An alle Interessierten,
im Gegensatz zu denjenigen, die nur wissen, was andere tun und lassen sollen, versuche ich, selbst zu helfen und das nicht nur in meinem Beruf,
sondern auch mit den Erfahrungen, die ich bei der Begleitung meines Ehemannes bei dessen PCa-Erkrankung sammeln durfte.
Ich verfasse meine Beiträge zumeist individuell für den einzelnen Betroffenen und passe meine Inhalte an dessen für mich erkennbaren kognitiven
Fähigkeiten an. Sie erheben damit nicht den Anspruch einer für alle verständlichen Darlegung. Für alle führe ich allerdings Abkürzungen zumeist
vor deren Verwendung ein, so dass es dazu keiner Recherche bedarf.
Und ja, Victor ist 2 Jahre nach der Diagnose verstorben. Er hatte neben diversen Lymphknotenmetasen, Metastasen in der Schädelkalotte und dem
Gesichtsskelett solche in einer Nebenniere und von Beginn an unzählige Knochenmetastasen im gesamten Skelettsystem, die bereits in das
Knochenmark eingedrungen waren und schnell die Blutbildung beeinträchtigten. Diverse Komorbiditäten beziehungsweise Folgen der
Krebserkrankung und Therapieversuche bedrohten sein Leben bei jedem weiteren Behandlungsversuch. Einen solch aggressiven Verlauf wünsche
ich niemandem. Victors Umgang mit der Erkrankung hingegen schon.
Lieber Andi,
Danke für deinen Zuspruch.
Liebe Anna,
mit wenigen Ausnahmen kann Krebs, der sich bereits auf die Knochen ausgebreitet hat, mit einem kurativen Behandlungsansatz aufgelöst werden.
Es handelt sich in diesem Stadium um eine systemische Erkrankung, die einer entsprechenden Behandlung bedarf und sich nicht auf wenige
Körperregionen beschränken sollte. Multimodale Behandlungen mit verschiedenen Kombinationsbehandlungen können helfen, Schmerzen und andere
Symptome auch von Knochenmetastasen zu lindern.
So auch mittels möglicher äußerlicher, zielgerichteter Bestrahlungen, wenn die Lage der Metastasen diese erlauben. Je nach Strahlendosis können
einzelne Metastasen mit einer Strahlentherapie abladiert werden und zunächst die Tumorlast senken. Das kann ein Auftauchen neuer Metastasen an
anderer Stelle allerdings nicht verhindern. Daher ist auch bei oligometastasiertem Prostatakrebs die Rolle der lokalen Behandlung von Metastasen
mittels Bestrahlung oder Radiochirurgie Gegenstand intensiver Debatten. Ein Benefit ist nicht automatisch vorhanden. Ansonsten wäre es einfach und
man müsste nur nach und nach alle Knochenmetastasen einmal bestrahlen. Das kann leider nicht gelingen.
Nebeneffekte der Strahlentherapie können zu einer Reihe von Knochenveränderungen, darunter Osteopenie, Osteoporose, Osteoradionekrose und
Frakturen führen.
Die Grenze einer Strahlentherapie liegt jedenfalls dort, wo die Bestrahlung das Skelett beziehungsweise einzelne Knochen schließlich zerbröseln ließe.
Daher würde ich vor einer Knochenbestrahlung wissen wollen, ob ich mein „Strahlenguthaben“ an der fraglichen Stelle sinnvoll einsetze und
gegebenenfalls die Aufklärungsdiagnostik zunächst fortbringen, um von einer nur vermuteten Knochenmetastase zu einer sicheren Diagnose zu gelangen,
zumal auch die Hormontherapie die Knochengesundheit durch den Abbau der Knochendichte beeinträchtigt.
„ … Da der PSA-WERT meines Mannes so rasant steigt, vermuten wir doch einen Herd …“.
Diesbezüglich brachte die Blindbestrahlung der Prostataloge bei deinem Ehemann leider keinen Erfolg. Der alleinige Verdacht auf eine Knochenmetastase
im 9. Brustwirbelknochen, der nach # 10 offenlässt, ob es sich ebenso gut um eine unspezifische, degenerativ Veränderung handelt, kann bei einer weiteren
Bestrahlung zur gleichen Enttäuschung führen und erneut allein gesundes Gewebe treffen. Die Suche nach „dem Herd“ oder solchen an anderer Stelle,
gefolgt von den Knochenmetastasen, die bildgebend noch nicht sichtbar sein können, ginge dann weiter.
Ich verstehe das Bestreben, möglichst schnell zu handeln, aber Aktionismus allein muss nicht helfen, zumal noch weitergehende Diagnosemöglichkeiten
hinsichtlich der fraglichen Metastase und solche zur gesamten Ausbreitung offen sind. Hiernach kann faktenbasiert entschieden werden, ob und
gegebenenfalls an welcher Stelle eine weitere Bestrahlung dienlich sein mag.
Eine Knochendichtemessung vor Beginn einer Hormon- Strahlen- oder Chemo- Behandlung mag zumindest das individuelle Frakturrisiko ermitteln und
bei Risikopatienten während der Therapie unter Kontrolle genommen werden.
Ansonsten sollte sie standardmäßig mit Vergleichsmessungen im Jahresabstand erfolgen.
Liebe Grüße
Silvia
P.S.: Vielleicht möchtest du dir auch den Parallelthread von Wolfgang mit einem Bericht über eine fehlgeschlagene Bestrahlung der Prostataloge
seines Freundes ansehen.
https://forum.prostatakrebs-bps.de/f...%A6#post249186
im Gegensatz zu denjenigen, die nur wissen, was andere tun und lassen sollen, versuche ich, selbst zu helfen und das nicht nur in meinem Beruf,
sondern auch mit den Erfahrungen, die ich bei der Begleitung meines Ehemannes bei dessen PCa-Erkrankung sammeln durfte.
Ich verfasse meine Beiträge zumeist individuell für den einzelnen Betroffenen und passe meine Inhalte an dessen für mich erkennbaren kognitiven
Fähigkeiten an. Sie erheben damit nicht den Anspruch einer für alle verständlichen Darlegung. Für alle führe ich allerdings Abkürzungen zumeist
vor deren Verwendung ein, so dass es dazu keiner Recherche bedarf.
Und ja, Victor ist 2 Jahre nach der Diagnose verstorben. Er hatte neben diversen Lymphknotenmetasen, Metastasen in der Schädelkalotte und dem
Gesichtsskelett solche in einer Nebenniere und von Beginn an unzählige Knochenmetastasen im gesamten Skelettsystem, die bereits in das
Knochenmark eingedrungen waren und schnell die Blutbildung beeinträchtigten. Diverse Komorbiditäten beziehungsweise Folgen der
Krebserkrankung und Therapieversuche bedrohten sein Leben bei jedem weiteren Behandlungsversuch. Einen solch aggressiven Verlauf wünsche
ich niemandem. Victors Umgang mit der Erkrankung hingegen schon.
Lieber Andi,
Danke für deinen Zuspruch.
Liebe Anna,
mit wenigen Ausnahmen kann Krebs, der sich bereits auf die Knochen ausgebreitet hat, mit einem kurativen Behandlungsansatz aufgelöst werden.
Es handelt sich in diesem Stadium um eine systemische Erkrankung, die einer entsprechenden Behandlung bedarf und sich nicht auf wenige
Körperregionen beschränken sollte. Multimodale Behandlungen mit verschiedenen Kombinationsbehandlungen können helfen, Schmerzen und andere
Symptome auch von Knochenmetastasen zu lindern.
So auch mittels möglicher äußerlicher, zielgerichteter Bestrahlungen, wenn die Lage der Metastasen diese erlauben. Je nach Strahlendosis können
einzelne Metastasen mit einer Strahlentherapie abladiert werden und zunächst die Tumorlast senken. Das kann ein Auftauchen neuer Metastasen an
anderer Stelle allerdings nicht verhindern. Daher ist auch bei oligometastasiertem Prostatakrebs die Rolle der lokalen Behandlung von Metastasen
mittels Bestrahlung oder Radiochirurgie Gegenstand intensiver Debatten. Ein Benefit ist nicht automatisch vorhanden. Ansonsten wäre es einfach und
man müsste nur nach und nach alle Knochenmetastasen einmal bestrahlen. Das kann leider nicht gelingen.
Nebeneffekte der Strahlentherapie können zu einer Reihe von Knochenveränderungen, darunter Osteopenie, Osteoporose, Osteoradionekrose und
Frakturen führen.
Die Grenze einer Strahlentherapie liegt jedenfalls dort, wo die Bestrahlung das Skelett beziehungsweise einzelne Knochen schließlich zerbröseln ließe.
Daher würde ich vor einer Knochenbestrahlung wissen wollen, ob ich mein „Strahlenguthaben“ an der fraglichen Stelle sinnvoll einsetze und
gegebenenfalls die Aufklärungsdiagnostik zunächst fortbringen, um von einer nur vermuteten Knochenmetastase zu einer sicheren Diagnose zu gelangen,
zumal auch die Hormontherapie die Knochengesundheit durch den Abbau der Knochendichte beeinträchtigt.
„ … Da der PSA-WERT meines Mannes so rasant steigt, vermuten wir doch einen Herd …“.
Diesbezüglich brachte die Blindbestrahlung der Prostataloge bei deinem Ehemann leider keinen Erfolg. Der alleinige Verdacht auf eine Knochenmetastase
im 9. Brustwirbelknochen, der nach # 10 offenlässt, ob es sich ebenso gut um eine unspezifische, degenerativ Veränderung handelt, kann bei einer weiteren
Bestrahlung zur gleichen Enttäuschung führen und erneut allein gesundes Gewebe treffen. Die Suche nach „dem Herd“ oder solchen an anderer Stelle,
gefolgt von den Knochenmetastasen, die bildgebend noch nicht sichtbar sein können, ginge dann weiter.
Ich verstehe das Bestreben, möglichst schnell zu handeln, aber Aktionismus allein muss nicht helfen, zumal noch weitergehende Diagnosemöglichkeiten
hinsichtlich der fraglichen Metastase und solche zur gesamten Ausbreitung offen sind. Hiernach kann faktenbasiert entschieden werden, ob und
gegebenenfalls an welcher Stelle eine weitere Bestrahlung dienlich sein mag.
Eine Knochendichtemessung vor Beginn einer Hormon- Strahlen- oder Chemo- Behandlung mag zumindest das individuelle Frakturrisiko ermitteln und
bei Risikopatienten während der Therapie unter Kontrolle genommen werden.
Ansonsten sollte sie standardmäßig mit Vergleichsmessungen im Jahresabstand erfolgen.
Liebe Grüße
Silvia
P.S.: Vielleicht möchtest du dir auch den Parallelthread von Wolfgang mit einem Bericht über eine fehlgeschlagene Bestrahlung der Prostataloge
seines Freundes ansehen.
https://forum.prostatakrebs-bps.de/f...%A6#post249186
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