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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Natürlich schön und nicht schönen Abend ( blödes autom. Schreibprogramm) Und natürlich hulle 1960 !

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      Lieber Karl,

      also ich finde es toll, dass Du bisher ohne Psychodrogen ausgekommen bist und auch das Ziel hast, weiterhin ohne auszukommen. Die Aussagen Deiner Therapeutin finde ich etwas merkwürdig.
      Wie gesagt, meine Therapeut hätte mir nur im äußersten Notfall Psychodrogen verschrieben. Und er kennt sich mit den Mittelchen als Anästhesiearzt bestens aus. Er ist der Meinung, dass Gesprächstherapie ohne Psychodrogen immer die bessere Methode ist.

      Lieber Hulle,

      es ist gut, dass Du die 2 Jahre erwähnst. Denn meine Erfahrung ist auch, dass die Dauer der vergangenen Zeit nach der Erstdiagnose ziemlich bedeutsam für die psychische Verarbeitung, ob nun mit oder ohne Psychotherapie, ist. Ich finde, dass allein schon die Absicht, schöne Aktivitäten zu planen und dann auch noch durchzuführen, eine unbewusste Therapie ist, zu lernen, mit "Krebs" zurechtzukommen. Je mehr Zeit vergangen ist nach der Erstdiagnose und wenn diese Zeit im Rahmen der Möglichkeiten mit schönen Aktivitäten ausgefüllt wird, um so einfacher wird das Leben mit dem "Krebs", auch wenn die körperlichen Einschränkungen immer größer werden.
      Der Beitrag von Haimer hat mir auch die Sprache verschlagen. Aber wenn jemand das wirklich will, muss er den geplanten Suizid wohl machen. Ich überlasse das lieber meinem Körper. Wenn er irgendwann mal nicht mehr ausreichend funktioniert und zu viele Organe versagen, dann wird mir das Licht ja sowieso automatisch ausgeknipst, so wie z.B. bei Victor.
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        Von wem kam dieses " Schön daß sie..." ?
        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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          Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
          Lieber Karl,

          also ich finde es toll, dass Du bisher ohne Psychodrogen ausgekommen bist
          Lieber Lutz, sollen wir in diesem sensiblen Bereich wirklich von Psychodrogen sprechen?

          Ich vermute, du wolltest deinem Lob noch mehr Nachdruck verleihen.

          Winfried

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            Wolfgang, ist stehe etwas auf dem Schlauch zur deiner Nachfrage: "Von wem kam dieses " Schön daß sie..." ?"

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              Winfried,

              du hast recht, dass wir uns im sehr sensiblen Bereich der Psyche von Menschen befinden. Aber ich bin ein Fan davon Dinge klar an- und auszusprechen. Wenn die sprachliche sensibilität den Informationsgehalt verringert, sollte man die sprachliche Zurückhaltung aufgeben.

              Es sind Psychodrogen, darüber bin ich mir im Klaren. Manchmal denke ich mir auch, warum streube ich mich so dagegen, andere zahlen eine Menge Geld an Drogen zu kommen um sich besser zu fühlen.

              Viele Grüße, Karl

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                Karl, kam das von dir?
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                  Sorry. Lesefehler. Dachte das kam von Lutz
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                    Hallo karl, du bist ein Fan klarer Worte - o.k. Ich bin der Ansicht, daß die Inanspruchnahme von Psychologen Verschwendung von unserer schwindendender Lebenzeit ist. Sie können weder den Krebs noch den Tod oder in einem späteren Stadium schlecht therapierbare Schmerzen verhindern.Empathie - geschenkt. Wenn du jemandem dein leid klagst ist der doch nur froh, dass er nicht das hat was u hast. Seh ich so. Du hast vor einiger Zeit eine ausgedehnte Radtour gemacht - Chapeau. Das muß sich gut angefühlt haben.Jetzt, wo das Frühjahr kommt, gibt es 100 Dinge die man tun kann, um sich gut zu fühlen.Wir haben doch eigentlich nur zwei mögliche Zustände - einen, indem wir noch fast alles - mit Freude - machen können, und einen, in dem wir wegen nicht beherrschbaren Schmerzen und körperlichen Zerfallserscheinungen keinen Grund für ein Weitermachen haben.Gut, wenn man dann noch die Kraft zum selbstbestimmten Ende hat und rechtzeitig mit den Menschen, die man liebt, darüber gesprochen hat. Mir geht es bis jetzt noch richtig gut, aber meine Lieben wissen von mir, was ich tun werde, wenn das einmal nicht mehr so ist.

                    Wolfgang
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                      Das Leiden und der Tod von Victor hat mich auch ziemlich erschüttert, aber er war ja nach den berichten von Sylvia zu erwarten. Ich habe danach gedanklich viel beschäftigt und bin mir immer noch nicht sicher, ob der Rest seines Lebens nach der Diagnose für Ihn besser war, als der von Personen, auch hier im Forum, die ihren Ärzten vertrauen und sich in die vorgeschlagene Behandlung /Krankheit reinfinden und das was sie in Ihrem "Restleben" noch an Schönen genießen können, noch auskosten. Auch das Wissen um ein selbstbestimmtes Sterben kann für den einen oder anderen erleichtern sein, wenn er weiß, er muß sich nicht zu Tode quälen. Dazu möchte ich noch kurz erwähnen: Meine Mutter starb, als ich 14 war an Krebs. Mein Vater nach Krebs Diagnose versuchte sich mit einem Küchenmesser auf der Terasse nach Harakiri-Vorbild das Leben zu nehmen. Er verfehlte jedoch die Baucharterie und verstarb drei Tage später im Krankenhaus. Meine damalige Lebensgefährtin hatte parallel dazu Brustkrebs und verstarb innerhalb eines Jahres mit 34 Jahren bei mir zu hause. Ich lebe seit 40 Jahren mit schwarzem Hautkrebs und muß mir alle paar Jahre ein paar Hautflecken rausschneiden lassen. Und nun noch PC. Im übrigen , zwei meiner 5 Brüder haben auch Krebs.

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                        Lieber Wolfgang,
                        ich sehe das nicht als Verschwendung von Lebenszeit an, als Krebskranker Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Im Gegenteil, so kann die Lebensqualität der restlichen Lebenszeit sogar noch gesteigert werden. Ich habe in den 4 Jahren meiner Therapie viel gelernt über mich und meine Ängste. Meine Frau findet auch, dass diese Therapie genau das Richtige für mich war.
                        Ich denke an diese Zeit gerne zurück. Der Therapeut war einfach klasse. Ich kann psychoonkologische Therapie jedem empfehlen, der unter seiner Krebserkrankung psychisch leidet. Mein Therapeut meinte immer, der Eingriff mit Medikamenten in die hormonellen Kreisläufe, besonders bei den Geschlechtshormonen, kann sehr starke negative Auswirkungen auf die Psyche haben.
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          Hallo Wolfgang,

                          ja mir ist lieber die Dinge werden klar ausgesprochen, und dann kann man in eine klare Diskussion einsteigen, ohne sich immer dazu zu denken 'was meint er jetzt wirklich'. Früher dachte ich auch, was soll ich mit den Psychologen - gut wer's braucht! Dann habe ich auf einem Kurs eine Dozentin erlebt, aus meiner Sicht eine der balanciertesten Menschen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt kennengelernt hatte; sie sagte, sie geht 1 x wöchentlich zum Therapeuten?! Warum macht sie so etwas, die hatte es doch wirklich nicht nötig. Sie sagte, sie legt sich auf die Couch und reflektiert was sie die Woche über erlebt hat.

                          Als ich nach der OP und Reha in ein mentales Loch gefallen bin, hat mir eine Psychoonkologin richtig gut geholfen. Nach der "ersten Hilfe" sagte ich, dass ich jetzt den Platz für schlimmere Fälle frei machen würde; ich bin ja früher auch zu Recht gekommen. Sie meinte nur: "Sehen sie das doch als Gelegenheit mehr über sich zu erfahren." Ehrlich gesagt wusste ich auch nicht wie sie mir helfen können, ich habe sie gefragt: "Ich bin ein sehr selbstreflecktierter Mensch, sie sagen mir nichts Neues über mich, weder kann ich 'es ist doch alles nicht so schlimm'-Sätze gebrauchen, noch 'es ist alles so schlimm!' also, wie wollen sie mir helfen?" Aber in unseren offenen Gesprächen, merkt man einfach, dass einem da Profis gegenüber sitzen, die wissen wo der Schmerz sitzt.

                          Zeitverschwendung; ich investiere 2 x im Monat 50 Minuten, die Fahrt hin und zurück mache ich wenn möglich mit dem Rad am Fluss entlang, nein für mich ist da keine Minute verschwendet. Du hast Recht, meine Radtour hat ganz ohne Psychologen Glückshormone freigesetzt und das hat auch angehalten - nur ich kann nicht bei jedem mentalen Tief eine Woche Radtour einlegen, ich muss auch andere Techniken der Bewältigung verinnerlichen.

                          Ja, ich habe Angst vor der Zeit in der ich pflegebedürftig werden, ich habe vor, mich bis zu meinem letzten Tag selbst aus dem Bett zu quälen und die sanitären und hygienischen Grunddienstbarkeiten zu verrichten - wenn das nicht mehr geht, dann habe ich den Punkt erreicht an dem ich das Leben los lassen würde. Aber bis dahin werde ich kämpfen.

                          Ich habe Respekt vor dem Leben, es ist unser eigenes Leben und daher kann ich auch akzeptieren, dass jemand selbstbestimmt nicht mehr will.

                          Karl

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                            Simba, ich habe in Victors Thread auf den Anfang geblättert, zwei Jahre nach Diagnose verstorben? das geht nicht zusammen mit Ärzten die mir mit meinem GS 9 ziemlich unsensibel an den Kopf werfen: "Es gibt schlimmeres als PCa, das kann man gut behandeln. Ihnen geht es gut, sie haben einen Schuss vor den Bug bekommen. Ihre Angst vor dem Rezidiv? Ich sehe das ganz gelassen, ich weis was für gut wirkende Medikamente wir haben!" Welche Ärzte Victor hatte weis ich nicht - aber dass meine Ärzte mich, in meiner Selbstfürsorge nie überflügeln können, das weis ich. Bei Victor und Sylvia habe ich das nie so empfunden, dass sie den Ärzten misstrauen, sie haben sich informiert und bewußt und nicht blind jedem Arzt vertraut. Aus meiner Sicht haben sie versucht, das beste an Behandlung zu erhalten.

                            'Den Ärzten vertrauen' das war eine meiner Hausaufgaben durch meine Therapeutin, gut ich habe jetzt meinen Urlogen gewählt, aber ich habe noch den Vorwurf in meinem Hinterkopf, wie kann es denn sein, dass er mir Finasterid verschreibt und PSA-Tests verrechnet - ohne daran zu denken, dass das Finasterid meinen PSA-Wert halbiert. Ich war dadurch wohl ein oder zwei Jahre zu spät dran, noch minimal invarsivere Behandlungen wählen zu können. Dann dachte ich wieder, du hast 1-2 Jahre ohne Einschränkungen gelebt, aber ich hätte mir gewünscht, so früh wie möglich etwas gegen den Krebs zu tun, dass z.B. mit HiFu nur der Tumor getötet wird und mein Leben weiter geht wie zuvor.

                            Was du zum Schluss schilderst, ist keine 'nur kurz zu erwähnende' Tatsache, dir hat das Schicksal mehr zugemutet, als man sich vorstellen möchte, ich kann dir nur versichern, dass dir mein Mitgefühl gehört, aber mir fehlen da die richtigen Worte.

                            Ich wünsche dir die Kraft, die du brauchst, um die Entscheidungen zu treffen, die im jeweiligen Moment die richtigen für dich sind.

                            Karl

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                              Hallo Hulle,

                              das schöne am Planen ist ja, dass man sich schon vorher in eine positive Gedankenwelt begibt - sozusagen die positive Wirkungsdauer verlängert. Interessant, dass du das mit den zwei Jahren ansprichst: im Gespräch mit meiner Therapeutin merkte ich an, dass mir die mentale Genesung einfach zu lange dauert. Sie brachte das Beispiel, dass in vielen Kulturen ein Trauerjahr normal wäre. Das ist auch schon eine längere Zeit. Natürlich könnte ich für mich feststellen, dass meine mentale Performance doppelt so schlecht wie ein angenommener Durchschnitt wäre, aber ab wann müsste ich den rechnen? Nach der Erstdiagnose, der Bestätigung durch die Biopsie, der RPE, der Bestrahlung, meiner falsch positiv Diagnose bezgl. Metastasen? Dieses kalte Bewertungsmuster, das 30 Berufsjahre an mich angelegt wurde, taugt für meine Situation überhaupt nicht.

                              Im Dezember habe ich beschlossen aus der Trauer- mit starken Emotionen (Wut, Angst, Verbitterung) in eine Trostphase zu wechseln. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich mehr durch Zufall auf die Affirmation gestoßen bin. Im Endeffekt ist das bei mir eine positive Körperwahrnehmung, ein tröstendes Mantra ein inneres Lächeln - das setze ich morgens und abends ein. Unterm Tag breche ich negative Gedanken mit einem inneren Lächeln ab. Also, du bist auf dem richtigen Weg: versöhne dich, wenn du das mit Scampi machst ist das auch gut ;-)

                              Viele Grüße, Karl


                              P.S. für Schreibfehler brauchst du dich wirklich nicht bei mir zu entschuldigen, ich bin glaube ich der König des Vertippens, vor allem wenn mir während des Schreibens einfällt, das könnte ich besser ausdrücken, dann vergesse ich oft den Satzanfang mit umzustellen. Ich tue mich auch schwer, mein eigenes Geschreibsel zu korrigieren, lesen ist bei mir Schätzen geworden und wenn die Schätzung ergibt, da steht so ziemlich was ich ausdrücken wollte, Haken dran.

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                                Lieber Karl Urosport, danke für Deinen Beitrag. Ich wollte in keiner Weise die Aktivitäten von Viktor und Silvia kritisieren. Ich habe Hochachtung vor Ihnen, sie haben aus ihrer Sicht sicher das Richtige getan. Das Problem ist eigentlich immer das gleiche. Man ist wie man ist und daher werden die Aktivitäten immer so ausfallen, wie sie zu dem entsprechenden Menschen passen. Ein anderer wird das immer anders sehen und eventuell auch anders agieren und daher meine ich, man sollte sich nicht darüber ärgern oder aufregen, wenn der andere die Sachen anders sieht und eben auch anders angeht. Wenn jemand ohne Hilfe vom Psychiater nicht zurecht kommt, dann ist das so. Wenn ein anderer meint, er bracht ihn nicht und das ist alles Käse, dann ist es für ihn halt so. Aber keiner von beiden ist deshalb ein schlechterer oder besserer Mensch. jeder darf und soll für sich selber entscheiden, was ihm gut tut. Zu Deinem Wünschen für mich, Kraft braucht jeder, um das Leben zu bewältigen und wir hier im Forum vielleicht noch etwas mehr, da uns ja alle das PC am Wickel hat. Dir und auch allen anderen eine gute Zeit und auch etwas Freude ab und an. Noch ein Zitat von Dietrich Bonhoeffer: " Es gibt auch ein erfülltes Leben auch ohne das alle Wünsche erfüllt wurden.

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