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Starke Schmerzen beim Wasserlassen

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      Liebe Leidensgenossen!

      Ich wende mich heute an Euch um Euch über meinen derzeitigen Gesundheitszustand auf dem Laufenden zu halten.

      Seit Beginn der Tumorschmerzen am 14. Dezember 2023 nehme ich eine Reihe von hochwirksamen Schmerzmittel ein, darunter Trinkmorphium Oramorph, Novalginsulfontropfen und Fentanylpflaster 100 Mikrogramm pro Stunde.

      Da diese Opiate zu Verstopfung führen muss ich Moventigtabletten und Lactuosesirup täglich einnehmen.

      Der Krebs breitet sich ungehindert aus und hat bereits den Blasenboden und das Lymphsystem befallen.

      Der Toilettengang ist inzwischen zur Qual geworden.

      Am schlimmsten sind diese extrem starken Schmerzen in den Fußsohlen mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden.

      Diese verspüre ich jedoch ausschließlich im Liegen.

      Das Palliativmedizinische Netzwerk hatte mir deswegen weitere Schmerzmittel zur Nacht verschrieben darunter Amitriptylin, Pregabalin und Levamethadon was jedoch bis jetzt keinerlei schmerzlindernde Wirkung gezeigt hatte.

      Nach 4 bis 5 Stunden Schlaf ist für mich die Nachtruhe beendet.

      Heute, seit 4 Uhr wandele ich in meiner Wohnung schlaflos umher.

      Wegen der Verdauungsprobleme esse ich derzeit nur noch Joghurt.

      Meistens Naturjoghurt mit kleingeschnittenen Früchten z.B. Erdbeeren.

      Ich hätte letzte Woche schon den Urologen anrufen sollen um den aktuellen PSA Wert in Erfahrung zu bringen aber es interessiert mich einfach nicht mehr.

      Es gibt Tage an denen es mir verhältnismäßig gut geht d.h. die Schmerzen halten sich in Grenzen.

      Es gib aber auch Tage an denen ich mich sterbenskrank fühle und spüre dass ich keine Kraft mehr habe diesen ganzen Zirkus mitzumachen.

      Bereits kleine Einkäufe strengen mich restlos an und danach bin ich komplett erschöpft.

      Am 18. März hätte ich den Termin für den 2. Zyklus der Ligandentherapie aber ich werde ihn absagen. Das hat alles keinen Sinn mehr.

      Von diesem als hochwirksames Schmerzmittel gepriesenen Fentanylpflaster bin ich maßlos enttäuscht.

      Von meinem Freundes und Bekanntenkreis werde ich für meine Durchhaltefähigkeit und Tapferkeit gepriesen doch jetzt nach einem Leidensweg von 2 ½ Jahren spüre ich dass ich keine Kraft mehr habe. Ich empfinde mein Dasein als einen nicht mehr enden wollenden Albtraum.

      Der einzige Lichtblick sind die wenigen Tage an denen ich größtenteils schmerzfrei bin.

      Ob man an Himmel und Hölle glaubt bleibt jedem nach seinem Glaubensbekenntnis frei überlassen.

      Die Hölle allerdings ist kein mystischer Ort, ich erlebe sie seit 2 ½ Jahren.

      Ich habe es aufgegeben an eine Spontanheilung oder einen plötzlichen medizinischen Durchbruch zu hoffen

      Seit einigen Tagen plagen mich zudem starke Schmerzen im Bereich der Nieren.

      Immer häufiger spiele ich mit dem Gedanken meinem Leidensweg gewaltsam ein Ende zu setzen.

      Andererseits habe ich mein soziales Umfeld, in dem Freunde und Bekannte sich große Sorgen um mich machen und mir helfen wo sie nur können. Sie unterstützen mich auf vielfältige Weise.

      Dieses Mitgefühl und dieses Maß an Hilfsbereitschaft hatte ich nicht erwartet und bin sehr dankbar dafür.

      Ich bin dabei meinen Frieden zu finden mit Menschen die mir Unrecht getan hatten und verzeihe ihnen oder bitte Menschen auch um Verzeihung wegen meiner begangenen Fehler.

      Leider zeigt sich nicht jeder Mensch versöhnlich und ist bereit zu verzeihen oder eigene Fehler einzugestehen. Das betrifft in erster Linie meine damalige Jugendliebe die vor zwei Jahren meinen Abschiedsbrief erhalten hat und sich bis heute nicht nach meinem Befinden erkundigt und auch keinerlei Bereitschaft für ein klärendes und versöhnliches Gespräch zeigt.

      Ich bin über ihre Gefühlskälte einfach nur schockiert.

      Aber ich muss sie loslassen und meinen Frieden zu ihr auch ohne letztes Gespräch finden.

      Aber es gibt solche eiskalten und völlig empathielosen Menschen.

      Als mein Onkel damals mit Magenkrebs im Hospiz im Sterben lag bat er seine Ehefrau um einen letzten Wunsch, er wollte noch ein letztes Mal eine Pizza essen.

      Ihre eiskalte Reaktion war nur: „Du brauchst jetzt keine Pizza mehr!“

      Wie gesagt, ich kann diese emotionale Kälte solcher Menschen nicht nachvollziehen.

      Ich hatte sie in diesem Abschiedsbrief unter tiefster Reue um Verzeihung gebeten dass ich sie damals mit 16 Jahren aus Angst und Unsicherheit zurückgewiesen hatte.

      Mehr konnte und kann ich nicht tun. Aber sie zeigt sich weder versöhnlich noch gesprächsbereit.

      Wir hatten uns damals in Unfrieden getrennt und ein letztes Gespräch könnte dazu führen dass wir miteinander und der gemeinsamen Vergangenheit Frieden schließen und in Freundschaft auseinandergehen.

      Ich muss ihre fehlende Dialogbereitschaft akzeptieren.

      Doch ich weiß dass sich irgendwann ihr Gewissen zurückmelden wird und wenn es erst in vielen Jahren auf dem Sterbebett ist.

      Ich bin über Ihre Reaktion einfach nur fassungslos.

      Auf der anderen Seite gibt es (fremde) Menschen die eine unerwartete Empathie und Hilfsbereitschaft an den Tag legen mit der ich nie gerechnet hatte.

      Ich bin aus allen Wolken gefallen als ich das Maß an Wertschätzung und Hilfsbereitschaft von seitens meiner Kollegen und Vorgesetzten seit meiner Krankmeldung erleben durfte.

      Ich hatte einige Menschen völlig falsch eingeschätzt.

      Aber man muss erst im Schlamassel landen um Menschen richtig kennenzulernen.

      Vor einigen Tagen hatte meine Ex aus 2001 mir ein selbst gehäkeltes Glückswürmchen mit Genesungswünschen in den Briefkasten geworfen. Und das obwohl ich sie damals wegen ihrer krankhaften und unbegründeten Eifersucht verlassen hatte und sie sich sehr ruppig mir gegenüber verhalten hatte.

      Meine aktuelle Freundin hatte mir schon oft angeboten Einkäufe zu tätigen obwohl sie wegen ihrer Arthrose in den Fußgelenken kaum laufen kann und erkundigt sich jeden Morgen nach meinem Befinden und wünscht mir Abends einen erholsamen Schlaf.

      Ich traue mich schon gar nicht mehr ihr über meinen Gesundheitszustand reinen Wein einzuschenken insbesondere was meine Schmerzen betrifft weil ich weiß dass sie sich große Sorgen um mich macht und sich dann furchtbar aufregt.

      Dennoch bin ich über die Kaltschnäuzigkeit meiner Jugendliebe sehr schockiert.

      Ich kann ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen.

      Wenn es umgekehrt wäre dann wäre ich schon längst zu ihr gefahren, hätte mich nach ihrem Befinden erkundigt und hätte ihr das Gefühl vermittelt dass sie mir nie gleichgültig war und ich sie bis heute nicht vergessen kann weil sie ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben ist der mir sehr viel bedeutet.




      Das nervigste an der freien Meinungsäußerung in Deutschland ist das anschließende Aufräumen nach der Hausdurchsuchung.




      Meine Güte hast Du abgenommen, man sieht Dich kaum noch hinter dem Laternenmast.“

      „Das ist eine Litfaßsäule!“




      Ich wünsche allen recht gute Besserung

      Stefan




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        Hallo Stefan,

        ich habe bisher angenommen, daß ich der Einzige im Forum (Vielleicht noch Lutz) mit neuropathischen Fußschmerzen bin, die mich seit 2 -3 Jahren quälen.Gleiche Symptomatik - tagsüber fast beschwerdefrei, Schmerzen nachts und in den Morgenstunden. An manchen Tagen stehe ich früh auf, auch wenn ich eigentlich zu wenig geschlafen habe, weil dann die Schmerzen aufhören. Ich bin wegen der neuropathischen Schmerzen bei Ärzten unterschiedlichster Fachrichtung gewese, - Neurologie, Orthopädie, innere Medizin, wobei ich wenig Tröstliches erfahren habe. Es gibt ca. 300 mögliche Ursachen für neuropathische Fußschmerzen, und wenig was man schmerlindernd unternehmen kann. In unseren Fällen scheinen die Beschwerden aber igendwie mit dem Krebs - oder den Therapien zu seiner Bekämpfung - zu tun zu haben. Was mir noch anm besten hilft: Wärmeflasche ins Bett legen und die Füsse ab und zu darauflegen. Und in Seitenlage schlafen, so daß die Füsse mit den Aussenkanten übereinander liegen. Kannst du ja mal probieren.

        Hoffentlich eine Verbesserung

        Wolfgang
        https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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          Dankeschön Wolfgang. Ich werde es heute Abend mal mit ner Wärmflasche probieren.

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            Lieber Stefan,

            ich kenne das Prinzip des "Vergebens" Pater Anselm Grün bietet in unerer Nähe dazu Seminare an. Das Grundprinzip - stark verkürzt - ist, dass man seinen Frieden findet, wenn man anderen vergiebt. Das ist sicherlich ein guter Schritt, nur tue ihn auch für die wohl größte Verletzung die du erfahren hast. Wir hatten das schon ausführlicher in PN's diskutiert, aber noch einmal verkürzt: Wenn ein empathischer sensibler Mensch mit einer egoistischen dominanten Menschein eine Beziehung eingegangen wäre, was wäre dabei heraus gekommen? Du must dir darauf selbst die Antwort geben, auch wenn dir das Ergebnis nicht gefällt.

            Du stehst an einer Weggabelung: aufgeben, und aus dieser Entscheidung deinen Frieden finden oder kämpfen, und dir daraus Energie ziehen. Welcher Typ Mensch du im Innersten bist kannst nur du wissen. Ich weis von mir ich bin ein Kämpfer und werde den Krebs bis zu letzt einen guten Kampf liefern, um dann hoffentlich zum Ende die Entscheidung zu treffen und jetzt gehe ich in Frieden.

            Zu deiinem Fußkribbeln, Grübeleien und Schmerzen, die dir den Schlaf rauben, könntest du Trimipramin-neuraxpharm - bei mir 25mg versuchen. Mein Urologe hatte es mir als nicht süchtig machendes Schlafmittel verschrieben - so wende ich es auch an - wird aber täglich genommen - auch als Stimmungsaufheller genommen.

            Dir alles Gute, Karl

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              Hi Wolfgang, Du bist nicht der einzige mit Neuropathischen Fußschmerzen. Ich habe die selben Probleme, allerdings fingen die schon Jahre vor der CA-OP an, wahrscheinlich durch meinen Diabetes ausgelöst. Die Beschwerden werden immer schlimmer und beschränken sich nicht nur auf die Füße und Unterschenkel sondern beeinflussen auch meine Finger und den ganzen Unterleib. Der Neurologe stellt nur regelmäßig fest, daß die Nervenleitfähigkeit wieder etwas abgenommen hat, Das mit der Wärmflasche probiere ich auch mal aus. Gruß Bernd

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                Hi Stefan, es gibt viele Gründe, warum ein Mensch sich nicht so verhält, wie man es von ihm erwartet oder wie man selber reagiert. Deiner "Jugendliebe" Kaltschnäuzigkeit oder mangelnde Empathie vorzuwerfen hilft da nicht weiter. Es belastet Dich nur selber. Du kannst Deinen Frieden mit ihr auch ohne Ihre "Vergebung" machen. Und wenn man gläubig ist, dann wird uns der Friede sowieso von jemand anderem geschenkt. Gruß Bernd

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                  Lieber Karl, vielen Dank für Deinen Tipp mit dem Trimipramin-neuraxpharm.
                  Ich werde am Montag die Ärztin von der Palliativmedizin drauf ansprechen.
                  Ich hoffe das Zeugs wirkt denn die Schmerzen sind nachts unerträglich.
                  LG Stefan

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                    Zitat von Watschel Beitrag anzeigen
                    Am 18. März hätte ich den Termin für den 2. Zyklus der Ligandentherapie aber ich werde ihn absagen. Das hat alles keinen Sinn mehr.
                    Lieber Stefan,

                    ich bin der Meinung, du solltest ihn besser wahrnehmen. Vielleicht bewirkt die RLT doch noch eine Verbesserung.

                    Gruß Karl
                    Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                      Lieber Karl, inzwischen ist mein Lympfsystem und der Blasenboden mit Metastasen befallen und ich frage mich ob der Primärtumor daran schuld ist oder die Ligandentherapie von der es heißt dass weitere Tumore entstehen könnten.
                      Viele Grüße
                      Stefan

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                        Lieber Stefan,

                        du hattest vor Beginn der Ligandentherapie zahlreiche Metastasen bei steigendem PSA. Nein, der jetzt festgestellte Befall ist nicht infolge der Ligandentherapie eingetreten. Außerdem können bei dir auch Metastasen weitere Metastasen streuen. Meines Erachtens gibt es in deiner Situation keinen vernünftigen Grund, die RLT abzubrechen.

                        Gruß Karl
                        Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                          inzwischen ist mein Lympfsystem und der Blasenboden mit Metastasen befallen und ich frage mich ob der Primärtumor daran schuld ist oder die Ligandentherapie von der es heißt dass weitere Tumore entstehen könnten.
                          Bei einer Bestrahlung, also wohl auch bei einer RLT, besteht ein geringes Risiko, dass sich mit der Zeit, also in 5 bis 20 Jahren, Sekundärtumore bilden. Ich glaube das Risiko kannst du ausblenden. Die RLT wirkt bei Lymphknotenmetastasen besser als bei Knochenmetastasen. Ich empfehle daher, den nächsten Zylus nicht abzusagen.

                          Georg

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                            Lieber Stefan,

                            mit Lutz haben wir schon einen aus dem Forum "vertrieben" aber, sorry ich muss das noch los werden. Nimm deinen RLT-Termin wahr. Wie immer gibt es keine 100% Chance, aber wo hatten wir die schon mal bei unserer Krankheit.

                            Viele Grüße, Karl

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