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47 Jahre, Prostatakrebsdiagnose

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    #76
    Ich war heute bei Prof. Höfner in Oberhausen. Er bietet (gefühlt als einer wenigen noch) die Brachytherapie an. Er meint, dass ich für die LDR Brachytheapie uneingeschränkt geeignet wäre, Die aktive Überwachung lehnt (anscheinend nicht nur im meinen Fall) ab.

    Laut seiner Aussage sind bei den drei Möglichkeiten laut Leitlinien (also OP, äußere Bestrahlung, innere Bestrahlung) die Heilungsraten praktisch identisch. Und wenn diese identisch sind, dann sollte man die Methode mit den wenigsten Nebenwirkungen wählen. Das ist nach seiner Einschätzung Brachy. Mir ist dann allerdings nicht klar, warum nicht mehr Patienten in Deutschland so behandelt werden. Er vermutet auch wirtschaftliche Interessen bei den anderen Kliniken.

    Die Seeds werden einzeln gesetzt. Also keine Verkettung. Das hatte mich etwas gewundert, weil ich dachte, dieses Verfahren hätte sich durchgesetzt, da so das Wandern einzelner Seeds praktisch ausgeschlossen ist.

    Insgesamt habe ich einen guten Eindruck vom Krankenhaus in Oberhausen sowie insbesondere auch vom Prof. Höfner. Nächste Woche bin ich dann an der Uni Magdeburg und im Vinzenzkrankenhaus Hannover.

    Wie ist Eure Einschätzung. Ist die LDR Brachytheapie sinnvoll? Mir ist immer noch nicht klar, was der/die Haken an der Methode sind. Außer natürlich die Tatsache, dass eine mögliche, spätere OP dann deutlich schwieriger ist und mit potentiell größeren Nebenwirkungen verbunden ist.

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      #77
      Von einer Verkettung bei Brachytherapie habe ich noch nicht gehört. Wie soll das gehen, wenn ein Brachytherapie-Gitter eingesetzt wird um die SEEDs zu plazieren? Vorteil einer Brachytherapie ist, dass man praktisch ambulant behandelt wird und die Nebenwirkungen gering sind. Zeigt sich allerdings Tumor nach einer Bestrahlung oder Brachytherapie ist die weitere Behandlung schwierig, eine OP würde ich dann vermeiden wollen. In Japan setzen sie, glaube ich, dann weitere SEEDs in die Nähe der betroffenen Stelle.

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        #78
        Die Verkettung bei der Seadsimplantation dient dazu, das "abwandern" der einzelnen Seads zu verhindern. Es hat schon mal Fälle gegeben, wo ein oder mehrere Seads aus der Prostata in umliegende Regionen abgewandert sind. Bei Prof. Raducano im Saarland werden bei neu aufflackern des Tumors auch weitere Seads implantiert.

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          #79
          Die Verkettung wird zum Beispiel hier erläutert: LDR-Brachytherapie – klassische Technik | Praxiszentrum Alstertal | Hamburg | Brachytherapie (praxiszentrum-alstertal.de)

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            #80
            Gestern war nun mein Termin bei Herrn Prof.Schostak an der Uni-Klinik Magdeburg. Eigentlich wollte ich seine Meinung zur LDR Brachytheapie, weil ich mir weniger Nebenwirkungen verspreche als bei der Radikal-OP. Das Gespräch nahm aber von Anfang an eine unerwartete Wendung.

            Herr Prof.Schostak erklärte mir, dass die Leitlinien zur Behandlung eines Prostatakarzinoms gerade aktualisiert worden sind. Die aktive Überwachung wird nun noch mehr empfohlen. Ich erfülle die Vorgaben für die aktive Überwachung. Jede Therapie (auch die fokalen Methoden) wären (so habe ich ihn verstanden) in meinem Fall eine Überbehandlung. Bisher habe ich Kriterien ja nicht erfüllt, da in einer Stanze mehr als 80% gefunden wurde. Dieses Kriterium ist nun weggefallen. Schlussendlich erfolgte die Anpassung der Leitlinien aufgrund der Protect-Studie.

            Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. Ich hatte mich innerlich schon mit der Radikal-OP oder der Brachytherapie abgefunden. Ich will das aber eigentlich nicht. Es wird mir zwar von allen Seiten (Ärzte, meine Mutter , mein Bruder ==> ebenfalls Arzt aber anderes Fachgebiet) empfohlen. Aber ich bin innerlich nicht überzeugt. Ich habe Angst vor den Folgen. Als Herr Herrn Prof.Schostak mir seine Sichtweise erläuterte, war einfach nur Freude und Dankbarkeit in mir.

            Ich nehme morgen noch den Termin in Hannover am Vinzenzkrankenhaus wahr. Bin gespannt, was der Arzt dort sagt. Aber nach aktuellem Stand werde ich den geplanten OP-Termin am 29.04.2024 dankend ablehnen und die aktive Überwachung wählen. Das ist natürlich kein Gewähr, dass ich nicht doch unterm Messer lande. Aber ich werde die Zeit bis dahin genießen!

            P.S. Er veranlasst eine zweite Prüfung meiner Biopsieproben. Dann bekommt meine Urologin noch einen Brief mit seiner Einschätzung.

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              #81
              Lieber Alex,

              das ist zwar erfreulich und ich will auch wirklich nicht der Spielverderber sein, aber ich habe so meine Zweifel ob AS das Richtige für Dich ist...

              Schau Dir mal diesen Verlauf an, der Deinem Biopsieergebnis sehr ähnlich ist und in den auch Magdeburg involviert war.

              Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs


              Hör Dir mal die Meinung in Hannover an und entscheide dann.

              Alles Gute!

              LG
              Wolfgang

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                #82
                Lieber Wolfgang,
                mit Deinen Ratschlägen bewegst Du Dich auf ganz dünnem Eis. Lies mal diesen von Franz eingestellten link zur Heterogenität des Prostatakrebses.
                https://karger.com/kko/article/5/3/1...atakrebses-Ein
                Gruß Arnold
                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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                  #83
                  Auf Grund eines einzelnen Patientenberichts vorsichtiger als die Leitlinie zu sein, ist nicht erforderlich. Diese ist gerade in einer sogenannten "Konsultationsversion" herausgekommen, es ändert sich daran aber praktisch nichts mehr. Prof. Schostak sitzt in der Leitlinienkommission und kennt daher die neue Richtlinie. Die überwiegende Anzahl der Ärzte aber noch nicht.

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                    #84
                    Lieber Arnold,

                    ich weiß jetzt nicht genau welche „Ratschläge“ Du meinst. Der Text hinter dem Link besagt doch letztlich nur, dass jeder Prostatkrebs anders ist und anders verlaufen
                    kann als die Parameter der Untersuchungen vermuten lassen. Das sehe ich absolut genauso. Insofern mache ich lediglich darauf aufmerksam, dass der „harmlos“ aussehende
                    Krebs von Alex vielleicht nicht so harmlos ist oder bleibt wie die Untersuchungen vermuten lassen.

                    Insofern sehe ich meinen Beitrag ausschließlich als Hinweis vorsichtig zu sein um böse Überraschungen zu vermeiden. Einen konkreten Ratschlag vermag ich nicht zu erkennen.

                    LG
                    Wolfgang

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                      #85
                      Es geht nicht um „einen Patientenbericht“ Georg. Du bist doch schon so lange dabei und weißt doch mit am besten, dass es zig solcher Verläufe gibt und ein vermutlich harmloser
                      Befund sich ganz anders entwickeln kann als erwartet.

                      Ich möchte Alex absolut nicht verunsichern sondern vielmehr zur Vorsicht raten. Mit 47 ist es häufig so, dass der Krebs sich grundsätzlich aggressiver entwickelt als
                      bei älteren Patienten. Ich wünsche ihm von Herzen, dass sein Krebs ein „Haustier“ ist und er mit AS viele Jahre unbeschwert leben kann. Aber ich würde zumindest weitere
                      Diagnostik in Form eines PSMA PET/CTs machen, um den Befund zu untermauern.

                      Ich weiß, dass der ein oder andere jetzt innerlich ruft „aber doch nicht bei dem Befund“. Warum nicht? Es gibt sicherlich eine Übertherapie, aber meiner Meinung nach
                      keine Überdiagnostik….

                      LG
                      Wolfgang

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                        #86
                        Ihr erinnert Euch noch an Michael?



                        Und wie es nach der OP aussah?

                        Hallo zusammen, im anderen Beitrag hatte ich ja bereits um Rat gefragt. Ausgangslage war: PSA von 01/23=2,3 auf 01/24=3,59 gestiegen. 3 Tesla mpMrt sagt kleine Stelle 0.2ml Priads 4, sonst noch eine Stelle Pirads2. Dann Biopsie mit 12 Stanzen verteilt + 1 Stanze gezielt. Diese eine Stanze war positiv Gleason 3+3, 20mm davon


                        Offen gesagt, bin ich immer wieder überrascht, wie häufig hier harmlos aussehende Befunde mit beruhigenden Kommentaren
                        und Empfehlungen zur AS versehen werden ohne im geringsten die Befunde primär der Biopsie anzuzweifeln bzw. weitergehende Diagnostik zu betreiben
                        und wenn am Ende so etwas heurauskommt heißt es lapidar „ups“…

                        Sorry, für den flapsigen Ton bei so einem ernsten Thema.

                        Mehr ähnliche Verläufe werde ich nicht einstellen und hoffe nur, dass ich Alex nicht verunsichert sondern zum Nachdenken angeregt habe.

                        LG
                        Wolfgang

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                          #87
                          Ja, so war es bei mir. Insgesamt 3 mpMrt gehabt (das 2. vor einem halben Jahr 06/23 nichts gefunden), im letzten dann, Januar 24, wurde der mini 3+3 angeblich gesehen und durch Biopsie bestätigt. Ich hörte nur Vorsicht, die OP ist Übertherapie.
                          Rausgekommen ist ein 2,1 ccm 4+3 an einer völlig anderen Stelle, dort wo angeblich der mini 3+3 gewesen sein sollte, war nix. Kann mir nur erklären dass bei der
                          Biopsie der eigentliche Tumor gestriffen würde. Oder der Tumor ist in den 7 Wochen zwischen mpMrt/ Biopsie bis zur OP gewachsen.


                          ​​​​

                          Kommentar


                            #88
                            Lieber Michael,

                            sorry, dass ich auch Deinen Verlauf hier heranziehe. Aber gerade bei Dir war die Diskrepanz zwischen dem Ergebnis der Diagnostik und dem OP Ergebnis
                            leider sehr groß. Und auch bei Dir wurde im Vorfeld von vielen hier zur AS geraten, was sich als fatal herausgestellt hätte.

                            Auch bei Dir mag es ein Extremfall sein, aber so selten sind diese halt nicht. Und der ewige Hinweis „Prostatkrebs wächst langsam“ passt halt auch
                            nicht immer….

                            Ich hoffe übrigens das es Dir soweit gut geht!!

                            LG
                            Wolfgang

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                              #89
                              Hallo Wolfgang,

                              vielen lieben Dank, körperlich soweit gut. Verliere hier und da mal ein paar Tröpfchen, im großen und ganzen aber OK. Trainiere auch nicht wirklich, Potenz ist jedenfalls voll da, soweit ich beurteilen kann. Muss mich aber ja noch schonen. Nervlich, von der Anspannung her sieht es anders aus.

                              Ich sehe es auch so wie du. Die ganzen Untersuchungen zeigen oft nur einen Teil des tatsächlichen Befundes. Deswegen halte ich auch nicht so viel von AS oder fokalen Therapien.

                              ​​​
                              Viele Grüße

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                                #90
                                Hallo Wolfgang,
                                da habe ich wohl schlampig gelesen. Du hast lediglich eine Warnug ausgesprochen.
                                Sorry Arnold
                                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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