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Der Krebs verändert meine Persönlichkeit

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    Hallo Lutz,

    Ihr Lieben,
    wenn mir noch mehr Fragen auffallen, die ich sinnvoll zusammenfassen könnte, werde ich die mit meiner Antwort hier in Zukunft sehr gerne niederschreiben. Vielleicht hilft das euch ja ein wenig.
    Mir selbst hilft dieses Niederschreiben sogar auch und ich bin dankbar, dass es diese Plattform hier gibt.
    Liebe Grüße
    Lutz
    Vielen Dank für deinen Bericht in myProstate. Für mich ein Gewinn.

    Winfried

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      Zitat von W.Rellok Beitrag anzeigen
      Hallo Lutz,
      Vielen Dank für deinen Bericht in myProstate. Für mich ein Gewinn.
      Winfried
      Vielen Dank Winfried,
      das freut mich sehr.
      Gruß
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen

        Mit Interesse habe ich immer die Berichte des früheren Forummitglieds Muggelino gelesen. Beiliegend ein wie ich meine sehr gelungener Beitrag zu genau diesem Thema. Übrigens ist ein Blick auf seine myprostate.eu Seite sehr interessant. Wie jemand einen GS 4+5 Krebs ohne weitere Therapien offensichtlich einfach durch geistige Kräfte zurückbinden konnte, habe ich sonst noch nirgends gesehen.



        Heinrich
        Ja, der Muggelino, unser „Apotheker“
        So richtig verstanden hatten wir uns nie, aber wir hatten dennoch ein relativ entspanntes Verhältnis.


        Ich bin mal ein wenig durch meine alten Schriften gefahren, und musste feststellen, dass nicht alles Sinnvoll, aber auch nicht alles Sinnfrei geschrieben wurde.
        https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...ght=meditation

        Zitat Hartmut:
        „Ein Körnerfresser und ein oller Seemann werden nie auf der gleichen Welle schwimmen.
        Deinen blöden Tee habe ich trotzdem gekauft, falls wir uns einmal in Spanien an Bord unseres Schiffes oder zu Hause sehen werden.“
        Dem Detlef scheint es heute gut zu gehen, und das ist die Hauptsache.
        Egal an was er glaubt.

        Gruss
        hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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          @Wolfgang, es interessiert mich ja mehr was was du mir mit diesem Satz sagen wolltest.

          @Martin, wenn Du für den Säbelzahntiger bereit bist bin ich es auch. Ich kann meditieren, hilft mir beim Einschlafen oder in Wartezimmern, aber das 'Leben wie der letzte Tag' ist nicht mein Ding. Keine Löffelliste, keine 100 Orte an denen ich noch gewesen sein muss – ich denke, das würde mich nur lange unter Druck setzen um, nach Erreichen des Ziels eine kurze Befriedigung zu haben. Aber ich habe lange versucht, sportlich mit den Jüngeren Schritt zu halten – immer wissend, dass ich das nicht kann. Andere kontrollieren ist nicht mein Ding, nur mich und meine Abläufe optimieren. Ich war immer weniger Perfektionist sondern ein Fan von Effizienz, wie viel setzte ich ein um ein Problem zu lösen, geht auch in die Richtung 80 – 20 Regel.

          @Lutz, ob es die Medikamente sind oder die Einsicht sind, ist ja egal, ich musste viel auf der A9 im Berufsverkehr fahren, das hat mich genervt, bis ich einmal beschlossen habe: 'Ich rege mich nicht mehr auf! Es ist meine Gesundheit die Schaden nimmt.' Und das funktioniert heute noch, ich gehe in den Entspannungsmodus – als ob ich in den Urlaub fahren würde. Gut zu sehen, dass du das 'sich belohnen' beherrscht. Gartenarbeit, entspannt mich wenn ich ein gutes Ergebnis sehe, manchmal bin ich aber auch etwas ungedulgig – ob die z.B. Blühkombination funktioniert sieht man oft später. Statt Tieftauchen lege ich mich lieber aufs Wasser in der Salzgrotte – als „Freischweber“ muss man nur auf andere Badegäste etwas achten. Dein quasi „Interview“ mit dir selbst finde ich sehr lesenswert. Was ich gelesen habe, hast du auch den „Röhren-Marathon“ durchgemacht. Mich hat im Januar! Eine Schnake gestochen und ich durfte mich in der Röhre liegend nicht kratzen.

          Deine Situation erinnert mich an ein Gespräch mit einen Arzt des Patiententelefons der UK Tübingen: „Wir haben einen Strauß von Therapien, und wenn die eine nicht funktioniert, dann nehmen wir die nächste und wenn die nicht funktioniert die nächste!“ Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass die nächste Therapie wirkt.

          Karl

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            Mein Urologe hatte mich angerufen, und mir "Entwarnung" bezgl. der Knochenmetastasen gegeben, er hat meine CD's einer weiteren Radiologin in seinem Krankenhaus vorgelegt. Als ich die CD abhole fahre ich an der Radiologie vorbei, die den Verdacht geäussert hat. Ich gehe an die Anmeldung gebe die CD's ab und bitte um einen Rückruf. Zu meiner Überraschung versucht er es noch am selben Abend, ich war leider zu langsam am Handy und Rückruf nicht möglich - nach 18:00 Uhr nur noch Anrufbeantworter.
            Zwei Tage später kommen doch noch zusammen, das finde ich schon einmal schön, meine Chipkarte wurde ich eingelesen, der Befund aus dem vorherigen Quartal - also ruft er zurück, ohne etwas abrechnen zu können - das habe ich von einer anderen Radiologie schon schlechter erlebt: als ich noch Rückfragen hatte, bekam ich zur Antwort: "Sie haben ihren Befund schon, ein weiteres Arztgespräch ist nicht vorgesehen!" Die sind runter von meiner Liste.
            Aber im Gespräch habe ich schon ein Problem mit ihm: Ich frage nach der Metastase am LW4, er: "Nein da ist nichts, das müsste auf dem CT rot leuchten! Aber ich nehme meinen Befund nicht zurück." Statt zu fragen was das für mich heist, sage ich: "Es gibt ja auch Tumore die kein PSA abgeben." Er "Ja, das haben viele Urologen nicht auf dem Schirm!" Ich um meine Panik zu erklären: "Für mich hat sich das so dargestellt, der bestrahlte Bereich hell, der unbestrahlte dunkel - alles verkrebst." darauf er: "Ja, genau! Aber falls sie das möchten können wir in einem Jahr nochmal drüber schauen."
            Erst Entwarnung, dann nährt er wieder den Zweifel und eine Erklärung was die Unterschiedliche Darstellung der Fett- und Wassersignalgebung im unbestrahlen Bereich verursachen kann - keine Erklärung. Wieder passiert es mir, dass er mich in Gespräch derart verunsichert, dass ich nicht zu meinen klärenden Fragen komme und er ist schon auch sehr kurz angebunden um meine Befürchtungen zu äußern, muss ich ihm ins Wort fallen - das hätte ich noch öfter tun müssen.
            Karl

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              Hi Karl,
              manchmal genügen ein paar unbedachte Worte des jeweiligen Arztes und meine Zuversicht bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Zu Hause bin ich dann immer wieder fleißig dabei, mein Kartenhaus wieder aufzubauen.
              Letztens brach das sogar zusammen, als ich mir mein neues Medikament, das Lynparza, welches mir mein Leben verlängern soll, bei der Apotheke abholen wollte: "Tut mir leid. Das ist nicht lieferbar und wir wissen auch nicht, wann es überhaupt wieder lieferbar sein könnte. Aber wir melden uns, wenn sich was Neues ergibt." Ich ließ nur kurz erkennen, wahrscheinlich auch mit Panik in den Augen, dass ich jetzt Angst um mein Leben hätte, verließ die Apotheke und konnte eine Weile keinen klaren Gedanken mehr fassen. Zum Glück war, dank dem Engagement der Apotheke, das Medikament dann doch schon nach 3 Tagen da.
              Aber dieser Vorgang war wieder ein Thema für meinen Psycho. Ich war richtig selbst verwundert über mich, wie schnell mein "Kartenhaus" zum Einsturz gebracht werden kann. Andere hätten wahrscheinlich gedacht: "Ein Glück, dann muss ich diese blöden Tabletten er später einnehmen!"
              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

              Kommentar


                Hi Lutz,

                danke für deine Schilderung, wenn ich so deine Beiträge lese, dann kommst du mir schon sehr balanciert vor. Diese sensible Souveränität, die du im Umgang mit deiner Krankheit vermittelst - da will ich ja erst noch hin kommen. Aber wie du so schön schreibst, es genügen ein paar unbedachte Worte und schon stürzt das Kartenhaus zusammen.

                Ich konnte nur nicht verstehen, warum ich mit diesem Radiologen kein vernünftiges Gespräch führen kann, irgendwie schafft er es mich immer wieder in neue Ängste zu versetzen und ich kan keine vernünftige klarstellende Rückfrage mehr stellen. Es ist nicht so, dass ich keine schwierigen Gespräche führen könnte, ich bin auch relativ schlagfertig im Gespräch - aber bei dem nicht. Also ob er mir mit seinem Zweifel schon wieder die nächste Grübelaufgabe stellt und damit bin ich raus aus der Kommunikation.

                Ich denke, du kannst deine Resignation der Apothekerin auch direkt mitteilen. Ich habe meine telefonische Vorabdiagnose auch erst erhalten, nachdem ich geschildert habe, dass ich jetzt schon 5 Wochen in Angst lebe. Mit meiner bisherigen vornehmen Zurückhaltung komme ich nicht weit.

                Viele Grüße, Karl

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                  Hi Karl,

                  ich kann mir ungefähr vorstellen, wie das bei Deinem Radiologen zustande kommt. Der hat das "Talent", leider im negativen Sinne, gewisse wunde Punkte bei Dir zu triggern, und zack, schon kannst Du nicht mehr richtig klar und analytisch denken. So etwas kenne ich auch. Dann frage ich mich immer, warum läuft das so ab? Warum kann ich nicht richtig darauf reagieren? Dabei habe ich besonders meine 30 letzten Berufsjahre nicht nur mit Technik, sondern überwiegend mit Menschen zu tun gehabt. Selbst bei den Studierenden waren hin und wieder welche dabei, die das "Talent" hatten, diese wunden Punkte bei mir zu triggern. Das Gute ist, dass man den richtigen Umgang damit lernen kann.

                  Und meine Resignation, z.B. der Apothekerin, direkt mitzuteilen, ist genau der richtige Weg, damit hast du vollkommen Recht. Ein bisschen hatte ich das ja sogar schon gemacht. Deshalb hatte sie sich ja wohl in der Apotheke noch so reingehängt, diesen Lieferkuddelmuddel zu klären, wie sie mir bei der Abholung erzählt hatte.
                  Ich glaube, ich habe erst mit der Krebserkrankung gelernt, Ichbotschaften über meine Gefühle mitzuteilen und nicht immer nur den starken Lutz zu markieren. Jedenfalls sind meine bisherigen Erfahrungen damit durchweg positiv und ich werde das weiter vertiefen.

                  Gruß
                  Lutz
                  Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                    Karl,

                    noch was: Ich finde es auch überhaupt nicht in Ordnung, uns als Patienten so lange im Unklaren zu lassen. Eigentlich ist das schon Psychofolter. Manchmal hilft als Gegenstrategie dann kurzzeitig nur noch Verdrängen, was aber letztlich auch keine optimale Lösung ist. Da gibt es auf Seiten der Ärzteschaft noch großen Optimierungsbedarf.
                    Aber ich habe auch schon hier und da erlebt, dass es manche doch schon draufhaben, mir als Patient trotz schlechter Prognosen trotzdem noch ein gutes Gefühl zu geben.
                    Der Nuklearmediziner z.B., der bei mir immer die Skelettszintigraphie macht, spricht nach der Aufnahme, manchmal auch schon während der Aufnahme, immer kurz mit mir. Dann sagt er, ob schon was Neues zu sehen ist oder Nichts auffällig ist; ob er noch mit dem CT abgleichen muss und dass er seinen Bericht so schnell wie möglich fertigmachen will. Diesen Typ finde ich schon mal Klasse

                    Gruß
                    Lutz
                    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                      Hi Lutz,


                      kannst du meine Gesundheitskarte einlesen und abrechnen, du sollst das nicht umsonst machen müssen. Bei der neuen Psychologin fange ich erst nächste Woche Dienstag an – da nehme ich noch ein paar Einheiten bei dir.

                      Ja, ich fühle mich da schon treffend beschrieben, meine Argumentation baut immer auf Analyse und Rationalität auf, und es stimmt, es gibt Menschen die einem da aus dem argumentativen Gleichgewicht bringen können. Es ist wohl so, dass ich als sensibler Emphat nicht so schnell in den rethorischen Zweikampfmodus umschalte – dann passiert mir so was nicht. Nur mit unserer Lebens- und Berufserfahrung, denke ich mir doch: „Karl, das kannst du besser!“ - was ist los mit dir?

                      Aber ja, wir können noch lernen, gut, dass du der Apothekerin gegenüber schon mal deine Resignation zum Ausdruck gebracht hast, ich habe das bei der Sekretärin der Praxis für das PET/CT auch gemacht – hat funktioniert. Interessant, dass du das mit der „Ich-Botschaft“ ansprichst. Ich habe meine Sprachlosikeit der Psychoonkologin geschildert – die junge Ärztin mit Ihrem: 'Prostatakrebs ist nicht so schlimm...'-Satz. Die Psychologin meinte, ich solle mir einen Standardsatz zurecht legen. Als ich das meiner Schwester schilderte, sagte sie auch: „Setz da eine Ich-Botschaft dagegen!“ und das stimmt, die Ich-Botschaft ist argumentativ unangreifbar. Wie ich mich jetzt fühle kann nur ich wissen.



                      Mit dem Patientenfolterschmerz, komme ich auch nicht gut zurecht und eigenartiger weise läuft das auch oft anders herum. Je näher am Termin, desto aufgeregter werde ich, statt zu denken: 'Nur noch ein Tag, dann hast du doch dein Ergebnis.' Verdrängen hilft, ich denke je kleiner das Problem, desto besser kann Verdrängung wirken, die großen Dinge kommen irgendwann hoch.


                      Es stimmt, manche Ärzte haben es gut drauf, nur sollte das nicht die Ausnahme, sondern bei Menschen, die „Menschen heilen“ als ihren Beruf gewühlt haben, doch die Regel sein. Ein bisschen möchte ich mir meine Liebenswürdigkeit echt abgewöhnen, 'nimm dich nicht so wichtig, warte schön – du kommst schon auch noch dran, störe die Leute nicht in ihren Abläufen'....doch!, wenn der Ablauf für mich beschissen ist, werde ich das auch sagen. Aber man kommt nicht so leicht aus seiner Haut, Familie, Beruf, die Mannschaft alles geht vor – ich komme da erst zum Schluss. Aber wir sind ja lernende Systeme!


                      Mit therapierten Grüßen, Karl

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                        Hi Karl,

                        das ist selbstverständlich ehrenamtlich von meiner Seite aus Außerdem hast Du mir auch schon oft geholfen mit Deinen Anregungen und Gedanken.

                        Ein interessanter Audruck: "sensibler Emphat". Aber dieser Gruppe kann ich mich auch zurechnen. Für uns ist es wichtig, diese Persönlichkeitseigenschaft bei sich voll zu akzeptieren und entsprechend danach zu handeln. Klar gibt es Menschen, die das nicht verstehen und blöd finden, wenn wir uns z.B. gestresst fühlen durch ewige Warterei auf Untersuchungsergebnisse. Diese haben aber wieder andere Probleme mir ihren eigenen Persönlichkeitseigenschaften und müssen damit auch klarkommen. Dafür braucht man einen langen Atem, denn es gilt für das ganze Leben, hat was mit Lernprozessen zu tun und ist niemals abgeschlossen.

                        Zur Zeit gehen mir sehr viele Gedanken durch den Kopf, nicht nur wegen meiner fiesen Krankheit, auch weil in der letzten Woche meine Mutter verstorben ist im hohen Alter von 92, aber sehr dement und hinfällig. Sie ist jetzt erlöst. Ein paar Tage vor ihrem Tod erwachte sie für einige Stunden aus ihrer Demenz und war wieder ganz klar. Es war unheimlich. Einerseits fühle ich mich zur Zeit traurig, andererseits aber auch erlöst und innerlich ruhiger, weil es mir immer wehgetan hat, sie in diesem Zustand der Demenz und starken Hinfälligkeit zu erleben, der jetzt beendet ist.

                        Ja, Karl, es stimmt, kleine Verdrängungen können manchmal gut helfen. Große hingegen bedeuten schon wieder Gefahr für einen selbst. Davor warnt mich mein Psycho auch immer wieder. Ansonsten müssen wir aber auch aufpassen, uns mit unseren eigenen Erlebnissen nicht immer wieder zu "retraumatisieren". Dass es das gibt, habe ich letztes Jahr in der Reha gelernt, die ich zusammen mit meiner Frau gemacht hatte. Ich fand Psychologie schon immer hochinteressant, obwohl ich auch ein schnöder und rationaler Techniker bin. Aber jeder Mensch hat verschiedene Seiten.

                        Gruß
                        Lutz
                        Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                          Lieber Lutz,


                          mein aufrichtiges Mitgefühl für deine kürzlich verstorbene Mutter. Ich habe ja leider meine Eltern relativ früh in Alter von 60 und 70 Jahren verloren. Es ist eigenartig, manchmal helfen die einfachsten Sätze, am Grab meines Vaters, sagt eine Frau, der kirchlichen Einrichtung, bei der ich ehrenamtlich tätig war und meine Eltern Bildungsangebote wahrgenommen haben: „Das Leben war gelebt!“ Man kann da nur verständnislos den Kopf schütteln, oder es einfach annehmen, mein Vater mit seinen Lebenserfahrungen und Lebenserlebnissen ein gutes Leben geführt, vier Kindern das Studium ermöglicht – was willst du mehr.

                          Wenn du den „lichten Moment“ deiner Mutter schilderst...... wer richtet das so ein, dass passt. Ich habe mich sehr gut mit meinem Onkel verstanden, er bekam Bauchspeichelkrebs mit 67, da fehlten dir die Worte, ich habe ihn körperlich verfallen sehen und als er gestorben war, und mich mein Cousin informierte, rutschte mir heraus. „Dann ist es ja gut.“ Ich habe mich lange geschämt für diesen Satz, aber er hatte seine Richtigkeit. Und nimm doch mit, dass du eine lange Wegstrecke mit deiner Mutter gehen konntest.

                          Ja, den Aspekt der Retraumatisierung hat mir meine Frau auch schon warnend mitgegeben – da habe ich dann die Forumspause eingelegt – aber irgendwohin müssen die Gedanken auch abfließen.
                          Schön, dass ein eiskalter Ingenieur und ein kalter Betriebswirtschaftler sich so psychologisch – dem Menschen zugewandt, unterhalten können – ja wir haben Facetten – schön zu wissen.

                          Liebe Grüße, Karl

                          Kommentar


                            Lieber Karl,

                            Danke für Dein Mitgefühl.

                            Eine Zeitlang meinte meine Frau, ich sollte mich nicht so viel in dem Forum bewegen, es täte mir nicht gut (Stichwort Retraumatisierung).
                            Inzwischen hat sie aber eingesehen, dass es mir sogar sehr gut tut und ich sogar anderen Betroffenen den einen oder anderen nützlichen Hinweis geben kann.

                            So, der eiskalte Ingenieur hat heute seine saisonalen Baum- und Strauchschnittarbeiten abgeschlossen (es ist noch was da ) und plant die nächsten größeren Projekte.
                            Natürlich kümmere ich mich auch noch um die medikamentöse Besänftigung des Krebses, damit er nicht zu böse wird. Eigentlich fühle ich mich auf dem Weg zur Heilung, jedenfalls so lange, bis der nächste Schock kommt.

                            Gruß
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              Lieber Lutz,

                              ja, das Thema Retraumatisierung hatten wir schon einmal, ich werde das mit der Psychologin auch noch einmal ansprechen, mit dem Forum ist es so eine Sache, du liest Heilungsverläufe, die mir total Mut oder Angst machen. Mir geht es mit meinem Gleason 9 gut - aber 1,5 Jahre ohne Rezidiv ist ja auch noch nicht solange. Ich denke da oft nur, ich lese mein nächstes Kapitel. Dann gibt es Menschen, die diese beschissene Krankheit anscheinend mental gut wegstecken und andere die darunter psychisch leiden.

                              Ich habe hier Ansprechpartner die meine Situation komplett verstehen, mit meiner Frau spreche ich dann weniger über meine Krankheit - also zieht es mich immer wieder rein. Nur, diese ganze Geschichte aus dem Kopf kriegen, tue ich dadurch natürlich nicht.

                              Schön, dass du eiskalt das Baumbeschneidungsprojekt erfolgreich zu Ende gebracht hast, ich hoffe, dass der Projektleiter Lutz Gesundung auch etwas positives vermelden kann, dein nächster Messpunkt dürfte doch bald anstehen?

                              Liebe Grüße, Karl

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                                Lieber Karl,

                                nächste Woche gehe ich zur Therapiekontrolle zu meinem Uro und berichte danach auch der UKM. Im Moment geht es mir prächtig.

                                Meine Liebste hat jetzt zum 1. März noch voll Corona erwischt und liegt mit Fieber im Bett. Da ich mich fit fühle, kann ich sie super versorgen. Ich glaube, gegen meine vielen Medikamente kommen die Coronaviren bei mir nicht so richtig zum Zuge

                                Bei mir ist es ja noch ein bisschen Sonderfall mit meiner Frau, die ja Brustkrebsbetroffen ist. Ihre Rezidivwahrscheinlichkeit ist sehr gering, aber es bleibt trotzdem eine gewisse Angst. Seitdem sie auch krebsbetroffen ist, haben wir noch mehr Verständnis füreinander.

                                Dein Ziel, wie auch immerwährend mein Ziel, sollte sein, mit dieser fiesen Krankheit so umgehen zu können, dass Deine Lebensqualität nicht zu stark leidet. Ich denke, Du wirst das schaffen, weil Du bereit bist, Dich zu verändern. Es gibt dafür kein Patentrezept, Verdrängen und Gleichgültigkeit bringt es auch nicht richtig, wir müssen einfach dranbleiben.

                                Gruß
                                Lutz
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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