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    Ich hatte ca. 3 Monate nach Beginn meines Hormonentzugs schwerere depressive Verstimmungen bekommen und ständig Suizidgedanken. Vom Suizid abgehalten hatte mich eigentlich nur die Tatsache, dass ich eine Familie habe. Ich brauchte nur zu denken, was ich denen damit antue. Das hielt mich von dann von weiteren Aktionen ab.
    Mit Hilfe von psychoonkologischer Therapie habe dann gelernt, mich mit meiner Krebserkrankung besser zu arrangieren.
    Ich betrachte meine Therapien auch nicht als verbissenen Kampf gegen den Krebs, sondern mehr als das sanfte Abbremsen der Progression, damit ich noch viele schöne Dinge machen kann. Jeden Morgen, wenn ich aufwache, freue ich mich auf das, was ich mir Alles so vorgenommen habe und dass ich noch so viel machen kann. Ich hoffe, dass es jetzt nicht überheblich von mir klingt, aber trotz meinem "Raubtierkrebs" geht es mir in letzter Zeit besonders mental sehr gut.
    Aber der Weg dahin hat bei mir auch etwas gedauert. Besonders schlimm für die meisten Betroffenen ist nach meinen Beobachtungen der Beginn der Krebserkrankung.
    Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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      Hallo Lutz,

      "Besonders schlimm für die meisten Betroffenen ist nach meinen Beobachtungen der Beginn der Krebserkrankung."

      Sehe ich auch so.Die Diagnose und die Beschäftigung mit den Konsequenzen ist ein ziemlich brutales Abbremsmanöver auf der Lebensautobahn. Die meisten Erkrankten stellen aber nach einiger Zeit fest, daß das Leben weitergeht, nicht irgendwie weitergeht, sondern mit ein paar Einschränkungen gar nicht mal soviel anders als vorher. Hier mag mir mancher nicht zustimmen, aber die Wahrnehmung von Einschränkungen und der damit verbundene Leidensdruck ist von Mensch zu Mensch verschieden.Eine grosse Rolle spielt dabei meiner Ansicht nach das Akzeptieren von Krankheit als möglichen und häufigen Bestandteil des Lebens, vor allen Dingen im letzten Drittel.Es gibt Studien, die festgestellt haben, daß die Akzeptanz eine Prothese benutzen zu müssen, viel mit der Verträglichkeit zu tun haben.
      Ich gebe zu, daß es auch hier im Forum Mitglieder gibt,die es richtig böse erwischt hat und denen besagte Akzeptanz schwer fallen dürfte, vielleicht sogar unmöglich ist.Aber so traurig das ist, es sind eben nicht die Meisten.Wolfgang
      https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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        Kann das von Lutz und Wolfgang Beschriebene nur bestätigen, wobei mein Befund - im Vergleich - „harmloser“ war.

        Trotzdem waren die Recherchen und Überlegungen zur Therapie nicht ganz einfach. Heute geht es mir nach der OP hervorragend. Die Kontinenz war nie eingeschränkt,
        die Potenz ist derzeit bei 80% und der PSA-Wert ist da wo er hingehört, nicht messbar.

        Für mich wäre nichts zu tun keine Option gewesen und abwarten hätte mich vermutlich in einigen Jahren in eine deutlich schwierigere Position gebracht.

        Was bei Dir eine sinnvolle Therapie sein könnte Manfred, muss sich erst noch klären.

        Ich denke „frei zu Leben“ kann auch bedeuten, dem (Weiter-) Leben eine Chance zu geben…

        LG
        Wolfgang

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          Hallo Manfred "ochnee",

          Danke für deinen Off-topic-Beitrag, ich verstehe Dich jetzt besser. Danke für die Buchtipps (mein Umfeld will von solchen Themen nichts wissen).
          Es war voreilig von mir, in roter Farbe "lass dich behandeln" zu schreiben. Es ist wirklich schwierig zu sagen, was bei einem 71jährigen mit Gleason 8 gemacht werden soll, unabhängig von der persönlicgen Präferenz.
          Egal, ob der Schwerpunkt auf "Lebensqualität" oder "Lebenszeitverlängerung" liegt.
          Ich wünsche Dir gute und faire Ärzte, die verstehen, dass man nicht alles mit sich machen lässt.

          Freundliche Grüsse, und alles Gute,
          Fähigkeit zuzuhören

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            Ich habe kurz in eine kostenlose Einleitung von Baudrillar geschaut und ein wenig in der freien Kopie von Améry auf Archive.org gestöbert. Ja, ich kann der These, unsere Realität gleiche sich mehr und mehr einer Simulation an, zustimmen. Améry diskutiert den Freitod mehr als Ausweg und weniger als Wunsch, was auch vorkommt und vielleicht noch weiter tabuisiert ist als die erste Variante.

            Meiner Meinung nach erschließt sich das freiwillige Lebensende schon deswegen nicht unserer Logik, weil wir gleichermaßen mit einer wissenschaftlichen Definition des Lebens überfordert sind. Harari schreibt in seinem Werk "Homo Deus" vom Menschen als Bioalgorithmus und lässt offen, ob da noch mehr ist, wie beispielsweise eine Seele. Gäbe es letztere nicht, wäre unser Gehirn nicht mehr als ein leistungsfähiger Computer. Dann aber könnte man - mit uns noch nicht verfügbaren technischen Mitteln - einfach all unser Wissen und unsere Fähigkeiten auf einen (künstlichen) Computer übertragen, sozusagen einen Hardware-Wechsel vornehmen. Ob also unser Leben etwas grundsätzlich anderes ist, als auf künstlichem Wege mithilfe von Computer-Algorithmen geschaffen werden könnte, wissen wir schlichtweg nicht.

            Ich finde das eine sehr interessante Vision, einfach durch einen Daten- und Programmtransfer diesen fehlerhaften und vergänglichen, mitunter verkrebsten Körper hinter sich zu lassen, und fortan in einer Maschine ewiges Leben zu genießen. Harari weist jedoch auf das Problem hin, welches sich nach einem Transfer stellt. Wäre ich, wenn mein Gehirn kopiert wurde und nun in einem Computer "lebt", tatsächlich mit der "Abschaltung" meines jetzigen Körpers einverstanden? Denn mein altes Ich würde das Neue als von mir getrennt empfinden. Obwohl man diskutieren könnte, ob diese Trennung meines biologischen und meines Computer-Ichs überhaupt der Realität entspräche. Warum sollte ein Computer, der mich komplett abbildet, nicht so leben wie ich? Warum sollte "ich" nicht "in" diesem Computer sein?

            Der Buddhismus bietet für das Problem der beiden Ichs, des biologischen und artifiziellen, eine pragmatische Lösung. Keines von beiden existiert in dieser Religion/Philosophie und es ist eine gute Frage, ob das Computer-Ich der gleichen Illusion einer losgelösten, eigenen Identität unterläge, wie wir als "Bioalgorithmen". Die Einsicht in den illusionären Charakter unserer separaten Existenz, welche aus einem tieferen Verständnis der Vergänglichkeit folgt, ist ein hehres Ziel der buddhistischen Praxis. Der Suizid hat jedoch auch im Buddhismus einen schlechten Ruf, weil sich der Suizidant der Möglichkeit der vorgenannten Erleuchtung beraubt, welche der Tradition zufolge nur aus einem menschlichen Leben erlangt werden kann.

            So, nun sind wir wieder nicht schlauer
            Nur der Wechsel ist bestaendig.

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              Manfred, vielleicht würdest du anders denken, wenn du wie ich schon 1999 einmal am Abgrund gestanden hättest. Mit deiner Einstellung hätte ich viel Schönes versäumt und lasse mich vom PK auch nicht unterkriegen. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Leben immer noch schön ist und ich hoffe, dass ich mit der Kunst der Ärzte noch weitere Jahre daran teilnehmen kann. Auch haben mich schon mehrere REHA's immer wieder aufgebaut. Man lässt den Alltagstrott hinter sich und freut sich anschließend wieder auf zu Hause. Ich bin heuer 49 Jahre verheiratet und hoffe, dass ich das 50. Hochzeitsjahr noch groß feiern kann.
              Immer positiv denken!!!

              http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                Manfred, vielleicht würdest du anders denken, wenn du wie ich schon 1999 einmal am Abgrund gestanden hättest. Mit deiner Einstellung hätte ich viel Schönes versäumt und lasse mich vom PK auch nicht unterkriegen. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Leben immer noch schön ist und ich hoffe, dass ich mit der Kunst der Ärzte noch weitere Jahre daran teilnehmen kann. Auch haben mich schon mehrere REHA's immer wieder aufgebaut. Man lässt den Alltagstrott hinter sich und freut sich anschließend wieder auf zu Hause. Ich bin heuer 49 Jahre verheiratet und hoffe, dass ich das 50. Hochzeitsjahr noch groß feiern kann.
                Hallo Michel,

                lass dich nicht runterziehen.
                Der liebe Gott verbietet den Freitod. Du würdest in die Hölle kommen.
                Ich wundere mich, wie leicht es ist sich hier als alter Hase mit einen neuen Namen anzumelden, um dann alles in Frage zu stellen.
                Das konnte ich in letzter Zeit oft beobachten.

                Kommentar


                  Zitat von albert h. Beitrag anzeigen
                  Ich wundere mich, wie leicht es ist sich hier als alter Hase mit einen neuen Namen anzumelden, um dann alles in Frage zu stellen.
                  Das konnte ich in letzter Zeit oft beobachten.
                  du meinst aber nicht mich. ich kann beweisen, dass ich ein neuer hase bin.
                  manfred

                  Kommentar


                    albert, das hat bei mir nichts mit Religion zu tun. Ich sage immer "Glauben heißt nichts wissen". Aber das Leben ist zu schön, um es einfach wegzuwerfen, wenn vielleicht noch etwas möglich ist, es zu ertragen.
                    Immer positiv denken!!!

                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                      Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
                      Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Leben immer noch schön ist und ich hoffe, dass ich mit der Kunst der Ärzte noch weitere Jahre daran teilnehmen kann.
                      michi1, das bleibt dir alles unbelassen und ich glaube es dir auch. es geht nur um die aussage: aufgeben (suizid) ist etwas für feiglinge.
                      das so lässig im zusammenhang mit krebskranken, von denen bestimmt schon fast alle, außer denen, die aus religiösen gründen nicht daran denken dürfen, einmal mit dem gedanken an den freitod gespielt haben, in einem forum für betroffene zu äußern, das habe ich kritisiert. es geht ja nicht nur um prostatas, sondern diese aussage wurde im zusammenhang mit jeder krebserkrankung so behauptet.
                      manfred

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                        Ich denke die Einstellung wie wir mit dieser Krankheit umgehen hat sehr viel mit unserem Werdegang zu tun. Ich habe da in meiner Kindheit schon so manche seelischen Nackenschläge erhalten und still gelitten, aber es hat sich über die Jahre ein "positiver Trotz" entwickelt: Auf die Bemerkung: "Das kannst du nicht!" habe ich mit einem "Das wollen erst noch sehen!" reagiert - das hat mich bisher gut durch das Leben getragen.

                        Ich habe mit 59 Jahren entschieden, mir selbstbestimmte Zeit zu kaufen, das hat mich einen Haufen Geld gekostet, aber die Zeit war mir wichtiger als das Geld. Ich habe das schon geschrieben: 2. Hüft-OP bestens gelaufen, gutes Abfindungsangebot, das Enkelkind auf dem Weg, Wohnmobil in Rekordzeit geliefert bekommen......und dann wischt diese Diagnose: "Sie haben einen Hochrisikokrebs, Gleason 9!" alles weg, das zukünftige und gefühlt auch das bisher erreichte.

                        Ich habe das immer als Kampf aufgefasst, eine friedliche Coexistenz wird es mit meinem Krebs nie geben. Mit Suizid habe ich mich nur medizinisch-akademisch auseinander gesetzt, ich könnte das meiner Familie auch nicht antuen - aber ich bin da schon dabei, wer selbstbestimmt leben darf, muss auch das Recht haben selbstbestimmt zu sterben.

                        Karl

                        P.S. falls jemand tatsächlich unter einem neuen Namen nochmals frisch geboren in das Forum startet - so what,

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                          Zitat von ochnee Beitrag anzeigen
                          du meinst aber nicht mich. ich kann beweisen, dass ich ein neuer hase bin.
                          manfred
                          Hallo ochnee,

                          Was möchtest du denn beweisen?
                          Ich habe da so auch einen Verdacht, dass du nicht der bist, der du gerne sein möchtest

                          Ich kann es dem Moderator ja mal melden.
                          Silverdollar (mein Freund Günther) könnte mit seiner KI Software ja mal schnell gucken, wer du bist.
                          Durch deine Schreibweise wäre schnell eine Zuordnung möglich.

                          Die IP kann fast jeder verschleiern. Das wäre kein Beweis.
                          Da bin ich ja mal gespannt.

                          Gruss
                          hartmut
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                            Zitat von urosport Beitrag anzeigen
                            P.S. falls jemand tatsächlich unter einem neuen Namen nochmals frisch geboren in das Forum startet - so what,
                            Ja lieber Karl.
                            In der letzten Zeit passiert es leider häufiger.
                            Da habe ich mich mit Günther in der Vergangenheit auch darüber unterhalten.

                            Gruss
                            hartmut
                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                              Und was würde das einem denn bringen, unter neuem Namen und frischgeboren?

                              Wer den Freitod möchte, sollte ihn machen, darüber steht mir kein Urteil zu. Aber man sollte noch eine Nacht oder noch länger darüber schlafen. So spontan aus einer akut miesen Stimmung, kombiniert mit fiesen Schmerzen, in den Freitod zu gehen, wäre bestimmt zu voreilig. Wenn Schmerzen zurückgehen und sich die Stimmung verbessert, sieht Alles schon wieder ganz anders aus.

                              Und, Karl, ich bin tatsächlich auf der Suche nach einer friedlichen Koexistenz mit dem Krebs. Vielleicht kriege ich das hin. Dieses Kämpfen liegt mir nicht so.
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                                Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
                                Und was würde das einem denn bringen, unter neuem Namen und frischgeboren?

                                Wer den Freitod möchte, sollte ihn machen, darüber steht mir kein Urteil zu. Aber man sollte noch eine Nacht oder noch länger darüber schlafen. So spontan aus einer akut miesen Stimmung, kombiniert mit fiesen Schmerzen, in den Freitod zu gehen, wäre bestimmt zu voreilig. Wenn Schmerzen zurückgehen und sich die Stimmung verbessert, sieht Alles schon wieder ganz anders aus.

                                Und, Karl, ich bin tatsächlich auf der Suche nach einer friedlichen Koexistenz mit dem Krebs. Vielleicht kriege ich das hin. Dieses Kämpfen liegt mir nicht so.
                                Moin lieber Lutz,

                                alles gut, hasst total Recht!

                                Mir geht es darum, dass hier ein „alter Hase“ uns aufmischen will.
                                Insbesondere Michi1

                                Der „ochnee“ ist kein neuer.
                                Irgendjemand muss es ja mal sagen.
                                Daher finde ich die Aussage von Albert gut.

                                Ich bin da ja mal gespannt, wie er uns das beweisen will!

                                Ich habe Günther mal angeschrieben.
                                Mache ich selten, aber der Typ geht mir langsam, aber sicher auch dem Geist.
                                Der ist nicht echt!

                                Wahrscheinlich können wir uns erst am nächsten Wochenende darum kümmern.
                                Günther ist zurzeit viel für uns im BPS unterwegs.

                                Gruss
                                hartmut
                                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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