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Trotz Hormontherapie, steigender PSA-Wert

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    #16
    Das Leben ist manchmal bitter. Umso wichtiger ist es, die süsseren Tage zu pflücken.

    Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
    Der behandelnde Arzt sagte immer nur, dass noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien.
    Umso mehr bin ich nahezu geschockt, dass es schlimmer ist als vermutet.
    Es gibt, ganz wie der Arzt sagt, noch einige Massnahmen gegen den Krebs,
    die hier auch mehrfach erwähnt worden sind.
    Wenn Du deinen Vater dennoch eines Tages wegen des Krebses verlieren solltest,
    würde das in einem Alter sein, in der Söhne ihre Väter auch aus anderen Ursachen verlieren.
    Es ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit, die 80er zu überleben.

    Daher noch einmal:
    "Das Leben ist manchmal bitter. Umso wichtiger ist es, die süsseren Tage zu pflücken."

    Let the good times roll!
    Hvielemi
    Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

    [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
    [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
    [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
    [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
    [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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      #17
      Hallo,

      nach über einem Jahr möchte ich nochmals hier zu Wort melden.

      Mein Vater wurde wegen des ansteigenden PSA-Wertes mit Abiraterone 1000 mg (morgens 2 Stunden vor dem Frühstück) gehandelt, Dadurch sank der PSA kurzzeitig auf 45. Parallel wurden die Hormonspritzen weitergegeben. Nun scheint auch dieses Medikament seine Wirkung verloren zu haben und der PSA ist mittlerweile auf über 90 und hat sich innerhalb von 2 Monaten verdoppelt.

      Als einzige Alternative bietet der behandelnde Onkologe jetzt noch eine Chemotherapie (Docetaxel) an, die er aufgrund seines Alters und der besseren Verträglichkeit, wöchentlich durchführen soll, dafür aber mit jeweiles einem Drittel der "normalen" Dosis.

      Leider ist seit letzter Woche ein anderes Problem hinzu gekommen. Mein Vater war ja bisher körperlich absolut fit und recht agil. Letzten Sonntag wurde er wegen geistigeer Verwirrtheit (er hatte Orientierungsprobleme) ins Krankenhaus eingeliefert. Dabei wurde eine vaskuläre Demenz diagnostiziert. Reden und erinnern kann er sich noch an vieles, allerdings sind seine Sätze nicht immer vollständig. Zudem hat sich eine körperliche Schwächung eingestellt. Er liegt den ganzen Tag auf der Couch und schläft. So etwas gab es vorher nie.

      Knochenszintigramm, CT und Kernspin brachten immer noch keine negativen Ergebnisse. Allerdings haben sich die Metastasen an den Lymphen innerhalb von 3 Monaten in der Größe verdoppelt. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis sie auf andere Organe übergreifen.

      Jetzt zu meiner Frage:
      Ist es überhaupt sinnvoll eine Chemo in seinem Zustand (Allgemeinzustand) durchzuführen (Nebenwirkungen)? Man liest überall, dass eine "erfolgreiche Chemo" ihm maximal 2-4 Monate Lebensverlängerung bringen könnte und dass bei eventl. geringerer Lebensqualität.


      Auch wenn mein Vater fast 83 Jahre alt ist und ich weiß, dass seine (und auch unsere aller Zeit) auf dieser Erde begrenzt sind, möchte ich versuchen, ihm mit Rat und Tat in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen. Dabei möchte ich so viel wie möglich Tipps und eventl Erfahrungen haben.

      Ich bedanke mich schon jetzt für eure Einschätzungen.
      https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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        #18
        Zitat von peruzzi
        Ist es überhaupt sinnvoll eine Chemo in seinem Zustand (Allgemeinzustand) durchzuführen (Nebenwirkungen)? Man liest überall, dass eine "erfolgreiche Chemo" ihm maximal 2-4 Monate Lebensverlängerung bringen könnte und dass bei eventl. geringerer Lebensqualität.
        Als jetzt 81-jähriger PCa-Patient würde ich auf Chemo verzichten. Das ist auch mit meiner Frau abgestimmt. An sinnvollen Ratschlägen in der aktuellen nun stark veränderten Situation Deines Vaters wird es mangeln. Ich würde ihm einfach seine Ruhe gönnen, solange er schmerzfrei ist.

        Ich wünsche Deinem Vater ein noch langes würdiges Weiterleben.

        "Wenn es so weit ist, ist es so weit"
        (Hans Ulrich Wehler)

        Gruß Harald

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          #19
          Hallo Peruzzi,

          die vorangige Frage ist welche Lebensqualität dein Vater tatsächlich noch von einer Chemotherapie erwarten kann. Hierbei muss eine strenge Nutzen- Risikoabwägung erfolgen. Auch wenn man Nebenwirkungen einer Chemotherpaie mildern kann sind diese nicht ganz unerheblich. Ich verstehe es jetzt so, die Chemotherapie hat einen palliativen Ansatz. Diesen Ansatz, möglichst eine Schmerzfreiheit zu erhalten, kann durch einen versierten Pallitivmedizinier auch anderweitig erreicht werden. Bevor also der Weg einer Chemotherapie gegangen wird, würde ich deinen Vater einem Palliativmediziner vorstellen und unter Berücksichtigung seines Allgemeinzustandes mit ihm andere Ansätze besprechen. Danach abwägen und sofern möglich seinen bzw. seinen mutmaßlichen Willen berücksichtigen.

          Tom

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            #20
            Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
            Im März 2007 wurde bei neiner Biopsie folgende Diagnose gestellt:
            Prostatakarzinom Histologie: Gut bis mäßig differenziertes Adenokarzinom der Prostata (G2a, Gleason 2+3=5)
            Die Prostatagröße (TRUS) betrug 52g, der PSA lag damals bei 18ng/ml.
            Damals wurde vom Krankenhaus eine radikale Prostataktomie empfohlen oder alternativ eine antiandrogene Therapie mit LH-RH-Analoge
            Auch ist er der Meinung, dass eine damalige OP auch keinen besseren Krankheitsverlauf ihm beschert hätte.
            Hallo Peruzzi,

            etwas verspätet bin ich auf Deinen Thread aufmerksam geworden, und was mich etwas irritiert ist die Ausgangssituation Deines Vaters in 2007, bei einem Lebensalter von 76 Jahren (heute 82 J.)

            Aus Deinem Posting # 6 ist zu entnehmen, dass ein Gleason Score von 5 (2 + 3) aus den Stanzbiopsaten evaluiert wurde. Das initial PSA ( tPSA) betrug damals 18 ng/ml bei einem Drüsenvolumen von 52 ml. Wird der gutartige, ungebundene, PSA-Anteil von ca. 3,5 ng/ml, welcher aus der BPH resultiert, vom tPSA abgezogen, so beträgt der komplexe, gebundene (bösartige) PSA-Anteil ca. 14,5 ng/ml, wobei div. Entzündungsprozesse für das Gesamt PSA (tPSA) zusätzlich mit verantwortlich sind.
            Für einen "echten" Gleason Score von 5 nunja...nicht ganz nachvollziehbar.
            Es stellt sich für mich nun die Frage, warum wurde Dein Vater mit 76 Jahren mit einem angeblichen "Low Risk" Tumor (nicht behandlungsbedürftig) überhaupt ektomiert, und was sagte der histopathologische Befund nach RPE am Resektat aus, Resektionsstatus (Schnittränder), Tumorvolumen, Gleason Score etc.?

            Dies spielt jetzt zwar keinen "Tango" mehr, würde mich, und ich denke auch vielen anonymen Mitlesenden, doch sehr interessieren, da die Ergebnisse des ersten Befundes nach 7 Jahren im Widerspruch zur jetzigen Genese stehen.

            Gruss Helmut

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              #21
              Zitat von helmut.a.g. Beitrag anzeigen
              Hallo Peruzzi,

              etwas verspätet bin ich auf Deinen Thread aufmerksam geworden, und was mich etwas irritiert ist die Ausgangssituation Deines Vaters in 2007, bei einem Lebensalter von 76 Jahren (heute 82 J.)

              Aus Deinem Posting # 6 ist zu entnehmen, dass ein Gleason Score von 5 (2 + 3) aus den Stanzbiopsaten evaluiert wurde. Das initial PSA ( tPSA) betrug damals 18 ng/ml bei einem Drüsenvolumen von 52 ml. Wird der gutartige, ungebundene, PSA-Anteil von ca. 3,5 ng/ml, welcher aus der BPH resultiert, vom tPSA abgezogen, so beträgt der komplexe, gebundene (bösartige) PSA-Anteil ca. 14,5 ng/ml, wobei div. Entzündungsprozesse für das Gesamt PSA (tPSA) zusätzlich mit verantwortlich sind.
              Für einen "echten" Gleason Score von 5 nunja...nicht ganz nachvollziehbar.
              Für mich stellt sich nun die Frage, warum wurde Dein Vater mit 76 Jahren mit einem angeblichen "Low Risk" Tumor (nicht behandlungsbedürftig) überhaupt ektomiert, und was sagte der histopathologische Befund, nach RPE, am Resektat aus, Resektionsstatus (Schnittränder), Tumorvolumen, Gleason Score etc.?

              Dies spielt jetzt zwar keinen "Tango" mehr, würde mich aber doch sehr interessieren, da die Ergebnisse des ersten Befundes im Widerspruch zur jetzigen Genese stehen.

              Gruss Helmut
              Hallo Helmut,

              nicht behandlungswürdiger Tumor würde ich nicht sagen. Der Urologe deutete bei der damaligen Diagnose an, dass es 2 Therapieformen gäbe, wobei er meinem Vater die hormonelle Therapie als sehr erfolgversprechend empfahl. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Vater damals in eine OP eingewilligt hätte. Zum einen war er noch nie länger als 5 Tage in einem Krankenhaus und zum anderen hatte er wahnsinnige Angst davor, den Harndrank nicht mehr kontrollieren zu können. Er war halt schin immer sehr eitel. Somit war die vorgeschlagene Therapie auch genau nach seinem Geschmack.
              Es scheint auch so, als ob sie länger als üblich ihm geholfen hatte. Es waren doch 6 Jahren. Eigentlich redet man immer von 2-3 Jahren. Während der Hormontherapie sank der PSA zwar nie Richtung Null aber wir waren der Meinung, dass eine Reduzierung auf 1-2 ein Erfolg wären, dem der behandelnde Arzt auch nicht widersprach.

              Dieser Arzt ging dann vor 3 Jahren in den Ruhestand und sein Nachfolger führte dieselbe Therapie bis heute fort. Der seit einem Jahr behandelnde Onkologe hat bis vor 2 Monaten mit Abiraterone den PSA-Wert wenigstens auf 45 halten können. Jetzt hat er sich innerhalb kürzester Zeit mehr als verdoppelt. Auf meine Frage, ob der PSA-Wert nicht noch mehr sinken müsste wurde mir mitgeteilt, dass nicht die Höhe, sondern die Zeit in der sich dieser Wert z.B. verdoppelt, ausschlaggebend für den Erfolg wäre und dass sei durch den Stillstand somit gegeben.

              Leider liegt mir der histopathologische Befund nicht vor.

              Interessant finde ich den Ansatz bzgl. palliative Medizin. Was mich aber wundert ist, dass der behandelnde Onkologe auch palliativ tätig ist, aber dies uns als Alternative nicht vorgeschlagen hat. Ich werde ihn allerdings fragen.

              Chemo in seiner jetzigen Verfassung fände ich nicht so gut.
              https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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                #22
                Also Peruzzi,

                aus Deiner Antwort zu meinem Posting erschliesse ich, dass Du diesen nicht ganz verstanden hast, oder nicht nachvollziehen vermagst.
                Natürlich könnte die OP (TRUP) auf Grund des Harnverhaltes Deines Vaters angeraten gewesen sein. Immerhin drückt die Drüse von 52 ml. schon auf die Blase.
                Keine Ahnung, geht auch so nicht aus Deinem Bericht hervor warum Dein Vater letztendlich operiert wurde.
                Fakt ist weiterhin, dass der jetzige PCa-Status Deines Vaters, nach wie vor, im Widerspruch zur damaligen Befundlage steht.

                Als Beispiel dazu kann ich Dir meine Genese darlegen, dass ich nämlich seit ca. 8 Jahren Träger eines Low Risk Tumores (GS 6) bin, und bis dato nichts gemacht habe. Aktueller tPSA = 8,14 ng/ml mit 62 Jahren.

                Worum es mir im eigentlich hier geht ist, dass hier nicht der irrtümliche Eindruck entsteht, oder sich für alle Lesenden, ausser den "Profis", erschliesst, dass ein Low Risk Tumor mit einem Gleason Score von 5 innert 7 Jahre nach RPE zu einem pallativen Szenario mutiert.

                Hier lesen viele anonyme "Neudiagnostizierte" mit, eine immer wieder diskutierte Active Surveillance Strategie (AS) für Low Risk Tumore wären dadurch ad absurdum geführt.

                Gruss Helmut

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                  #23
                  Zitat von helmut.a.g. Beitrag anzeigen
                  Also Peruzzi,

                  aus Deiner Antwort zu meinem Posting erschliesse ich, dass Du diesen nicht ganz verstanden hast, oder nicht nachvollziehen vermagst.
                  Natürlich könnte die OP (TRUP) auf Grund des Harnverhaltes Deines Vaters angeraten gewesen sein. Immerhin drückt die Drüse von 52 ml. schon auf die Blase.
                  Keine Ahnung, geht auch so nicht aus Deinem Bericht hervor warum Dein Vater letztendlich operiert wurde.
                  Fakt ist weiterhin, dass der jetzige PCa-Status Deines Vaters, nach wie vor, im Widerspruch zur damaligen Befundlage steht.

                  Als Beispiel dazu kann ich Dir meine Genese darlegen, dass ich nämlich seit ca. 8 Jahren Träger eines Low Risk Tumores (GS 6) bin, und bis dato nichts gemacht habe. Aktueller tPSA = 8,14 ng/ml mit 62 Jahren.

                  Gruss Helmut

                  Hallo Helmut,

                  so ganz konnte ich deinen wirklich sehr interessanten Ausführungen nicht folgen, da hast du Recht.

                  Aber mein Vater wurde nicht operiert. Ihm wurde nur eine Gewebeprobe entnommen. Der Gleason-Score von 5 besagt doch eigentlich, dass es sich um einen wenig aggressiven Tumor handelt. Was auch dafür spricht ist auch die Tatsache , dass bisher bis auf die Lymphe, der Krebs noch nicht gestreut hat.

                  Ich frage mich nur, warum der PSA jetzt so schnell am steigen ist.
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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                    #24
                    Könnte es sein, dass die Hormontherapie gegen die gutartige Vergrösserung der Drüse (BPH) angedacht war ?
                    Belassen wir es mal mit dem GS von 5 aus den Biopsaten, welche nie durch eine Zweitmeinung verifiziert wurde.
                    Der schnelle PSA-Anstieg könnte u. a. aus einer langjährigen Hormontherapie, welche nach ca. 3 Jahren mit einer Hormonresistenz einhergeht, resultieren.
                    Obwohl dies bei 5-alpha-Ruductase-Hemmer wie Finasterid oder Dustasterid, nicht vorkommt, wenn es sich bei der Hormontherapie Deines Vaters um diese Generikas gehandelt hat. Keine Ahnung, nichts Genaues weiss man.

                    Was der Nicht-Befall der Lymphen bei Deinem Vater betrifft so ist anzumerken, dass eine Metastassierung auf zwei verschiedene Wege stattfinden kann. Der Hämatogene, über die Blutbahnen, welche sich am Skelett manifestieren, Wirbelsäule, untere Beckenknochen etc., oder über die Lymphogene, Lymphgefässe, sprich Befall der unmittelbaren Lymphknoten. Beim PCa der häufigste Uebertragungsweg.
                    D. h. bei Deinem Vater, wenn die Lyphknoten nicht infiltriert sind, schliesst dies noch lange keine Skelettmetastatierung aus. Siehe den raschen PSA-Anstieg.

                    Gruss Helmut

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                      #25
                      Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
                      Ich frage mich nur, warum der PSA jetzt so schnell am steigen ist.
                      Nun, die Aggressivität eines Prostatakrebses bemisst sich nicht nur
                      aus dem Gleason-Score, sondern vor Allem wie der Urologe ausdrückte,
                      durch "die Zeit in der sich dieser Wert z.B. verdoppelt".
                      Eine seltene Spezies von Urologen, die das erkannt haben!
                      Stieg der PSA in einem gewissen Zeitraum von 22 auf 45 ng/ml,
                      verdoppelt er sich in demselben Zeitraum von 45 auf 90 und dann,
                      sofern keine Therapie greifen würde auf 180, 360, 720 ...
                      Das ist ja, warum der PSA und damit hoffentlich der Tumor mit allen
                      möglichen Therapien tiefgehalten oder im Anstieg angehalten werden soll.

                      bis vor 2 Monaten mit Abiraterone den PSA-Wert wenigstens auf 45 halten können. Jetzt hat er sich innerhalb kürzester Zeit mehr als verdoppelt. Auf meine Frage, ob der PSA-Wert nicht noch mehr sinken müsste, wurde mir mitgeteilt, dass nicht die Höhe, sondern die Zeit in der sich dieser Wert z.B. verdoppelt, ausschlaggebend für den Erfolg wäre, und das sei durch den Stillstand somit gegeben.
                      Hat sich nun der PSA-Wert nach diesem schnellen Anstieg von 45 auf
                      irgendwo beim Doppelten wieder stabilisiert, steigt also nicht mehr weiter,
                      ist dies ein Erfolg. Ein Therapiewechsel zu dem weitaus stärker belastenden
                      Docetaxel, also Chemo, steht dann (noch?) nicht an. Steigt der PSA aber
                      weiter, was nicht klar aus deinen Ausführungen ersichtlich ist, mag
                      vielleicht das neue Xtandi das noch ein wenig verzögern, mit sehr geringen
                      Nebenwirkungen.
                      Klar muss aber sein, dass in diesem Stadium längst jede Therapie nicht
                      mehr auf Heilung ausgerichtet ist, sondern in palliativer Absicht geschieht,
                      also der Lebensverlängerung und Linderung dient.

                      Eine Therapie, die grössere Mühen bereitet, als sie nimmt, ist im Grunde
                      nicht palliativ, sondern schadet. Wir wissen natürlich nicht, ob der Alte Herr
                      die Chemo gut oder schlecht vertrage ...
                      Ob man das bei einem erschöpften Patienten noch ausprobieren möchte?
                      Doch eher nicht?

                      Carpe diem!
                      Hvielemi / Konrad



                      PS@Helmut:
                      Ich finde dein inquisitorisches Nachhaken zur KG-Vergangenheit von
                      Peruzzis Vater als unpassend. Der Vater hat jetzt ein Problem, und
                      das muss man mit den jetzt vorhandenen Mitteln lösen.
                      Es sind zukunftsgerichtete Hinweise und Rat gefragt.
                      Lass die Vergangenheit ruhen. Danke
                      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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                        #26
                        Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen

                        PS@Helmut:
                        Ich finde dein inquisitorisches Nachhaken zur KG-Vergangenheit von
                        Peruzzis Vater als unpassend. Der Vater hat jetzt ein Problem, und
                        das muss man mit den jetzt vorhandenen Mitteln lösen.
                        Es sind zukunftsgerichtete Hinweise und Rat gefragt.
                        Lass die Vergangenheit ruhen. Danke
                        Konrad das ist mir sehr wohl bewusst, und ich denke das dies, oder mein Anliegen, aus meinen Postings hervor geht.

                        Gruss Helmut

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                          #27
                          Hallo Ihr lieben Beiden,

                          Respekt vor so viel Fachwissen und Engagement. Ich wiederhole mich; ich würde aktuell alles auf mich zukommen lassen.

                          "Nach welcher Regel bestätigt die Ausnahme die Regel?"
                          (Hans-Horst Skupy)

                          Gruß Harald

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen
                            PS@Helmut:
                            Ich finde dein inquisitorisches Nachhaken zur KG-Vergangenheit von
                            Peruzzis Vater als unpassend. Der Vater hat jetzt ein Problem, und
                            das muss man mit den jetzt vorhandenen Mitteln lösen.
                            Es sind zukunftsgerichtete Hinweise und Rat gefragt.
                            Lass die Vergangenheit ruhen. Danke
                            Hallo,

                            ich denke, dass das Nachfragen/Nachhaken von helmut.a.g. durchaus sinnvoll sein kann, denn ich denke, dass hier viele Betroffene bzw. Angehörige von Betroffenen mitlesen und dann hoffentlich nicht so naiv an die Sache herangehen wie wir vor 7 Jahren. Aber wenn man keinem Arzt mehr glauben darf, wem denn dann?

                            @Helmut.a.g.
                            Vielleicht hast du es überlesen, aber die Lymphe sind sehr wohl von Metastasen befallen und ahebn sich von der Größe her innerhalb von 2 Monaten verdoppelt. Knochen etc. sind bisher ohne Befund.

                            Schlimmer scheint jetzt noch die vaskuläre demenz zu sein. Seine Orientierungslosigkeit nimmt zu und ich befürchte, dass meine Mutter (85 Jahre) bald überfordert sein wird.

                            Sein Hausarzt hat ebenfalls von einer Chemo abgeraten, zumal sich sein Gesamtzustand erheblich verschlechtert hat.

                            Der PSA ist nach Absetzen von Abiraterone, es war das Medikament Xtandi, weiter gestiegen. Innerhalb von 3 Wochen um 20, also auf 115. Leider liegen mir keine anderen Werte vor.

                            Mein Opa (väterlicher Seits) war ebenfalls an Prostatakrebs gestorben. Es schein also ein familiäres Problem zu sein. Deshalb möchte ich noch eine Frage in eigener Sache stellen. Könnte es sein, dass wir vor 7 Jahren eventl. die falsche Entscheidung getroffen haben. Wenn ich die Links von helmut.a.g. richtig interpretiere wäre in einigen Fällen "Weniger tatsächlich Mehr"?
                            Also haben wir den Krebs erst durch die Hormonbehandlung "zum Leben erweckt"?

                            Somit hätte sich für mich alle weiteren Krebsvorsorgeuntersuchungen als Risikopatient erledigt. Zumal der PSA im Alter sowieso steigt und dass oftmals grundlos!?
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=1019

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                              #29
                              Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
                              @Helmut.a.g. Mein Opa (väterlicher Seits) war ebenfalls an Prostatakrebs gestorben. Es schein also ein familiäres Problem zu sein. Deshalb möchte ich noch eine Frage in eigener Sache stellen. Könnte es sein, dass wir vor 7 Jahren eventl. die falsche Entscheidung getroffen haben. Wenn ich die Links von helmut.a.g. richtig interpretiere wäre in einigen Fällen "Weniger tatsächlich Mehr"?
                              Also haben wir den Krebs erst durch die Hormonbehandlung "zum Leben erweckt"?Somit hätte sich für mich alle weiteren Krebsvorsorgeuntersuchungen als Risikopatient erledigt. Zumal der PSA im Alter sowieso steigt und dass oftmals grundlos!?
                              Hallo peruzzi,

                              es ist richtig, den Lymphkontenstatus bei Deinem Vater habe ich zwar nicht übersehen, aber falsch verstanden, was mir beim nochmaligen lesen aufgefallen ist.

                              Eine "falsch" getroffene Entscheidung setzt immer ein "Wissen" über das Ereignis selbst, d.h. in Deinem Fall, eine Aufklärung über den Krankheitsstatus Deines Vaters Voraus. Diese Aufklärung fand offenbar durch die Arzteschaft nicht statt, wie zu oft.
                              Daraus folgernd konnte auch keine "richtige" oder "falsche" Entscheidung getroffen werden. Die Verantwortungs-, Aufklärungspflicht der Aerzte gegenüber Deines Vaters wurde nicht nachgekommen. ("0815"- Abfertigung, Patient.)
                              Vorzuwerfen gegenüber den behandelden Aerzten aus meiner Sicht ist schlicht- und ergreifend die Tatsache, dass nach einem evaluierten Gleason Score von 5 (2+3) aus den damaligen Biopsaten keine weitere differanzialdiagnostischen Massnahmen ergriffen wurden. Z. B. eine Zweitbefundung der Biopsate durch einen Referenzpathologen. Bildgebende Verfahren um das T-Stadium besser eingrenzen zu können etc. Die histopathologische Festellung von Entzündungsfaktoren an den Biopsaten, welche zudem einen erhöhten PSA-Anteil mit erklären können ( vgl. Prof. H. Bonkhoff ), wie schon zu vor erwähnt. Ein GS-5 ist in der Tat zunächst nicht unbedingt behandlungsbedürftig, welchen ich aus jetziger Sicht anzweifele, und dann als Erstlinie gleich eine Hormontherapie einzuleiten. Diese damalige Entscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen auf Grund der Befundlage. Klar, eine behandlungsbedürftige Hyperplasie (BPH) lag natürlich vor, welche zumeisst mit 5-alpha-Reductase Hemmer entgegengewirkt wird, im erweiterten Fall durch eine TRUP.
                              Hinzu kommt, dass Dein Vater eine Ektomie der Drüse (RPE) vor 7 Jahren ablehnte, soweit ich dies jetzt verstanden habe. Andere weiniger invasive Therapieoptionen hätten betrachtet werden können.
                              Andererseits können auch „echte“ Low Risk Tumore (GS < = 6) über die Jahre zu einem High Risk Tumor (GS > 7) mutieren. Andere tumorbiologische Marker sind dabei nicht ausser Acht zu lassen. Richtig ist zudem, dass eine ADT (Hormondeprivationstherapie) spätestens nach ca. 3 Jahren zu einem hormontauben, kastratinonsresistenten, Stadium führt.
                              Tribukait postulierte schon, dass eine ADT als Primärtherapie bei diploiden Tumoren, bei ca. 80% in GS-6-Tumore, zu einem aggressiveren, nächsthöheren, Grading weiter verkrebsen. "Die Guten machen den Bösen Platz." Dies ist so zu verstehen, dass maligne Tumore zumeisst mulifokal sind, d.h. mehrere verschiedenster Tumorentitäten bzgl. ihrer Aggeressivität gegeben sind. Dr. med. Leibowitz, US-amerikanischer Onkologe, (DHB) merkte zudem, und hier passend, einmal sinngemäss an,
                              " Es ist oftmals besser weniger zu tun als zu viel."

                              Dies wäre eine Antwort auf Deine letzte Frage,

                              "Also haben wir den Krebs erst durch die Hormonbehandlung "zum Leben erweckt"?"

                              "Wenn man aus dem Rathaus hinaus kommt ist man zumeisst schlauer."

                              Gruss Helmut

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                                #30
                                Zitat von peruzzi Beitrag anzeigen
                                Somit hätte sich für mich alle weiteren Krebsvorsorgeuntersuchungen als Risikopatient erledigt. Zumal der PSA im Alter sowieso steigt und dass oftmals grundlos!?
                                Abschliessend ist Dir zu sagen "peruzzi",

                                dass eben nicht alle weiteren "Krebsfrüherkennungsuntersuchungen" als erledigt zu betrachten sind, noch dazu als Risikokandidat, Patient bist Du ja noch nicht.

                                Im Gegenteil. Frühstmöglich regelmässige PSA-Kontrollen durchführen, um aus der PSA-Dynamik, Verdopplungszeiten, (PSA-VZ) recht- und frühzeitig einen evtl. bahandlungsbedürftigen Tumor zu erkennen, welcher mit einer adäquaten Therapieoption frühzeitig und in kurativer Absicht behandelt werden kann.

                                Genau dafür ist ein PSA-Screening sinnvoll. Je früher Du Dich mit dem PCa auseinandersetzt, desto gelassener kannst Du dann im Fall der Fälle mit der Situation umgehen.
                                Eine "richtige" Entscheidung für Dich ist die Folge.

                                Gruss Helmut

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