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    Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht wer Dir erzählt hat, dass ein längerer Katheterverbleib den verbleibenden Schließmuskel abbauen würde, das höre ich zum ersten Mal und halte ich auch für abwegig bzw. nicht belegt. Auch der Rest bezüglich Blase und Harnabgangskontrolle entbehrt jeder Grundlage oder wurden Dir hierzu Studien genannt?
    Hierzu noch ein Nachtrag: Ich bin gerade auf meiner AHB und wir hatten heute eine einstündige Theorie zum Thema Prostata-OP von einer sehr erfahrenen Dame. Diese hat dem Kurs exakt das selbe gesagt. *Jeder* Muskel im Körper baut bei Nichtbenutzung ab. Das gilt auch für Schließmuskel und natürlich auch für die Blase, die ja auch ein Muskel ist. Genaue Zahlen wusste sie nicht, aber generell gehen Physiotherapeuten von 1.5% Verlust an Muskelkraft pro Tag aus (Mittelwert über alle Muskeln, sicherlich schwankend je nach Muskelgruppe, Dicke, etc). Nach 10 Tagen also knapp 15% Verlust. Bestätigt also, dass zwischen 5 und 10 Tagen kein großer Unterschied ist, aber jedes bisschen hilft. Bei 30 Tagen und mehr ist der Muskelschwund auf jeden Fall deutlich vorhanden.

    Dieses wurde dann auch noch durch die Teilnehmer bestätigt. In der Gruppe wurde gefragt, wer wie lange den Katheter hatte, da waren zwei Teilnehmer mit 30 Tagen und einer mit über 50 Tagen (so wie bei Dir). Und genau die haben momentan auch die meisten Probleme mit Harnverlust.

    Also hat mein Operateur jetzt keinen Quatsch erzählt...und Du hattest mit Deinen 52 Tagen wohl Glück dass es Dich nicht erwischt hat...

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      Danke dafür Henry!!

      Habe eben gelesen, dass es bei Dir ja auch gut aussieht, also Gratulation zurück!

      @ Arne : Also es waren nur 33 Tage bei mir :-) Rein physiologisch ist das wahrscheinlich richtig, aber bei mir hat halt nichts gelitten, im Gegenteil. Vielleicht war mein Training im Vorfeld ausschlaggebend oder die „günstige Lage meines Schließmuskels“, wie der Radiologe meinte oder einfach nur Glück. Wie auch immer, bin einfach glücklich dass es so ist wie es ist.

      Dir noch eine schöne AHB! Wo bist Du und bist Du zufrieden?

      LG
      Wolfgang

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        Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen

        @ Arne : Also es waren nur 33 Tage bei mir :-)
        Dir noch eine schöne AHB! Wo bist Du und bist Du zufrieden?
        Ah, hatte ich falsch in Erinnerung.

        Als Berliner hat es mich in die Märkische Schweiz verschlagen (Immanuel Klinik Buckow). Im Tagesspiegel Sonderheft 2019/2020 als einer der 3 Top onkologischen Kliniken in Ostdeutschland empfohlen. War auch die einzige Klinik die 1 Woche nach Entlassung aus dem KH bereits einen Platz hatte. Ich hatte mich schwer getan mit der Entscheidung, bin ja eigentlich schon wieder viel zu fit für eine Reha und der Professor in der Martini-Klinik hatte mir sogar davon abgeraten ("Was wollen Sie sich noch 3 Wochen mit Ihrer Krankheit beschäftigen, der Tumor ist raus, schauen Sie nach vorne"). Mein Urologe hat das etwas anders gesehen und meinte, es würde mir gut tun.

        Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Die Klinik finde ich sehr gut. Sehr freundliches Personal, nette Mitpatienten, wirklich leckeres Essen, eine traumhafte Landschaft mit vielen Wanderwegen und wirklich gute Anwendungen. Für mich genau das richtige. Klinik in den Bergen hätte mir nichts genützt, ich kann zwar lange und viel wandern, aber bei kleineren Hügeln komme ich doch schon an meine Grenzen, ein Wanderweg in den Bergen wäre noch nicht zu schaffen. Eine ambulante AHB in Berlin wurde mir auch angeboten, aber ich bin froh, dass ich das nicht gemacht habe. Man hat ja doch einigen Leerlauf zwischen den Anwendungen, und da ist es schon super, wenn man in sein Zimmer gehen kann. Die tägliche Fahrerei hätte mich auch genervt.

        Wäre ich ohne die AHB auch klar gekommen? Sicherlich. Aber es ist schon was anderes ob man 2 mal die Woche zu einem Physiotherapeuten geht, oder jeden Tag 4-6 Anwendungen hat mit Kontinenztraining, Beckenbodentraining, Elektrostimulation des Schließmuskels und ähnlichem. Auch die Theoriekurse sind sehr hilfreich, da waren viele Tipps dabei die ich nicht kannte und die zur Kontinenzsteigerung beitragen werden. Das ganze abgerundet mit ein wenig Wellness und Gymnastik hilft auf jeden Fall. Gut finde ich auch die "Tests" (z.B. Uroflow, PAD-Test zur Bestimmung der Inkontinenz, und einige andere). Ich möchte schon genau wissen, wo ich stehe und welche Fortschritte ich mache. Ach ja, das Aufnahmegespräch beim Arzt dauert eine komplette Stunde, das ist drei mal so lange wie mein längster Termin bei meinem Urologen in Berlin. Und es gibt jede Woche einen Folgetermin beim Arzt. Da fühlt man sich gut betreut.

        In einem anderen Thread hatte mal jemand geschrieben, man höre in der AHB nur den ganzen Tag Krankheitsgeschichten von anderen. Kann ich nicht bestätigen, eher im Gegenteil, man hat den Eindruck dass jeder das Thema bewusst vermeidet und lieber über alles mögliche andere spricht.

        Ach so: Es sind ca. 70% männliche und 30% weibliche Patienten hier, was schon mal besser ist als eine reine Männerklinik. Und ich würde sagen die weitaus meisten sind zwischen 55 und 65, also "mein Alter". Habe nur sehr wenige gesehen, die älter sind...

        LG
        Arne

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          Hallo Arne,

          das klingt doch recht gut!

          Dann noch gute Erholung.

          LG
          Wolfgang

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            Kurzes Update:

            Meinen Narbenbruch habe ich am 11.03. mittels MILOS-Verfahren und Netzeinlage operieren lassen. Da der Bruch minimal war, bin ich bereits wieder voll belastbar.

            Mittlerweile ist meine Prostata-OP bereits über 1 Jahr her und es ist an der Zeit für mich ein Fazit zu ziehen.

            War die OP die für mich richtige Therapie?

            Ich denke nach wie vor ja, auch wenn ich mit Schrecken an die 33 Tage Katheterzeit zurückdenke und auch der sich anschließende Leisten- und Narbenbruch
            wenig Freude gemacht haben.

            Bei der aktuellen Narbenbruch OP habe ich übrigens eine pathologische Untersuchung in Auftrag gegeben. Nicht auf Krebs hin sondern speziell
            was mein Bindegewebe angeht. Ergebnis: Kein Anhalt für eine Bindegewebsschwäche.

            Damit steht im Grunde fest, dass es nicht an meinem "schwachen Bindegewebe lag", wie mein Operateur meinte, sondern leider eine direkte Komplikation der OP
            und eher den Nähten zuzuschreiben war, was das Ganze besonders ärgerlich macht.

            Auch was das Hämatom unterhalb der Blase angeht und die Ursache für meine Katheterodyssee war, bin ich mittlerweile nach einigen Gesprächen mit
            diversen Chirurgen der Meinung, dass mein Operateur kurz mal "abgerutscht" ist. Eine andere Erklärung für dieses Hämatom scheidet wohl aus.

            Dies sind auch die Gründe, warum ich der Martini-Klinik keine Lobeshymne ins Gästebuch schreibe sondern mich einfach enthalte.

            Was den Krebs angeht bin ich hochzufrieden, da hat der Prof ganze Arbeit geleistet. Auch meine uneingeschränkte Kontinenz und meine nur gering verschlechterte Potenz habe ich
            sicherlich zu einem hohen Anteil seinem Können zu verdanken. Auch aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass die OP für mich die richtige
            Wahl war.

            Auch wenn mein 7b eventuell auch ein 7a gewesen sein kann und mit um die 8% Tumorbefall der Prostata sich im Nachhinein als "harmloser" als vorher
            gedacht herausgestellt hat, hätte ich mich auch bei Kenntnis dieser Fakten wohl gegen eine Bestrahlung entschieden.

            Alleine schon vor dem Hintergrund, dass eine Bestrahlung latente Verschlechterungen der Funktionen mit sich bringt, ggf. mittel- oder langfristig auch Strahlenschäden
            möglich sind, im Falle eines Lokalrezidivs eine Salvage-OP katastrophale Folgen für Kontinenz und Potenz hat, ich insgesamt eher dazu neige "endgültige" Entscheidungen
            mit konkreten Ergebnissen zu fällen und mich ein schwankender PSA-Wert nach der Bestrahlung sehr genervt hätte, war die OP richtig für mich.

            Da ich mein Leben insgesamt nicht mit großen Problemen oder beruflichen Verpflichtungen belaste sondern mich auf die angenehmen Dinge des Lebens konzentriere, spielt der
            Krebs für mich momentan so gut wie keine Rolle mehr.

            Aus diesem Grund werde ich mich auch etwas aus dem Forum zurückziehen, primär meinen Bericht hier weiterführen und nur noch punktuell schreiben.

            Insgesamt fühle ich mich extrem wohl und möchte mich mit dem Thema einfach weniger beschäftigen.

            Liebe Grüße
            Wolfgang

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              Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
              Damit steht im Grunde fest, dass es nicht an meinem "schwachen Bindegewebe lag", wie mein Operateur meinte, sondern leider eine direkte Komplikation der OP
              und eher den Nähten zuzuschreiben war, was das Ganze besonders ärgerlich macht.

              Auch was das Hämatom unterhalb der Blase angeht und die Ursache für meine Katheterodyssee war, bin ich mittlerweile nach einigen Gesprächen mit
              diversen Chirurgen der Meinung, dass mein Operateur kurz mal "abgerutscht" ist. Eine andere Erklärung für dieses Hämatom scheidet wohl aus.

              Dies sind auch die Gründe, warum ich der Martini-Klinik keine Lobeshymne ins Gästebuch schreibe sondern mich einfach enthalte.
              Auch dort müssen die Anfänger erst mal Erfahrungen sammeln.

              Was den Krebs angeht bin ich hochzufrieden, da hat der Prof ganze Arbeit geleistet. Auch meine uneingeschränkte Kontinenz und meine nur gering verschlechterte Potenz habe ich
              sicherlich zu einem hohen Anteil seinem Können zu verdanken. Auch aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass die OP für mich die richtige
              Wahl war.
              So habe auch ich die Zeit nach der OP eingeschätzt.

              Da ich mein Leben insgesamt nicht mit großen Problemen oder beruflichen Verpflichtungen belaste sondern mich auf die angenehmen Dinge des Lebens konzentriere, spielt der
              Krebs für mich momentan so gut wie keine Rolle mehr.

              Aus diesem Grund werde ich mich auch etwas aus dem Forum zurückziehen, primär meinen Bericht hier weiterführen und nur noch punktuell schreiben.

              Insgesamt fühle ich mich extrem wohl und möchte mich mit dem Thema einfach weniger beschäftigen.
              Ich war so vertrauensselig, dass ich mir selbst über meine R1-Situation keinen Kopf machte. Ich habe meinen Urologen bis zum Rezidiv vertraut.

              Ich wünsche Dir alles Gute für eine hoffentlich unbeschwerte Zukunft.
              Gruß von Henry

              Kommentar


                Danke für die guten Wünsche Henry, die ich gerne zurückgebe!

                Der guten Ordnung halber muss ich aber anmerken, dass ich nicht vom Assistenzarzt sondern von Prof. Heinzer operiert worden bin, einem der erfahrensten Chirurgen in der MK, der auch die Salvage OPs durchführt.

                Allerdings sind halt auch solche Koryphäen nur Menschen und haben gewisse Tagesschwankungen in ihrer Leistung und Präzision. Da unterscheiden sie sich
                nicht von anderen Handwerkern…

                LG
                Wolfgang

                Kommentar


                  Zitat von Wolfgang1965 Beitrag anzeigen
                  Danke für die guten Wünsche Henry, die ich gerne zurückgebe!

                  Der guten Ordnung halber muss ich aber anmerken, dass ich nicht vom Assistenzarzt sondern von Prof. Heinzer operiert worden bin, einem der erfahrensten Chirurgen in der MK, der auch die Salvage OPs durchführt.

                  Allerdings sind halt auch solche Koryphäen nur Menschen und haben gewisse Tagesschwankungen in ihrer Leistung und Präzision. Da unterscheiden sie sich
                  nicht von anderen Handwerkern…

                  LG
                  Wolfgang
                  Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute. Bei mir wird übernächste Woche wieder ein PSA Test gemacht und ich bin auf die Werte gespannt

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                    Danke Reinhard, wünsche ich Dir auch!

                    LG
                    Wolfgang

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