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AS. Die PSA steigt. Was sollen wir jetzt tun?

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    #31
    Einige Begriffsklärungen sind wohl nötig:
    "Perineal" = "durch den Damm"
    "Nervenknoten": das neurovaskuläre Bündel umschließt die Prostata großflächig und ist für die Erektion zuständig.
    "Lokale Therapie": das ist eine Therapie, die nur einzelne Stellen des Körpers betrifft, z.B. Entfernung oder komplette Bestrahlung der Prostata, oder Bestrahlung einer Knochenmetastase
    "Fokale Therapie": das ist eine lokale Therapie, die nur die Krebszellen an einer oder mehreren Körperstellen behandelt; manchmal auch nur den gefährlichen Anteil (die "Indexläsion"). Z.B. gezielte Bestrahlung
    "Systemische Therapie": betrifft den ganzen Körper, z.B. Chemo, Androgensuppression, Ligandentherapie

    Eine lokale aber nicht fokale Therapie des Prostatakrebses beschädigt oder zerstört das
    neurovaskuläre Bündel, je nach Verfahren dauerhaft oder umkehrbar.
    Da der Übergang zwischen Prostatadrüse und
    neurovaskulärem Bündel teilweise fließend ist kann eine Operation auch "fokal" sein, wenn sie "nerverhaltend" durchgeführt wird oder wenn eine R1-Situation herauskommt (R1 = Krebs am Rand der Prostata, daher vermutlich nicht vollständig entfernt).

    Im Prinzip kann jede Therapie fokal oder lokal angewendet werden (Chemo via ECT oder durch Bindung/Einschluß an geeignete Moleküle/Strukturen; für Androgensuppression ist mir aber nichts bekannt).
    Die Strahlentherapie kann auch systemisch eingesetzt werden (LU-177 Liganden).

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      #32
      Zitat von AlexRo Beitrag anzeigen
      Die Pyrenäenmethode muss schwerwiegende Nachteile haben, wenn sie nur selten angewendet wird?
      "Der Zugang beim Eingriff kann transrektal oder transperineal erfolgen. Die transrektaleProstatabiopsie wird in der Praxis gegenwärtig häufiger genutzt. Die transperinealeProstatabiopsie führt zu etwas geringeren Infektionsraten, rektale Blutungen könnenvermieden sowie suspekte Areale im Bereich des Apex und im ventralen Bereich der Prostatabesser erreicht werden" https://www.iqwig.de/download/ht18-0...ta-bericht.pdf Seite 28 (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG))
      Die perineale Fusionsbiopsie ist auch nach diesem Artikel "Goldstandard":
      "In der aktuellen EAU-Leitlinie 2021konnte nach Metaanalyse von 1.330 Patienten aus sieben Studien eine signifkant reduzierte Anzahl an Infektionen als Komplikation bei perinealen Prostatabiopsien im Vergleich zu transrektalen Prostatabiopsien nachgewiesen werden – es wurde darum die klare Empfehlungausgesprochen, zukünfig den perinealen Zugangsweg nach vorheriger chirurgischer Desinfektion der perinealen Hautzu priorisieren [2]. Ist ein transrektaler Zugang aufgrund der Patientenkonstitution oder technischer Gegebenheiten gewünscht beziehungsweise notwendig,ist eine Povidon-Iod-Desinfektion der Abb. 3: PRI-MUSTM-Klassifkation („prostate risk identifcation for micro-ultrasound”) mit Beispielbildern; nach [10]© Ghai S et al. J Urol. 2016; 196: 562-9 Fortbildung Prostatastanzbiopsie 2021URO-NEWS 2021; 25 (7-8) Rektalschleimhaut und eine testgerechte antibiotische Prophylaxe auf Grundlage einer Urin- und/oder Stuhlkultur oder eine spezifsch kalkulierte antibiotische Terapie mit Fosfomycin, Cephalosporinen oder Aminoglykosiden indiziert [2]." https://urologie.charite.de/fileadmi...iopsie2021.pdf
      Perineal ist eine Antibiotika-Prophylaxe nicht erforderlich und wird auch nicht überall gemacht. "Etablierung der perinealen MRT-/Ultraschallfusionsbiopsienin Lokalanästhesie ohnestandardmäßige, perioperativeAntibiotikaprophylaxe" https://www.uromerian.ch/assets/uplo...0_Article_.pdf

      Das Template verdoppelt etwa die Erkennungsgenauigkeit: "Die Prostatakarzinomdetektionsraten der sogenannten freihändigen perinealen Prostatabiopsie sind mit 33,5 % mit denen der TRBx (33 % ) vergleichbar.8 Im Gegensatz dazu können mit der TTPBx bis zu 68 % der Prostatakarzinome entdeckt und die Genauigkeit der Risikostratifizierung erhöht werden.9 Die TTPBx besitzt des Weiteren einen hohen Stellenwert für eine mögliche fokale Therapie des Prostatakarzinoms. Gerade bei fokalen Behandlungsmodalitäten (z.B. HIFU) ist die genaue Lokalisation des PCa von grösster Bedeutung." https://www.universimed.com/ch/artic...-vadis-2101126

      Hier noch eine gute Erklärungh der Verfahren: https://www.prostata.de/prostatakreb...rostatabiopsie

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        #33
        Hallo in die Runde,
        @Martin,
        vielen Dank für die wirklich sehr hilfreichen Erläuterungen. Du hast so viel Arbeit und Zeit investiert. Wir hatten etwas zu lesen, etwas zu verstehen. Ich weiß jetzt viel mehr.

        Trotzdem habe ich noch ein paar beunruhigende Fragen.
        - Ich verstehe die Formulierung nicht ganz:
        in der MRI-Bewertung:
        "2.Kontakt zur Pseudokapsel und enge Lagebeziehung
        zum neurovaskulären Bündel,
        eine fokale/mikroskopische extraprostatische Ausdehnung (FEPE) ist im Falle Tumornachweise nicht auszuschließen".

        -Bedeutet dies, dass es hier Metastasen geben könnte? Oder was?
        -Und was bedeutet "im Falle“? Der Pathologie-bericht nach der HOLEP-OP zeigt ja bereits, dass ein Tumor vorhanden ist.
        Ist es realistisch zu erwarten, dass bei einer Biopsie kein Tumor in dem Bereich mit Pl-RADS-Stadium 4 entdeckt wird?

        Über die perineale Biopsie.
        - Wenn ich es richtig verstanden habe, hat die perineale Biopsie folgende Nachteile: Sie ist teuer und wird unter Narkose durchgeführt, so dass sie trotz ihres Vorteils, dass sie ein viel geringeres Infektionsrisiko birgt, viel seltener angewendet. Die EAU empfiehlt, diese Methode zu bevorzugen. Wie finde ich nun eine Klinik, die Erfahrung mit dieser Methode hat?
        - Hat jemand Erfahrung und kann einen Arzt, eine Klinik in der Umgebung von Düsseldorf, Essen, Köln, Bonn, Gronau empfehlen?
        Leider sind wir nicht privat versichert und haben keinen Zugang zu Professoren. Wird diese Methode von der GKK bezahlt?

        Urologe. Therapie planen
        - Wir waren gerade beim Urologe und haben ihm den MRT-Bericht gezeigt. Hier ist seine Schlussfolgerung abgeschrieben:
        "Therapie: Besprechung der Optionen bei Pl-RADS 4 kann eine Biopsie zur Einstufung des Gleason Score durchgeführt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit einer androgenopriven Therapie bei bereits vorhandener Histologie einleiten. Weitere Therapien, wie z.B. eine Strahlentherapie der Prostata sind aufgrund des biologischen Lebensalters möglich, zuvor müssen jedoch weitere
        Staginguntersuchungen erfolgen."

        Aber in Worten, in Äsopensprache, machte er deutlich, dass eine Biopsie viele Risiken birgt, alle anderen Optionen auch, so dass man angesichts des Alters nun Activ beobachten kann.
        Wir können es so machen, aber der bereits erwähnte Satz in der MRT-Bewertung ist sehr beunruhigend:
        "2. Kontakt zur Pseudokapsel und enge Lagebeziehung zum neurovaskulären Bündel,
        eine fokale/mikroskopische extraprostatische Ausdehnung (FEPE) ist im Falle Tumornachweise nicht auszuschließen"

        und
        Einstufung: "PI-RADS4" auch beunruhigt.

        Übrigens ist der PSA-Wert leicht gestiegen:
        17.02.22 06.01.22 04.10.21 08.07.21
        5.10 4,76 6.39 4.67

        -Natürlich muss der Patient selbst entscheiden, aber ich würde gerne eure Meinung erfahren.

        Grüße
        Marion
        https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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          #34
          Hallo Marion,

          der MRT-Bericht sagt, dass der Tumor an den Rand der Prostata gewachsen ist, und damit automatisch Kontakt zum neurovasculären Bündel hätte. Es kann sein, dass er schon etwas aus der Prostata herausgewachsen ist. Metastasen sind das noch nicht.

          Ich denke an der Uniklinik Düsseldorf wird dein Mann eine perineale Biopsie bekommen können. Allerdings haben die meisten hier im Forum eine normale Biopsie durch den Darm bekommen. Im Basiswissen (gelber Link oben) steht eine Abhandlung, welche Antibiotika man dabei zum Schutz vor Infektionen nehmen soll.

          Eine Biopsie war ja geplant, dazu wurde das MRT durchgeführt. Es ist sicher sinnvoll diese Biopsie zu machen. Wie gesagt, wir hier im Forum haben sie alle mindestens einmal hinter sich. Die vom Urologen erwähnte Androgendeprivations-Therapie scheidet bei einem bis jetzt vorliegenden Gleason 6 aus, es wäre Übertherapie.

          Georg

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            #35
            Danke dir @Georg ganz herzlich!
            Natürlich habe ich einige Kapitel von Basiswissen sorgfältig und mehr als einmal gelesen. Dieses Werk ist eine unschätzbare Hilfe, besonders für neu Betroffene.

            Du schreibst: "Es kann sein, dass er schon etwas aus der Prostata herausgewachsen ist."
            -Wie kann man in unserem Fall feststellen, ob der Tumor über die Kapsel hinausgewachsen ist?
            -Wenn es über die Kapsel hinausgewachsen ist, ist es dann nicht verlässlich, AS zu führen?
            -Welches Risiko besteht, wenn der Tumor aus seiner Kapsel herausgewachsen ist? --------Wächst der Krebs schneller und sollten wir früher handeln? Mein Mann möchte noch keine Biopsie machen lassen, sondern abwarten, wie sich der PSA-Wert verändert. Ist diese Warterei deiner Meinung nach in unserem Fall ein zu großes Risiko?

            -Ist es möglich, dass bei PI RADS 4 der Gleason Score niedrig bleiben könnte (3+3 oder 3+4)?

            -Auf welcher Grundlage wird die MR-Einstufung G3 in MRT-Beurteilung geschrieben? Zitat aus der Beurteilung: „MR-Grading: mG3 (höhergradige Tumoranteile anzunehmen)“
            Laut dem Bericht des Pathologen nach der HOLEP-OP wurde das Grading als G1 bewertet.

            - Haltest du die Vorteile der perinealen Biopsie nicht für so bedeutend, dass es sinnvoll wäre, nach einer Gelegenheit zu suchen, dies zu tun? Oder sind die Nachteile schwerwiegend?

            MhG
            Marion
            https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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              #36
              Marion, "eine fokale/mikroskopische extraprostatische Ausdehnung (FEPE) ist im Falle Tumornachweise nicht auszuschließen" sagt
              1. dass im MRT eine auffällige Stelle gesehen wurde, die den im MRT erkennbaren unscharfen and der Prostata überschreitet
              2. das wenn eine Biopsie oder eine Pathologie nach Operation fort Krebs feststellt dies vermutlich einen T3-Befund ergibt.
              Mehr nicht. Georg meint vermutlich dasselbe - Georg?


              Bei PIRADS 4 ist es realistisch, Krebs zu erwarten, aber das richtige Wort wäre "wahrscheinlich"; PIRADS 5 wäre "sehr wahrscheinlich". Dazu gibt es etliche Studien mit Prozentzahlen - ich würde da so stehen lassen.


              Die Narkose ist eine leichte Propofolnarkose, nach der man sich einige Stunden ziemlich gut fühlt (Michael Jackson-Effekt...). Ähnlich Darmspiegelung. Es geht aber auch ohne. Solche niedere Arbeit machen die Oberärzte, diese oder den Professor sehen auch Privatpatienten selten. 2016 wurden mit mir zusammen etliche Kassenpatienten perineal biopsiert - sollte also auch heutzutage kein Thema sein.
              Viel falsch machen kann die Klinik nicht, Anzahl Stanzen und Antibiose haben wir ja hier schon diskutiert. Allerdings wäre es gut, wenn sie die Stanzen ordentlich markieren: das hilft bei der Einschätzung der Ausdehnung (Staging) und für den Fall, dass eine fokale Therapie möglich ist. "Ordentlich" bedeutet:
              1. Eineindeutige Zuordnung der Stanzen zum Template
              2. Markierung, welches Ende der Stanze dem Damm zugewandt ist
              3. Möglichst Markierungen an der Stanze, wo die Prostata laut US/MRT-Fusionsbild beginnt und aufhört.


              "Wie kann man in unserem Fall feststellen, ob der Tumor über die Kapsel hinausgewachsen ist?" Positiv durch die gezielte Biopsie; garantiert ausschließen geht nur durch Op mit Ergebnis pT2 und ohne R1.


              "Wenn es über die Kapsel hinausgewachsen ist, ist es dann nicht verlässlich, AS zu führen?" Gute Frage. Wenn nach wie vor 3+3 wird es schwierig.


              "Welches Risiko besteht, wenn der Tumor aus seiner Kapsel herausgewachsen ist? --------Wächst der Krebs schneller und sollten wir früher handeln?" Es gilt dann, falls eine radikale Therapie (Op) gemacht wird, dass das biochemische Rezidiv früher kommen kann und die krebsspezifische Überlebenszeit verringert ist - aber nicht das Gesamtüberleben. Letzteres erst recht nicht bei Alter 78.



              "Mein Mann möchte noch keine Biopsie machen lassen, sondern abwarten, wie sich der PSA-Wert verändert." Das ist OK und wäre auch in jüngeren Jahren sinnvoll. Therapieoptionen gehen dadurch nicht verloren. Die ADT wäre bei dem Alter sowieso das Verfahren der Wahl. Dein Mann würde dann "Watchfull Waiting" machen und in ADT wechseln, wenn eine Progression eintritt.


              "Ist es möglich, dass bei PI RADS 4 der Gleason Score niedrig bleiben könnte (3+3 oder 3+4)?" Klar, bei mir war PIRADS 5 gefunden, Biopsie ergab 3+4 (90/10). Ist jetzt 5 Jahre her (siehe mein Profil).


              "Auf welcher Grundlage wird die MR-Einstufung G3 in MRT-Beurteilung geschrieben? Zitat aus der Beurteilung: „MR-Grading: mG3 (höhergradige Tumoranteile anzunehmen)“
              Laut dem Bericht des Pathologen nach der HOLEP-OP wurde das Grading als G1 bewertet." Ach ja, das Grading nach G-Stufen. Da schreibt jeder, was er will. Gleason 3+3 ist klarer G1, mehr wußte man nach HOLEP nicht. Gleason 3+4 (90/10) wurde bei mir als G1-2 bewertet, andere würden das als "mittleres Risko" (G2) sehen. In eurem jetzigen Stadium drückt G3 eine Vermutung aus, die die bisherigen Befunde zusammenfaßt, mehr nicht.


              Es ist gut, dass du dir jetzt schon so viele Gedanken machst. Jetzt am Anfang sind noch viele Optionen offen, die sich ganz schnell verringern, wenn eine Therapie begonnen wird. Und generell zahlt sich eine sorgfältige Diagnose aus (weshalb z.B. die PKV ein MRT und später ein mpMRT schon immer bezahlt hat, die GKV erst seit Ende 2016).

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                #37
                Marion,

                Martin hat ja schon gut geantwortet. Ich möchte noch ergänzen: wenn der Tumor über die Kapsel hinausgewachsen ist, so ist das kein Fall für AS mehr. Dann wird der Tumor auch einen höheren Gleason Score haben. Die bei der HOLEP gewonnen Späne können eine systematische Biopsie nicht ersetzen. Ich würde daher die Biopsie durchführen lassen, einfach um eine genaue Diagnose zu haben. Es ist egal ob perinealen Biopsie oder nicht, aber es sollte eine gemacht werden. Und dass man auch eine Biopsie durch den Darm hinter sich bringen kann, habe ich ja schon erwähnt.

                Georg

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                  #38
                  lieber @Martin, lieber @Georg,
                  Verzeihen den verspäteten Antwort. Eine böse Erkältung (oder Covid?) hindert mich daran, zu denken, zu schreiben, sogar die Augen zu öffnen.
                  Es ist so toll, dass Sie da sind, man kann sich vernünftige Ratschläge holen und fühlt sich nicht allein mit seinen Problemen.
                  Herzliche Grüße
                  Marion
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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                    #39
                    Hallo,
                    nach einer langen Pause bin ich wieder um Ihren Rat zu suchen.
                    Kurz zur Erinnerung, worum es mir geht.
                    Mein Mann ist 80 Jahre jung, fit, sportlich, aktiv.
                    Das Prostatakarzinom wurde zufällig nach einer Operation wegen einer vergrößerten Prostata entdeckt.
                    06.05.2021 Holium-Laser-Enukleation der Prostata.
                    Histologie zeigte Prostatacarzinom
                    Beurteilung des Institutes der Pathologie:

                    T1A, G1, Cleason Score 3+3, Pn0, Grad Grupe 1 nach ISUP.

                    08.07.2021 Nach OP PSA 4,67ng/ml / Tastuntersuchung/Ultraschall unauffällig

                    Auf Empfehlung des Urologen wurde eine aktive Überwachungsstrategie (AS) gewählt.

                    07.10.2021. PSA wurde von 4,67 аuf 6,39 gestiegen.
                    Deswegen wurde mpMRT Prostata durchgeführt.
                    Befund:
                    «Prostatavolumen (DynaCAD): 20 mi (eingeschränkte Beurteilbarkeit bei Z.n. HOLEF1)
                    PSA-Dichte (PSA-Wert/Volumen): 0,32 ng/ml/ml ,

                    Prostatagröße: nicht vergrößert (Z.n. HOLEP); kein extrakapsulärer Prozess
                    Transitionszone (TZ) inkl. anteriores Stoma (AFS): Z.n. HOLEP mit subtotaler Entfernung; keine fokalen suspekten Areale
                    Periphere Zone(PZ)1iVnkiI zentrale-Zone (CZ): gut erhalten; teils streifige Signalabsenkungen in T2-
                    gewichteten Bildern fokale T2-Vérénderung mit Diffusionsstörung und fokaler Mehrperfusion rechts basal;
                    Kontakt zur Pseudekapsel mit einer max. Kontaktlänge (KL) von 7 mm ; enge Lagebeziehung zum
                    neurovaskulären Bündel; Fokale T2-Hypointensität links anterior ADC-Absenkung und fraglicher
                    Hyperintensität in der DWI

                    Samenbläschen unauffällig
                    Lymphknoten: kein Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten
                    Knochen: homogenes Knochenmarksignal; degenerative Skelettveränderungen keine suspekten Veränderungen
                    Harnblase: Verdickte Harnblasenwand mit einzelnen Divertikeln

                    Repräsentative Areale:
                    Areal 1: Regio: PZpl basal rechts (2p) (9Ima 16)
                    8x7x4 mm; ADC-Wert (Resolve): 828; hyperintens
                    PI-RADS v2.1: 4 (T2 4, DWI 4, DCE 1)
                    Kontakt zur Pseudokapsel (Kl = 7 mm)

                    Areal 2:Regio: PZa basal links (8a) (9 Ima 16)
                    9x8x7 mm; ADC-Wert (Resolve): 662; fragl. Hyperintens
                    PI-RADS v2.1: 3 (T2 3, DWI 3, DCE 0)

                    Beurteilung:
                    1. V.a. höhergradige Tumoranteile rechts peripher basal und fragl. Weitere Tumoranteile links anterior basal möglich.
                    2. Kontakt zur Pseudokapsel und enge Lagebeziehung zum neurovaskulären Bündel,
                    eine fokale/mikroskopische extraprostatische Ausdehnung (FEPE) ist im Falle Tumornachweise nicht auszuschließen

                    Kein extraprostatischer Prozess, keine Samenblaseninfiltration nachweisbar.

                    MR Staging: V.a cT2a (ggf.T2c)
                    MR Grading: mG3 (höhergradigere Tumoranteile anzunehmen)

                    Eine MR-gezielte Biopsie der beschriebenen Areale (ggf. in Kombination mit einer systematatischen Biopsie) sollte zum Ausschluss höhergradiger Tumoranteile erfolgen.»

                    __________________________________________________ _____________________

                    Wir haben nach dem Covid eigentlich nie eine Biopsie gemacht.
                    Mein Mann wollte nichts unternehmen, weil er dem Laborbericht glaubte, dass das Karzinom wenig aggressiv sei, und weil er sich auf die Meinung des unseren Urologen verließ, dass eine Biopsie unnötig sei, wenn das Karzinom bereits bekannt sei.
                    Zum Zeitpunkt der MRT war der PSA-Wert von 6,39 wieder auf 4,76 ng/ml gesunken, nach 6 Wochen – 5,2 , dann -7, dann-5,7, dann - 7,6 dann -7,3 – immer gab Schwankungen .
                    Aber heute ist PSA bis 9,98 gestiegen.
                    Der Urologe stellte eine Überweisung für eine CT-Becken/Abdomen-Untersuchung und eine Szintigraphie aus, um das Vorhandensein von Metastasen festzustellen.
                    Ich würde gerne Ihre Meinung zu den gewählten Untersuchungsmethoden erfahren. Sind diese zeitgemäß?
                    Was würden Sie uns empfehlen?
                    Wäre es sinnvoll, jetzt eine zweite Meinung einzuholen? Wenn ja, wo? Uniklinikum Köln?
                    LG
                    Marion
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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                      #40
                      Meine Lieben,


                      noch eine Frage möchte ich stellen. Wäre es sinnvoll, statt eines CTs ein MRT zu machen? MRT-Becken/Abdomen/Thorax?
                      Oder liege ich falsch?
                      LG
                      Marion
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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                        #41
                        Bei der Biopsie werden Proben aus der Prostata entnommen. Es kommt vor, dass diese nicht an den Stellen entnommen werden, wo sich aggressivere Tumoranteile angesiedelt haben. Dies wird jetzt auf Grund des MRT-Befundes angenommen. Es ist daher sinnvoll, eine Kontrollbiopsie zu machen und dort Proben aus den im MRT-Befund angegebenen Stellen zu machen.

                        Bei einem Gleason 6 halte ich die Kontrollbiopsie für wichtiger als CT/MRT und Knochenszintigramm.

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                          #42
                          Vielen Dank, Georg_, für die Antwort.
                          Was mich verunsichert, ist, dass das mpMRT im Februar 2022 gemacht wurde, also vor eineinhalb Jahren.
                          • Braucht man ein neues mpMRI durchführen lassen, um die Gleason zu bestimmen?

                          Noch eine. Sie sagen:
                          „Bei einem Gleason 6 halte ich die Kontrollbiopsie für wichtiger als CT/MRT und Knochenszintigramm.“
                          • Meinen Sie, dass das Staging, die Suche nach Metastasen, nicht so wichtig ist? Der PSA-Wert ist jetzt relativ stark angestiegen und hat die Grenze für eine Active Überwachung erreicht. Könnte das auf eine Metastasierung zurückzuführen sein? Dann ist es jetzt an der Zeit, ein CT oder MRT des Beckens, des Abdomens, vielleicht der Lunge zu machen? Wenn es Metastasen gibt, ist es egal, welche der Gleason ist. Dann brauchen wir eine Hormontherapie. Das ist mein Gedankenweg. Vielleicht liege ich ja falsch. Deshalb hoffe ich wirklich auf Eure Meinung, die Meinung des Coryphaeus. Ich hoffe, dass wir mit Eurer Hilfe die nächsten Schritte planieren könnten.

                          -Was ist als erstes zu tun, was ist als zweites zu tun. Wenn wir ein neues mpMRI machen müssen, können wir dann kein Becken-MRT machen, weil zwei Kontrastmittel hintereinander wahrscheinlich nicht möglich sind?
                          -Ist die MRT der CT vorzuziehen, weil sie empfindlicher für den Nachweis von Metastasen ist?
                          -Sollten wir eine zweite Meinung einholen?

                          Viele Grüße
                          Marion
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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                            #43
                            Ein neues MRT der Prostata ist nicht erforderlich, man muß nur Proben aus den im letzten MRT als verdächtig beschriebenen Bereichen entnehmen. Dann wird der Gleason Score vermutlich erhöht, z.B. 7a oder 7b. Das könnte dann den Anstieg des PSA Wertes erklären und ein Ende der Aktiven Überwachung bedeuten. Dann kann man eine OP oder Bestrahlung der Prostata machen.

                            Bei einem Gleason 6 sind Metastasen sehr unwahrscheinlich. Wenn, dann treten sie nach ca. 15 Jahren auf. Es ist schon wichtig, den richtigen Gleason Score zu kennen. Es ist wahrscheinlicher, dass der Tumor in der Prostata gewachsen ist und den PSA Wert bedingt. Mit CT/MRT und Knochenszinitgramm findet man nur Metastasen von einer Größe, die ich für unwahrscheinlich halte. Um Metastasen zu finden wäre ein PSMA PET/CT sinnvoll, wird aber nicht ohne Rücksprache mit der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.

                            Eine zweite Meinung braucht ihr nicht, die habe ich ja schon gegeben. Also erst eine Biopsie oder gleich eine Prostata-OP, die bei dem PSA Wert angezeigt wäre. Dann erst eine Suche nach Metastasen.

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                              #44
                              Danke Georg_,
                              Mein Mann ist 80 J, Gott sei Dank ist er fit.

                              Ich bin es gewohnt zu hören, dass man in diesem Alter keine Prostata-Operationen mehr durchführt. Stimmt das denn?

                              Marion
                              https://myprostate.eu/?req=user&id=1078&page=data

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                                #45
                                Es hängt davon ab, wie lange dein Mann noch vor hat zu leben. Wenn eine OP wegen der Narkose zu riskant erscheint, kann man bestrahlen. Wahrscheinlich könnte man auch eine spezielle Form der Bestrahlung durchführen, die nicht belastend ist: die Brachytherapie. Die wird an einem Tag gemacht. Leider wird sie selten angeboten, erkundigt euch in der nächsten Uniklinik.

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