. Vor ca. 10 Jahren habe ich dorthin eine Unmenge an Kabel und Leitungen geliefert. MedAustron war ein guter Kunde von mir.
              Ich habe daher Kontakt aufgenommen, alle Unterlagen zur Verfügung gestellt und einen Gesprächstermin vereinbart.
              Ich war zwar schon sehr gut vorinformiert, aber das Gespräch vor Ort hat mich total überzeugt.
              Man hat mich intensiv über alle Vor- und Nachteile, die Nebenwirkungen und den genauen Ablauf informiert.
              Heute bin ich Kunde bei MedAustron.
              Ich habe mich für eine Kohlenstoffionentherapie entschlossen.
              Es wurde ein PSMA-PET/CT in einem Wiener KH durchgeführt. Termin organisiert das MedAustron.
              In einem KH (Baden bei Wien) wurden mir 3 Goldmarker in die Prostata und ein SpaceOAR Hydrogel zwischen Prostata und Darm gesetzt.
              Termin organisiert auch MedAustron.
              Ich habe nun bereits 8 Behandlungstage hinter mir. Ab morgen Montag folgen noch 4 weiter, dann ist die Therapie mit insgesamt 12 Bestrahlungstagen innerhalb von 3 Wochen abgeschlossen.
              Derzeit keinerlei Nebenwirkungen. Alles funktioniert bestens.

              Man wird aber hier sowas von klein und bescheiden, wenn man die Patienten, vor allem Kinder, mit wirklich schweren Erkrankungen sieht.
              Hier werden hauptsächlich sehr schwere Fälle mit Kopftumor, Augentumor, Rückenmarktumor und viele andere schwer behandelbare Tumore therapiert.

              Meine Ärzte aus dem familiären und Freundesumkreis haben mir zu meiner Entscheidung gratuliert.
              Meine befragten Ärzte aus der Urologie aus den Krankenhäusern (Schneidekliniken und Photonen Strahlen Kliniken) waren mit meiner Entscheidung nicht so glücklich.
              Mein Gefühl: Da ist ihnen nun ein guter, unkomplizierter Patient durch die Lappen gegangen.

              Entschuldigung bitte für den extrem langen Bericht.
              Bei Interesse werde ich aber gerne weiter berichten.

              Beste Grüße
              Alfred

              Kommentar


                #8
                Hallo Alfred,

                deine Entscheidungsfindung passt zu Ingenieuren oder Selbstständigen. Man gibt die Verantwortung für seine Therapie nicht im Sprechzimmer des nächsten Urologen ab.

                Du hast dir ja wohl die teuerste Therapie in Österreich ausgesucht. Ich denke, sie wird schon gut funktionieren. Bei der Protonenbestrahlung wird in der Regel ein Ballon in den Darm gesetzt, um den Darm zum größten Teil aus dem Bestrahlungsfeld herauszubringen. Ist das durch das SpaceOAR nicht mehr erforderlich?

                Meine Erfahrung ist, dass Ärzte eine Behandlung, die sie nicht selbst durchführen können, kritisch beurteilen. Und eine Kohlenstoffionentherapie haben sie im Studium nicht gelernt. Daher die zurückhaltenden Kommentare der Ärzte, die du erwähnst.

                Georg

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Georg!

                  Genauso ist es.

                  1. Beim SpaceOAR ist ein Ballon nicht notwendig. Auch ist keine Hormontherapie bei der Kohlenstoffionen Behandlung notwendig. Bei der Photonentherapie wurde sie mir nahegelegt.

                  2. Mein befragten Ärzte waren am Anfang sehr kritisch. Ich habe ihnen daher schriftlich nochmals meine Beweggründe genau dargelegt und ihnen entsprechende Informationen zukommen lassen.
                  Das sind sie dann schon wesentlich freundlicher geworden. Einer meiner Urologen hat darauf hingewiesen, dass er einen MedAustron zur Nachbeobachtung hat und bisher alles bestens verläuft.
                  So quasi, bitte auch sie sind herzlich zur Nachbeobachtung eingeladen.

                  Ich verstehe ja auch diese Vorgangsweise dieser Ärzte. Jeder ist wirklich ein Spezialist auf seinem Gebiet und verkauft das, was er auch anbieten und was er auch wirklich gut kann.
                  Ist ja auch ein riesiges Geschäft. Es geht wie immer oft ums Geld. Alleine wenn ich an die S3 Richtlinie denke. Von wem wird die erstellt? Genau, vom Verein AWMF https://www.awmf.org/die-awmf/aufgaben-und-ziele.html
                  Und jeder weiß, wie die Ärzteschaft unterstützt wird. Durch die Geräte- und Pharmaindustrie, mit Millionen von Euro. Die müssen wieder retour kommen.
                  Siehe auch hier: https://www.focus.de/finanzen/expert...d_5654503.html
                  Es hat sich nichts geändert. Wird mir auch bestätigt von meinen Verwandten in der Ärzteschaft und in der Pharmaindustrie. Details will ich gar nicht mitteilen, da würdet ihr euch nur ärgern.
                  Meine Ärzte im Familien und Freundeskreis ersuchen auch um Verständnis. Es ist heute alles so komplex. Sie können sich nicht um alle Möglichkeiten kümmern. Sie sind die Spezialisten auf ihrem Gebiet und da entwickeln sie sich weiter.
                  Ein Primar in einem KH hat nun den vierten Da Vinci Roboter angeschafft. der kosten € 2,4 Mio. Der muss ausgelastet werden. Mindestens 1 OP pro Tag. Sonst rechnet sich der nicht.
                  Der wird mir sicher nicht eine Kohlenstoffionen Therapie bei MedAustron empfehlen. Eh klar.
                  Haben sie mir auch bei MedAustron bestätigt. Ich wäre mit meinem allgemeinen Gesundheitszustand und meine Prognose der ideale Kandidat für die Schneideklinik.
                  Aber wenn sie mit einem komplizierten Kopftumor, Augentumor, Rückenmarktumor, Bauchspeicheldrüsenkrebs konfrontiert werden? Dann plötzlich - MedAustron die erste Adresse.

                  Der AWMF Verein empfielt daher in seiner S3 die RPE als Goldstandard.
                  Verstehe ich auch. Das sind die Da Vinci Chirurgen gefragt. Die KH verdienen sich eine goldene Nase an den Patienten. Aber diese Behandlung ist nicht der Goldstandard für mich.
                  Ach, man könne vieles noch hinterfragen und diskutieren.
                  Jeder soll und muss sich selber entscheiden.
                  Sei dein eigener Manager deiner Gesundheit. Und wer nichts weiß, muss alles glauben. Daher nochmals besten Dank an das Forum mit seinen engagierten Usern!
                  Ich habe mich informiert, ich habe mich entschieden und ich stehe zu meiner Entscheidung samt seinen eventuellen Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen.
                  Ich brauche und werde mich aber dann auch nie ärgern und lamentieren, hätte ich doch dies und jenes gemacht.
                  Das Leben ist sicher kein Wunschkonzert, aber man kann selber viel gestalten. So bin ich in meinen 67 Jahren immer gut gefahren.

                  In diesem Sinne, euch allen alles Gute und nur nicht nicht aufgeben!

                  Kommentar


                    #10
                    Servus Alfred,

                    sehr schön, genau solche Beiträge und die Diskussion darüber, brauchen wir. Danke!

                    Die Schneidemethode ist wohl die älteste Methode zur Bekämpfung von Krebs, Was weggeschnitten ist, kann nicht mehr streuen. Das ist soweit korrekt, wenn da nicht die Komplikationen und Folgeschäden wären. Deshalb versuchen Industrie und Ärzteschaft immer präzisere Methoden für diesen Vorgang zu entwickeln, Aktuell ist das wohl der DaVinci-Roboter. Der kostet aber und genau wie du schon sagst, muss deshalb möglichst viel mit dem Gerät gearbeitet werden.
                    Die altbewährte Schneidemethode hat gute Heilungserfolge gebracht und hat sich deshalb, mangels anderer, wirksamer Therapieformen, durchgesetzt.

                    Dem gegenüber stehen neuere Behandlungsformen wie das breite Spektrum der Bestrahlungstechniken. Alle RT zielen auf die Zerstörung der Tumorzellen ab, so das diese nicht mehr weiterwachsen und auch nicht mehr streuen können. Hier frage ich mich, und auch euch alle, wo denn eigentlich die Unterschiede, die Vor- und Nachteile, der verschiedenen Strahlungsarten liegen (Gamma, Photonen, Ionen und was weiß ich noch)? Warum, Alfred, hast du Kohlenstoffionen als Strahlung gewählt?
                    Ein großer Nachteil aller RT ist die Abhängigkeit vom bildgebenden Material. Wenn ich nicht weiß, ob ich alle Tumorzellen erwische, kann die Bestrahlung noch so schonend und präzise erfolgen, sie wird keine Sicherheit bringen. Alfred, du hast auch hier mit dem PSMA-PET/CT die wohl aktuellste Form von Bildern machen lassen und damit höchstmögliche Sicherheit erlangt.

                    Dennoch muss auch hier bei allen Formen des RT (Strahl), genau wie bei der RPE (Stahl,) hinterfragt werden, ob nicht die kommerziellen Interessen den beratenden Arzt zumindest beeinflussen.

                    Alfred. ich gratuliere dir zu deiner Entscheidung und wünsche dir das allerbeste für die Zukunft. Gesundheit und Freude am Leben!!

                    Karlheinz

                    Kommentar


                      #11
                      Bei so einem Satz:
                      "Es gibt derzeit kein abgesichertes Wissen darüber, ob die vielversprechenden theoretischen Vorteile der CIRT auch tatsächlich mit patientenrelevanten Vorteilen (längeres Überleben, verbesserte Lebensqualität, geringere Nebenwirkungen) einhergehen. CIRT ist deshalb derzeit als experimentelle Therapie anzusehen."
                      käme ich schon ins Grübeln.
                      Als Strahlengeschädigter steht mir aber auch eine kritischere Haltung gegenüber allen Formen der Bestrahlung zu. Die Langzeitschäden treten erst nach vielen Jahren auf und geraten damit kaum in den Fokus einer aktuellen Krebstherapie, bei der höchstens von möglichen Nebenwirkungen der anstehenden Bestrahlung die Rede ist.
                      Schon deshalb wünsche ich dir eine sorgenfreie Zukunft.

                      Gruß, Peter


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                        #12
                        Hallo Karlheinz!

                        Ich habe die Kohlenstoffionen Therapie wegen der höheren Genauigkeit und dem Verlauf der Strahlen durch den Körper gewählt.
                        Langzeitfolgen? Wer kann dir das wirklich sagen. Schauen wir mal. Wer weiß was es in 5 oder 10 Jahren an Behandlungsmethoden gibt. Die Entwicklung bleibt nicht stehen.
                        Entwicklung:
                        Offene OP, Da Vinci Roboter, Strahlentherapie mit Photonen (Röntgenstrahlen), Protonen, jetzt Kohlenstoffionen, ........

                        Dazu ein interessanter Artikel (vom 15.2.2022) von Pierre Henriquet (alias @astropierre auf Twitter), einem wissenschaftlicher Mediator mit Spezialisierung auf Astronomie und promovierter Nuklearphysiker in der Medizin.

                        Link dazu: https://www.esanum.de/today/posts/pa...pf-gegen-krebs

                        Die restlichen Informationen und Links habe ich bereits oben in meinem Beitrag erwähnt.

                        Beste Grüße
                        Alfred

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                          #13
                          Hallo Karlheinz,

                          • Mit späterer Bestrahlungsmöglichkeit noch einen zweiten Pfeil im Köcher.
                          Das war damals der Grund, warum ich mich 2013 für eine OP entschied.

                          • Sexualfunktionen eingeschränkt
                          • Penis verkürzt
                          Das war damals nicht meine größte Sorge.
                          Hatte nach einem Jahr, in den nächsten Jahren sogar etwas Glück.
                          Nun ist es, wie es ist.
                          Damals stand das Überleben an 1. Stelle. An 2. Stelle die Kontinenz.

                          Karlheinz, viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung über die richtige Therapiewahl!
                          Vielleicht hilft ja die Schwarmintelligenz weiter.


                          Hallo Alfred,

                          „Man wird aber hier sowas von klein und bescheiden, wenn man die Patienten, vor allem Kinder, mit wirklich schweren Erkrankungen sieht.
                          Hier werden hauptsächlich sehr schwere Fälle mit Kopftumor, Augentumor, Rückenmarktumor und viele andere schwer behandelbare Tumore therapiert.“
                          Ja Alfred, so ist es.
                          Da können wir von Glück sagen, dass es uns in späteren Jahren, mit einer besseren Behandlungsmöglichkeit erwischt hat.

                          „Die Prostata braucht man eh nicht.
                          Wollte nicht provokant sein, aber die Frage lag mir auf der Zunge: Dann könnten wir ja tauschen.“
                          Ich hätte die Antwort ausgesprochen.
                          Alfred, ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Therapie!

                          Gruss
                          hartmut
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                            #14
                            Zitat von Uronaut Beitrag anzeigen
                            Bei so einem Satz:
                            "Es gibt derzeit kein abgesichertes Wissen darüber, ob die vielversprechenden theoretischen Vorteile der CIRT auch tatsächlich mit patientenrelevanten Vorteilen (längeres Überleben, verbesserte Lebensqualität, geringere Nebenwirkungen) einhergehen. CIRT ist deshalb derzeit als experimentelle Therapie anzusehen."
                            käme ich schon ins Grübeln.
                            Als Strahlengeschädigter steht mir aber auch eine kritischere Haltung gegenüber allen Formen der Bestrahlung zu. Die Langzeitschäden treten erst nach vielen Jahren auf und geraten damit kaum in den Fokus einer aktuellen Krebstherapie, bei der höchstens von möglichen Nebenwirkungen der anstehenden Bestrahlung die Rede ist.
                            Schon deshalb wünsche ich dir eine sorgenfreie Zukunft.

                            Gruß, Peter


                            Hallo Peter,

                            mit welcher Strahlentherapie bist du behandelt worden und welche Spätfolgen sind aufgetreten?

                            Grüße

                            Karlheinz

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                              #15
                              @Uronaut

                              Du hast ja vielleicht recht.
                              Mich überzeugten aber die Experten von MedAustron und auch die von der Uni Klinik Heidelberg.
                              Info vom Heidelberger Ionen Therapiezentrum HIT: https://www.klinikum.uni-heidelberg....stungsspektrum
                              Bitte mal durchlesen.
                              Das ganze Leben ist ein Risiko und kein Wunschkonzert.
                              Ich habe mich für die Kohlenstoffionen Therapie entschieden und werde weiter berichten.
                              Ich werde auch an Studien teilnehmen. Vielleicht kann man damit zur Weiterentwicklung beitragen und Patienten in Zukunft helfen.
                              So haben sich viele Therapien und anderes entwickelt.

                              Das erinnert mich auch an eine Geschichte.
                              Ein Junge hat am Strand angespülte Seesterne ins Meer zurück gebracht.
                              Das hat ein älterer Herr gesehen und ihm gesagt: Junge, das bringt nichts, die werden sowieso alle wieder angespült und sterben.
                              Der Junge hat ungläubig geschaut und dann gesagt: Ja, aber vielleicht kann ich zumindest einen retten.

                              Und wie hat Hartmut S geschrieben:
                              "Ja Alfred, so ist es.
                              Da können wir von Glück sagen, dass es uns in späteren Jahren, mit einer besseren Behandlungsmöglichkeit erwischt hat."

                              Da gebe ich ihm 100% recht. Die nächsten Patienten und Therapien werden von unseren Erfahrungen profitieren.
                              So ist das Leben.
                              Ich habe schon alleine das Glück, dass so eine Einrichtung wie das MedAustron in meiner Nähe ist.
                              Von Wien nach Wiener Neustadt sind es nur 50 Km.
                              Ich sehe derzeit tagtäglich von woher die Patienten kommen. Weltweit.
                              Das sitzen z.B. Juden und Araber ganz friedlich nebeneinander und warten auf ihren Bestrahlungstermin.
                              Kinder mit den ärgsten Gehirntumoren,
                              Augentumoren uvm.
                              Ich bedanke mich beim lieben Gott jedesmal nach einem meiner Bestrahlungstermine.
                              Denen würde ich deinen obigen Satz nie sagen.
                              Das einzige was die hören wollen, ist ein Funken Hoffnung, eine kleine Chance. Und die bekommen sie hier.

                              Was auch mich interessiert, dass ist deine Strahlengeschichte.
                              Vielleicht hilft deine Erfahrung uns oder anderen.

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