Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ausführlicher OP Bericht eines frisch operierten...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Michael99 Beitrag anzeigen
    Ja Wolfgang, schätze die meisten hier können dein bescheidenes Gefühl nachvollziehen. Aber 0,03 kann theoretisch doch 0,0251 oder 0,0349 sein. Oder würden ab 0,03 mehr Dezimalstellen ausgewiesen?
    Gruß, Michael
    Michael, das kann ich Dir ehrlich gesagt gar nicht beantworten, weil ich "so weit" noch nie war:-)

    0,03 ist halt die Messgrenze dieses Labors.

    LG
    Wolfgang

    Kommentar


      Nur mal so aus der Praxis: Die Nachweisgrenzen von z.B. Roche PSA-Testen hängt auch von den Maschinen ab, auf denen der Test läuft:
      0,002 ng/ml (cobas e 411 Analyzer)
      0,003 ng/ml (cobas e 601 Modul)
      0,014 ng/ml (cobas e 801 Modul)​
      Abbott lässt leider nur den Zugriff für registrierte Anwender zu. Der war ich zwar mal, aber das ist Geschichte.
      Und, wenn der Variationskoeffizient bei so niedrigen Werten im Bereich von 3 bis 7% liegt, kann man sich doch leicht ausrechnen, dass die Anzahl der Nachkommastellen, die sinnvollerweise angegeben werden sollten bestenfalls bei 3 Nachkommastellen liegt.
      Arnold
      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

      Kommentar


        Nachdem ich diese etwas kuriose Erfahrung mit dem fehlenden Vorzeichen bei meiner Hausärztin gemacht habe, habe ich den Untersuchungstermin bei meinem Urologen auf den 21.08. vorgezogen.

        Zunächst habe ich ihm von meiner Unruhe aufgrund des fehlenden < Zeichens erzählt. Da hat er erstmal abgewunken und darauf verwiesen, dass mit einem Siemens Gerät gemessen wurde. "Ja und?"
        habe ich ihn gefragt. Seine Antwort: Das Teil wäre so alt, da wäre eine Nachweisgrenze von < 0,03 eh gewürfelt, Abweichungen von 2-3 Hundertsel wären bei seinen Patienten, die zwischendurch
        ebenfalls noch bei Ihren Hausärzten messen lassen, keine Seltenheit.

        Interessante Info, das war mir neu!

        Lange Rede, kurzer Sinn: Er hat ein Labor. welches ausschließlich mit Abbott Geräten der neusten Generation misst und bei denen die Schwankungen "theoretisch" bei einigen Tausendstel liegen. Aber auch hier
        können diese "technisch bedingt" mal höher liegen.

        Sehr beruhigend.

        Egal, Blut abgegeben und eben kam das Ergebnis: < 0,01

        DAS ist beruhigend. Wir haben uns darauf verständigt, dass ich zukünftig auf Messungen bei meiner Hausärztin verzichte, nochmal Ende des Jahres komme und ab 2025 wir auf halbjährliche Messungen umstellen.
        Bei meinen Parametern würde dies reichen.

        Da er es gewohnt ist, dass ich sehr neugierig und penibel bei der Analyse meines Krebses bin hat er noch gefragt, ob nichts neues ansteht. "Doch", habe ich gesagt, ich lasse bei meiner ektomierten Prostata noch eine DNA-Karyometrie
        durchführen. Da hat er nur gegrinst und die Hände hochgehoben...

        LG
        Wolfgang

        Kommentar


          Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
          Nur mal so aus der Praxis: Die Nachweisgrenzen von z.B. Roche PSA-Testen hängt auch von den Maschinen ab, auf denen der Test läuft:
          0,002 ng/ml (cobas e 411 Analyzer)
          0,003 ng/ml (cobas e 601 Modul)
          0,014 ng/ml (cobas e 801 Modul)​
          Abbott lässt leider nur den Zugriff für registrierte Anwender zu. Der war ich zwar mal, aber das ist Geschichte.
          Und, wenn der Variationskoeffizient bei so niedrigen Werten im Bereich von 3 bis 7% liegt, kann man sich doch leicht ausrechnen, dass die Anzahl der Nachkommastellen, die sinnvollerweise angegeben werden sollten bestenfalls bei 3 Nachkommastellen liegt.
          Arnold
          Kannst Du das mal für Laien erklären?? Was ist das, Cobas E 411 Analizer usw.??
          Würde mich interessieren, da meine Werte ja schnell gestiegen sind und ich mal beim Urologen, mal beim Hausarzt und dann in der Reha nen PSA Test hab machen lassen. Wie erfahre ich, mit welchen Maschinen getestet wurde??.

          Kommentar


            Hallo Reinhard,
            das kann ich Dir bestenfalls an einem Beispiel erklären, die aber bekanntlich alle hinken.
            Also die oben erwähnten Maschinen sind alle von Roche entwickelt worden und in der Lage unter anderem (die können noch viele andere Parameter messen) auch PSA zu messen. Genauso wie alle VW-Käfer, Golf und Passat von VW entwickelt wurden. Mit jedem dieser Autos kommst Du von A nach B, aber unterschiedlich schnell, bequem und/oder kostengünstig. Genau, wie die meisten Privathaushalte in der Regel nur ein Auto haben, besitzen die Labore auch nur eine dieser Maschinen und geben die auch im Ergebnisausdruck an. Und genau wie bei den Autos, gibt es auch für die Messung von PSA mehrere Firmen, nicht nur Roche. Deswegen ist es auch so wichtig, den PSA-Wert immer im gleichen Labor messen zu lassen.
            Du merkst schon, dass es mir schwerfällt, das einigermaßen vernünftig zu erklären, aber besser kann ich das gerade nicht.
            Gruß Arnold
            Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

            Kommentar


              Zitat von Barnold Beitrag anzeigen
              Hallo Reinhard,
              das kann ich Dir bestenfalls an einem Beispiel erklären, die aber bekanntlich alle hinken.
              Also die oben erwähnten Maschinen sind alle von Roche entwickelt worden und in der Lage unter anderem (die können noch viele andere Parameter messen) auch PSA zu messen. Genauso wie alle VW-Käfer, Golf und Passat von VW entwickelt wurden. Mit jedem dieser Autos kommst Du von A nach B, aber unterschiedlich schnell, bequem und/oder kostengünstig. Genau, wie die meisten Privathaushalte in der Regel nur ein Auto haben, besitzen die Labore auch nur eine dieser Maschinen und geben die auch im Ergebnisausdruck an. Und genau wie bei den Autos, gibt es auch für die Messung von PSA mehrere Firmen, nicht nur Roche. Deswegen ist es auch so wichtig, den PSA-Wert immer im gleichen Labor messen zu lassen.
              Du merkst schon, dass es mir schwerfällt, das einigermaßen vernünftig zu erklären, aber besser kann ich das gerade nicht.
              Gruß Arnold
              Danke für die Info. Hab bis jetzt vom Urologen nur den PSA Wert genannt bekommen. Dann muss ich mal auf den Ausdruck des Laborberichts gucken den ich vom Hausarzt bekommen habe und den ich in Reha bekommen habe

              Kommentar


                Heute sind es exakt 18 Monate nach der OP. Zeit, um mal etwas zu reflektieren...

                War die OP für mich die richtige Entscheidung?

                Definitiv ja! Mein Zustand ist als hervorragend zu bezeichnen. Ich bin voll belastbar, beschäftige mich, abgesehen hier im Forum, so gut wie gar
                nicht mehr mit dem Krebs und genieße jeden Tag. Klingt vielleicht etwas übertrieben, ist aber tatsächlich so.

                Ich treibe viel Sport, ernähre mich sehr gut , nehme sinnvolle NEM, mache viel Urlaub, gestalte meine Tage so wie ich es möchte und verbringe viel Zeit mit Familie und Freunden.

                War das Ganze ein Spaziergang?

                Definitiv nein. Die OP an sich und die Tage danach waren nicht schlimm. Die 33 Tage Katheterzeit waren der Horror und haben mich sehr belastet, weil mein Alltag sich
                dadurch gefühlt um 95% eingeschränkt hatte. Die "Belohnung" war nach dem Ziehen eine sofortige Kontinenz:-)

                Die Erektionsfähigkeit hat sich auch wieder eingestellt, auch wenn sich in den ersten Monaten nur wenig "tat".

                Weniger schön war der Leistenbruch 7 Monate nach der OP und nach operativen Eingriff nur 6 Wochen später noch ein Narbenbruch am Bauchnabel.

                Immer noch aufregend im negativen Sinne sind die PSA-Messungen, wenn auch mit abnehmender Tendenz.

                Kurios waren auch meine Erfahrungen mit dem Gebiet der Pathologie. Wenn es einen medizinischen Bereich gibt auf den der Spruch "das Ergebniss liegt im Auge des
                Betrachters" zutrifft, dann ist es die Pathologie. Ich habe eine Zweitbefundung und eine Drittbefundung machen lassen und jedesmal wurde das Ergebnis besser. Da ich mein
                Glück nicht auf´s Spiel setzen wollte, habe ich auf eine Viertbefundung verzichtet...

                Ich glaube, dass ich über "meinen" Krebs recht gut informiert bin.

                Das liegt auch daran, dass ich gerne selbst tätig werde, überlege was ich selber für mich zum Verständnis beitragen
                kann und Meinungen Dritter immer sehr gerne überprüfe. Während meiner Berufstätigkeit war dies sehr häufig entscheidend. Kann bei einer ernsthaften Erkrankung also nicht falsch sein.

                Ich habe hier und auf myprostate.eu Hunderte von ähnlich gelagerten Befundungen angesehen, Datenbanken mit Studien, Handlungsweisen bei Rezidiv, bestmögliche bildgebende Untersuchungen
                mit Standorten etc. angelegt und eine Strategie für den "Fall der Fälle" vorbereitet, um nicht in Panik oder Hektik zu verfallen. Ich strukturiere gerne und habe im Leben die Erfahrung gemacht, dass viele kleine Teile ein
                größeres Bild zeigen.

                Für dieses Jahr bin ich "durch" undd werde erst im Januar wieder messen lassen. Anschließend noch einmal im Mai und wenn es dann bei < 0,01 bleibt, gehe
                ich auf halbjährliche Intervalle und werde dann noch weniger an den Krebs denken und die unangenehmen Begleiterscheinungen auch bald komplett vergessen...

                LG
                Wolfgang


                Kommentar


                  Glückwunsch, dass es bei Dir so gut verlaufen ist. Drück Dir die Daumen, dass es so bleibt

                  Kommentar


                    Hi Wolfgang,

                    Glückwunsch zum 1,5. Jahrestag......aber vor allem, dass es dir so gut geht. Auch schön zu lesen, dass deine vorausschauende Vorgehensweise so gut funktioniert.

                    Bei mir würde ich sagen, anfangs eingelesen, informiert: die Prognosen waren besser, das mitgeteilten Ergebnisse der Diagnostik waren dann immer schlechter als prognostiziert. Nach RPE, waren die Prognosen immer schlechter als das festgestellte Ist-Ergebnis. Das liegt aber wohl am Gleason 9, wenn du damit recherchierst kommen wenig positive Abschätzungen.

                    Ich denke, ich schlage dein Vorgehen und den erzielten Verlauf als "Best practice" vor, vielleicht kommst du in die hall of fame.....;-)

                    Dir weiterhin alles Gute
                    Karl

                    Kommentar


                      Danke Dir Reinhard!

                      Danke auch Dir Karl. Aber, "Hall of Fame" fände ich stark übertrieben mein Lieber:-)

                      LG
                      Wolfgang

                      Kommentar


                        Moin Wolfgang, auch von mir Glückwunsch zum bisherigen Bilderbuchverlauf. Leider kann man über Positives hier im Forum ja nur selten lesen, da die Wenigsten nach erfolgreicher und nebenwirkungsarmer OP hier weiter bzw. generell berichten.

                        Ob man aber dann dein Weg als "Best practice" für eine Hall of Fame vorschlagen darf sehe ich dann doch leider differenzierter. Ja, "Best Practice" also Erfolgsmethode im Einzelfall aber auf keinem Fall übertragbar. Dafür hat ein Prostatakarzinom eben zuviele Facetten.

                        Passend dazu ist jetzt aktuell eine europäische Studie veröffentlicht worden die im Bezug auf das Prostatakarzinom "Hinweise auf mögliche Überdiagnosen" liefert, die derzeit eine "hohe Inzidenz" durch "unregulierte und opportunistische PSA-Tests aufgebläht" verursacht. Das Thema hat dann auch prompt die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel "Wenn Überdiagnosen schaden" (erschienen 05.09.2024) aufgegriffen. Kurzum geht es darum, dass es immer mehr PCA Diagnosen gibt in deren Folge Männer einer Therapie zugeführt werden, die sie nie benötigen würden, dafür aber einen Schaden zugefügt bekommen.

                        Das ganze Thema Früherkennung, PSA Bestimmung und Umgang mit einem Niedrigrisikokarzinom ist also weiterhin in Bewegung und man(n) darf gespannt sein wie sich das dann auf ein etwaiges Screening Programm auswirkt. Alles in allem daher auch weiterhin höchst individuell.

                        Dir auch weiterhin alles Gute!

                        Michael

                        Kommentar


                          Hallo Wolfgang,
                          schön zu lesen, dass es Dir gut geht und du mit dem Heilungsverlauf und deinem Leben zufrieden bist. Ich persönlich freue mich über jeden Leidensgenossen, der diesen Mist gut und für sich selbst zufriedenstellend hinter sich gebracht hat. Denn es ist, wie Du schreibst, ja auch kein Spaziergang. Die äußerlich sichtbaren Wunden sind rel. klein, doch, so muss ich jetzt auch feststellen, macht so eine Erkrankung was mit einem und geht auch psychisch nicht spurlos an einem vorüber.
                          Ich wünsch dir weiterhin alles Gute und immer einen nicht messbaren PSA-Wert.

                          Kommentar


                            moin wolfgang,

                            wollte mich nur mal kurz bei dir melden, und dir weiterhin alles gute wünschen!

                            gruss
                            hartmut
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                            Kommentar


                              Danke Steffen, Dir wünsche ich eine weiterhin gute Heilungsphase und nicht messbare PSA-Werte!

                              Moin Hartmut,

                              danke auch Dir. Ich verfolge Deine Entwicklung und wünsche Dir den allerbesten Therapieerfolg!!

                              LG
                              Wolfgang

                              Kommentar


                                Ich habe gestern primär über meine körperlichen Blessuren nach der OP berichtet, aber nicht über die psychischen Belastungen, die auch alles andere als ohne waren:

                                Der Verdacht möglicherweise Krebs zu haben, die Anspannung beim Warten auf die Untersuchungsergebnisse, die Gewissheit zu erhalten das ich Krebs habe, es der Familie möglichst schonend mitzuteilen,
                                die vielen Tränen die vergossen wurden, die unzähligen schlaflosen Nächte, die Angst einen Fehler bei der Therapiewahl zu machen, die vielen Informationen zu verarbeiten und
                                sich in die Thematik einzuarbeiten, Zweifel zu überwinden und am Ende voller Zuversicht in die gewählte Therapie zu gehen.

                                All das habe ich nicht vergessen und wenn ich jetzt darüber schreibe kommt das ein oder andere auch wieder hoch...

                                Ich wollte das noch nachtragen da ich denke, dass wir alle hier ähnliche Wege beschritten haben. Letzlich hat mir geholfen das Ganze zu strukturieren, mir
                                einen Überblick zu verschaffen und dann eine rationale Entscheidung zu treffen.

                                Diese gemachten Erfahrungen sind auch der Grund, warum ich eine sehr tiefe Empathie gegenüber jedem Betroffenen empfinde und versuchen möchte
                                insbesondere die "Neuen" hier im bescheidenen Maße zu unterstützen, Fragen zu beantworten, Dinge einzuordnen und möglichst Ängste zu nehmen.

                                Insofern werde ich dem Forum treu bleiben und weiter berichten.

                                Liebe Grüße
                                Wolfgang

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X