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Eingangs-PSA-Wert 679

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    An alle Helfer und Interessierten,

    gestern hat sich der PSA-Abfall nicht nur bestätigt, vielmehr ist der PSA-Wert weiter rückläufig und wurde in der Uniklinik aktuell mit

    24,5 ng/ml

    gemessen. Von einem ruhigen, gleichmäßigen und leicht erklärbaren Verlauf kann damit weiterhin nicht die Rede sein. Allerdings freut
    uns die derzeitige Richtung doch sehr. Gerne mag es eine möglichst lange Zeit so weitergehen.

    Heute war eine Vertretungsärztin vor Ort, die unser Anliegen zur PSA-Nachbestimmung der Probe der letzten Woche verstand und auch
    gerne unterstützten wollte. Allerdings scheiterte sie mit ihrem Bemühen beim Labor, welches angab, die Tages-Proben allein für 3 Tage
    aufzubewahren.
    Damit bleibt der weite Raum für Spekulationen zu den Ursachen des rapiden Anstieges mit dem nun ähnlich schnellen Abfall.

    Die spontane Spekulation der Ärztin erging sich über Entzündungsgeschehen, welche auf den empfindlichen PSA-Wert durchgeschlagen
    und nachfolgend durch die verschiedenen Glukokortikoid-Gaben wieder zurückgedrängt worden sein könnten. Aus diesem Grund erlange
    nunmehr die Bildgebung größte Bedeutung. Dies sei mit Blick auf die nun laufende Chemo ohnehin vornehmlich der Fall.

    Lieber Andi,

    hab vielen Dank für deinen Hinweis auf die möglichen Ursachen des Dexamethason und deine weiterhin gedrückten Daumen.
    Ein wenig lockern scheint nun wieder möglich.

    Zu den verschiedenen Glukokortikoiden haben wir einmal den Nachlauf der Dexamethason und Prednisolon-Gabe im Anschluss an den
    letzten Lutetium-Zyklus wie die Prä- und Begleitmedikation zur Chemo mit dem intravenös jeweils noch vor dem Docetaxel infudierten
    Dexamethason (8 mg) in Kombination mit dem oral folgenden Prednison 2x täglich 5 mg.

    Dexamethason, Prednisolon wie auch Prednison könnten in unterschiedlichem Maß unseres Erachtens nicht nur Entzündungen schnell
    hemmen und die Testosteronproduktion der Nebennierenrinde blockieren, sondern auch einen unmittelbaren PSA senkenden Effekt haben.
    Schon früh war auch Prof. Heidenreich der Auffassung:

    „ … Die Applikation von Prednison oder Dexamethason kann einen palliativen Therapieeffekt in bis zu 30% der Patienten ausüben.
    Zudem resultiert die Therapie mit Kortikosteroiden in einem signifikanten PSA-Ansprechen (PSA-Reduktion ≥50%) bei 20-35% der Patienten …".

    https://cme.mgo-fachverlage.de/uploads/exam/exam_43.pdf

    Eine allgemeine Einigkeit darüber, welches spezifische Glukokortikoid für die Behandlung von PCa-Patienten besser empfohlen werden sollte,
    haben wir nicht gefunden, wenngleich eine Tendenz für Dexamethason spricht. Dies mag sich im Einsatz sowohl von Dexamethason wie auch
    Prednisolon und nun Prednison für Victor spiegeln.

    Zudem haben Steroide eine abschwellende Wirkung und können daher das Rückenmark entlasten und positive Effekte auf die
    Knochenmetastasen haben, was schon im Verlauf der Lutetium Behandlung zu einer spürbaren Entlastung führte. Ob tatsächlich auch der
    PSA-Rückgang bei Victor direkt darauf zurückzuführen ist, mag -jedenfalls im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren- naheliegen.

    Uns scheint, dass dazu nach dem 9. Mai, als Prednisolon schon 4 Tage im Nachgang zur RLT wirkte und noch mit 20-10 mg verabreicht wurde,
    mit dem Fallen auch von LDH und CRP eine Umkehr stattgefunden haben könnte, welche durch die weiteren Glukokortikoid-Gaben von
    Dexamethason und Prednison verstärkt worden sein mag.

    Das führt dann zu der weiteren Frage, handelt es sich bei dem PSA-Anstieg um ein kurzes Intermezzo, welches
    -ähnlich des erschreckenden AP-Anstieges vor einem Jahr- tüchtig Aufregung schaffte und zunächst ausgestanden ist oder gibt es uns die wenig
    schöne Aussicht auf den zeitnah zu erwartenden weiteren Verlauf, der nur kurz unterbrochen werden konnte?
    Welche Art von Entzündungsgeschehen vermögen es, direkt oder indirekt einen Einfluss auf den PSA-Wert im Bereich von über 90 ng/ml innerhalb
    von 4 Wochen auszuüben?

    Mangels Glaskugel möchten wir auch ohne zwingende Erklärung zunächst davon ausgehen, dass bei einem weiteren PSA-Abfall auch die weitere
    Behandlung mit Glukokortikoiden zu einer längeren Überlebenszeiten führen könnte.
    Lieber Georg,

    leider konnten wir zumindest bislang nicht den von Hans-Georg beschriebenen Späteffekt der Lutetium-Behandlung nach den Zyklen feststellen.
    Der erreichte Erfolg mit einem Rückgang der PSA-Werte zeigte sich bereits in den folgenden 14 Tagen oder blieb eben aus.

    Den zuletzt erfolgten drastischen PSA-Anstieg von gerundet 4 auf 100 ng/ml innerhalb von nur 4 Wochen mit einer großen Zahl absterbender TZ
    zu erklären, gefällt uns sehr, allein die erfahrungsgetragene Zuversicht für diese Annahme fehlt. Selbst zu Zeiten der ersten 3 Zyklen, als noch ein
    sehr hohes Ansprechen auf die Lutetium-Therapie zu erkennen war, gab es keinen solchen Effekt.

    Lieber Hans-Georg,

    anders als das Profil hier im Forum haben wir zumindest die Werte auf myprostate.eu gepflegt und aktuell gehalten.
    So ist dort auch das stets „tanzende“ Testosteron erfasst, welches es zu keinem Zeitpunkt zu einem Testosterondurchbruch (> 0,5 ng/ml),
    im Durchschnitt nicht einmal zur Hälfte dessen schaffte, leider aber auch -trotz Wechsel der GnRH-Agonisten- auch nicht im gewünschten Tiefbereich
    stabilisiert werden konnte.

    Deine Bedenken hinsichtlich der Zweifelhaftigkeit einer klaren Zuordnung von Victor in das hormonresistente beziehungsweise hormonsensible Stadium
    teilen wir.

    Hinsichtlich der von dir als „untypische RLT“ bewerteten Therapie hatten wir die allgemeinen und individuellen Berechnungsmodalitäten bereits mitgeteilt
    und auch schon erörtert. Wir glauben zudem, dass es gut war, dass sich Prof. Essler insbesondere mit Blick auf das MDS und eine etwaige Kompression
    des Spinalkanals durch die zahlreich eingewachsenen Knochenmetastasen nicht zu einem Hochsetzen der Einzeldosen drängen ließ.

    Diese scheinen uns auch dann nicht untersetzt, wenn wir die nachfolgende Dosemetrie-Studie aus der Zentralklinik Bad Berka zu dem bei Victor in Bonn
    eingesetzten PSMA I&T (Imaging & Therapie) im Vergleich mit Pluvicto von Novartis zu Rate ziehen.
    Die Patienten erhielten bis zu 6 Zyklen mit 6,1 ± 1,0 GBq (im individuellen Bereich zwischen 3,4–7,6 GBq) von 177 Lu-PSMA I&T beziehungsweise
    6,5 ± 1,1 GBq (im Bereich 3,5–9,0 GBq) von 177Lu-PSMA-617 (Pluvicto), die sich im Ergebnis nicht grundlegend unterschieden.
    Zu beiden Liganden wird schließlich zutreffend darauf hingewiesen, dass
    „neben den beschriebenen Methoden zur individuellen Dosimetrie auch interindividuelle Unterschiede berücksichtigt werden sollten“.

    Bei weiterem Interesse mag die nachfolgende Matched-Pair-Analyse mit Fokus auf Outcome und Toxizität Auskunft geben, die keine signifikanten
    Unterschiede feststellte zwischen Patienten, die mit Lu-PSMA I&T und solchen, welche mit Lu-PSMA-617 behandelt wurden.
    Und ja, die weitere Therapie sollte im Anschluss an die Bildgebung nochmals überdacht werden, zumal sich die Blutwerte Victors erwartungsgemäß
    bereits jetzt in eine unschöne Richtung bewegen.

    Liebe Grüße
    Victor und Silvia
    https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

    Kommentar


      Guten Morgen Silvia und Victor, auch wenn ich euch fachlich nicht helfen kann, möchte ich euch sagen, dass mich eure Geschichte sehr berührt und ich mit euch über den jetzigen Verlauf erleichtert bin. Ich wünsche euch, dass es noch lange so weitergeht, ein vorsichtiges erstes "Durchatmen" wird euch sicher schon einmal gut tun.
      Liebe Grüße
      Martina

      Kommentar


        Eine erfreuliche Entwicklung beim PSA-Wert. Und ein möglicher Messfehler beim vorherigen PSA-Wert kann durch die 2. Messung ausgeschlossen werden.

        Alles Gute
        Franz
        https://myprostate.eu/?req=user&id=889

        Kommentar


          Liebe Silvia, lieber Victor,

          auch ich verfolge Euren thread mit großem Interesse und Anteilnahme und freue mich wirklich sehr, dass es positive Signale gibt!

          Fachlich kann ich zu diesen sehr komplexen Themen leider nichts beitragen, aber so wie Ihr Euch eingearbeitet habt ist dies auch nicht notwendig.
          Eure mittlerweilse erworbene Kompetenz ist äußerst beeindruckend.

          Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute.

          Liebe Grüße
          Wolfgang

          Kommentar


            Und ja, die weitere Therapie sollte im Anschluss an die Bildgebung nochmals überdacht werden, zumal sich die Blutwerte Victors erwartungsgemäß
            bereits jetzt in eine unschöne Richtung bewegen.
            Sollte man nicht aber eine Chemotherapie möglichst zuende führen, so wie man auch die Einnahme von Antibiotika nicht unterbricht, weil sich parallel zum Abklingen der Infektion Nebenwirkungen einstellen?
            Nur der Wechsel ist bestaendig.

            Kommentar


              Silvia & Victor,
              OK, der Daumen sagt 'DANKE'! War schon etwas blau angelaufen 😊 Jetzt ist ein Messfehler ausgeschlossen.

              Wie nun weiter? Naja, die Chemo läuft und sollte erstmal nicht abgebrochen werden, es sei denn, Victor hat erhebliche Probleme damit.

              Etwas kritisch würde ich danach die Fortführung des Einsatzes von Apalutamid aber auch eines anderen Lutamids sehen. Der steile Anstieg des PSA Wertes vor der Chemo könnte auf einen Switch des Lutamids hindeuten. Der ideale Partner für Dexa ist eigentlich Abirateron, das wäre mein Vorschlag. Und lasst es bitte nicht wieder bis zum Anschlag laufen, dann muss man mit irgendwelchen Kombinationen hantieren, und weiß hinterer nicht so recht, wer jetzt für was verantwortlich ist.

              Bezüglich der Bildgebung, da will ich Euch gerne unterstützen. Ob allerdings das so viel gelobte PSMA-PET jetzt und hier immer noch die erste Wahl wäre? Dabei werden SUV Werte ermittelt, die irgendwie mit der Größe der Läsionen korellieren sollen. Aber ob das auch bei mit Lu177 vorbehandelten Situationen gilt? Letztendlich ist NUR die Größe der Läsion, bzw. die Größendifferenz zur Vormessung entscheidend. Bitte den RECIST Kriterien eine Chance geben!


              Anmerkungen zu Dexamethason:
              Augenscheinlich bewirkt Dexamethason neben der direkten Testosteron-Absenkung noch weitere positive Effekte bei Prostatakrebspatienten. Meiner Beobachtung, und langer Recherche zu diesem Medikament, könnten etwa 20-30% der PCA Patienten davon profitieren, allerdings in unterschiedlicher Weise. Bei einigen wenigen Männern, kommt es zu einem PSA Abfall von >50%, was in der Studie von KOMIYA mit einem erkennbar längerem Krebsspezifischem-Überleben assoziiert war.

              Warum wird es nicht routinemäßig eingesetzt? Das wäre ein gute Frage, die ich momentan auch nicht beantworten könnte, ohne zu spekulieren!

              Anekdotisch kann ich noch eigene Erfahrungen bei Dexamethason beitragen. Bei mir wirkt eine Low-Dose Dexa Therapie zusammen mit der ADT sehr gut. Ich habe aber auch schon mal in der ADT Pause, bei normalem Testosteron- und steigendem PSA-Werten Dexa genommen, 0.25mg/Tag. Das hat den PSA leicht abfallen lassen. Das Experiment habe ich dann aber abgebrochen, es diente mir lediglich dazu herauszufinden, ob Dexa nur über die Testosteron-Achse wirkt, oder auch andere Effekte hat. Welche das genau wären, das habe ich trotz intensiver Suche nicht ergründen können.
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

              Kommentar


                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                Anmerkungen zu Dexamethason:
                Augenscheinlich bewirkt Dexamethason neben der direkten Testosteron-Absenkung noch weitere positive Effekte bei Prostatakrebspatienten. Meiner Beobachtung, und langer Recherche zu diesem Medikament, könnten etwa 20-30% der PCA Patienten davon profitieren, allerdings in unterschiedlicher Weise. Bei einigen wenigen Männern, kommt es zu einem PSA Abfall von >50%, was in der Studie von KOMIYA mit einem erkennbar längerem Krebsspezifischem-Überleben assoziiert war.

                Warum wird es nicht routinemäßig eingesetzt? Das wäre ein gute Frage, die ich momentan auch nicht beantworten könnte, ohne zu spekulieren!

                Anekdotisch kann ich noch eigene Erfahrungen bei Dexamethason beitragen. Bei mir wirkt eine Low-Dose Dexa Therapie zusammen mit der ADT sehr gut. Ich habe aber auch schon mal in der ADT Pause, bei normalem Testosteron- und steigendem PSA-Werten Dexa genommen, 0.25mg/Tag. Das hat den PSA leicht abfallen lassen. Das Experiment habe ich dann aber abgebrochen, es diente mir lediglich dazu herauszufinden, ob Dexa nur über die Testosteron-Achse wirkt, oder auch andere Effekte hat. Welche das genau wären, das habe ich trotz intensiver Suche nicht ergründen können.
                Hallo Andi,

                warum wird es nicht routinemäßig eingesetzt?

                Weil Dexamethason nicht zur Langzeittherapie geeignet ist.



                Die Nebenwirkungen können sein:



                Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
                Maskierung von Infektionen, Auftreten und Verschlimmerung von Virus-, Pilz-, Bakterieninfektionen sowie parasitärer oder opportunistischer Infektionen, Aktivierung einer Zwergfadenwurminfektion.

                Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
                Blutbildveränderungen (Vermehrung der weißen Blutkörperchen oder aller Blutzellen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen).

                Erkrankungen des Immunsystems:
                Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Arzneimittelhautausschlag), schwere anaphylaktische Reaktionen, wie Herzrhythmusstörungen, Bronchospasmen (Krämpfe der glatten Bronchialmuskulatur), zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Schwächung der Immunabwehr.

                Erkrankungen des Hormonsystems:
                Ausbildung eines sog. Cushing-Syndroms (typische Zeichen sind Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Gesichtsröte), Unterfunktion bzw. Schwund der Nebennierenrinde.

                Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
                Gewichtszunahme, erhöhte Blutzuckerwerte, Zuckerkrankheit, Erhöhung der Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride), vermehrter Natriumgehalt mit Gewebswassersucht (Ödeme), Kaliummangel durch vermehrte Kaliumausscheidung (kann zu Herzrhythmusstörungen führen), Appetitsteigerung.

                Psychiatrische Erkrankungen:
                Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Manie, Halluzinationen, Stimmungslabilität, Angstgefühle, Schlafstörungen, Selbstmordgefährdung.

                Erkrankungen des Nervensystems:
                Erhöhter Hirndruck, Auftreten einer bis dahin unerkannten Fallsucht (Epilepsie), gehäufteres Auftreten von Krampfanfällen bei bekannter Epilepsie.

                Augenerkrankungen:
                Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Katarakt), Verschlimmerung von Hornhautgeschwüren, Begünstigung der Entstehung oder Verschlechterung von durch Viren, Bakterien oder Pilzen hervorgerufenen Entzündungen am Auge; Verschlechterung von bakteriellen Entzündungen der Hornhaut, hängendes Augenlid, Pupillenerweiterung, Bindehautschwellung, Perforation der weißen Augenhaut, Störungen oder Verlust des Sehvermögens, verschwommenes Sehen.

                Gefäßerkrankungen:
                Bluthochdruck, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Gefäßentzündung (auch als Entzugssyndrom nach Langzeitbehandlung), erhöhte Gefäßbrüchigkeit.

                Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
                Schluckauf

                Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes:
                Magen-Darm-Geschwüre, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenbeschwerden.

                Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
                Dehnungsstreifen der Haut, Dünnwerden der Haut (“Pergamenthaut”), Erweiterung von Hautgefäßen, Neigung zu Blutergüssen, punktförmige oder flächige Hautblutungen, vermehrte Körperbehaarung, Akne, entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen, Änderungen der Hautpigmentierung.

                Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
                Muskelerkrankungen, Muskelschwäche und Muskelschwund, Knochenschwund (Osteoporose) treten dosisabhängig auf und sind auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich, andere Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen), Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung, Sehnenrisse, Fetteinlagerungen in der Wirbelsäule (epidurale Lipomatose), Wachstumshemmung bei Kindern.

                Hinweis:
                Bei zu rascher Dosisminderung nach langdauernder Behandlung kann es unter anderem zu einem Entzugssyndrom kommen, das sich in Beschwerden, wie z. B. Muskel- und Gelenkschmerzen, äußern kann.

                Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
                Störungen der Sexualhormonsekretion (in Folge davon Auftreten von: Unregelmäßigkeit oder Ausbleiben der Regel (Amenorrhoe), männliche Körperbehaarung bei Frauen (Hirsutismus), Impotenz).

                Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
                Verzögerte Wundheilung.




                Anzumerken ist: das die meisten Krebsmedikamente leider viele Nebenwirkungen haben und es wird keine Krebstherapie ohne Nebenwirkungen möglich sein.

                Für eine Pallitative-Kurzzeittherapie ist aber Dexamethason (in vielen Fällen) gut geeignet.


                Und nur zur Info:

                ArzneiWiki
                Dexamethason: Antworten auf die 14 häufigsten Fragen zum Glucocorticoid
                https://www.mytherapyapp.com/de/medikamente/dexamethason




                Andi, wünsche Dir weiterhin eine erfolgreiche Therapie.
                14 Jahre mit Knochenmetasasen, so wie Du, das muss man erst mal schaffen.


                TAO

                Kommentar


                  Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                  die Chemo läuft und sollte erstmal nicht abgebrochen werden, es sei denn, Victor hat erhebliche Probleme damit.
                  Lieber Victor, liebe Silvia

                  hier gebe ich LowRoad recht. Da die Therapieoptionen von Victor leider sehr begrenzt sind, würde ich eine Docetaxel-Chemotherapie nicht ohne Grund abbrechen.


                  Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                  Wie nun weiter?
                  Bin hier leider nicht so optimistisch. Die Chemotherapie wird den Krankheitsverlauf wahrscheinlich nur eine begrenzte Zeit aufhalten.
                  Behaltet deshalb den Vorschlag von Georg im Auge:

                  Einer anschließenden Lu177+Ac225, sobald sich Victor von der Chemo erholt hat und die PSA-Werte wieder steigen.


                  Wünsche Euch beiden wie immer nur das Beste
                  Liebe Grüße

                  TAO

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                    Zitat von Dark TAO Beitrag anzeigen

                    warum wird es nicht routinemäßig eingesetzt?

                    Weil Dexamethason nicht zur Langzeittherapie geeignet ist.
                    TAO,
                    im Prinzip richtig, aber was verstehst Du unter Langzeittherapie? Wochen, Monate, Jahre?
                    Und dann die Dosis in Verbindung mit der die Cushing-Schwelle, die bei Dexa etwa bei 1mg liegt. Sicher wird 10mg Dexa über Jahre verabreicht negative Folgen haben, aber wie ist das bei 0.5mg? Wie Du schon erwähnt hast, bleibt einem oft nur die Wahl zwischen schlechten und noch schlechteren Optionen. Jeder muss da seine eigene Entscheidung treffen. Aus Angst vor den Nebenwirkungen lieber nichts zu machen, ist auch keine Lösung.
                    Who'll survive and who will die?
                    Up to Kriegsglück to decide

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                      Die Dosierungen, die Lowroad einsetzt liegen unterhalb der Cushing Schwelle. Sie werden meist zum Ausschleichen verwendet. Die erwähnte Liste der Nebenwirkungen wird bei diesen Dosierungen kaum eintreten. Ich selbst habe Dexamethason in niedrigen Dosen ohne Nebenwirkungen eingenommen.
                      Wer Abirateron bekommt muss dann über ein Jahr Kortison nehmen. Man sollte es nicht aus Angst vor Nebenwirkungen vermeiden.

                      Kommentar


                        Bin hier leider nicht so optimistisch. Die Chemotherapie wird den Krankheitsverlauf wahrscheinlich nur eine begrenzte Zeit aufhalten.
                        Was ist eine begrenzte Zeit? Ich wäre nicht gar so pessimistisch, dass sich die Wirkung der Chemo in wenigen Wochen verflüchtigt. Zudem gibt es mit Fällen, wo eine Chemo im Anschluss an eine RLT eingeleitet wird, wenig Erfahrung. Weiterhin erfolgt die Chemo zwar nicht zum Therapiebeginn begleitend zur ADT, aber dennoch relativ früh im Verlauf.

                        Wenn die Chemo wirklich nicht mehr vertragen wird, ist es natürlich was anderes. Das kann einem auch mit Antibiotika bei schweren Infektionskrankheiten passieren, beispielsweise Tuberkulose. Wenn irgend möglich, muss man jedoch die Behandlung zu Ende bringen, weil sich sonst nur noch mehr Resistenzen einstellen.

                        Werden Corticosteroide übrigens regelmäßig begleitend zur ADT eingesetzt, oder beschränkt sich das eher auf neuere Medikamente wie Abirateron? Sorry, wenn ich diesen Thread für dumme Fragen missbrauche.
                        Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                          Hi Karl,
                          Abirateron drosselt die Cortisolproduktion der Nebennieren. Deshalb muss begleitend immer mir Cortison, in geringer Dosierung, ergänzt werden. Mit zuwenig Cortisol im Körper geht es einem schlecht. So hat es mir die UKM erklärt.
                          Ich nahm erst ein paar Monate Prednison und jetzt seit ein paar Monaten Dexamethason, weil ich das besser vertrage (weniger Sodbrennen).
                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            An alle Helfer und Interessierten,

                            nein, solange es keine erheblichen Probleme etwa mit den Blutwerten gibt, sind wir nicht geneigt, die Chemo vorzeitig abzubrechen.
                            Victor hat es nun seit einem Jahr geschafft, seinen Körper auch mit tiefen HB/Erythrozyten-Werten leistungsfähig zu halten.
                            Da wird ihn auch ein weiterer Abfall nicht so sehr treffen wie andere Patienten, denen diese Anpassungszeit fehlt.
                            Aber naturgemäß kann eine Grenze kommen, bei der es zumindest nicht ohne Bluttransfusionen weitergehen wird.
                            Bis dahin bleibt noch Spielraum.

                            EPOs werden Victor nicht helfen, weil das Problem auch nicht ansatzweise in den Nieren, sondern ausschließlich im Knochenmark und
                            den dort eingewachsenen Metastasen liegt. Doch stimmt das Fehlen zusätzlicher hämatologischer Mutationen bei der MDS hinsichtlich
                            etwaiger Folgen auf die Blutbildung zuversichtlich.

                            Den möglichen Benefit in der Sequenz von RLT gefolgt von Taxanen glauben nicht nur die Ärzte des Tumorboards in Bonn zu erkennen,
                            sondern entsprechend den dazu laufenden Studien auch namhaftere Behandler, wobei Prof. Essler im Bereich der RLT auch international
                            kein Unbekannter mehr sein dürfte.

                            Kommt es zu keinen Zwischenfällen, soll in 6 Wochen eine erste Bewertungs-Besprechung mit Prof. Brossart folgen.
                            Termine zur ambulanten Behandlung unter Aufsicht und Begleitung „seiner“ Ärzte haben wir nun -ohne Unterbrechung- mit insgesamt
                            9 Wochen bis in den Juli erhalten. Eine stationäre Aufnahme konnte mit gewechseltem Behandlungstag vermieden werden.
                            Eine Behandlungspause ist nicht vorgesehen. Die Hormontherapie (HT) bleibt gänzlich ausgesetzt.
                            Die Testosteronwerte möchten wir daher nach der Wirkzeit der letzten „Spritze“ ab Juli vorsorglich wieder enger verfolgen.
                            Eine Wiederaufnahme von Apalutamid steht nicht in Rede.

                            Mit Blick in die Zukunft wäre ein durchsetzungsstärkerer Urologe, der die Verantwortung nicht weitgehend an den Onkologen abgibt,
                            wünschenswert. Auch wir meinen mit Andi, dass ein nach der Chemo folgender Einsatz von Abirateron/Dexamethason jedenfalls dann
                            Aussicht auf Erfolg haben kann, wenn keine AR-Spleißvarianten zu einer diesbezüglichen Resistenz geführt haben und werden zu gegebener
                            Zeit nochmals Argumente austauschen. Zu früh -bei der Erstbesprechung- angedacht, meinte Prof. Brossart dazu nachvollziehbar nur,
                            „kann man grundsätzlich machen, abwarten“.

                            Resignieren wollen wir nicht und bei einem etwaigen Versagen der Docetaxel-Behandlung und HT mittels Abirateron weitere grundsätzlich
                            zur Verfügung stehende Therapien möglichst früh folgen lassen.
                            Übliche Bewährungszeiten einer Therapie -wie noch bei den letzten beiden Lutetium-Zyklen- wollen wir nicht mehr riskieren.
                            Hautnah mussten wir erleben, was ein exponentielles Wachstum bei Verdopplungszeiten von nur wenigen Tagen selbst bei anfänglich noch
                            harmlos erscheinenden PSA-Werten im Bereich von 5 ng/ml bedeuten kann.

                            In petto haben wir neben diversen Steigerungen der Chemo noch BAT, Olaparib, und Immuntherapien, seitens der Nuklearmedizin noch
                            Radium 223 und Lu177 iVm Actinium 225, nicht zu vergessen eine mögliche Tumormassenreduktion durch die IRECT.
                            Zudem mag das vormals -betreffend Lutz- von Georg ins Spiel gebrachte ODM-208 zu gegebener Zeit näher betrachtet werden.

                            Zeit, über nachfolgende Therapien in Ruhe zu befinden und zeitnah den PSA-Wert im Keller zu halten, wünschen wir allen Betroffenen.
                            Das schont nicht nur die Nerven. Auch ein ruhiger Schlaf ohne Schreckgespenster kann erhalten bleiben. Mit Verdopplungszeiten von
                            wenigen Tagen über mehrere Wochen wird es schnell eng. Da hilft es auch wenig, in diversen anderen Foren nach Überlebenden mit sehr
                            hohen PSA-Werten zu suchen. Irgendwann stellt sich dann nicht mehr die Frage, welche Nebenwirkungen unter Berücksichtigung von
                            bestehenden Komorbiditäten in Kauf genommen werden, sondern die weit unangenehmere Frage, welches Tun oder Unterlassen welchen
                            konkreten Tod zu welchem Zeitpunkt zur Folge haben könnte.

                            Sobald Victor wieder Boden unter den Füßen verspürt, möchte ich gerne prophylaktisch Besprechungstermine mit diversen Behandlern,
                            angefangen mit Prof. Stehling zur BAT und IRECT vereinbaren.

                            Morgen werden wir vielleicht schon erste Ergebnisse zur PSMA/PET/CT erfahren, die weiterhelfen können.
                            Entgegen allen bisherigen Erklärungsversuchen und Intuitionen bleibt bis dahin der hoffnungsgetragene Wunsch, Hans-Georg möge doch
                            Recht behalten und der zwischenzeitliche PSA-Flare sei mit einer Vielzahl radioaktiv zerstörter TZ ein Zeichen für die Wirksamkeit des
                            letzten Lutetium-Zyklus gewesen, der sich erst Wochen später im PSA-Verlauf spiegeln wird.

                            Künftig könnten vielleicht neben den -wegen Kapazitätsproblemen in Bonn- örtlich zu organisierenden CTs auch mpMRTs Aufschluss über
                            den sichtbaren Verlauf geben, um bildlose Spekulationen allein aufgrund eines heftigen biochemischen Anstieges zu vermeiden und
                            nicht zuletzt den weiteren Therapie-Weg klarer zu weisen.
                            Doch selbst dann werden vermutlich Verzögerungen in der Diagnose verbleiben, die erst in der Nachsicht eine genauere Einordnung
                            des Geschehens erlauben.

                            Liebe Grüße
                            Victor und Silvia

                            P.S.:
                            Lieber Andi, wir möchten uns aus ganzem Herzen den guten Wünschen von TAO anschließen.
                            https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                              Übliche Bewährungszeiten einer Therapie -wie noch bei den letzten beiden Lutetium-Zyklen- wollen wir nicht mehr riskieren.
                              Nur ist der PSA kein zuverlässiger Indikator des Progresses und übermäßige Nervosität vermutlich nicht hilfreich.
                              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                                Lieber Karl,

                                Anstiege der PSA-Werte mit Verdopplungszeiten von mehreren Wochen oder gar Monaten sollten jedenfalls kein Grund für übermäßige Nervosität sein.
                                Und ja, wie wir recherchiert haben, kann man auch mit PSA-Werten über 10.000 ng/ml überleben. Die Frage ist nur, welches Geschehen spielt sich
                                während eines Anstieges ab. Der Bericht von Konrad zeigt, dass nur eine Metastase am falschen Ort schnell bedrohlich werden kann.

                                Eine etwaige Entwarnung über die Ergebnisse der PSMA/PET/CT von gestern erhalten wir
                                -wohl mit Blick auf die Abwesenheit der dazu kompetenten Ärzte wegen der Pfingstfeiertage- erst am Dienstag nach der 3. Chemo-Gabe.

                                Der Andrang zur PSA/PET/CT am Freitag war trotz fest vergebener Termine unglaublich groß. Die meisten der Betroffenen dürften bis in die späten
                                Abendstunden im dortigen Bereich der Nuklearmedizin zugebracht haben.
                                In diesem Fall waren wir froh, dass Privatversicherte einen spürbaren Vorteil hatten und Victor nach nur insgesamt 4 Stunden fertig war.

                                Nun werden wir das schöne Wetter genießen und wünschen allen erholsame Feiertage.

                                Liebe Grüße
                                Victor und Silvia
                                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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