Zitat von LowRoad
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Man muss es etwas differenzierter anschauen:
1. Ist ein Tumor aggressiv und kommt schnell nach der OP mit einer kurzen PSA-Verdopplungszeit wieder, so hat die Radiotherapie eine gute Aussicht den Tumor zu vernichten und damit dem Patienten das Leben zu retten. Verpasst man diese Chance, dann bleibt dem Patienten nur die (palliative) Hormontherapie übrig.
2. Ist der Tumor weniger aggressiv und kommt spät nach der OP mit einer langen PSA-Verdopplungszeit wieder, dann kann die Strahlentherapie ihn auch kontrollieren, jedoch hat das weniger Einfluss aufs Überleben. Macht auch irgendwie Sinn. Es heisst einfach, dass der Tumor einfach nicht so aggressiv ist und mit anderen Methoden auch zu beseitigen ist.
Das ist zumindest das Ergebnis dieser Studie mit einer relativ kurzen Nachbeobachtungszeit (6 Jahre). Ich denke schon, dass wenn man diese Zahlen nach 10-15 Jahren anschauen würde, der Überlebensvorteil durch die RT auch für die Patienten mit den langsam wachsenden Tumoren zu Vorschein kommen wird. 6 Jahre mit einem langsam fortschreitendem PSA-Rezidiv und ohne Radiotherapie zu überleben ist gut machbar. 1. Linie Hormontherapie hält 3-4 Jahre, mit der 2.-3. Linie fährt man noch 1-2 Jahre gut und die Chemo bringt noch 1-2 Jahre. Macht locker 6 Jahre.
Vielleicht liegt die Erklärung auch in der absoluten PSA Anstiegsgeschwindigkeit?
http://www.redjournal.org/article/S0360-3016(07)03893-X/abstract
"...PSAV, but not prostate-specific antigen doubling time, predicted successful salvage RT..."
http://www.redjournal.org/article/S0360-3016(07)03893-X/abstract
"...PSAV, but not prostate-specific antigen doubling time, predicted successful salvage RT..."
und hier liegt der eigentliche Unterschied im Behandlungskonzept Myers vs. Schmidt. Wenn schon von Metastasierung ausgegangen werden kann, schlägt Myers eine Bestrahlung der Lymphabflusswege + Prostataloge vor, Schmidt empfiehlt Hormonblockade. Was spricht für Becken-RT, was dagegen?
Dagegen spricht die höhere Toxität, ungewisser Nutzen,...
Dafür (Zielsetzung) spricht evt. eine bessere Tumorkontrolle bis hin zu langanhaltender Totalremission (Myers ist selbst ein Beispiel dafür).
(Spiotto MT, Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2007 Sep 1):
"...Radiotherapy after prostatectomy: improved biochemical relapse-free survival with whole pelvic compared with prostate bed only for high-risk patients...."
(Krebsinformationsdienst.de DKFZ Heidelberg):
"...Auch Männer, bei denen sich ein Rückfall nur in den Beckenlymphknoten manifestiert, profitieren von der Hormontherapie, obwohl in letzter Zeit auch die Möglichkeit einer Bestrahlung diskutiert wird..."
Wenn das so geschrieben wird, geschieht das nicht ohne Grund. Wer guten Willens und bereit ist über den Tellerrand zu schauen, für den ist die Sache glasklar! Ermutigend, es geht voran, und Myers scheint die Entwicklung erkannt zu haben.
Dagegen spricht die höhere Toxität, ungewisser Nutzen,...
Dafür (Zielsetzung) spricht evt. eine bessere Tumorkontrolle bis hin zu langanhaltender Totalremission (Myers ist selbst ein Beispiel dafür).
(Spiotto MT, Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2007 Sep 1):
"...Radiotherapy after prostatectomy: improved biochemical relapse-free survival with whole pelvic compared with prostate bed only for high-risk patients...."
(Krebsinformationsdienst.de DKFZ Heidelberg):
"...Auch Männer, bei denen sich ein Rückfall nur in den Beckenlymphknoten manifestiert, profitieren von der Hormontherapie, obwohl in letzter Zeit auch die Möglichkeit einer Bestrahlung diskutiert wird..."
Wenn das so geschrieben wird, geschieht das nicht ohne Grund. Wer guten Willens und bereit ist über den Tellerrand zu schauen, für den ist die Sache glasklar! Ermutigend, es geht voran, und Myers scheint die Entwicklung erkannt zu haben.
Myers empfiehlt die Radiotherapie auch wenn der Lymphknotenbefall nachgewiesen ist, nicht nur, wenn er wahrscheinlich ist. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der Situation, wo Sie das ganze Becken bestrahlen, weil Sie eine 2 cm grosse Lymphknotenmetastase sehen (Myers) oder wenn Sie es bestrahlen, weil Sie mikroskopischen Befall vermuten (Schmidt).
Ich persönlich bestrahle gerne Lymphbahnen mit, mache aber die Entscheidung von mehrere Parametern abhängig und nachdem mit dem Patienten Vor- und Nachteile bespreche.
Es gibt eine Untergruppe, die von einer Bestrahlung beim mikroskopischem Befall profitiert.
Wenn Sie allerdings schon makroskopische Metastasen im Becken haben, dann sehen Sie meistens nur die Spitze des Eisbergs. Paraaortal geht's weiter und wender USPIO noch Cholin-PET können Ihnen da helfen.
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