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    Danke lieber TAO für die Information zur Konsultationsfassung der S3-Leitlinie Prostatakarzinom.

    Einen Blick in das 473 Seiten umfassende Werk zu werfen, lohnt sich, jedenfalls um festzustellen,
    in welchen Bereichen Eigeninitiative gefragt bleibt.
    Beispielsweise wird die mögliche Bedeutung der genetischen Diagnostik an vielen Stellen auch für
    frühe Stadien betont.
    Eine konkrete Soll-Empfehlung gibt es dann aber doch erst für das fortgeschrittene Stadium.
    Für die Abschätzung der Prognose aufgrund der Pathologie sollen jedenfalls in der Routineversorgung
    keine über die Pathomorphologie hinausgehenden weiterführenden Untersuchungen
    (Molekularbiologie, Immunhistochemie, Zytometrie) durchgeführt werden.


    Nach der Veröffentlichung haben nun Experten, Betroffene und Interessierte die Möglichkeit, sich mit
    Kommentaren, Verbesserungsvorschlägen und Hinweisen zu beteiligen.
    Dazu wird ein Kommentierungsbogen im Word-Format zur Verfügung gestellt.


    https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom

    Liebe Grüße
    Silvia
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

    Kommentar


      Metachrones omHSPC / WNT-Mutation / metastasengerichtete Therapie
      Die WNT-Signalübertragung spielt bei der Entstehung und dem Fortschreiten des Prostatakrebses eine Rolle. Veränderungen des WNT- Signalwegs führen u. a. zu einem schlechteren Gesamtüberleben i. Vgl. zum unveränderten WNT-Signalweg.
      In einer retrospektiven Studie waren 277 Männer mit metachronem omHSPC (konv. Bildgebung, bis zu 5 Metastasen) einer gezielten Sequenzierung auf WNT-Mutationen unterzogen worden. Es sollte die Rolle genomischer Veränderungen beim WNT-Signalweg bei Männern mit omHSPC untersucht werden.
      Bei rund 11 Prozent der Patienten wurde eine WNT-Mutation festgestellt. Sie wurden ab Metastasierung entweder mit MDT (metastasengerichtete Therapie) behandelt, oder mit MDT u. begrenzter systemischer Therapie oder systemischer Therapie allein oder nur Beobachtung.
      Patienten die mit MDT mit/ohne systemische Therapie behandelt wurden zeigten ein besseres 3-Jahres-Überleben als Patienten die mit systemischer Therapie alleine behandelt wurden.

      Role of WNT Pathway Mutations within Oligometastatic Castration-Sensitive Prostate Cancer
      https://www.researchgate.net/publication/364640865_Role_of_WNT_Pathway_Mutations_within_Oli gometastatic_Castration-Sensitive_Prostate_Cancer
      Conclusion
      „WNT pathway mutations are associated with a worse OS in men with omCSPC that appears to be most pronounced in patients receiving systemic therapy alone. Given these findings, MDT may hold an important role in the initial management of WNT-mutated omCSPC.“
      „Mutationen im WNT-Signalweg sind bei Männern mit omCSPC mit einem schlechtem OS assoziiert, das bei Patienten, die nur eine systemische Therapie erhalten, am ausgeprägtesten zu sein scheint. Angesichts dieser Ergebnisse könnte die MDT eine wichtige Rolle bei der Erstbehandlung von omCSPC mit WNT-Mutationen spielen.“
      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      In einer anderen retrospektiven Studie wurden neben WNT-Veränderungen die Auswirkungen weiterer Mutationen beim metachronen omHSPC untersucht.

      https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO...41.6_suppl.238
      Tumor genomics provides novel insight into patterns of failure and modes of progression following treatment for metachronous omCSPC. Patients with TP53 and cell cycle mutations have a higher likelihood of progression and TP53, SPOP, and WNT pathway mutations may have a role in metastatic organotropism.“
      „Die Tumorgenomik bietet neue Einblicke in die Muster des Versagens und die Art des Fortschreitens nach der Behandlung von metachronem omCSPC. Patienten mit TP53- und Zellzyklus-Mutationen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein Fortschreiten und TP53-, SPOP- und WNT-Weg-Mutationen können eine Rolle beim metastatischen Organotropismus spielen.“
      Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

      Organotropismus: auf bestimmte Organe gerichtet

      Franz


      https://myprostate.eu/?req=user&id=889

      Kommentar


        Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
        Mutationen im WNT-Signalweg sind bei Männern mit omCSPC mit einem schlechtem OS assoziiert, das bei Patienten, die nur eine systemische Therapie erhalten, am ausgeprägtesten zu sein scheint. Angesichts dieser Ergebnisse könnte die MDT eine wichtige Rolle bei der Erstbehandlung von omCSPC mit WNT-Mutationen spielen
        Franz,

        Danke für die interessanten Informationen.

        Ich fürchte aber eine Testung, auf eine Mutationen im WNT-Signalweg wird in den seltensten Fällen erfolgen. Meines Wissens wird eine Tumortestung meist nur auf Varianten in HRR-Genen (BRCA1, BRCA2, ATM, CHEK2, PALB2, FANCA, RAD51D, CDK12) sowie die Bestimmung der Mikrosatelliteninstabilität (MSI) oder des Mismatch Repair-Status (MLH1, MSH2, MSH2, PMS2) durchgeführt


        Für Patienten die sich für die Genetik bzw. Molekulargenetik beim Prostatakarzinom interessieren
        (noch einmal):


        2022
        University of Zurich
        - SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2022;22(1–2):28–3
        Übersichtsartikel
        Neue Erkenntnisse und ihre diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen
        Molekulargenetik und Molekularpathologie beim Prostatakarzinom

        https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/232705/1/83b752c3_a7aa_4b05_9629_aea9a3980290.pdf



        2020
        T. S. Worst, M. Isau, R. Wirtz, E. Gödde
        Internistische praxis
        Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin - Sonderdruck aus 2020 | Band 62 / 3 + 4
        Die Genetik des Prostatakarzinoms

        http://www.ihre-humangenetikerin.de/images/pdf/ProstataCA-Genetik.pdf



        medicover-diagnostics.de
        Genetische Diagnostik

        https://www.medicover-diagnostics.de/lvz/panels/prostatakarzinom-7854



        TAO

        Danke Arnold, Georg und Silvia​

        Kommentar


          Enzalutamid (Handelsname: Xtandi®)
          wird jetzt von der CHMP bzw. von der Europäische Arzneimittelagentur schon

          als Monotherapie oder in Kombination mit Androgenentzugstherapie (ADT)
          zur Behandlung erwachsener Männer mit hohem Risiko eines biochemisches Rezidiv (BCR)
          nicht-metastasiertes, hormonsensitives Prostatakarzinom (nmHSPC),
          die für die
          Salvage Radiotherapy ungeeignet sind (Hierunter versteht man eine Strahlentherapie zur „Rettung“ (engl. salvage = Bergung))
          empfohlen:



          Am 21. März 2024 verabschiedete der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) eine positive Stellungnahme, in der er eine Änderung der Bedingungen der Zulassung für das Arzneimittel Xtandi empfiehlt. Der Zulassungsinhaber für dieses Arzneimittel ist Astellas Pharma Europe B.V.​

          21.03.2024
          Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) - Europäische Arzneimittelagentur
          Xtandi - opinion on variation to marketing authorisation

          https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/variation/xtandi



          Zitat:
          Xtandi is indicated (Xtandi ist angezeigt):

          • als Monotherapie oder in Kombination mit Androgenentzugstherapie zur Behandlung erwachsener Männer mit hohem Risiko biochemischer Rezidiv (BCR) nicht-metastasiertes, hormonsensitives Prostatakarzinom​ (nmHSPC), die für die Salvage Radiotherapyungeeignet sind.
          • in Kombination mit Androgenentzug zur Behandlung erwachsener Männer mit metastasierendem hormonempfindlichem Prostatakrebs (mHSPC) (siehe Abschnitt 5.1).
          • zur Behandlung erwachsener Männer mit hohem Risiko nicht metastasieren-astrresistenter Prostatakrebs (CRPC) (siehe Abschnitt 5.1).
          • zur Behandlung von erwachsenen Männern mit metastasierendem CRPC, die asymptomatisch oder leicht symptomatisch nach dem Versagen der Androgenentzugstherapie sind, bei der die Chemotherapie noch nicht klinisch indiziert ist (siehe Abschnitt 5.1).
          für die Behandlung erwachsener Männer mit metastasierendem CRPC, deren Krankheit sich in oder nach der Docetaxel-Therapie entwickelt hat.​



          Siehe auch:
          Gesundheitsinformation.de
          Enzalutamid bei metastasiertem Prostatakrebs nach Versagen der Hormonblockade
          Enzalutamid bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakrebs
          Enzalutamid bei metastasiertem Prostatakrebs während oder nach einer Chemotherapie
          Enzalutamid bei nicht metastasiertem Prostatakrebs


          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Actinium-255 wird bereits seit Jahren eingesetzt, allerdings an PSMA bindend und nicht an Albumin, wie in der Studie. Problem bei einer Ac225 Monotherapie ist die starke Schädigung der Speicheldrüsen. Dies ist eine schwere Nebenwirkung. Weniger Nebenwirkungen hat die Kombination aus Lu177 und Ac225.
          Danke Georg,

          für die weitergehende Information

          TAO

          Kommentar


            ​Hallo TAO und Interessierte,
            da gibt es doch inzwischen mit STEAP1 ein neues, besseres(?) Zielantigen beim Prostatakarzinom. Zumindest deutet der angehängte Scanvergleich darauf hin.

            image.png

            Abbildung 1. Patient mit metastasiertem Prostatakrebs bis in den Knochen. Das planare Bild, das mit der Ausrichtung der anderen Bilder übereinstimmt, zeigt 99m Tc[Tc]-MDP-Knochenscan-positive Läsionen (A).
            Der PET-Scan von 2-Desoxy-2-( 18 F)fluor-D-glucose (FDG) zeigt eine Aufnahme bei metastasierender Knochenerkrankung, deren Verteilung der des Knochenscans ähnelt (B).
            Serienbilder, die über 6 Tage nach der Injektion von [ 89 Zr]Zr-DFO-MSTP2109A aufgenommen wurden und bei demselben maximalen SUV (C) angezeigt werden.
            Die Bilder zeigen eine anhaltende Blutansammlungsaktivität. In der Leber und der Milz kommt es zu geringfügigen Konzentrationen oberhalb des Blutpoolhintergrunds.
            Eine leichte Aufnahme in der Gallenblase ist nur auf den ersten Bildern zu sehen. Es ist eine Ausscheidung in den Dickdarm zu beobachten, die sich seriell vom aufsteigenden Dickdarm
            in 1 Tag zum transversalen und absteigenden Dickdarm nach 2 Tagen bewegt und mit Abstand vom transversalen Dickdarm und größerer Aktivität im absteigenden Dickdarm nach 6 Tagen verläuft.
            Mit der Zeit ist eine zunehmende Aufnahme in Knochenmetastasen zu beobachten, mit geringer Aufnahme im ersten Scan und deutlicher Aufnahme nach 2 Tagen, die bei besserem Kontrast nach 6 Tagen anhält.

            Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8176438/

            Was besonders auffällt, dass keine Anreicherung in den Speichel- und oder sonstigen -drüsen stattfindet. Außerdem gibt es mit Xaluritamig einen bispezifischen Antikörper der ebenfalls auf STEAP1 zielt.
            https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37861461/
            Leider kriege ich die Scans nicht deutlicher. Im Original kann man das noch besser sehen. Und leider wurde meine Anfrage, ob sie eventuell auch schon damit arbeiten, von der Nuklearmedizin der Uni Homburg
            negativ beschieden.
            Gruß Arnold



            ​​
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

            Kommentar


              Prof. Ezziddin in Homburg hat Zirkonium bis jetzt zur Diagnose getestet: https://www.uni-saarland.de/aktuell/...kon-24853.html
              STEAP1 scheint sehr interessant zu sein, aber es wird wohl noch etwas dauern bis man es zur Therapie bekommen kann. Ich vermute mal, es wird wie alles irgendwelche Nachteile haben. Diese sind bisher nicht veröffentlicht wurden.

              Kommentar


                Tao,

                die geänderte Zulassung für Xtandi basiert auf der Embark-Studie. Diese schloss zu 50% Patienten ein, die eine RPE und Salvage-Bestrahlung bekommen hatten. Also ein biochemisches Rezidiv nach Salvage-Bestrahlung. Ich persönlich würde die Therapie nicht statt Salvage-Bestrahlung machen.
                Interessant ist auch, dass diese Studie mit intermittierender ADT arbeitete. Wenn die Patienten nach 37 Wochen einen PSA Wert von 0,2 ng/ml erreicht hatten, wurde die Hormontherapie unterbrochen. Stieg der PSA Wert danach auf 2,0 ng/ml im Fall von Primärtherapie RPE und 5,0 ng/ml im Fall von Primärtherapie Bestrahlung, so wurde mit der Hormontherapie erneut begonnen. Hier die Dauer der Therapiepausen für die drei Studienarme:

                image-10.jpg

                Da bei Xtandi-Monotherapie das Testosteron nicht gesenkt wurde, war hier die Pause am kürzesten, 11,1 Monate.

                Georg

                Kommentar


                  Einen neuen Artikel gibt es vom Prostatakrebsscreening,
                  es kommt auch Ernst-Günther Carl, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverband Prostatakrebsselbsthilfe zu Wort.


                  Deutsches Ärzteblatt - Dtsch Arztebl 2024; 121(6): A-382 / B-340
                  Prostatakrebs: Das zähe Ringen um ein Screening

                  https://www.aerzteblatt.de/archiv/238201/Prostatakrebs-Das-zaehe-Ringen-um-ein-Screening




                  Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
                  Prof. Ezziddin in Homburg hat Zirkonium bis jetzt zur Diagnose getestet: https://www.uni-saarland.de/aktuell/...kon-24853.html
                  STEAP1 scheint sehr interessant zu sein, aber es wird wohl noch etwas dauern bis man es zur Therapie bekommen kann. Ich vermute mal, es wird wie alles irgendwelche Nachteile haben. Diese sind bisher nicht veröffentlicht wurden.
                  Danke Arnold und Georg,

                  für die interessanten Anmerkung​en und wissenswerten Erläuterungen zur EMBARK-Studie und STEAP1-Studie.

                  TAO

                  Kommentar


                    Prof. Sator hat kürzlich eine Übersicht der möglichen Ziele auf der Oberfläche der Krebszellen aufgestellt, die zur Bekämpfung von Prostatakrebs erforscht werden. Bis auf PSMA sind diese Mittel noch nicht zugelassen.



                    Das PSMA ist ja inzwischen Standard.
                    Das von Arnold erwähnte STEAP-1 wird derzeit von dem Medikament Xaluritamig verwendet. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37861461/
                    Das B7H3 von ifinatamab deruxtecan. https://www.annalsofoncology.org/art...713-8/fulltext .
                    Das FAP/FAPI wird vor allem in Deutschland von Prof. Giesel propagiert. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10047910/ Ich habe schon ein FAPI PET/MRT machen lassen, das war aber bei weitem nicht so gut wie das anschließende PSMA PET/CT. FAPI PETs werden vor allem bei Brustkrebs verwendet.
                    Ifinatamab deruxtecan und FAP können auch bei anderen Krebserkrankungen eingesetzt werden.

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                      Her ist der Link zum PDF-Volltext der Zirkonium-Studie: https://cancerimagingjournal.biomedc...24-00671-1.pdf

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                        XmAb808 von der Firma Xencor ist noch ein B7H3 Medikament, das derzeit in einer Phase I Studie ist. https://xencor.com/pipeline/xmab808/

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