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PSA Werte - Was soll man davon halten

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    PSA Werte - Was soll man davon halten

    Liebe Forums-Mitglieder,

    ich bin neu hier und hätte eine Frage.

    Ich bin 2017 erstmalig beim Urologen gewesen, wegen Problemen mit dem Beckenboden bzw. Ziehen am After, Harnröhre, Gefühl des Harndrangs.
    Damals wurde eine Urinprobe (Mittelstrahl) genommen, Prostata abgetastet, mit Ultraschall untersucht und der PSA gemessen. Der PSA war 2,3.
    Urinprobe war unauffällig, ebenso Prostata.
    Mein Uro meinte, die Probleme kämen vom Rücken. Nachdem ich Probleme mit der Lendenwirbelsäule habe, klang das naheliegend.
    Die Beckenbodenprobleme gingen dann tatsächlich von alleine wieder weg.

    2018 wurde nochmal der PSA gemessen. Der Wert war 2,1.

    Im letzten Sommer 2023 hatte ich wieder recht hartnäckige Probleme mit dem Beckenboden, wie bereits 2017. Diesmal ca. 1 Monat, dann ging es wieder weg.
    Trotzdem wollte ich zur Sicherheit nochmals nachsehen lassen. Auch diesmal war die Urinprobe unauffällig, ebenso Prostata aber etwas vergrößert aber im normalen Rahmen.
    PSA allerdings 4,5 (November 2023).

    Jetzt wurde Anfang Januar 2024 nochmal ein PSA Wert genommen. Diesmal 3,6.
    Ich erwähnte nochmal eine mögliche Prostatitis aber mein Uro meinte, im Urin sei ja nichts gewesen. Allerdings wurde auch diesmal nur ein einfacher Test (Mittelstrahl) gemacht.
    Allerdings habe ich aktuell wieder ganz leichte Probleme mit dem Beckenboden. Entspannung und Wärme lindert das Problem. Langes Sitzen verschärft es.

    Im April 2024 soll nun nochmal der PSA gemessen werden.
    Aktuell bin ich übrigens 54 Jahre alt.

    Die PSA Ergebnisse haben mich sehr verunsichert und ich frage mich, ob weitere Tests sinnvoll sind. Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Werte bei mir entzündungsbedingt zu hoch sind. Daher wohl eh keinen Wert haben. Woher hätte ich sonst die Probleme, die immer wieder mal kommen und dann auch wieder verschwinden. Nur eine eindeutige Diagnose gibt es halt leider nicht.

    Was haltet ihr davon? Wer hat mit Prostatitis Erfahrungen?

    Vielen Dank!

    #2
    Ein stark schwankender PSA-Wert kann auf eine ggf. chron. Prostatitis hindeuten, die im Verlauf auch beschwerdefrei bleiben kann. Aber eine vorhandene Prostatitis schliesst das Vorliegen eines PCa NICHT aus. Man kann eher davon ausgehen, dass chronische entzündliche Prozesse bösartige Zellveränderungen -langfristig - fördern. Bei mir: Vor und nach Diagnose PCa in 2020 - GS 6 damals, heute GS 7a - wilde Schwankungen des PSA zw. 4 und 9 in beide Richtungen, keine zwei Messungen hintereinander in die gleiche Richtung. Bei Biopsie wurde dann neben dem PCa eine chron. Prostatitis festgestellt. Ich als Laie halte in deiner Situation ein weiteres Beobachten ohne intensivere Diagnostik für vertretbar, Alternative wäre eine mpMRT, da würde man dann mehr sehen, aber auch noch keine sichere Diagnose bzgl. PCa stellen können. Ob der Urologe bei dem PSA-Wert schon MRT veranlassen will, wäre eine andere Frage. Insgesamt: KEIN Grund zur Panik.

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      #3
      Vielen Dank für deine Einschätzung. Das bestätigt mich in meiner Ansicht, den Ball jetzt erstmal flach zu halten. Ich vermute ein mehr oder weniger starkes Grundrauschen beim PSA, aufgrund der vermuteten Entzündung, die mir seit Jahren immer wieder Probleme bereitet.

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        #4
        Ggfs. kann man ein MRT der Prostata machen. Sollten sich dort Auffälligkeiten zeigen, dann wäre ein Biopsie angebracht.

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          #5
          Ich lese hier bereits einige Male "ein MRT machen lassen".
          Um in der Prostata etwas festzustellen muss ein mpMRT gemacht werden.
          Seit 2011 hatte ich immer einen schwankenden PSA von 2,1 bis 9,7 - rauf runter. Der Urologe meinte, solange der Wert wieder absinkt ist es nichts bedenkliches. Ich ließ dann 2014 und 2017 ein mpMRT machen. Note 2 von 5 Einteilungen, also anscheinend alles ok. 2020 ging ich zu einem anderen Urologe und der hat mir bei einem PSA Wert von 10,1 zur Biopsie geraten. Ich ließ jedoch nochmals ein mpMRT machen, Note 3 (bedenklich). Habe dann eine Biopsie machen lassen, Gleaston 7a war das Ergebnis.
          Im April 2021 habe ich mich im Diakonie Klinikum Stuttgart mit Da Vinci operieren lassen und ich hatte das Glück dass ich als Kassenpatient vom Professor Schwentner operiert wurde. Ein Lob an ihn. Dienstag OP, Samstag Entlassung. Vom ersten Tag an kontinent. Auf eine Reha habe ich verzichtet, da es mir gut ging. Bald sind ist es 3 Jahre her und mein PSA liegt konstant bei 0,01. Ich werde in 4 Wochen 70 Jahre alt und bin glücklich.

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            #6
            Bitte das NICHT so verstehen: Da ist nichts, das ist die Prostatitis. Siehe meine eigene Erfahrung. Der PSA-Wert ist diagnostisch von begrenztem Wert. Es gibt auch -seltener- sehr aggressive PCa mit niedrigem PSA von 3 und weniger. Umgekehrt gilt: Je intensiver und invasiver die Diagnostik ist, desto genauere Aussagen kann man treffen. Aber auch eine 16- Stanzen-Biopsie kann ein kleines PCa verfehlen, das ist dann aber eher unwahrscheinlich. DU musst entscheiden, welches Risiko du in Kauf nehmen bzw. welchen Diagnostiken du dich unterziehen willst. Wenn du Glück hast, findest du einen guten Urologen, der dir bei der Entscheidungsfindung behilflich ist. Deine Denkweise kenne ich von mir selbst sehr genau: Steigender, schwankender PSA-Wert: Ja, das ist eine Prostatitis...Irgendwann kommt der Moment der Wahrheit: mpMRT und dann je nach Befund Biopsie. Ergebnis siehe oben. Zum Glück bei mir nur kleines, lokal begrenztes PCa. Ja, man kann in deinem Fall zuwarten, sollte aber am Ball bleiben. Je länger der PSA-Wert relativ hoch ist, desto mehr spricht für eine weitergehende Diagnostik. Z.B., falls er sich über 5 etablieren sollte...

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              #7
              Hallo Michl,Du solltest Dich von den schwankende PSA Werten nicht allzusehr beeindruckend lassen. Diese können viel aber oft auch nichts bedeuten. Dein Urologe kennt Dich und kann dies sicherlich sehr gut beurteilen. Sein Vorschlag eine weitere Messung im April ist plausibel. Danach kannst Du weiter entscheiden. Falls Dich das Thema allerdings zu sehr beschäftigt und für schlaflose Nächte sorgt, solltest Du in ein mpMRT investieren. Es gibt bei dem Thema Prostata und deren Erkrankungen leider noch keinen Königsweg.

              Alles Gute! Michael

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                #8
                Danke. Sehe ich genauso.

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                  #9
                  In meinem Fall wurde wegen geringen Schwankungen viel zu lange zugewartet. Ich hatte mich leider viel zu lange auf meinen Urologen verlassen. Nun hoffe ich, dass dennoch alles gut wird.
                  Gruß von Henry

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                    #10
                    Ich habe deinen Bericht mit Interesse gelesen. Kann aber nicht nachvollziehen, warum zu lange gewartet wurde. Man hätte sicher bei Überschreiten der 5 beim PSa eine mpMRT machen können, wobei diese Technik in 2011 in der heutigen Form noch nicht zur Verfügung gestanden haben dürfte. Du hattest ein kleines, lokal begrenztes PCa mit GS 7a - das kann auch schon bei PSA-Wert von 2,7 vorhanden gewesen sein. Ein Screening-Biopsieren aller Männer Ü50 mit PSA größer 3 würde sicher eine große Anzahl insignifikanter PCa feststellen können - aber was dann? Alle zur RPE, weil sich einige dieser PCa problematisch entwickeln werden? Es ist und bleibt eine Gratwanderung, um Überdiagnositik und Übertherapie zu vermeiden und zugleich signifikante PCa rechtzeitig zu erkennen. Dir jedenfalls alles Gute.

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                      #11
                      Danke für Deine Meinung. Sicher wäre es verfrüht gewesen bereits beim Wert von 2,8 aktiv zu werden. Aber nach der Verdoppelung in den folgenden Jahren hätte man mich zumindest sensibilisieren können. Ich war mir nicht im Geringsten bewusst, dass die Kacke am dampfen ist. Und als man dann ran ging, waren bereits beide Lappen befallen und es verblieb eine R1-Situation.

                      Bei der späteren Entwicklung des Rezidives war mein Urologe noch der Meinung, ich solle bis zu einem Wert von 1,5 ng/ml warten, damit man auf dem PSMA-CT/PT etwas erkennen kann. Ich ließ es bei 0,73 machen und man äußerte den Verdacht, dass das kleine Rezidiv bereits ins Rektum infiltriert hätte.

                      AS mag gut sein, zumal heutzutage mpMRT zur Verfügung steht. Gleichzeitig muss der Patient aber auch aufgeklärt werden.

                      Aber wenn ich die Verläufe anderer hier so verfolge, kann dennoch zufrieden sein, vor allem dann, wenn der PSA im Keller bleibt.
                      Gruß von Henry

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                        #12
                        Deinen letzten Satz würde ich auf jeden Fall unterschreiben. Aus vielen Berichten hier - und auch aus deinem - ist zu entnehmen, dass eben auch im Berufszweig der Urologen nicht nur Spitzenkräfte unterwegs sind - dessen sollte man sich bewusst sein. Umso wichtiger sind Foren wie dieses, wo man sich als Betroffener informieren und austauschen kann. Das hat mir jedenfalls bei der Orientierung und Entscheidungsfindung sehr geholfen und ermöglicht, mit den Ärzten einigermassen auf Augenhöhe zu sprechen.

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                          #13
                          Michl, falls du erneut ein PSA-Messung über 4 ng/ml übermittelt bekommst, würde ich an deiner Stelle eine MRT beantragen, die ggf eine zielgenauere Biopsie ermöglicht. Sollte aber das MRT einen PIRADS-2 ergeben, kannst du mit der Biopsie noch abwarten.

                          Gruß Karl
                          Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                            #14
                            Hallo,

                            Als es bei mir anfing, hatte ich PSA 8 und eine negative Biopsie, unauffälliger Tastbefund. Dann ist der Wert Jahrelang kräftig geschwankt und mein Arzte hat mich bestärkt mit der nächsten Biopsie zu warten. (Er hätte da einen guten Kumpel der macht günstig MRT das ich allerdings selber zahlen muss, und das wäre ja auch nicht mehr so besonders unsicher....) Dann, bei PSA von 13 habe ich auch glücklicherweise den Arzt gewechselt. Dann ging alles sehr schnell und die Prostata war raus. Allerdings nach meinem Empfinden etwas zu spät. R1 Befund, Bestrahlung, etc. Jetzt mal abwarten und hoffen. Durch den hohen PSA bin ich dann gleich anstatt in niedriges, in in mittleres Risiko eingeordnet worden. Übrigens war ich einer derer die auf der Tastbaren Seite der Prostata nix haben, obwohl ein Tumor wächst. Das ist halt das Restrisiko der Krankenkassen das sie akzeptieren (ich glaube 25%). Was ich sagen will, bleib wachsam und gewöhn dich nicht an höhere bzw. schwankende PSA Werte. Ist vielleicht wirklich noch recht früh, aber bleib dran. Ich hab mich halt nach jeder PSA Messung gedacht: Naja, es schwankt halt bei mir, da kann man sich nicht drauf verlassen. Und damit habe ich ein paar Jahre verschlafen, bis es zu spät war.

                            Gruß
                            Thilo

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                              #15
                              Wenn ich nochmal über 4 komme, dann geht es ab ins MRT. Danke für Eure Nachrichten. Bedauerlicherweise antworten meist halt nur User mit leider traurigen Krankheitsgeschichten. Das baut nicht gerade auf.
                              Ich möchte mich da jetzt mal noch nicht dazuzählen. Aktuell PSA 3,6 und vor 6 Jahren noch um die 2. Von mir aus kann man den Thread gerne schließen.

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