Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Hi Karl,

    Gruppensitzungen hatte mir mein Psycho auch schon mal vorgeschlagen. Ich hatte aber keine Lust dazu. Da sitzen evtl. dann solche Leute, wie ich sie schon allzu gut aus der Verwandschaft/Bekanntschaft kenne: Haben schon 10 Psychos durch , sind eigentlich therapieresistent, weil sie der Meinung sind, alle um sie herum müssen sich ändern nur sie selbst nicht. Das ist vielleicht von mir zu negativ gedacht, aber solche Leute kenne ich auch. Das wäre mir dann echt zu anstrengend.

    Psychopharmaka sollte man vermeiden, weil sie auch in den Hormonhaushalt eingreifen und das Gehirn eher betäuben. In Notfällen OK, aber ansonsten Bäh.

    Mein Kontrolltermin war gut. Meine Uropraxis ist toporganisiert und superfreundlich. Ergebnis der Blutmessungen vielleicht morgen.
    Ansonsten wurden mir alle Medikamente, die die UKM für mich vorgesehen hat, bedenkenlos verschrieben. Die von der UKM hatten mich gewarnt, dass manche Uros sich weigern, das Olaparib zu verschreiben. War für meinen Uro kein Problem. Auch XGEVA, was mir noch als Knochschutz reingespritzt werden soll, kein Problem. Mein Osteologe/Orthopäde wollte mir XGEVA nicht verschreiben, weil dazu wohl eine onkologische Zulassung erforderlich ist. Mein Uro hat die. War mir vorher gar nicht klar.
    Zu meinen Metastasen meinte er: "Ja, diese vielen Mikrometastasen sind nicht leicht zu bekämpfen, aber wir bleiben dran."
    Ich musste natürlich wieder übertreiben. Es hätten ja auch zwei größere Metastasen gereicht, die man dann einfach wegstrahlen kann.

    Dass viele Radprofis echte Asthmatiker sein sollen, glaube ich einfach nicht. Die haben es nur geschafft, sich Asthma bescheinigen zu lassen und können so die schönen bronchienerweiternden Asthmamittel zu sich nehmen. Für einen Gesunden wirken diese Mittel leistungssteigernd. Supersache!

    Gruß
    Lutz
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

    Kommentar


      Hi Lutz,

      geht mir genauso, einerseits möchte ich nicht mit Fremden Nichtprofis über meine Krankheit reden, andererseits wenn du da so ein paar uneinsichtige, selbstzentrierte in der Gruppe hast, das würde an meinen höflichen Nerven zehren.
      Meine Psychotabletten liegen als Schlafmittel im Nachtkästchen, habe ich zum Einschlafen schon länger nicht mehr gebraucht.

      Gut, wenn dein Kontrolltermin schon mal bestens organisiert abgelaufen ist, und der Urologe das verschreibt was die UKM vorschlägt - da sind ja Ärzte oft ein bisschen "sperrig" wenn sie der Empfehlung eines Kollegen folgen sollen.
      Ich denke deine Mikrometastasen werden wohl das einzige sein, bei dem du übertreibst ;-)

      Ich drücke dir noch, 1-2 Tage die Daumen - dann muss ich wieder mal was im Haus erledigen.

      Viele Grüße, Karl

      Kommentar


        Was mich schon ein bisschen nervt, ist wieviel Raum jetzt wieder die Gedanken über meinen mentalen Zustand einnimmt. Als ob die Therapeutin eine eitrige Wunde aufgekratzt hat, über die schon ein bisschen Haut gewachsen ist. Wieder wird in stundenlangen Grübeleinheiten das nächste Gespräch gedanklich vorbereitet. Das hatte ich auch schon bei meinem letzten Therapeuten, er meinte nur: "Wäre doch auch schlecht, wenn wir mit unserem Gespräch überhaupt nichts ausgelöst hätten." Soweit, so gut, aber ich komme mir fast so vor, als ob ich wieder auf Anfang stehen würde. Manchmal denke ich, Verdrängung ist gar keine so schlechte Technik.

        Kommentar


          Hi Karl,
          bekommst Du von der Therapeutin die Aufgabe, das nächste Gespräch gedanklich vorzubereiten oder machst Du das von Dir aus?
          So etwas mache ich gar nicht und wird von mir auch nicht verlangt. Kurz vor meinem Termin sehe ich nach, wann der letzte Termin war und rekapituliere, was seitdem alles passiert ist, damit ich dem Psycho nichts doppelt erzähle.
          In der Sitzung entscheide ich dann spontan und mehr intuitiv, über was ich sprechen möchte und was mir auf der Seele brennt. Er hört sich das an, stellt hier und da mal eine Frage, oder ich stelle auch mal Fragen. Mir ist aufgefallen, dass wir in der Sitzung oft lachen, was mir aber sehr gut gefällt. Ich bin auch einfach nicht der Typ, der lange ernst sein kann.
          Wenn ich die Sitzung verlasse, fühle ich mich immer super (bis auf ein einziges Mal, da ging wohl was schief) und mein Leben kommt mir leichter vor. Ich bin total zufrieden mit dem Psycho.
          Gruß
          Lutz
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

          Kommentar


            "....always look on the bright side of life ...." - Brian

            Wolfgang
            https://myprostate.eu/?req=user&id=977

            Kommentar


              Lieber Lutz,
              Nein, sie hat sogar gesagt, ich muss mich nicht vorbereiten. Die chronologische und thematische Gliederung der nächsten Gesprächsthemen findet bei mir ganz automatisch statt. Was sicherlich nicht so toll bei mir gelaufen ist, ich erzähle jetzt dem 4. Therapeuten meine komplette Geschichte. Das zieht mich jedesmal wieder runter. So zusagen eine therapeutische Retraumatisierung. Da wird mir mein mentales Versagen, vor Augen geführt. Aber ich kriege das hin. Wer beim Therapeuten lacht, braucht keinen! ;-)
              Viele Grüße, Karl

              Kommentar


                Wolfgang, wie war das: "Nach rechts heraustreten, jeder nur ein Kreuz....." Das Leben des Brian

                Kommentar


                  Lieber Karl,
                  schon viermal mußtest Du die komplette Geschichte auftischen! Das ist schon hart. Das ist ja wirklich schon Retraumatisierung.
                  Mein Therapeut lacht aber auch. Also wir lachen dann oft beide zusammen. Ich gehe da einfach so lange hin, bis er mich rausschmeißt, denke ich
                  Ich brauche das einfach, das viele Lachen und bin am liebsten mit Leuten zusammen, die auch viel Lachen. Auch wenn ich Schmerzen habe, nutze ich jede Gelegenheit zum Lachen, weil es bei mir auch gegen Schmerzen hilft.
                  Mein Sohn, der dummerweise meine Allergien und das Asthma von mir geerbt hat, ist genauso drauf. Wenn wir beide unterwegs sind, gibt es kein Halten mehr. Er hatte mich auch schon mal zu einem Termin bei der UKM begleitet. Es hat einfach nur Alles Spass gemacht. Selbst im Wartezimmer, wo sonst die Leute in sehr bedrückter Stimmung sitzen und vor sich hinstarren, war plötzlich eine angenehme Athmossphäre. Dann kam der Professor, hat mich zur Sprechstunde abgeholt und musste auch lächeln.
                  Mein Sohn meinte später, dass der Prof. einen echt sympathischen Eindruck auf ihn macht. Ja, meinte ich zu ihm, auch die Oberärztin ist so und auch das Assistenzpersonal. Einfach ein guter Laden
                  Nach dem Arzt Termin fuhren wir dann mit dem Highspeed Fahrstuhl in den 21. Stock in das schöne Bistro und haben da den Laden aufgemischt, weil wir selbstverständlich an der Entnahmetheke einige Fehler machten, mein Sohn ist auch Maschinenbauingenieur (zwei zusammen ergibt dann Chaos). Das Personal nahm uns das aber nicht übel und hatte auch noch ein paar witzige Bemerkungen auf Lager. Schade, dass mein Sohn keine Zeit hat, mich jedesmal zu begleiten.
                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                  Kommentar


                    Lieber, Lutz

                    ja, 4 x Seelenstriptease und gefühlt noch nie in die Therapiephase gekommen. Wozu auch eine Therapie, ich wollte ja nur professionelle Ansprechpartner um meine Familie nicht so sehr zu belasten. Ich kann ja auch damit umgehen, deswegen wollte ich den Begriff Depression auch nicht annehmen. Meine Tiefs sind immer durch ein Ereignis ausgelöst: Diagnosetief, OP-Tief, Klarheit über Rezidivwahrscheinlichkeits-Tief, an Pfingsten die Frau meines besten Freundes beim Autounfall verstorben und meine Frau erhält einen dubiosen Krebsbefund, dann Jahrestagstief: 'vor einem Jahr warst du noch voll funktionsfähig', dann Ende November die hoffentlich falsch positive Diagnose Knochenmetastase.

                    Ich hätte auch meine Hochphasen aufzählen können und natürlich verliere ich nicht meine sozialen Kontakte und ich habe meine Aktivitäten - im Winter wetterbedingt weniger - deswegen, denke ich mir auch immer, ich komme damit schon zurecht. Nur wenn diese Verstimmung wieder frisch ausgelöst wird, so wie durch die 4. Therapeutin und sie mir mit Ihrem Satz: "Sie leiden wie ein Hund!" vor Augen führt, dass ich damit nicht fertig bin, läuft die Grübelmaschine wieder an, und 6 Stunden am Tag kommen da locker zusammen. Aber diesem Raum will ich dieser Krankheit nicht einräumen. "Ich stecke das weg, ich kann das aushalten!" sind meine Sätze aber die machen mir auch klar, dass wegstecken, ein verstecken, und aushalten keine Verarbeitung ist. Natürlich kann ich damit leben und wenn ich sehe wie viel schlechter es anderen geht, da kommt mir mein mentales Problem wie ein Luxusproblem vor, da steigt Scham auf, darüber zu schreiben. Andererseits, wenn man auf die Wortwahl von vielen hier achtet, sie schreiben zwar über ihre körperlichen Leiden, aber dass da auch seelisch etwas aus dem Gleichgewicht gekommen ist wird nur zu klar. "Angst, negatives Kopfkino, Krebs mein ständiger Begleiter,......." Ich denke wir Männer sind es nicht gewohnt darüber zu reden, ich bin auch noch die "Ein Indianer kennt keinen Schmerz"-Generation und das schloss seelischen Schmerz mit ein.

                    Also bereite ich das Gespräch im Kopf vor: 1. Std: Schilderung der Situation, 2. Std. Beschreibung meiner Person, 3. Std. Entwicklung meiner Psyche. Warum sollte ich sie durch Fragen im Nebel stochern lassen, als selbstreflektierter Mensch kenne ich meine Schwächen. Das macht es mir auch etwas schwer an einen "Heilungserfolgt" der Therapie zu glauben. Die Faktenlage bezüglich Rezidiv und Restlebenszeit ist wie sie ist, und meine Psychohistorie habe ich x-mal ausgeleuchtet und eingeordnet - was sollte sie mir Neues über mich erzählen können.

                    Schön, dass du viel lachen kannst - auch mit deinem Therapeuten, das entspannt. Bei meinen Vorträgen im Beruf habe ich immer versucht, mit einem thematisch passenden Eingangswitz die Stimmung aufzulockern - du sieht ich kann lustig sein - natürlich nur dienstlich und wenn es angebracht ist. Schön zu lesen, dass du in deinem Umfeld und mit deinem Sohn, Menschen hast, die deine positive Lebenseinstellung unterstützen. Zwei Ingenieure an der Entnahmetheke, wahrscheinlich war euch das Problem zu unterkomplex, wahrscheinlich hattet ihr den optimierten Ausgabeprozess schon im Kopf.

                    Ich habe meinen Sohn von meinem diesjährigen Projekt: "mit dem Rad von Franken an die Nordsee" erzählt und eine Woche später sagt er mir, dass er mitfahren würde und wir könnten mit der jungen Familie und seinen Schwiegereltern zusammen eine Woche anschließend im Ferienhaus Urlaub machen. Super Idee, auch wenn ich dann u.U. früher abbrechen muss - 800 km in sieben Tagen werde ich wohl nicht mehr schaffen - aber mit ihm wieder mal wieder auf Tour zu sein, meine Frau begleitet uns mit dem Wohnmobil - was ich doch für ein Glück mit meiner Familie habe.

                    Viele Grüße, Karl

                    Kommentar


                      Lieber Karl,

                      800 km in sieben Tagen werde ich wohl nicht mehr schaffen
                      Du machst ADT seit 2021 das wird sich auswirken. Du kannst ja mal Testfahrten machen wenn es etwas wärmer ist.
                      ansonsten ist das gut und hält fit, aber 100 km am Tag mit 61 J. muss man nicht mehr machen.

                      alles Gute

                      lg
                      Adam

                      Kommentar


                        Lieber Karl,

                        so eine Tour mit Begleitfahrzeug ist schon eine schöne Sache. Aber 800 km in sieben Tagen? Äh, ok, für mich wär das nichts. Mein Sitzfleisch ist für langes Sitzen, egal welches Rad, egal welcher Sattel, einfach ungeeignet. Eigentlich schon seit meiner Jugend. Aber das ist nicht schlimm für mich. Mir reicht es auch immer, wenn ich kürzer mit dem Rad unterwegs bin.

                        Ich habe inzwischen festgestellt, dass mein Gleichgewichtssinn beim Stehen und Gehen immer schlechter wird und sich meine Füsse öfter taub anfühlen, so in Richtung Neuropathie. Aber Diabetis habe ich bisher nicht. Ja, einige Stürze hatte ich in letzter Zeit auch schon. Ich bin ja immer noch nicht ganz mit covid19 durch und traue mich noch nicht, Sport zu machen. Seit drei Tagen gehe ich jetzt täglich flott (über 5 km/h) spazieren (meine Frau darf mitkommen), immer so 5km bis 7km. Das will ich jetzt so beibehalten, weil ich merke, ich brauche das für meinen Gleichgewichtssinn, meine Füsse und überhaupt tut mir das sehr gut. Ich habe das Gefühl, dass sich unter diesen unseren Therapien die körperliche Fitness noch schneller abbaut als normal, wenn man nicht ständig gegensteuert.

                        Karl, nach Deinen Schilderungen gefallen mir Deine bisherigen Psychos nicht so richtig. Es soll Dir doch langsam immer besser gehen, damit Du aus dieser Deprischleife wieder raus kommst. Ich wünsch Dir mit der jetzigen Therapeutin mehr Fortschritt.

                        Gruß
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                        Kommentar


                          Hallo Lutz,und andere ...

                          du schreibst über Missempfindungen in den Füssen, in Richtung Neuropathie. Ich habe seit 2 Jahren neuropathische Beschwerden in den Füssen (Brennen, Stechen, manchmal Krämpfe). Beim Laufen bin ich mehr oder weniger beschwerdefrei, beim Stehen auch. Übel ist es eigentlich nur beim Liegen. Wenn ich die Füsse ruhig halte, finde ich manchmal eine Position die die Schmerzen erträglich hält..
                          Die interessante Frage ist, ob Neuropathie eine mögliche Nebenwirkung der ADT ist.Von manchen Krebsmedikamenten ist Neuropathie als Nebenwirkung ja bekannt.
                          Irgendein geneigter Leser da, der vergleichbare Erfahrung gemacht hat?

                          Wolfgang
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=977

                          Kommentar


                            Hallo Wolfgang,

                            bei Diabetis tritt sehr gern Neuropathie auf. ADT, Chemo, u.ä. , da kannst Du von ausgehen, dass auch Neuropathie auftreten kann. Habe in der Reha Leute gesehen, die nach der Chemo nicht mehr richtig laufen könnten und das erst wieder lernen mussten.
                            Die Probleme beim Liegen kenne ich auch.
                            Ich denke, man kann nur gegensteuern, in dem man so oft und soviel geht wie möglich. Wir können ja unsere Medis nicht so einfach absetzen wegen der Gefahr des Tumorprogress.

                            Gruß
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

                            Kommentar


                              Hallo Wolfgang,
                              Zitat von amadeus Beitrag anzeigen
                              Hallo Lutz,und andere ...

                              du schreibst über Missempfindungen in den Füssen, in Richtung Neuropathie. Ich habe seit 2 Jahren neuropathische Beschwerden in den Füssen (Brennen, Stechen, manchmal Krämpfe). Beim Laufen bin ich mehr oder weniger beschwerdefrei, beim Stehen auch. Übel ist es eigentlich nur beim Liegen. Wenn ich die Füsse ruhig halte, finde ich manchmal eine Position die die Schmerzen erträglich hält..
                              Die interessante Frage ist, ob Neuropathie eine mögliche Nebenwirkung der ADT ist.Von manchen Krebsmedikamenten ist Neuropathie als Nebenwirkung ja bekannt.
                              Irgendein geneigter Leser da, der vergleichbare Erfahrung gemacht hat?
                              Wolfgang
                              Ein Tipp aus der Ferne:
                              - eine Nackenrolle unter beide Knie legen
                              - damit kommt es zu einer Haltungsänderung in der unteren Wirbelsäule
                              - ist bei meinem Physio die erste Arbeitshandlung

                              Winfried

                              Kommentar


                                Ich schlafe - je nach Lage - mit einem kleinen aber stabilen Kissen unter den Knie-Kehlen oder dem Bauch. Das Kissen entlastet dabei einige Körperpartien und lässt mich schneller einschlafen.
                                Unruhige Waden hatte ich auch schon. Kommt selten vor, aber wenn, dann, wenn ich gemütlich in meinem Stressless die Füße hochlege.
                                Gruß von Henry

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X