Eine Frage hätte ich da noch: Findet die Biopsie unter Vollnarkose statt? Ich denke nicht, oder? sonst hätte er meinen Vater am Telefon mitgeteilt, das es eine richtige Narkose ist und das er vorher nichts essen darf. Sie haben ihn nur angerufen und ihm den Termin gegeben. Wie läuft die Biopsie ab? Ist das eine Betäubung am Gesäßmuskel?
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Paulina,
auch schnell wachsende Tumoren verursachen anfangs oft keine Symptome. Nein, wenn es beim Pinkeln brennt und schmerzt, ist das eher eine Anhaltspunkt für Prostatitis, die auch den erhöhten PSA verursachen kann. Ohne das Ergebnis der MRT und der nun anstehenden Biopsie kannst du nur spekulieren. Jedenfalls sieht es nicht nach einem fortgeschrittenen Befund aus, da wäre der PSA deutlich höher.
Zur Biopsie hüllen sich Männer aus guten Gründen in Schweigen, weil nur wenige, die das Problem selbst nicht haben, alle Details wissen mögen. Aber du hast gefragt Es gibt grundsätzlich zwei Verfahren, perineal und über den Enddarm.
Zu beiden Verfahren hast du Links. Bei mir war es die transrektale Biopsie, die immer noch öfter durchgeführt wird, als die perineale. Hier gibt es Komfort- und Basisvarianten. Im Grund kann die Prozedur gut ohne Vollnarkose durchgeführt werden. Du bekommst eine Ultraschallsonde, die in der Größe einem gut ausgebildeten Gemächt gleicht, in den Enddarm. Von dort wird ein Betäubungsmittel in die Oberseite des Enddarms gespritzt. Anschließend bekommst du Biopsienadeln in die Prostata geschossen, die im Ultraschallbild schemenhaft erkennbar ist und wo auch halbwegs gezielt in verdächtige Stellen punktiert werden kann, soweit sie in der MRT auszumachen waren. Die Geschosse machten einen Klang wie bei einer Erbsenpistole für Kinder und man spürt jedes einzelne, bei mir zwölf. Die Schmerzen sind aber weniger schlimm als beim Zahnarzt. Dann hat der Urologe seine Proben, zieht die Sonde heraus und du kannst nach Hause gehen.
So war das Prozedere im Gesundheitssystem von Québec, Kanada, und ist in vielen anderen Ländern der Welt so üblich. Nur, wenn die Biopsie auf diese Weise nicht gelingt, weil der Urologe die Ultraschallprobe nicht einführen kann, wird anderswo eine Vollnarkose eingeleitet. Bei uns in Deutschland scheinen sie aber viele zu kriegen.
Im Anschluss bleibt ein deutliches Unbehagen im Einstichbereich sowie über Wochen blutiges Ejakulat. Aber dann war's das. Wirklich nicht schön, aber mir ist kein Fall aus dem Forum bekannt, wo das Verfahren nicht überstanden wurde. Gerade bei der Transrektalen Variante kann es aber zu Sepsis kommen, weil ja die Nadeln über den Enddarm unrein sind. Dafür bekommt man prophylaktisch ein Antibiotikum und in den meisten Fällen reicht das. Manchmal braucht es im Anschluss weitere Antibiotika.
Gruß KarlNur der Wechsel ist bestaendig.
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Zitat von Michi1 Beitrag anzeigenKarl, ich hatte auch eine solche Biopsie durch den Enddarm. Hatte mich nur erschrocken von dem "Knall", aber das wars dann. Keinerlei nachträglichen Schmerzen oder Nebenwirkungen.
Nach den Biopsien bin ich auch direkt mit dem Auto nach Hause gefahren (~225 Km).
Jeder empfindet dies wahrscheinlich unterschiedlich. Paulina, ein Taxifahrer steckt das weg. Wartet das Ergebnis ab!
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Nach der Biopsie musste ich für ca. eine halbe Stunde zur Beobachtung in der Praxis bleiben. Selber Autofahren war nicht erlaubt, habe mich abholen lassen.
Schweres Heben oder ähnlich anstrengende Tätigkeiten sollte ich für 2 Tage meiden.
Vielleicht kommen in den urologischen Praxen unterschiedliche örtliche Betäubungsmittel zum Einsatz.
Franz
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In den mir bekannten urologischen Praxen würde ich keine Biopsie durchführen lassen. Meine zwei wurden in der Martini Klinik erledigt (Dr. Nagaraj).
Den Hinweis, dass ich nicht unbedingt selbst fahren und am gleichen Tag keinen Sport betreiben sollte, habe ich ebenfalls erhalten. Das hätte mir aber auch niemand sagen müssen. Drei oder vier Tage später habe ich wieder Tennis gespielt.
Einen bzw. zwei Tage nach der Biopsie waren keine Blutreste mehr im Urin zu sehen.
Individuell unterschiedlich.
Vor jeder Biopsie bekam ich den Tag vorher Tabletten und direkt auf der Liege zwei Spritzen zur örtlichen Betäubung in die Prostata.
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Ein paar Tage vor der Biopsie erfolgte ein Aufklärungsgespräch über die Biopsie. Dann war ein mehrseitiger Fragebogen zu event. Erkrankungen, Medikamenten etc. auszufüllen.
Ich erhielt Antibiotika-Tabletten zum Einnehmen am Tag vor der Biopsie und für 1 oder 2 Tage nachher.
Probleme nach der Biopsie keine.
Franz
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Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigenVielleicht kommen in den urologischen Praxen unterschiedliche örtliche Betäubungsmittel zum Einsatz.
Man übersteht's, aber ich hab schon mal Sachen gemacht im Leben, die angenehmer waren.Nur der Wechsel ist bestaendig.
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Ja, die Biopsie ist leider ein (noch) notwendiges Übel. Aufgrund der Infektionsgefahr durch die "üblichen" Biopsien durch Darm oder Damm, habe ich eine Biopsie durch den Gesäßmuskel (transgluteal) gewählt. Hierbei gibt es keine Infektionsgefahr und die
präventive Antibiotikagabe entfällt. Die hier beschriebenen Nebenwirkungen wie Blut im Urin, Druckgefühl, Unbehagen etc. bleiben einem auch bei dieser Methode nicht erspart. Mir war jedoch wichtig, eine Infektion möglichst auszuschließen. Habe leider
einige Bekannte, die damit erhebliche Probleme hatten. Nachteil dieser Methode: sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet und ist recht teuer.
Aber der Termin Deines Vaters steht ja bereits und er wird sicher eine der beiden "klassischen" Methoden erleben. Bei der Mehrzahl der Patienten bleiben Infektionen auch aus, insofern nicht zu ängstlich sein.
Allerdings bleibt zu hoffen, dass die Biopsie von einem Arzt gemacht wird der es kann. Wie Jens schon erwähnt hat,
ist er lieber zur Martini-Klinik gefahren statt in die ihm bekannten urologischen Praxen...
Ebenfalls bleibt zu hoffen, dass es sich um eine Fusionsbiopsie handelt, also basierend auf den Bildbefunden des MRT. Sonst
ist das ein Stochern im Nebel.
LG
Wolfgang
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