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    Ehepartner professionelle Hilfe annehmen

    Hallo zusammen, eine Frage in die Runde: hat es schon jemand geschafft, seinen Lebenspartner dazu zu bringen professionelle Hilfe anzunehmen. Nichts gegen die Beste Freundin, aber ich habe selbst erlebt, was Profis bewirken können.
    Grüße Karl

    #2
    Hallo Karl,
    meine Frau hatte mir nach ca. 3 Monaten ADT vorgeschlagen, doch mal wegen psychoonkologischer Therapie nachzufragen. Ich hatte selbst auch schon gemerkt, das ich langsam immer ungeniessbarer und depressiver wurde. Ich raffte meine letzte Energie zusammen und kümmerte mich darum und hatte auch noch Glück, schnell einen passenden Therapeuten zu finden. Er hat mir sehr geholfen und hilft immer noch.
    Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie mich dazu angetriggert hatte.
    Gruß
    Lutz
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      #3
      Hi Lutz, ja da in Deinem geschilderten Beispiel warst ja du der einsichtige Mann. Ich habe ja die selbe Erfahrung gemacht, die Krankheit hat mich mehr als belastet, eigenartigerweise erst 2 Monate nach OP, da dachte ich, ich hab's doch schon hinter mir. Mir taten die Gespräche mit der Psychoonkologin sehr gut. Jetzt habe ich das meiner Frau auch empfohlen, die Belastung hört ja leider nicht bei uns einfach auf - natürlich bin ich als Partner auch belastet, aufgrund der Zuschauerrolle ist die Situation auch schwer zu ertragen. Aber meine Frau meinte, wenn Sie mit Ihrer Freundin spricht würde ihr das schon genug helfen. Gut, habe mich einverstanden erklärt, Ihre Freundin ist jetzt die erste außerhalb des Verwandtenkreises. Ein spezielles Problem ist wohl auch, dass meine Frau Dipl. Soz. Pädagoin ist. Sie schickt Klienten die Hilfe brauchen zum Psychologen, da geht sie doch nicht hin.

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        #4
        Moin Karl,
        Ach Du wolltest eigentlich wissen, ob z.B. ich, als PK-Betroffener, meiner Frau Psychotherapie empfohlen hätte...
        Ich denke, es kommt bestimmt öfter vor, dass so etwas sinnvoll ist. Ich kann mich ja mit meiner Krebserkrankung nach einer gewissen Zeit arrangiert haben und versuche ganz entspannt, mein "verkürztes Restleben" zu genießen, während meine Frau immer mehr Angst bekommt und langsam Depressionen entwickelt.
        Vor über 30 Jahren hatte ich mal einen schweren Verkehrsunfall und lag eine Weile im Krankenhaus, wo ich mich allerdings sehr wohl fühlte und bestens erholte. Damals rutschte meine Frau langsam in Richtung Depression. Ich merkte bei jedem Besuch von ihr, dass es ihr psychisch immer schlechter ging, fühlte mich aber hilflos und es tat mir in der Seele weh, sie so zu sehen. Zum Glück hatte sie noch genug Energie, deswegen einen Arzt aufzusuchen. Mit etwas Psychopharmaka konnte sie wieder stabilisiert werden.
        Man kann so schnell depressiv werden, es ist schon echt unheimlich. Zum Glück gibt es heutzutage doch schon viele Möglichkeiten, das mit professioneller Hilfe unter Kontrolle zu bekommen.
        Gruß
        Lutz
        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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          #5
          Hallo Lutz , das "verkürzte Restleben" ist noch keine feststehende Tatsache und solange nur eine Möglichkeit, bis alle jetzigen und - vor allen Dingen - zukünftigen Therapieoptionen durchgetestet sind.
          An einer Hauswand in der Nähe meiner Wohnung hat jemand geschrieben : "Mut verloren - Alles verloren"

          Wolfgang
          https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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            #6
            Hallo Wolfgang,
            damit hast Du natürlich Recht!
            Danke für Deine Aufmunterung.
            Gruß
            Lutz
            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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              #7
              Hi Lutz, ja das habe ich gemeint. Diese Situation, neben deinem Partner zu stehen, zu sehen, dass sie leidet und du kannst nicht richtig helfen hatte ich umgekehrt bei der Geburt unseres Sohnes. Ich merke nur an einzelnen Bemerkungen, dass sie die Situation mehr mitnimmt als sie zugeben will. Meinen manchmal schwarzen Humor muss ich mir verkneifen, mit Ironie kann sie auch schlecht umgehen. Das ist in sofern blöd, weil ich damit versucht habe wieder ins Lot zu kommen - mir meinen früheren Humor, wieder erarbeiten wollte. Das mit dem verkürzten Restleben, ist mir im Gespräch mit meinem Sohn raus gerutscht, hab richtig gemerkt, wie ihn diese Info getroffen hat und habe dann gleich nachgeschoben, dass diese Einschätzung wohl für Menschen galt, bei denen die Behandlung nicht angesprochen hat und bei mir ja noch die Change auf vollständige Heilung besteht. Wie sehr er das glauben will habe ich wieder gespürt, als ich formulierte: "Ich habe Krebs..." und er mich verbesserte: "Du hattest Krebs.." wenn wir uns da so sicher sein könnten.
              Grüße Karl

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                #8
                Hi Karl,
                das Problem mit meinem machmal sehr schwarzen Humor habe ich auch in meiner Familie. Ich muss da auch sehr aufpassen, dass ich mit meiner chronischen Krebserkrankung nicht alle terrorisiere.
                Das "verkürzte Restleben" kam bisher da auch gar nicht gut an
                Aber ich kann ja auch nicht so tun, als ob Alles OK ist. Naja, vielleicht lerne ich mit der Zeit (wenn ich sie noch haben sollte? ) noch, damit vernünftig umzugehen.
                Ich wünsche mir für meinen Krebs, dass es so läuft wie bei meinem Asthma, was ja auch nicht heilbar ist: Dank guter Medikation ist Alles unter Kontrolle.
                Gruß
                Lutz
                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                  #9
                  Meine Freundin benötigte im Gegensatz zu mir einige Zeit um mit meiner Krebserkrankung klar zu kommen. Psychotherapeutische Hilfe wurde überlegt, aber dann doch nicht gebraucht.
                  Nach einigen Monaten mit trüben Gedanken akzeptierte sie meinen optimistischen Umgang mit der Erkrankung und unterstützte mich tatkräftig bei der frühen Chemo. Seit Chemo-Ende vor 4 Jahren war dann der Krebs immer seltener ein Thema bei uns und heute kaum mehr.
                  Ebenso im Freundes- und Bekanntenkreis. Dort gelte ich als genesen und wenn mein PK angesprochen wird, wechsle ich schnell zu Arthrose, Übergewicht oder ähnlichem.

                  -----------------------------------------------------------------------------------
                  Zum „verkürztem Restleben“:
                  Wir wissen nicht wie viele Jahre wir noch haben. Es gibt im fortgeschrittenen Alter - in dem sich die meisten von uns PK-Betroffenen befinden - viele Möglichkeiten mehr oder weniger schwer zu erkranken, nicht nur unseren Krebs.
                  Heute ist heute und was morgen kommt, man wird sehen.

                  Franz
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                    #10
                    Mir wurde hier im Forum auch schon mal gesagt "du hast ja keinen Krebs mehr". Stillstand heißt bei Krebs noch lange nicht, dass er besiegt ist. Aber es beruhigt schon, wenn der nächste Kontrolltermin wieder erst in einem halben Jahr ist.
                    Immer positiv denken!!!

                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                      #11
                      Hallo Franz,
                      dein Therapieweg war bisher ja auch sehr erfolgreich. Vielleicht wirkt ADT bei Dir ja auch noch bis Ultimo oder kann bald ganz weggelassen werden. Von solchen Fällen erzählte mir mein erster Urologe, der ja der Meinung ist, dass ADT nicht immer rein palliativ sein muss, sondern auch der stabile Zustand der Remission erreicht werden kann.
                      Wer weiss, vielleicht vielleicht wird es in 20 Jahren heißen: Früher wurde PCa mit Verstümmelung (OP) und/oder Verbruzzelung (Bestrahlung) behandelt, jetzt haben wir intelligentere Methoden.
                      Deine frühe Chemo war sicher optimal für Dich. Wenn eine Chemo nach etlichen schwächenden Vortherapien gemacht wird, kann auch wohl leicht passieren, dass sie einem den Rest gibt.
                      Gruß
                      Lutz
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        #12
                        Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                        Mir wurde hier im Forum auch schon mal gesagt "du hast ja keinen Krebs mehr". Stillstand heißt bei Krebs noch lange nicht, dass er besiegt ist. Aber es beruhigt schon, wenn der nächste Kontrolltermin wieder erst in einem halben Jahr ist.
                        Ja Michi,
                        ich glaube das war sogar ich
                        Du bist offiziell in Remission und kannst Dich ja auch einfach als genesen betrachten, wenn man von Deiner ärgerlichen Inkontinenz absieht, mit der Du immer wieder Unannehmlichkeiten hast. Hoffentlich klappt es mit Deiner nächsten OP bald wieder. Ich drücke Dir die Daumen.
                        Gruß
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          #13
                          Da ich schon ein wenig Erfahrung habe, ich hatte ja zwei Jahre totale Inkontinenz, erst dann bin ich operiert worden, sehe ich das jetzt auch schon wieder lockerer. Ich habe in meinen Köfferchen in den ich meinen Vorrat an Einlagen lagere wieder meine Penisklemme gefunden. Ist zum Aushalten. Hab sie gestern Nachmittag fast 4 Std getragen. Konnte im Garten ein wenig was machen. Werde sie halt, wenn alles klappt wieder ein halbes Jahr immer wieder benutzen müssen. Für längere Zeit benutze ich Urinalkondome.
                          Immer positiv denken!!!

                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                            #14
                            Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                            ....
                            Deine frühe Chemo war sicher optimal für Dich. Wenn eine Chemo nach etlichen schwächenden Vortherapien gemacht wird, kann auch wohl leicht passieren, dass sie einem den Rest gibt...
                            Hallo Lutz,
                            ich habe die Chemo nur angesprochen, weil ab diesem Zeitpunkt meine Freundin die Situation als nicht mehr hoffnungslos gesehen hat. Ich kenne einige Fälle mit früher Chemo, die den Betroffenen gar nicht gut bekommen ist. Ob und wie lange eine frühe Chemo Wirkung auf PK zeigt ist sehr unterschiedlich. Und auch nach etlichen Vortherapien kann das Ergebnis einer Chemo sehr unterschiedlich ausfallen. Mit meinen bisherigen Chemo-Erfahrungen auf jeden Fall bei Rezidiv Option Nr. 1 für mich.

                            PK ist trotz der hohen Wahrscheinlichkeit eines kommenden Rezidivs z. Z. kein großes Thema, wobei sicherlich auch beiträgt dass ich keine Probleme mit Schmerzen habe.

                            Franz
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                              #15
                              Hallo Franz,

                              bei mir war es ein ständiges Auf und Ab.
                              zu hohes PSA: nur Entzündung, kein Problem, Familie erleichtert
                              Doch PCa: Familie in Panik, ich aber noch nicht
                              Operation: Familie erleichtert, alles wird gut, dachte ich auch
                              OP reicht nicht: Familie in Panik, mir wird mulmig
                              Bestrahlung mit HB: Familie erleichtert, alles wird gut, dachte ich auch
                              reicht nicht: Familie in Panik, ich langsam auch
                              ADT: Familie erleichtert, ich nur noch rammdösig und frustriert
                              hilft nicht: Familie in Panik, ich auch
                              Andere HB: Familie erleichtert, habe inzwischen kapiert, dass es wohl immer so weitergehen wird... darf aber keine Witze über "verkürztes Restleben" machen und so, sonst:
                              Familie wieder in Panik.

                              Da wären wir wieder beim Thema, dass man auch als chronisch Krebskranker eine gewisse Verantwortung für Familie, Freunde, etc. zu tragen hat, damit das eigene Leid, es kann auch Selbstmitleid sein, im näheren sozialen Umfeld nicht auch noch zusätzliches "Seelenleid" produziert.

                              Du, wie viele Andere hier auch, bist da ein großes positives Vorbild

                              Gruß
                              Lutz
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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