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Irgendwie peinlich, aber ich möchte ja keine Info zu meinem Zustand unterschlagen, vor allem für diejenigen nicht, die das Ganze noch vor sich haben.
Daher: heute Nacht hatte ich meine 1. Erektion nach der OP. Im Halbschlaf habe ich erst befürchtet der Katheter würde wieder liegen, aber nein, es war
etwas deutlich erfreulicheres….
Glückwunsch Wolfgang!
Nächtliche Erektionen kenne ich nur noch aus der Erinnerung, trotz beidseitiger Nervschonung. Nach 1,5 Jahren helfen aber pharmazeutische bzw. mechanische Hilfsmittel ganz gut, sodaß Sexleben durchaus stattfinden kann ;-)
Ich bin hier einer der leichteren Fälle, und daß es das ca. 11,5 Jahre nach RPE auch gibt, sollte nicht ganz untergehen.
Dann gilst Du ja praktisch schon lange als "GEHEILT"...und beteiligst Dich trotzdem noch hier..Chapeau !!
Auch ich bin wohl in der glücklichen Situation, einer der leichteren Fälle zu sein....aber ich lese hier im Stummen auch immer mal wieder mit..Nicht mehr so regelmässig wie zur Anfangszeit, aber doch auch ab und zu...und natürlich , um nach meinen Nachsorgeterminen mein Profil upzudaten
Hier mal ein kleiner Bericht, wie es nach meiner OFFENEN OP gelaufen ist
Ausgangssituation Stanzbiopsie Gleason 4+3
- Offene OP im NOV2018 in Braunschweig, durchgeführt von Prof Hammerer himself....leider nur einseitig Nerverhaltend
- 5 Tage Khs-aufenthalt
- 8 Tage nach Op Katheder gezogen und "DICHT"
- Postoperativ wurde mein PCA auf einen pt2c eingestuft und der Gleason mit 3+3 angegeben ( Alle Ränder Frei, nix weiter befallen)
- 14 Tage nach OP 3 wöchige Reha in Bad Wildungen
- nach Reha ziemlich schnell kontinent ( bis heute keine Probleme bis auf das eine oder andere kleine Tröpfchen bei Belastung oder Orgasmus)
- bis heute KEINE WEITERE BEHANDLUNG oder MEDIKATION nötig
- PSA seit 4 Jahren unter der Nachweisgrenze
- bin Körperlich fit
soweit die guten Nachrichten........
Einziger Wehrmutstropfen:
Erektionsfähigkeit = 0,000000 (Ohne ne SKAT-spritze passiert da GAR NICHTS)
Das hat mich lange Zeit psychisch sehr belastet und tut es auch heute noch ab und zu...hatte ich doch die ersten 2 Jahren so sehr gehofft, das die ED kein Dauerthema wird.
-PUSTEKUCHEN-
Jetzt habe ich noch 2 Nachsorgetermine vor mir (JUNI u DEZ) und dann sind 5 Jahre rum.
Danach sollte ich dann ja wohl auch als GEHEILT gelten
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich finde es einfach schön und wichtig, dass man auch in diesem Forum sieht, dass es sehr gute und unproblematische Verläufe gibt. Ich wiederhole mich, aber ich
denke gerade für die "Neuankömmlinge" hier wirkt das auf die ein oder andere Art beruhigend und hilft optimistisch zu bleiben.
Fairerweise muss man natürlich auch sagen, dass Dein OP Ergebnis und das Downgrade von 7b auf 6 prognostisch kaum besser sein konnte.
Dir weiterhin sorglose Nachsorgetermine ud beste Gesundheit!!
wirst Du sehen, daß ich 2 Jahre nach meiner OP Anlaß hatte, mich wegen einer vermeintlichen Verdoppelung meiner PSA-Werte zu sorgen. Das hat mich ein paar Jahre ziemlich ins Rotieren gebracht. Im Nachhinein bin ich schlauer und weiß, daß Schwankungen im Bereich von 0,0x, auch wenn sie nach Verdoppelung oder Verdreifachung aussehen, praktisch gar nichts bedeuten. Ich habe diese Info zwar relativ bald vom Hausarzt und Labor bekommen, hat mich aber immer nur zeitweise beruhigt. Zahlen lügen ja nicht, oder? Ja, sie lügen nicht, nur haben sie manchmal keine Bedeutung, jedenfalls wenn (fettes wenn) sie im 0.0x-Bereich nur so herumoszillieren, und keine stetige Dynamik nach oben anzeigen.
Ich habe eine Weile gebraucht, das wirklich zu verstehen, das Forum war dabei sehr hilfreich, u.a. die geduldigen und kenntnisreichen Erklärungen des unvergessenen Konrad/Hvielemi. Ich habe mich dann entschieden, weiter zu berichten, auch weil ich dachte: Kann ja kaum sein, daß ich der einzige mit so einer Entwicklung bin. Bin ich auch nicht, immer mal wieder berichten Betroffene von Verläufen, die meinen eigenen sehr ähnlich sehen. Ich gebe dann meinen Senf dazu, bin aber nicht sicher, ob ich die Leute erreiche. Zahlen lügen ja schließlich nicht, oder? Panik ist zwar ein schlechter Ratgeber, aber bei steigenden Werten verständlich und wahrscheinlich kaum vermeidbar.
Tatsächlich hat sich meine damalige Panik auch erst so richtig gelegt, als der PSA-Verlauf die wohlgemeinten Entwarnungen bestätigt hat. Jedenfalls bis jetzt (Entwicklung ist weiter erfreulich). Ich werde meinen Thread die Tage updaten.
Bei “Geheilt”-Diagnosen bin ich vorsichtig. Cancer is a bitch. Sagen wir so: Ich bin geheilt – bis jetzt! Und das ist ja gar nicht so schlecht.
Alles Gute Dir
Tja, im Nachhinein betrachtet sieht Dein Verlauf natürlich perfekt aus. Aber die Sorgen, die Du Dir zwischendurch gemacht hast kann sicherlich jeder hier nachvollziehen.
Nervenschonender wäre natürlich gewesen nur alle 5 Jahre zur Nachsorge zu gehen....
Aber im Ernst: Es ist halt immer ein Unterschied, ob man andere ob ihres Verlaufs beruhigen möchte oder selbst Betroffener ist. Auch diese Erfahrung machen sicherlich
(fast) alle hier.
Trotzdem einfach schön zu sehen, dass es bei Dir so gut gelaufen ist und sicherlich weiterhin laufen wird. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich finde es einfach schön und wichtig, dass man auch in diesem Forum sieht, dass es sehr gute und unproblematische Verläufe gibt. Ich wiederhole mich, aber ich
denke gerade für die "Neuankömmlinge" hier wirkt das auf die ein oder andere Art beruhigend und hilft optimistisch zu bleiben.
Fairerweise muss man natürlich auch sagen, dass Dein OP Ergebnis und das Downgrade von 7b auf 6 prognostisch kaum besser sein konnte.
Dir weiterhin sorglose Nachsorgetermine ud beste Gesundheit!!
LG
Wolfgang
Hi Wolfgang,
vielen Dank für Deine Wünsche.
Ja, ich denke auch, dass es mehr an positiven Berichten geben sollte.
Klar darf man diese Krankheit nicht verharmlosen.
Auch wen sich mein Bericht so "toll" liest und auf den ersten Blick alles super war(ist), war auch mein Weg kein Spaziergang.
2 Tage nach der OP ging es mir gar nicht gut, weil sich der Stuhlgang nicht einstellen wollte.
Was das psychisch mit einem macht, wenn man A-A machen soll und nicht kann...sich quasi unter Druck gesetzt fühlt und Gedanken aufkommen, das man dann hoffentlich keinen Darmverschluss bekommt---das war schon nicht einfach.
Aber da das die einzige Komplikation war, die ich hatte, hab ich es oben nicht erwähnt.
Denn unterm Strich ist ja alles super gelaufen
Das es bei mir so gut gelaufen ist, ist sicherlich nicht der Regelfall und enorme Glücksache, da mein PCA doch noch rechtzeitig erkannt und entfernt wurde.
(Ich habe sogar noch zwei weitere gute Freunde, deren Fälle ähnlich meinem verlaufen , die aber hier im Forum nicht angemeldet sind)
Ich kann allen Betroffenen nur raten: DENKT IN KLEINEN SCHRITTEN !!! Immer nur den nächsten Schritt als Ziel vor Augen haben und nicht das Große Ganze als Problem sehen.
1. Ziel---OP hinter sich bringen und wieder einigermassen auf eigenen Beinen aus dem KHS kommen
2. Ziel---Katheder ziehen und sich freuen, wenn die "Leitung" dicht ist
3. Ziel---Wundheilung und Reha
4. Ziel---Kontinent werden
5. Ziel---Körperliche Fitness zurückerlangen
Das hat mir jedenfalls auch psychisch und physisch gut geholfen.
In diesem Sinne
allen anderen auch einen gute Verlauf und Genesungsprozeß gewünscht
Gruß
Berema
Bei “Geheilt”-Diagnosen bin ich vorsichtig. Cancer is a bitch. Sagen wir so: Ich bin geheilt – bis jetzt! Und das ist ja gar nicht so schlecht.
Alles Gute Dir
Warum verwendet ihr eigentlich immer den Begriff geheilt/Heilung? An eine Heilung sind streng medizinisch genommen Kritierien geknüpft die in den überwiegenden Fällen hier gar nicht erfüllt werden können. Eine Krankheit heilt aus, aber folgenlos. Dies würde voraussetzen, dass das Organ aber faktisch noch vorhanden sein müßte. Was ist mit den Folgen, der Angst vor jedem Nachsorgetermin? Rezidive auch nach Jahren? Sind das dann neue Erkrankungen nach einer Heilung?
Ich bin extrem allergisch auf dieses Wort weil es auch von Ärzten gerne gebraucht wird, werbewirksam um einen möglichst zu einer OP zu überzeugen. Dabei werden streng medizinisch die Voraussetzungen einer Heilung in der Regel überhaupt nicht erreicht.
Nach meier Pseudodiagnose war in jedem zweiten Satz meines Arztes das Wort Heilung enthalten um mich für eine OP zu gewinnen. Da wäre ich demnach von einer Krankheit geheilt worden die ich eigentlich gar nicht habe. Mein Vater hat nach seiner OP eine tiefe Depression erlitten, da er mit den Folgen der OP wie Inkontinenz und Impotenz zu kämpfen hatte. Dies auch noch nach 5 Jahren und zuguterletzt nach über 10 Jahren einen PSA Anstieg mit dann gesichertem Rezidiv. Wie geht man als "Geheilter" mit den Folgen um und war mein Vater dann nur zwischenzeitlich geheilt?
Nein ich sträube mich gegen dieses Wort, weil es etwas sehr weitreichendes suggeriert, es einem etwas vermittelt das vielleicht so nie eintritt und eine Therapie mit einem Versprechen begründet, die auch ungeahnte Folgen haben kann.
Ich würde mir von diesem Forum auch wünschen von einem Wort abstand zu halten, weil es hier Neuankömmlinge etwas vermittelt, das nach medizinischer Definition gar nicht und weitergedacht evtl. nie eintritt.
Vielleicht erleben wir noch inovative Ansätze die Organverluste oder Einschränkungen nach Therapien ausschließen, dann dürfen wir gerne über eine Heilung diskutieren.
LG
Michael
Heilen konnte nach der Überlieferung auf dieser Welt nur einer, durch Handauflegen Ansonsten ist es ein Wunder, das unser Körper vollbringt.
Hi Michael,
Du hast Recht, der Begriff "Heilung" und Krebsbehandlungen passen eigentlich nicht zusammen. Man sollte eher von "Remission" sprechen. Auch nach Jahren kann der Krebs nämlich wiederkommen, muss aber nicht.
Aber "Heilung" klingt viel besser und gibt einem ein besseres Gefühl.
Hi Michael,
Aber "Heilung" klingt viel besser und gibt einem ein besseres Gefühl.
Ist das aber nicht in die Tasche gelogen und der Fall tief wenn die weitreichenden Erwartungen nicht erfüllt werden?
Remissionsfreier Zeitraum ist doch auch positiv. Ebenso die Betrachtung als chronische Erkrankung, damit würden sich einige Männer dann auch leichter tun die vlt. nur eine aktive Überwachung anstreben.
Das Wort Heilung passt wirklich nicht zu einer Krebsdiagnose da es eine sehr hohe Erwartungshaltung beinhaltet. Für mich ist der Wortgebrauch einfach fahrlässig und eine unverantwortliche Phrase.
Ist das aber nicht in die Tasche gelogen und der Fall tief wenn die weitreichenden Erwartungen nicht erfüllt werden?
Remissionsfreier Zeitraum ist doch auch positiv. Ebenso die Betrachtung als chronische Erkrankung, damit würden sich einige Männer dann auch leichter tun die vlt. nur eine aktive Überwachung anstreben.
Das Wort Heilung passt wirklich nicht zu einer Krebsdiagnose da es eine sehr hohe Erwartungshaltung beinhaltet. Für mich ist der Wortgebrauch einfach fahrlässig und eine unverantwortliche Phrase.
Michael
OK..Heilung ist dann vllt das falsche Wort
Wenn es denn als chronische Erkrankung -mit Remissionsfreiem Zeitraum--gesehen werden soll, dann frage ich mich allerdings, warum einem dann der Behindertenstatus nach 5 Jahren wieder entzogen wird.
Mein "Leiden" ist ja von Dauer und auch nicht nach 5 Jahren vorbei
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