Hallo zusammen,
neben meinem selbsttherapeutischen hatte ich auch immer den Ansatz Anderen durch meine offene Schilderung zu helfen, so wie mir die Schilderungen von Betroffenen geholfen hat.
Ich habe das Kurz-Gutachten der Psychologin durchgelesen. Meine Depression baut auf einer Angststörung und einer Anpassungsstörung auf. Ich neige zum Grübeln und Selbstvorwürfen, die beiden letztgenannten Punkte waren mir schon klar.
Natürlich passt da alles zusammen, ich komme aus einem extrem definierten beruflichen Umfeld (Controller) und falle mit einem Fingerschnippen in eine Situation, in der es keine gesicherte Erkenntnis gibt, bestenfalls gute Abschätzungen und hoffen auf das Beste. Zu allem Überfluss geht es nicht nur um die berufliche Karriere sondern um dein Leben, deine Gesundheit, die mit dem Lebenspartner ersehnte gemeinsame selbstbestimmte Zeit. Stimmt, daran habe ich mich noch nicht angepasst.
Ich war nahezu angstfrei, jetzt sagt mir die Pychologin: „Sie haben Stress, sie kämpfen um ihr Leben!“ Ich denke mir noch, was soll das, geht’s auch eine Nummer kleiner? Aber sie hat Recht, es geht aber weniger um die Angst vor dem Tod – sterben müssen wir alle – diese bahnbrechende Erkenntnis muss mir keiner sagen; nein es geht um das frühe versterben, dass mir nicht nur die Zukunft nimmt sondern auch das bisher erarbeitete wegwischt. Was hat es denn gebracht sich das Haus und eine Altersvorsorge bis zum 83. Lebensjahr, abzusparen?
Und einer meiner wichtigsten Wünsche: das wohl bezauberndste Wesen, das derzeit auf der Erde wandelt – meine Enkeltochter – so lange wie möglich, bei guter Gesundheit zu begleiten. Ihre erste oder vielleicht wahre Liebe noch kennenzulernen und damit mitzuerleben, wie sich der Kreislauf des Lebens ein zweites Mal schließt – darum werde ich wohl kämpfen müssen. Da habe ich Angst das nicht mehr zu erleben.
Den diagnostizierten Perfektionisten hatte ich nicht angenommen und in der nächsten Therapiestunde mich auf einen theoretischen Perfektionisten eingelassen, weil mein Anspruch an einen Perfektionisten höher wäre....... und die tatsächliche Umsetzung beinhalten würde. „Wenn sie etwas aufschieben, hat das u.U. auch Gründe, weil sie einen besseren Zeitpunkt zur Erledigung sehen.“ Ja, ich habe den Perfektionisten angenommen, mit den klaren Nachteilen: Es geht mir medizinisch betrachtet unter der Berücksichtigung der Ausgangssituation gut. Als Perfektionist kann ich mich darüber nur bedingt freuen, muss mich in endlosen Gedankenspiralen fragen: 'Hätte ich das nicht besser machen können, hätte es nicht bessere Therapieoptionen gegeben...'
Dass mich dieses unselige Zusammenspiel in eine Depression führt, ist mir schon klar, nur dieser banale Satz: 'Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung!' beinhaltet eben auch, es ist nur der Anfang, nicht die Auflösung des Dilemmas.
Karl
neben meinem selbsttherapeutischen hatte ich auch immer den Ansatz Anderen durch meine offene Schilderung zu helfen, so wie mir die Schilderungen von Betroffenen geholfen hat.
Ich habe das Kurz-Gutachten der Psychologin durchgelesen. Meine Depression baut auf einer Angststörung und einer Anpassungsstörung auf. Ich neige zum Grübeln und Selbstvorwürfen, die beiden letztgenannten Punkte waren mir schon klar.
Natürlich passt da alles zusammen, ich komme aus einem extrem definierten beruflichen Umfeld (Controller) und falle mit einem Fingerschnippen in eine Situation, in der es keine gesicherte Erkenntnis gibt, bestenfalls gute Abschätzungen und hoffen auf das Beste. Zu allem Überfluss geht es nicht nur um die berufliche Karriere sondern um dein Leben, deine Gesundheit, die mit dem Lebenspartner ersehnte gemeinsame selbstbestimmte Zeit. Stimmt, daran habe ich mich noch nicht angepasst.
Ich war nahezu angstfrei, jetzt sagt mir die Pychologin: „Sie haben Stress, sie kämpfen um ihr Leben!“ Ich denke mir noch, was soll das, geht’s auch eine Nummer kleiner? Aber sie hat Recht, es geht aber weniger um die Angst vor dem Tod – sterben müssen wir alle – diese bahnbrechende Erkenntnis muss mir keiner sagen; nein es geht um das frühe versterben, dass mir nicht nur die Zukunft nimmt sondern auch das bisher erarbeitete wegwischt. Was hat es denn gebracht sich das Haus und eine Altersvorsorge bis zum 83. Lebensjahr, abzusparen?
Und einer meiner wichtigsten Wünsche: das wohl bezauberndste Wesen, das derzeit auf der Erde wandelt – meine Enkeltochter – so lange wie möglich, bei guter Gesundheit zu begleiten. Ihre erste oder vielleicht wahre Liebe noch kennenzulernen und damit mitzuerleben, wie sich der Kreislauf des Lebens ein zweites Mal schließt – darum werde ich wohl kämpfen müssen. Da habe ich Angst das nicht mehr zu erleben.
Den diagnostizierten Perfektionisten hatte ich nicht angenommen und in der nächsten Therapiestunde mich auf einen theoretischen Perfektionisten eingelassen, weil mein Anspruch an einen Perfektionisten höher wäre....... und die tatsächliche Umsetzung beinhalten würde. „Wenn sie etwas aufschieben, hat das u.U. auch Gründe, weil sie einen besseren Zeitpunkt zur Erledigung sehen.“ Ja, ich habe den Perfektionisten angenommen, mit den klaren Nachteilen: Es geht mir medizinisch betrachtet unter der Berücksichtigung der Ausgangssituation gut. Als Perfektionist kann ich mich darüber nur bedingt freuen, muss mich in endlosen Gedankenspiralen fragen: 'Hätte ich das nicht besser machen können, hätte es nicht bessere Therapieoptionen gegeben...'
Dass mich dieses unselige Zusammenspiel in eine Depression führt, ist mir schon klar, nur dieser banale Satz: 'Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung!' beinhaltet eben auch, es ist nur der Anfang, nicht die Auflösung des Dilemmas.
Karl
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