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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Lieber Lutz,

    dann drücke ich dir für nächste Woche sämtliche Daumen, damit wir ein Gleichgewicht zwischen deinem gutem Gefühl und deinen PCa-Werten feststellen dürfen. Gute Besserung für deine Frau, die kann einen fitten Pfleger gut brauchen.

    Das mit der geringen Rezidivgefahr bei Brustkrebs, habe ich auch schon so beobachtet in meinem Bekanntenkreis, wenn das alles erwischt wurde, hatten die Frauen wirklich viele Jahre Ruhe, die Diagnose ist für eine Frau natürlich der Hammer. Und ich denke, die mentalen Wirkungen sind bei beiden Krebsarten ähnlich belastend.

    Ja, das Ziel mentale Gesundung, da werde ich dran bleiben. Zur Zeit haben mich so einige Rezidiv-Geschichten wieder verunsichtert, der Kollege stand vor OP bei Gleason 4+4 wie ich, kommt nach OP auf 5+5, da bin ich ja mit meinem 4+5 nicht weit weg. Aber ständig Harnverhalt, Schmerzen, Schiene, Dauerkatheter, Darmverschluß, künstlicher Blasen- und Darmausgang.

    Da komme ich mir vor, als ob ich bei relativ guter Gesundheit an einem Abgrund stehe - nicht dass es darum gehen würde, dass ich springen würde, nein die Angst, dass ein unabsehbarer Windstoß von hinten kommt und mich in das nächste Kapitel der Erkrankung wirft - ohne, dass du was dagegen tun kannst. Ich glaube meine "Gruselbilder" sind erst was für die 2. Therapiestunde, ich will meine Psychologin nicht gleich verschrecken. Gut, wenn ein Patient sich zum hypothetischen Eid bekannt und seinem Arzt kein unnötiges Leid zufügen will ;-)

    Deiner Frau gute Besserung, dir beste Werte und Euch ein schönes Wochenende
    Karl

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      "Hippokratischer Eid" - :-)
      https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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        Hi Karl,

        jetzt hat mich Corona doch noch erwischt. Aber ich habe wenig Beschwerden und meine Frau hat inzwischen auch kein Fieber mehr.

        Bei Brustkrebs gibt es auch diese Abstufungen für die Tumoragressivität ähnlich wie bei PCa. Meine Frau hat nur G1 und nur einen Tumor, deshalb brauchte sie nach der Tumorentfernung auch nur 15 Tage Bestrahlung und dann ja noch 5 Jahre Tamoxifen bzw. später noch ein anderes Medikament. Ihre jüngere Schwester hat G2 und mehrere Tumore und brauchte nach OP schon 30 Tage Bestrahlung und 5 Jahre lang noch ein härteres Medikament. Aber auch bei ihr soll die Rezidivwahrscheinlichkeit gering sein. Höher eingestufte Brustkrebse werden dann schon gleich auch mit Chemo behandelt. Viele Frauen haben auch schon brustferne Metastasen. Ja, das ist Alles gar nicht lustig.
        In der Reha letztes Jahr belauschte ich ein Gespräch zwischen zwei Frauen im Fitnesscenter. Ich bearbeitete den Crosstrainer und die beiden Frauen, ich schätze, sie waren in meinem Alter, quälten die Ergometer. Die eine erzählte der anderen, dass ihr Brustkrebs unheilbar metastasiert wäre und sie jetzt einfach ihr restliches Leben noch auskosten will und auch kein Trübsal blasen will. Die war ganz gut drauf. Und jetzt rate mal, was ihre Therapie zur Zeit ist: Olaparib Ihre Ärztin hätte das als Chemo in Tablettenform bezeichnet. Fand ich echt interessant das Gespräch. Mich hatte auch beeindruckt, dass die so gut drauf war. Und schwupps, jetzt nehme ich auch schon Olaparib und ... bin auch gut drauf. Jedenfalls bis zur nächsten PSA-Messung und Bildgebung. Aber Karl, wir arbeiten ja dran, Rückschläge gut verkraften zu können.

        Gruß
        Lutz
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          @Hi Amadeus, schön, dass du mein Wortspiel mit einen klassischen :-) zu würdigen weißt, live habe ich das mal einer jungen arroganten Assistenzärztin an den Kopf geworfen, da habe ich es nicht lustig gemeint.
          @Lutz, schön, dass hört sich bei deiner Frau schon so an, dass man die Situation im Griff haben kann. Dir dann auch gute Besserung, haben die deine Medikamente doch nicht gegen Corona immun gemacht ;-) Dann "genieße" deinen Stimmungsaufheller. Ja, wir arbeiten dran Rückschläge besser zu verkraften - wir stärken unsere Ambiguitätstoleranz.

          Euch alles Gute, Karl

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            Zitat Karl:
            Ja, das Ziel mentale Gesundung, da werde ich dran bleiben. Zur Zeit haben mich so einige Rezidiv-Geschichten wieder verunsichtert, der Kollege stand vor OP bei Gleason 4+4 wie ich, kommt nach OP auf 5+5, da bin ich ja mit meinem 4+5 nicht weit weg. Aber ständig Harnverhalt, Schmerzen, Schiene, Dauerkatheter, Darmverschluß, künstlicher Blasen- und Darmausgang.

            Da komme ich mir vor, als ob ich bei relativ guter Gesundheit an einem Abgrund stehe - nicht dass es darum gehen würde, dass ich springen würde, nein die Angst, dass ein unabsehbarer Windstoß von hinten kommt und mich in das nächste Kapitel der Erkrankung wirft - ohne, dass du was dagegen tun kannst.
            Hallo Karl,

            ob nun ein 9er oder 10er Glason spielt keine große Rolle.
            Es ist egal, ob wir in 2, 3 oder in 5 Jahren ins Gras beißen.
            Wir wissen es nicht, und daher sollten wir Leben, und die verbleibenden Jahre genießen.

            Da bringt es nichts, wenn du ständig zum Arzt läufst, und dir Prognosen abholst, die der Arzt selbst nicht eindeutig erklären kann.
            Schalte einmal komplett ab, und freue dich auf den kommenden Sommer.
            Den wirst du in jeden Fall noch Erleben.

            Gruss
            hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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              Hi Hartmut,

              unser Karl ist erst im September 2021 operiert worden. Dann folgten Bestrahlung und ADT. Außerdem ist er noch relativ jung, gerade erst 61 Jahre.
              Da ist es einem (noch) nicht egal, wann man ins Gras beißt.
              Ich habe auch länger gebraucht, um mich mit diesem auch bei mir vorhandenen Raubtierkrebs "anzufreunden".
              Das braucht schon seine Zeit, seine Lebenseinstellung so anzupassen, dass trotz schlechter Prognosen besonders die psychische Lebensqualität gut bleibt.
              Aber komplett abschalten und sich auf etwas freuen ist immer gut. Das versuche ich jeden Tag. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter
              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

              Kommentar


                Hallo Lutz,

                das ist richtig.
                Dennoch versuche ich alles ein wenig zu besänftigen.
                Wenn es dann nach X Postings immer noch nicht klappt, fühle ich mich ein wenig verloren.

                Karl sollte sich über seine PSA Werte freuen, und nicht nur aus jedem Gespräch, oder jeder Diskussion im Forum das absolute Negative sehen.

                Das Leben kann schneller enden, als man denkt.
                Das beste Beispiel bin ich.
                Mein Ableben konnten die Ärzte und meine Frau gerade noch verhindern.

                Gruss
                hartmut
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                Kommentar


                  Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                  Hi Hartmut,


                  Das braucht schon seine Zeit, seine Lebenseinstellung so anzupassen, dass trotz schlechter Prognosen besonders die psychische Lebensqualität gut bleibt.
                  Aber komplett abschalten und sich auf etwas freuen ist immer gut. Das versuche ich jeden Tag. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter
                  Gruß
                  Lutz
                  Tumor ist wenn man trotzdem lacht!

                  Huskie

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                    Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
                    Tumor ist wenn man trotzdem lacht!

                    Huskie
                    Das gefällt mir
                    Gruß
                    Lutz
                    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                      Am Abgrund kommt es auf die Haltung an
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                        Hi Hartmut,

                        es ist die Angst vor einer Verschlimmerung unserer Krankheit, die einem das Leben, auch wenn es momentan noch recht gut ist, zur Hölle machen kann.
                        Ich habe zur Zeit ja Corona und es ist jetzt gar nicht mehr lustig. Meiner Frau geht es schon wieder besser, aber sie ist noch ziemlich schlapp.
                        Gestern Abend bekam ich plötzlich starke Schmerzen aus dem Brustraum, Atemprobleme, und mein ganzer Unterkiefer tat plötzlich weh. Ich dachte schon langsam an den Rettungsdienst (Krankenhaus, Beatmung, Exitus). Da musste ich plötzlich erbrechen und auf einmal waren diese Schmerzen wieder weg. Oh Wunder! Ich war echt erleichtert. Die Nacht habe ich einigermaßen gut überstanden, hätte nie gedacht, dass mich dieses Corona so umhauen kann. Als Asthmatiker habe ich seit meiner Kindheit schon immer große Angst vor dem plötzlichen Erstickungstod. Ich bin so dankbar, dass es so viele wirksame Medikamente gibt, die mir noch ein gutes Weiterleben ermöglichen.
                        Übermorgen habe ich einen wichtigen Krebskontrolltermin. Bis dahin muss ich wieder fit genug sein, damit ich dahin fahren kann. Ich würde mich schon wie ein Schneekönig freuen, wenn mein PSA unter 100 bleibt.
                        Gruß
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                          ...Gestern Abend bekam ich plötzlich starke Schmerzen aus dem Brustraum, Atemprobleme, und mein ganzer Unterkiefer tat plötzlich weh. Ich dachte schon langsam an den Rettungsdienst (Krankenhaus, Beatmung, Exitus). Da musste ich plötzlich erbrechen und auf einmal waren diese Schmerzen wieder weg...
                          Hallo Lutz,
                          die Symptome die Du schilderst, könnten u. a. auch Hinweis auf Herzinfarkt sein.

                          Franz
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                            Wenn ich so über Alles nachdenke, empfinde ich es, so wie Karl, auch so, dass der Krebs meine Persönlichkeit verändert. Aber eigentlich ist es nicht der Krebs, sondern es sind bestimmte Therapien wie ADT und Hormonbehandlung. Diese Behandlungen haben es in sich.
                            Als vorher sportlicher harter Mann wird man dadurch zwangsläufig zum (chemisch) kastrierten Weichei, welches auch keinen richtigen Mumm mehr in den Knochen hat.
                            Das ist die Realität, der Mann ins Auge blicken muss. Da kann ich trainieren, wie ich will, ich werde niemals wieder meine alte Leistungsfähigkeit erreichen. Damit ist es einfach vorbei. So ist das. Damit muss Mann lernen, zurechtzukommen. Es bleiben dann noch die Erinnerungen an frühere Zeiten, wo es anders war.
                            Ich sage es mal so, je sportlicher Mann vor den Therapien war, umso mehr muss er leiden, wenn ihm durch die Therapien einfach die wichtigen Hormone fehlen. Um so mehr Arbeit hat er damit, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen.
                            Wer schon vor den Therapien ein "Weichei" (jetzt aber im positiven Sinne) war, muss einfach nicht so stark leiden, weil ihm gar nicht so viel fehlt.
                            Der Fehler der sportlich harten Männer scheint zu sein, dass sie sich mit sich selber in früheren Zeiten vergleichen. Dabei kann Mann nur verlieren. Früher ist vorbei. Parallel sorgt das fortschreitende Alter ja eh schon für eine Verschiebung des Hormonhaushalts in Richtung Leistungsabfall.
                            Aber das Altern können die meisten wohl besser akzeptieren als den therapiebedingten Eingriff in einen wichtigen Hormonhaushalt, der letztendlich zur Schlappheit führt. Und eine Hormonbehandlung kann ja auch sehr schnell wirken, sodass Mann mit seinem mentalen Anpassungsprozeß gar nicht so schnell hinterherkommt. Das braucht halt Zeit.
                            Diese Gedanken hatte ich jetzt gerade zu dem Thema (ich warte gerade auf meine Frau, dass sie vom Arzt wiederkommt, damit wir "frühstücken" können, selbstverständlich werde ich Alles vorbereiten )
                            Gruß
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
                              Hallo Lutz,
                              die Symptome die Du schilderst, könnten u. a. auch Hinweis auf Herzinfarkt sein.

                              Franz
                              oh je, lieber Franz,
                              tut sich da für mich noch eine Baustelle auf?
                              Ich sollte vielleicht mal zu meinem Hausarzt gehen, der auch Internist ist.
                              Mann, ich habe echt keine Lust, dauernd Ärzte aufzusuchen, aber ich muss wohl.
                              Gruß
                              Lutz
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                                Lieber Lutz,


                                Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
                                Hallo Lutz,
                                die Symptome die Du schilderst, könnten u. a. auch Hinweis auf Herzinfarkt sein.

                                Franz
                                Dringend Arztbesuch!

                                Winfried

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